Stirbt der stationäre Handel wegen Ecommerce?!

  • Noch ein Aspekt der gegen des Offline Handel spricht, ist die Vereinheitlichung, sprich die Anbieterauswahl ist beschränkt. Gab hier zb.mal 2-3 größere PC Händler mit der Verkaufsfläche eines kleinen Fussballfeldes +Vobis etc; alle weg


    Oder in den großen Einkaufspassagen; immer nur Standardkost: DM, Mediamarkt Mcdoof usw., und die kleinen Boutiquen, überall das gleiche, wenig Vielfalt.


    Oder nimm Kackstadt oder Kaufdoof, Multimedia Abteilungen und andere Technik gibt es da nicht mehr.
    Oder Cyberport; nur Edel und Apple Ware; langweilig...
    :D

    "Ein Prolet ist, wer von anderen ausgebeutet wird. Ein Großbürger ist, wer andere ausbeutet. Ein Kleinbürger ist, wer sich selbst ausbeutet."(Martin Walser)

  • Von mir nur ein kurzes Statement: ich kaufe alles was geht bei Amazon, Preis egal, Schnäppchen aber willkommen.
    1. kulant ohne Ende
    2. haben hier regional ein großes Versandlager, also regionale Arbeitsplätze (von Bussen aus Polen abgesehen)
    3. Bestellung extrem komfortabel, Lieferung zu 99% am nächsten Tag
    4. extrem breites Sortiment
    5. Zeitersparnis, da keine lange Überlegung "wo kaufen" erforderlich
    6. habe inzwischen durch den Besitz von Amazon Aktien mehr (Buch-)Gewinn als ich je an Amazon bezahlt habe :p dies allerdings von untergeordneter Bedeutung...


    Brille, Obst, Fleisch, Käse, Fisch, Brötchen, Zeitung, Blumen....werde ich immer offline kaufen.

  • meon96: Auch leider wahr. Der Einzelhandel hat sich selbst unrentabel gemacht. Schließungen entsprechender Abteilungen oder Läden waren die Folge.


    Unter welchen Bedingungen würdet Ihr wieder offline kaufen?

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Wo ist die Belastungsgrenze des Onlinehandels erreicht? Wenn er mehr Aufwand bringt, als der Offlinehandel. Reklamationen, mangelbehaftete Produkte, Rücksendungen, Ersatzsendungen, Paket hinterher laufen usw. usw. ...


    hier sind die logistikunternehmen ja schon fleißig am experimentieren
    die post/dhl hat bereits testprojekte mit paketboxen am haus laufen, was m.e. ein guter weg sein könnte (ggf. zukünftig auch gepaart mit gekühlten boxen, sodass diese auch für die meisten lebensmittel geeignet wären?). Probleme müssten hier noch bei größeren mietshäusern gelöst werden (ggf. wäre hier eine lösung über hausmeister o.ä. möglich, der zu einem festen zeitpunkt die pakete annehmen und aufbewaren könnte oder eben nachbarn)


    alternativ soll man auch teilweise schon zeitfenster angeben können bzw. sich die pakete kurzfristig ins büro o.ä. umleiten lassen kann
    denn nicht nur dir sind nicht erfolgreiche zustellversuche ein dorn im auge sondern auch den logistikern (ich erinnere nur an die hermes doku, nach der die zusteller nur für erfolgreiche zustellungen bezahlt wurden, d.h. 3x ohne erfolg angefahren, 3x auf eigene kosten den weg gemacht)


    Rücksendungen kann man oftmals auch schon bei neuen sendungen mitgeben, gepaart mit vielen bestellungen und einer 2 wöchigen retourfrist sollte sich da auch der ein oder andere termin finden.
    Um die retouren weiter einzugrenzen müssen die informationen im shop bestens aufbereitet sein, damit der kunde auch ohne "haptik" besser einschätzen kann, was er bestellt (sei es nun über bilder, texte und videos, ausreichend größenbeschreibungen samt maßen,...). Doch gerade beim stärker retouren gefährdeten umfeld der textilien sind natürlich auch die margen höher, sodass diese noch leichter aufgefangen werden können.


