Auch wenn ich es vor knapp einer Woche verloren habe (*schnief*), hier mein Bericht über das SL45i. Die meisten von euch werden ihn vermutlich schon kennen; vielleicht hat er ja aber doch noch einen gewissen Nutzen...
Mein hier vorliegendes SL45i stammt aus einem Gerätetausch: bei Siemens können SL45-Besitzer ihr Gerät gegen eine Pauschale von 49 Euro gegen ein nagelneues SL45i mit zwei Jahren Gewährleistung tauschen lassen und diese Gelegenheit habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen! ;o)
Da nur das reine Handy getauscht wird, beziehe ich mich beim Akku, Zubehör und der Verpackung auf das "normale" SL45.
Die SW-Version meines SL45i ist die 49, mittlerweile ist die 52 aktuell und die 55 afaik kurz vor dem Erscheinen.
Lieferumfang:
Schon beim Lieferumfang und der Verpackung wird deutlich, dass das SL45(i) das Top-Modell der Siemens-Handys ist. Während die anderen Geräte in schlichten Pappkartons ausgeliefert werden, besteht die Verpackung des SL45(i) aus teilweise transparentem Kunststoff und wirkt so um einiges hochwertiger.
Der Lieferumfang ist reichhaltig: neben dem Handy, Akku und Ladegerät sind eine 32MB-Multimedia-Card, ein Stereo-Headset, Sync-Station mit Datenkabel, eine Software-CD sowie Bedienungsanleitungen in mehreren Sprachen mit dabei - man muss also kein Zubehör mehr dazu kaufen, um die meisten Funktionen des SL45i zu nutzen.
Der Akku des SL45i ist ein Lithium-Ionen-Akku mit 650 mAh - der des SL45 besitzt nur eine Kapazität von 540 mAh.
Abmessungen, Gewicht:
Das SL45i misst 105 x 46 x 17 mm und wiegt 88g, es ist also (von der externen Antenne abgesehen) nur wenig größer als z.B. ein Nokia 8210 oder 8850.
Die Breite von 46 mm gilt übrigens nur für den oberen, verbreiterten Teil, in dem die Steuerungstasten für den MP3-Player und das IrDA-Auge untergebracht sind - im Bereich der Tastatur ist das SL45i nur 42 mm breit.
Gehäuse (Design, Verarbeitung):
Ohne Zweifel ist das SL45i ein schickes, optisch sehr ansprechendes Handy, dennoch hätten meiner Meinung nach ein paar Punkte besser gelöst werden können.
Am auffälligsten ist die externe Antenne, an der sich wohl viele SL45-Besitzer stören. Besserer Empfang hin oder her - wenn schon beim S35i eine interne Antenne möglich war, so hätte sie dem High-End-Modell meiner Mainung nach auch gut zu Gesicht gestanden. Es gibt allerdings in der SL45-Gemeinde auch Stimmen, die meinen, dass die Antenne dem Handy Charakter verleiht und dass ein SL ohne Antenne "wie ein Elektrorasierer" aussehen würde!
Während die Oberschale aus galvanisiertem, metallbeschichteten Kunststoff ausgesprochen edel wirkt, so macht die in hellgrau gehaltene Rückseite einen eher billigen Eindruck. Auch wenn es einen stärkeren Kontrast zur silbernen Front zur Folge gehabt hätte, so hätte eine Rückschale in dunklerem Anthrazit oder gar schwarz vermutlich noch edler gewirkt.
Die Kunststoff-Displaygläser der SL-Reihe sind oberflächenveredelt und mit einer kratzresistenten Beschichtung versehen. Dies ist auch zwingend notwendig, da die anderen Siemens-Displays bekannterweise sehr leicht verkratzen. Man sollte ein Selbstpolieren mit Displex o. ä. unbedingt unterlassen, da man so die Beschichtung abpoliert und das "Glas" somit ruiniert. Ein neues Gehäuse schlägt dann mit über 50 Euro zu Buche!
Ein kleiner Unterschied zum "normalen" SL45 ist auch, dass der Siemens-Schriftzug und die Modellbezeichnung nun nicht mehr UNTER dem Displayglas, sondern OBEN aufgedruckt ist. Der alte Schriftzug war dunkelgrau, der neue ist glänzend silber. Ich fand die alte Lösung eleganter und besser, da sie einfach hochwertiger aussah und vermutlich auch haltbarer war.
