Stirbt der stationäre Handel wegen Ecommerce?!
-
-
-
Selbstverständlich, Jimmythebob. Es muss natürlich ein konkreter Sachverhalt vorliegen, mit einer genauen Beschreibung, was nicht stimmen könnte. 'Klappern' ist unspezifsch. Wenn Du aber schreibst, dass der Auszug Deines neuen Blue-Ray-Players beim Ausfahren deutliche Schleifgeräusche von sich gibt und es den Anschein hat (Du bist ja kein Fachmann für Blue-Ray-Player, der das regelmäßig als Endverbraucher beurteilen kann), dass das nicht normal sein könnte, wird es spezifischer. Die Beweislast greift dann nur auf diesen Sachverhalt. Fällt das Display aus, dann hat das damit nichts zu tun. Geht die Klappe nicht mehr auf oder zieht nicht mehr ein, dann bist Du dabei. Deswegen geht das ja nur bei konkreten Verdachtsmomenten, welche sich dann auch noch bestätigen müssen.
Ich schreibe das Unternehmen entweder bei kleinen Sachen via Mail (amazon akzeptiert das zum Beispiel) oder (bei teuren Produkten) mit Einschreiben (Rückschein) an, schildere den Sachverhalt und biete zwei Möglichkeiten an.
a) Austausch oder
b) Verzicht auf die BeweislastumkehrDie Unternehmen senden mir überwiegend Bestätigungen via Mail oder ebenso postalisch schriftlich, dass sie den Sachverhalt zur Kenntnis nehmen und bei einem Mangel, welcher in die Richtung geht, auf die Beweislastumkehr verzichten und zwar für die vollen 24 Monate im Sinne der Gewährleistung. Habe einen Ordner für solche Bestätigungen (das wären dann wohl Deine 'Schnippchen').
scaleon: Vorsorglich sichere ich mich ausdrücklich nur -ich betone das nochmals extra- in den Fällen ab, wo ich etwas skeptisch bin.
Beispiel:
Ich hatte mal einen Laptop gekauft, wo sich der Bildschirm nur mit einem leichten Qietschen öffnen ließ. Nach einem 3/4 Jahr ging der Bildschirm nicht mehr an, trotz pfleglicher Handhabung. Beim Verkäufer angerufen. Beweislastumkehr. Hallo, ich habe Eure Bestätigung, dass Ihr auf eine Beweislastumkehr verzichtet, falls das Quietschen zum Problem wird. Der Verkäufer hat dann zähneknirschend gewährleistet.Alternativ könnte ich ja gleich von meinem 14tägigen Widerruf Gebrauch machen. Ich sager aber: Moment, da ist was komisch, aber dennoch funktioniert es. Falls doch was ist, merke ich den Sachverhalt an, verbunden mit der Aufforderung einer Bestätigung, dass keine Beweislastumkehr im Falle des Falles greift.
Im Grunde genommen lassen sich die Unternehmen überwiegend darauf ein. Es kommt günstiger, als wenn die Kunden die Ware sofort ohne Angaben von Gründen zurücksenden und sich im Anschluss daran ein neues bestellen. Einige regen von sich aus aktiv eine Ersatzlieferung an. Jedes Unternehmen handhabt das anders.
Kennt Ihr nicht so Fälle, wo Ihr etwas gekauft habt, es dem Anschein nach funktioniert, Ihr aber dennoch etwas an der Verarbeitung, bei beweglichen Teilen etc. merkwürdig findet und Euch nicht sicher seit, ob das lange in Ordnung bleibt.
Bei mir kommt das Hin- und Wieder mal vor, neben Produkten, die gleich bei Ankunft ganz defekt sind.
Es gibt viele Verkäufer, welche die Beweislastumkehr proaktiv gegen den Kunden auspielen. Und dem greife ich in begründeten Fällen vor. Das kann ich nur empfehlen.
-
Der Einzelhandel wird aussterben. Es stirbt auch die Generation aus, die für "Beratung" und späteres Verhumpsen bei der Mangelbearbeitung bereit ist, tiefer in die Geldbörse zu greifen.
Ich weiß, dass Amazon ein rotes Tuch ist, weil der Laden immer mehr um sich herum auffrisst, aber ich bin (und war in den letzten Jahren) sogar bereit, einen AUFPREIS (!) zu bezahlen, um bei Amazon, statt vor Ort zu kaufen. Der Laden haut mich, was die Bearbeitung von Reklamation angeht, einfach nur um. Dann mache ich da auch gerne mal ordentlich Umsatz.