    Allein von den kosten sehe ich den onlinehandel (wenn auch sicherlich mit oftmals schlecht bezahlten logistik-jobs) da noch um einiges weiter vorne als den stationärhandel mit hohen mieten, höheren personalkosten, geringerer produktauswahl, usw.



    nokia*night*

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Unter welchen Bedingungen würdet Ihr wieder offline kaufen?


    Vielfalt- in Tiefe und Breite
    Generelles Rückgaberecht
    Höhere Garantieleistungen als im Onlinehandel
    Kostenfreie Lieferung großer Ware -wie bei Amazon
    kompetente Verkäufer
    Austesten vor Ort möglich

    "Ein Prolet ist, wer von anderen ausgebeutet wird. Ein Großbürger ist, wer andere ausbeutet. Ein Kleinbürger ist, wer sich selbst ausbeutet."(Martin Walser)

  • Ich kenne klar die Vorteile des Onlinekaufs und weiß diese auch zu schätzen aber kann es denn bitteschön okay sein, dass


    - Grosskonzerne wie Amazon nahezu keine Steuern in Deutschland bei sprudelnden Gewinnen bezahlen?


    - Keine Steuereinnahmen bedeutet wiederum weniger Geld für "uns alle", wie z.Bsp. Strassenbau, Kindergärten, etc.


    - Bei satten 8,7Milliarden Umsatz mit deutschen Kunden in 2012 beschäftigt Amazon gerade mal 9.000 Leute. Wieviele Leute können von den Hungerlöhnen ihren Lebensunterhalt wohl vernünftig tätigen? Wieviele Arbeitsplätze sind gemessen am Umsatz von Amazon hingegen im stationären Einzelhandel weggefallen? Nun kommt mir bitte auch nicht wieder mit Marktbereinigung. Das was mittlerweile in vielen Branchen die letzten Jahre in Gang gekommen ist, kann für uns Alle und das soziale Zusammenleben keinesfalls gut sein. Kann es denn förderlich sein, dass man nur noch am Pc sitzt und sein Leben & seine Einkäufe gestaltet? Irgendwann werden wir alle zu Zombies...;)


    - Amazon den Herstellern alles diktiert und dort ablädt? Der Hersteller wird schon sehen, wie die Retouren wieder an den Mann/ Frau gebracht werden kann?


    - Amazon mittlerweile für nahezu jeden Hersteller so gross und wichtig geworden ist, dass man "dort gelistet" sein muss, weil man sonst vom Kunden einfach nicht in die engere Auswahl genommen werden kann. Man muss es ja auch nicht erwähnen, dass Amazon natürlich die Preise extremst drückt und der Hersteller möglichst "noch Geld mitbringen" darf.

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Zitat

    Original geschrieben von beugelbuddel
    Ein Newbie mit 2 Beiträgen...
    Schon mal etwas von Netiquette gehört?

    Sieht die Netiquette es vor, in diesem Ton mit Neulingen zu sprechen - oder ist man ab einer gewissen Anzahl von postings etwas besseres?

    Zitat

    Regel Nummer 1: Seid nett zueinander


    Gerade die alten Hasen sollten als Vorbild vorangehen :flop:


    Zum Thema:
    Ich sehe die Chance des stat. Handels bei hochwertigen und verderblichen Gütern. Die Grenze ist für mich bei Lebensmitteln, Bekleidung und teuren Gegenständen erreicht.
    Das Beispiel HDMI Kabel trifft zu: warum in die Stadt fahren, um dort einen x-fach höheren Preis zu zahlen?
    Vielfach arten Beratungsgespräche aber leider auch zu Verkaufsgesprächen aus (abgedroschenes Beispiel: Bankberatung). Ich meide mittlerweile einige Geschäfte, in denen ich aufdringliche Erfahrung gemacht habe.

    Dieser Account ist nicht mehr aktiv.


  • hier bin ich im grunde mit deinen argumenten einverstanden.


