Stirbt der stationäre Handel wegen Ecommerce?!

  • Naja das kommt immer drauf an, um welches Produkt es sich handelt:


    Bsp.: BluRays kaufe ich immer online, außer der Drogerie Müller hat wie jetzt wieder die 4 für 3 Aktion, dann unterstütze ich gern den Händler vor Ort.
    Oder der TV: Händler vor Ort, 200 Euro mehr bezahlt, aber Top Beratung und hatte schon zwei Fälle wo Reparatur inklusive (einmal noch Garantie und einmal schon so) und habe 2 x ein Überbrückungsgerät bekommen.


    Wo ich mich schwer tue online: Klamotten und Brille. Aber dafür gehe ich gern vor Ort einkaufen. Sonst wird vieles übers Netz bestellt - bestes Beispiel:


    Öl fürs Auto - Vor Ort: 23 Euro/ Liter, im Netz: 37,50 Euro /5 Liter. Da überlegt man nicht lange


  • Ich denke das hier auch die Hersteller mit dem Fachhändler stärker zusammen arbeiten müssen, sei es Seminare/Schulungen für Käufer, Zugaben wie Garantie oder bei günstigeren Artikeln Goodies...

  • im einzelhandel sehe ich stellenweise das selbe problem wie bei vodafone....es werden zielvorgaben aufdiktiert für verkäufe,oftmals haben verkäufer keine festen abteilungen mehr - sondern werden da eingesetzt wo mangel ist (mangelnde motivation und sachkenntnis) und ähnliche dinge die den einzelhandel "muffig" machen,denn der reagiert mit panik und druck auf die veränderung statt mit größe und kreativität :flop:

  • Das Problem im stationären Handel ist doch vielfach (und das insbesondere bei MM und Saturn), dass die Fachkenntnisse der Verkäufer doch arg zu wünschen übrig lässt. Die wirken vielfach einfach inkompetent und gelangweilt. Insbesondere im Bereich der Unterhaltungselektronik sehe ich das immer wieder: Die stehen gelangweilt rum und im Prinzip wartet man nur auf uninformierte ältere Menschen, denen man einen teuren Tarif samt Handyversicherung und Jamba-Klingelton-Abo andrehen kann.


    Das sind halt alles auch mehr "Vertriebler" als "Berater".


    Der kleine Krauter nebenan ist natürlich eine Institution, um die es traurig wäre. Das ist dann der TV- und HiFi-Fachhandel, der insbesondere eine ältere Kundschaft bedient, welche eben den Service der Beratung, Lieferung und des Aufstellens gerne nimmt und auch bezahlt.
    Wenn die verschwinden, wird es für Leute ohne Kinder und Enkel, die das übernehmen könnten, schon recht schwierig.
    Bei mir um die Ecke hat ein Händler interveniert und ist jetzt auch Post(bank)-Filiale und generiert dadurch Zusatzeinnahmen, die zumindest die reduzierte Nachfrage des originären Geschäfts etwas auffangen könnten.


    -Andi-

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  • Ich würde vorschlagen, das Internet und den Onlinehandel zu verbieten... :D


    Aber im Ernst; der Offline Handel kann nur überleben wenn er:


    exklusive Produkte die es nur im Offline Handel gibt, verkauft.
    mit besseren Konditionen wie z.b längere Garantiezeiten etc.
    Umfangreicher auch nach dem Kauf Service
    Rückgaberecht wie im Distanzhandel ermöglicht
    Seine Verkäufer so ausbildet und bezahlt, das diese einen auch so vorkommen, das man etwas verkaufen will

    "Ein Prolet ist, wer von anderen ausgebeutet wird. Ein Großbürger ist, wer andere ausbeutet. Ein Kleinbürger ist, wer sich selbst ausbeutet."(Martin Walser)

  • Interessante Diskussion.


    Ich habe eher den Eindruck, dass der Offlinehandel bald wieder seine Renaissance erleben könnte.


    Zugegeben, der Onlinehandel war cool. Auch ich habe seit 1995 eigentlich von Jahr zu Jahr immer mehr online bestellt. Die besten Preise, schnell waren sie auch und hatten einen wunderbaren Kundenservice. Und 14tägiges Widerrufsrecht obendrein.