Die Verarbeitung ist im Gegensatz zu manch anderem Siemens-Gerät wirklich gut, das Gehäuse macht einen sehr soliden Eindruck. Die Spaltmaße zwischen Oberschale und Rückseite sind sehr gleichmäßig und als eins der wenigen Siemens-Geräte kann man das SL45i (und die anderen SLs) zusammendrücken, ohne dass das Gehäuse ein mitleiderregendes Knarzen von sich gibt.
Bei einem Handy dieser Preisklasse sollte dies aber auch eine Selbstverständlichkeit sein.
Display und Tastatur:
Das Display ist voll grafikfähig, besitzt eine Auflösung von 101x80 Pixeln und kann maximal 7 Zeilen à 16 Zeichen anzeigen. Die unterste Zeile wird jedoch immer von den Softkey-Funktionen belegt, die etwas mehr als eine Zeile beanspruchen - in einer SMS beispielsweise werden somit 5 1/2 Zeilen angezeigt.
In den Menüs zeigt die oberste Zeile die Position an, so dass drei Menüpunkte in Listenform sichtbar sind.
Im Standby-Modus informiert das Display über Empfang, Ladezustand des Akkus, Datum, Uhrzeit und Softkey-Belegung - dazwischen befindet sich das Betreiber-Logo, dass auch individuell gestaltet werden kann.
Es können Bitmaps auf die Multimedia-Card geladen werden, die dann als Logo auf dem Display angezeigt werden können. Leider lässt sich ein solches Logo nicht abschalten, so dass man es entweder durch ein anderes "überspielen" muss oder aber das aktuelle Logo löschen muss, um wieder die ursprüngliche Netzbetreiber-Anzeige herzustellen.
Das Display ist ziemlich feinzeichnend, so dass auch die animierten Menügrafiken und die Start- und Abschaltanimation aufwändig dargestellt werden. An die modernen Graustufen-Displays à la Ericsson oder gar Samsung kommt es aber nicht ganz heran.
Beleuchtet wird das Display von insgesamt 6 LEDs - vier davon befinden sich am oberen Displayrand, zwei am unteren. Die beiden letztgenannten beleuchten ebenfalls die Softkeys, die Navigationstaste und die Hörertasten. Die Beleuchtung ist bernsteinfarben und läutete bei der Einführung des SL45 einen neuen Trend ein - von dort an werden alle Siemens-Displays in dieser Farbe angestrahlt.
<br><br>Die Helligkeit der Beleuchtung ist die beste, die ich bei Siemens in den letzten Jahren gesehen habe. Die bernsteinfarbenen Beleuchtungen des S45 und des S35i sind ein gutes Stück dunkler, auch wenn der Kontrast zwischen Bernstein und Schwarz noch eine ausreichende Lesbarkeit garantiert. Die grüne Beleuchtung des S35 in Emerald/Black hingegen war ein Zustand.
Nicht so beim SL45(i): Helligkeit und Kontrast sind ausgezeichnet, zumal der Kontrast in 6 Stufen eingestellt und somit dem persönlichen Geschmack angepasst werden kann. Auch die Ausleuchtung ist nahezu perfekt - "nahezu" nur deswegen, weil zwischen den oberen LEDs kleine Schatten entstehen.
Insgesamt verdienen Display und Beleuchtung jedoch ein dickes Lob!
Die Tastatur besteht aus silberfarbenem Hartkunststoff und lässt sich besser bedienen als es auf den ersten Blick aussehen mag. Meine anfänglichen Zweifel, dass die kleinen Tasten mit den zwischenliegenden Stegen leicht zu verfehlen wären, wurden schnell zerstreut, der gut fühlbare Druckpunkt gibt ein genaues Feedback.
Schade ist jedoch, dass auch diese Tastatur mit schnellen Eingaben überfordert ist - wie ich es schon bei den anderen Siemens-Handys kritisiert habe.
Tippt man mit zu flinken Fingern, passiert es immer wieder, dass Eingaben nicht erkannt werden.
Im nächsten Post gehts weiter...