    Doch das problem sehe ich bei vielen der von dir genannten punkten nicht bei den endkunden sondern eher bei der dt./eu-politik. Die konzerne fahren hier ja keine illegalen methoden sondern nutzen "löcher" in der gesetzgebung, die der staat bzw. die eu schon längst hätte ausbügeln müssen. Dies kann man schlecht dem endkunden" zuschieben". Ebenso taktiken wie "dann versenden wir die pakete aus polnischen Lagern" muss eben auf internationaler ebene geklärt werden (auch wenn man die polen verstehen muss, die sich über neue jobs freuen, für die die einwohner nicht mehr nach DE pendeln müssen).


    Bei den arbeitsplätzen verglichen mit dem umsatz kann man sicher auch eine vielzahl weiterer bereiche nennen (apple vs. nokia, die früher noch viel in DE gefertigt haben oder loewe gegenüber der asiatischen konkurrenz). Nahezu jeder haushalt wird wohl einen oder mehrere tvs/smartphones zu hause haben und bei wie vielen waren dabei noch dt. mitarbeiter beschäftigt?).


    zur marktmacht von amazon: Sie sind ja nicht ohne grund so groß geworden, service, auswahl, lieferung, etc. suchen eben nachwievor bei der konkurrenz ihres gleichen. Während die konkurrenz (klein wie groß) vor 10-12 jahren noch müde über amazon gelächelt hat, ist diese entweder aktuell nicht mehr vorhanden bzw. hat so zu kämpfen bzw. ist zum teil sehr abhängig von amazon. Doch wer hat ihnen ein ähnliches vorgehen verboten? Steuerliche "Löcher" mal außen vor (geld für invests kann man auch anderweitig aufsammeln, wie zalando runde für runde beweist), für innovationen weiterer art ist selbst jetzt noch platz. Denn in dieser hinsicht war amazon auch nicht wirklich auffallend. Sie haben sie - zu recht - zunächst mit den basics beschäftigt, was andere auch hätten tun können :(


    nokia*night*

  • Abnehmende Produktqualität ist auch ein Thema. Wenn ich z.B. vor 20 Jahren einen Fernseher gekauft habe, bin ich ich ein Geschäft gefahren, habe mir einen ausgesucht und war 8 Jahre zufrieden. Heute weiss ich vorher schon, was das Gerät alles nicht kann bzw. welche Probleme auftreten könnten. Und bevor ich dann mit dem Verkäufer darüber diskutieren muss, ab wann ghosting, clouding, Taschenlampeneffekte, soap-Effekte oder sonstwas einen Mangel darstellen, mache ich es mir mit den Fernabsatzgesetzt eben einfacher.


    Die Beratungsqualität lässt im Einzelhandel genauso nach, wie in allen anderen Branchen auch. Ich glaube nicht, dass es da signifikante Unterschiede gibt. Es fällt höchstens mehr auf, weil man direkter und häufiger damit konfrontiert wird. Ich weiss gar nicht, ob der Onlinehandel da das Hauptproblem ist, oder nicht eher die ausgelagerten Einkaufszentren, die den eingesessenen Händlern in den teuren Innenstadtlagen seit zwei Jahrzehnten die Luft abgeschnürt und schon vor amazon zu einem spürbaren Servicerückgang geführt haben.


    Als ich neulich krank war, habe ich übrigens ein Paket von obst.de bekommen. Ich fand das schon etwas grenzwertig... Geschmeckt hat es aber trotzdem.

  • Zitat

    Original geschrieben von knickepitten
    Als ich neulich krank war, habe ich übrigens ein Paket von obst.de bekommen. Ich fand das schon etwas grenzwertig... Geschmeckt hat es aber trotzdem.


    Für so ein paar Früchte 22,90€ ? :p
    Lebensmittel über das Internet eher weniger sinnvoll, es sei denn es handelt sich um exklusive Ware, die man im örtlichen Supermarkt nicht bekommt.
    Da erinnere ich mich noch an die Oreos die es man online bestellte, da es diese vor Jahren im Sm nicht gab.

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