    2011/2012 kamen jährlich zwischen 40-80 Pakete in unserem Zwei-Personen-Haushalt an.


    In der letzten Zeit gibt es aber gewisse Tendenzen, die mir nicht gefallen.


    Seit Jahren gibt es ja schon (allerdings auch im Offlinehandel) die Beweislastumkehr im Gewährleistungsrecht. Bisher habe ich es online so geregelt, dass ich einen anzumerkenden Umstand mit der Aufforderung gemeldet habe, mir den Eingang zu bestätigen, damit das Unternehmen sich im weiteren möglichen Gewährleistungsverlauf nicht auf die Beweisastumkehr zurückzieht. Das mache ich immer, wenn ein Gerät merkwürdig klappert oder sonst was auffällig ist, das Gerät aber dem Anschein nach so funktioniert, wie es soll. Sollte es nach einem halben Jahr dann tatsächlich defekt sein, beziehe ich mich auf den vorangegangenen Schriftverkehr. Gut ist lästig, aber noch akzeptabel.


    In der letzten Zeit jedoch kommen bei mir von 10 Bestellungen 4-5 Produkte an, die aufgrund eines Mangels (Verarbeitung, Defekt, Kratzer etc.) umzutauschen sind. Ware wieder verpacken, zur Post, neue Ware bestellen, wieder ggfs. abholen usw.


    Daneben gibt es ja schon Anbieter, bei denen man Gefahr läuft, bei einer stärker frequentierten Retournierung 'gesperrt' zu werden, auch wenn man den Mangel ja nicht zu vertreten hat. Wir beobachten die Entwicklungen an der Stelle aufmerksam.


    Des weiteren nimmt der Service wieder ab oder es werden wieder Sonderregeln eingeführt (Versandkosten usw.) welche die Attraktivität des Onlinehandels einst erhöhte, nun aber wieder schmälert.


    Letzte zwei Wochen: Espressovollautomaten bestellt. Defekt. Ersatzliefeurng. Defekt. Ein Hin- und Her. Unsere Wohnung sah aus wie eine Postfiliale.


    Dann bin ich zum Offlinehandel gefahren, habe mir den Onlinepreis zusichern lassen und vereinbart, dass ich das Teil sofort gegen ein neues umtauschen lassen kann, wenn es die ersten drei Tage aus irgendwelchen Gründen nicht so funktioniert, wie es soll.


    Heute sitze ich in meinem Arbeitszimmer und warte seit vier Stunden auf ein Austausch-Sofa (waren ja 'nur 1.000 EUR'), dass ich online bestellt hatte. Das erste kam mit Kratzern an. Auch hier ging ein ganzer Arbeitstag (2x 1/2) drauf.


    Wie rentabel ist -frage ich an dieser Stelle- der Onlinehandel heute noch?
    Kommt der Offline wieder zurück?

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Wie rentabel ist -frage ich an dieser Stelle- der Onlinehandel heute noch?


    Mit Kunden wie dich -gar nicht. :cool:

  • Bedeutet Deine Aussage im Umkehrschluss, dass sich der Onlinehandel nur dann lohnt, wenn man als Verkäufer genügend Dumme findet, die Mangel- und/oder B-Waren zum Preis von A-Waren akzeptieren?


    Weshalb sollte ich bei einem Sofa (wenn auch nur für das Arbeitszimmer vorgesehen) zum Preis von 1.000 EUR einen 10 cm langen Kratzer in der Mitte des vorderen Rückenteils akzeptieren? Das erkläre mir bitte, scaleon. Und bei einer defekten Espressomaschine kommt nun mal kein Espresso heraus. :cool:


    Für Dich wäre das wohl in Ordnung?

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Für Dich wäre das wohl in Ordnung?


    Natürlich nicht! Aber ich habe auch noch nie ein annähernd defektes Produkt erhalten! Was bei dir kritisch anzusehen ist, ist daß du dich vorsorglich absicherst, obwohl alles wohl normal funktioniert. Machen das 10.000, ziehen die Preise irgendwo an, da sich das schnell rumspricht.. ;)

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