Ansonsten weiß ich nicht, warum ich dem Handyshop um die Ecke 13,99 EUR für ein NoName-Ladekabel in den Rachen werfen soll, dass es bei eBay für 1,99 EUR - mit Versand - gibt.
-
offline haben 75% der Verkäufer ihren job verfehlt, daher kann eine Bereinigung nicht schaden
-
Für alles, was sich problemlos verschicken lässt und was man nicht unbedingt vor Ort angesehen haben muss, darf der Einzelhandel gerne aussterben. Ich stelle mir das so Ausstellungs-Center vor in die man nur geht, um die Geräte mal in die Hand zu nehmen. Die Kosten dafür darf der Hersteller übernehmen, kaufen tut man das Gerät ja, nur nicht direkt dort, sondern zuhause online.
Letztlich macht man im MM oder Saturn ja heute schon das gleiche: Man schaut sich die Geräte an und bestellt sie später zum günstigsten Online-Preis. Im Grunde bin ich der Meinung, dass die meisten Verkäufer eh einen bescheidenen Job haben, der so gut es geht abgeschafft werden sollte. Sollen sie was anderes machen oder gar nichts.Um einen Eindruck von den Geräte zu bekommen reichen aber eigentlich schon die Youtube-Reviews.
derAL
Also wenn ich mir das so durchlese...ZitatNach einem 3/4 Jahr ging der Bildschirm nicht mehr an, trotz pfleglicher Handhabung. Beim Verkäufer angerufen. Beweislastumkehr.
Nahezu jeder Hersteller gewährt doch 2 Jahre Garantie. Den Laptop hätte auch der Hersteller kostenfrei repariert.
Ich bestelle auch Unmengen online, meist allerdings nur Klein-Elektronik (Smartphones, Laptops, Rechner-Hardware, etc...)
Nehmen wir mal die drei Punkte: 14-tägiges Rückgaberecht, Gewährleistung, Garantie.
Das Rückgaberecht nutze ich möglichst nie, erst recht nicht bei Nicht-Gefallen. Ich weiß ja, dass dem Verkäufer dadurch Kosten entstehen, die insgesamt auch wieder an die Kunden weitergegeben werden. Ich kann mich auch nicht daran erinnern mal defekte Ware oder Ware mit irgendwelchen Verarbeitungsfehlern geliefert bekommen zu haben, ich kann da immer nur über die Mängel-Threads bei neuen iPhone-Releases lachen.
Und mit der Kombination aus Gewährleistung und Garantie habe ich noch nie Probleme bekommen. Erstmal versuche ich sowieso immer die Garantie direkt über den Hersteller in Anspruch zu nehmen, der Shop macht häufig ja auch nichts anderes als der Geräte weiterzuschicken. Von daher ist mir wieder auch kein Fall bekannt in dem ich den Verkäufer mal zur Gewährleistung heranziehen musste. -
Zitat
Original geschrieben von flatty
..., aber ich bin (und war in den letzten Jahren) sogar bereit, einen AUFPREIS (!) zu bezahlen, um bei Amazon, statt vor Ort zu kaufen.Diese Position habe ich auch lange Zeit vertreten. Bei Mobiltelefonen war ich sogar bereit, einen Spread bis zu 75 EUR zu akzeptieren. Mittlerweile bin ich an der Stelle etwas skeptischer geworden.
fluxxr: Es freut mich, dass Du in letzter Zeit keine mangelbehafteten Produkte erhalten hast. In der Hinsicht hatte ich in der letzten Zeit gerade im Online-Handel eine (wirklich nervenaufreibende) Pechsträhne. Ich verhalte mich als gefühlt umsatzstarker Kunde fair. Gleiches darf ich aber auch vom Verkäufer erwarten. Manchmal gilt (allerdings leider) eben: 'Erfahrung' kommt von 'erfahren'. Und danach richtet man sich eben aus. Subjektiv empfunden, habe ich den Eindruck, dass sich die Qualität und die Bedingungen des Online-Handels in den letzten zwei Jahren verschlechtert hat. Ich verweise nur auf die neuen Versuche von Amazon (Plus-Produkte, Prime-Pünktlichkeit, Versender-Wirr-Warr, Presseberichte über Kontosperrungen mit Willkürs-Anschein). Auf der anderen Seite verprobt der Offline-Handel neue Konzepte, welche auch für Stamm-Online-Kunden interessant sein könnten. Online bestellt -> offline abgeholt. Online bestellt -> Offline zurückgegeben etc..
