ZitatOriginal geschrieben von Printus
Der 2. Weltkrieg und die paar Tage Flut sind schlechte Beispiele: da kam es nicht zum Erliegen öffentlicher Strukturen. Es gab immer staatliche Strukturen, die für Ordnung gesorgt haben. Du kannst aber in jedem Szenarium, in dem die bürgerliche Ordnung zum Erliegen kommt, davon ausgehen, dass Anarchie eintritt.
Naja, offiziell gab es vielleicht noch staatliche Strukturen, die Frage ist aber wie Durchsetzungsfähig der Staat tatsächlich war, wenn z.B. alle Gebäude, Infrastrukturen komplett zerstört waren und man eben nicht mal eben so staatliche Hilfe holen konnte. Das nenne ich ein Erliegen der öffentlichen Strukturen. Spätestens aber mit der Kapitulation Deutschland kam es auch offiziell zu einem kompletten Erliegen der Handlungsfähigkeit des dt. Staates, auch innerhalb des Staatsgebietes. Niemand wusste wie es weiterging. Bis die Alliierten wieder für staatliche Ordnung gesorgt haben und ein Polizei-/Versorgungssystem aufgebaut hatten, vergingen ein paar Tage...
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen (und entsprechende Argumente habe ich auch von dir noch nicht gehört), warum ein "Kollaps" des Finanzsystems zu schlimmeren Folgen führen sollte, als die Zerstörung nach dem 2. WK. Im Gegensatz zu damals sind heute sämtliche Strukturen und Infrastrukturen im Kern vorhanden und einsatzbereit. Felder und Fabriken sind nicht zerstört, die Bevölkerung ist nicht dezimiert worden. Kraftwerke und Wasserwerke sind voll funktionsfähig. Und in solche einem Szenario sollen Chaos und Plünderungen herrschen? Niemals, dafür gibt es absolut kein Beispiel in der neueren westlichen Geschichte. Auch in NY oder New Orleans gab es doch kein unkontrollierbares Chaos, ich bitte dich. Das waren im Einzelfall Kriminelle, die die Gunst der Stunde genutzt haben aber doch kein verzweifeltes Durchdrehen der gesamten Bevölkerung aus Angst vor dem Hungertod. Und im Gegensatz zu einem Finanzkollaps gab es in NY und New Orleans Zerstörungen und Tote.
Es ist viel realistischer, dass im Falle eines Finanzkollaps eine Währungsreform ansteht, die ähnlich wie 1948 innerhalb eines Tages erledigt ist. Man kann davon ausgehen, dass entsprechende Notfallpläne schon längst in den Schubladen liegen. Es wird jedenfalls kein Hunger, kein Chaos und keine Plünderungen geben.