-
Zitat
Original geschrieben von Andreas Böhm
Das Problem im stationären Handel ist doch vielfach (und das insbesondere bei MM und Saturn), dass die Fachkenntnisse der Verkäufer doch arg zu wünschen übrig lässt. Die wirken vielfach einfach inkompetent und gelangweilt. Insbesondere im Bereich der Unterhaltungselektronik sehe ich das immer wieder: [...]Aufgrund der Produktvielfalt ist alles wahnsinnig komplex. Ich denke, dass sich ein guter Verkäufer auch privat mit "seinen" Produkten beschäftigen muss.
Durch das Internet ist der Produktvergleich auch einfacher geworden. Als ich früher Unterhaltungselektronik gekauft habe, ist man zu Lerche gegangen (Gruß an alle Stuttgarter ) hat sich die Nase an der Austellungsvitrine platt gedrückt, hat sich den Kauf noch 3x überlegt, weil es a) teuer war nach der UVP zu kaufen und weil man b) nicht wußte, ob der Verkäufer einem irgendwas aufschwätzen wollte. Heute werden erst einmal die Erfahrungsberichte im Internet studiert. Die Möglichkeit online zu kaufen und dann "Selbstabholung" zu wählen besteht ja bei manchen Shops auch. Vor allem wenn man gibberig ist, die Neuerwerbung "gleich" in den Händen zu halten.
Ich denke auf manch Einkaufsbummel möchte der ein oder andere nicht verzichten, aber im Trend liegen wohl eher "ECE-Center" als solche Örtlichkeiten wie das Europa-Center "Während rundherum Neues entsteht, setzt das Europa-Center auf Visionen von früher. " oder Karstadt-Filialen....
EDIT: Noch zwei Tagesspiegel-Artikel zum Europa-Center: Dann reißt auch das Europa-Center ab - oder? und Ende nach 28 Jahren
-
Vielleicht mal ein persönliches Erlebnis, weshalb ich wieder vermehrt im stationären Handel kaufe.
Habe mich vor ca. 6 Monaten bei einem großem Online Elektrohändler beworben, als Aushilfe. Nun ich dachte, ist bestimmt ein toller Job. Letzten Endes sah ich dann den sehr niedrigen Stundenlohn der mich dann davon abhielt, außerdem war das Arbeitsklima extrem kühl, weil jeder in direkter Konkurrenz stand, und es wurde ständig Druck gemacht, um Zahlen zu erreichen. Urlaub haben die Mitarbeiter ca. 20 Tage im Jahr.
Da war ich froh, dass ich letzten Endes beim blauen Großhandelsunternehmen meine Aushilfstätigkeit begonnen habe, mit einem wirklich guten Tariflohn.
Das dürfte wohl auf viele Branchen zutreffen, so dass es für mich bedeutet, wieder mehr im stationären Handel zu kaufen, einfach um dieses Lohndumping und diesen Druck nicht zu unterstützen.
-
Gibt es eigentlich irgendwelche zuverlässigen Quellen, inwiefern sich die Ausgaben von Mediamarkt und Amazon tatsächlich unterscheiden?
Das lässt sich wahrscheinlich schwer vergleichen - aber Amazon hat ja auch diverse Ausgaben für die Mitarbeiter im Support, Logistikzentren, Versandkosten (klar, die sind gedeckelt o.ä.), Bearbeitung der Retouren und Abschlag, wenn die Waren als B-Ware verkauft werden müssen, Zahlungsausfälle bei Kauf auf Rechnung, Kosten für Programmierung Technik Server der Homepage etc. pp.
Also anders gefragt: Welcher prozentuale Aufschlag wäre gerechtfertig, um den Aufpreis von MM gegenüber Amazon zu rechtfertigen?
-
Ich denke, das kommt darauf an, Thomas.
A -> ich will etwas direkt und ohne Beratung haben -> Onlinepreis plus ggfs. eine Sofort-Verfügbarkeitsprämie plus ggfs. eine 14tägige Rückgabeprämie
B -> ich wünsche eine Beratung -die muss aber auch wirklich kompetent sein und nicht nur pille palle -> Offlinepreis plus ggfs. eine 14tägige Rückgabeprämie
Jetzt mitmachen!
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!