Suche ein Land zum Auswandern

  • Sorry, nicht der Einleitungssatz.


    Den ersten Satz: "Das Beunruhigende ist nicht die absolute Zahl, sondern der stetige Zuwachs. Ende 2012 konnten 465 000 Menschen in Deutschland nicht von ihrer Altersrente leben und mussten zusätzlich Leistungen aus der Grundsicherung beantragen."

    Beste Grüße
    W.

  • Das ist alles Auslegungssache,aber schau mal weiter:


    "Ende 2012 lag die Durchschnittsrente-West für Männer im Schnitt bei 1005 Euro und für Frauen bei 508 Euro im Monat."


    Das ist im Schnitt bei Männern knapp über Hartz 4 Niveau,obwohl du im Alter sowieso höhere Ausgaben hast.


    Zu den Frauen....


    Wann gilt man als "arm"?:


    "Nach EU-Definition gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn ihr Einkommen nach Einbeziehung staatlicher Hilfen weniger als 60 Prozent des Landesdurchschnitts beträgt. In Deutschland lag der Schwellenwert im Jahr 2010 für eine alleinlebende Person bei 11.426 Euro im Jahr, was 952 Euro im Monat entspricht."


    http://www.faz.net/aktuell/wir…che-ist-arm-12129735.html


    Im Jahre 2013 dürfte der Betrag die 1000€ Grenze streifen oder ist kurz davor.


  • Durchschnitt. Selbständige etc., da ist alles mit drin.
    Für mich zählen bei solchen Vergleichen nur Zahlen der langjährig Versicherten.
    Es gibt einfach zu viele Lebensbiografien, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen kann.



    Guck Dir doch die Statistik für den Osten an, dann weißt Du wie das bei Frauen aussieht, die langjährig versichert sind.
    Ausserdem zählt immer das Gesamteinkommen.


    Fakt ist, dass das Rentenniveau immer weiter absinkt. Dadurch und vor allem durch niedrige Verdienste und Arbeitslosigkeit etc. werden wir im Bereich der Rente keine Einkommen erzielen, die ein erträgliches Auskommen sichern.


    Jetzt aber für alle, die mal ein paar Jahre gearbeitet haben oder in irgendwelchen Sozialsystemen gehangen haben eine Grundrente einzuführen, kann nur den Linken einfallen.

    Beste Grüße
    W.

  • Zitat

    Original geschrieben von 7650w


    Fakt ist, dass das Rentenniveau immer weiter absinkt. Dadurch und vor allem durch niedrige Verdienste und Arbeitslosigkeit etc. werden wir im Bereich der Rente keine Einkommen erzielen, die ein erträgliches Auskommen sichern.


    Deshalb brauchen wir auch einen Mindestlohn,damit genug Geld in die Kassen einbezahlt werden kann und ein verbessertes Rentensystem.


    Im Rentensystem ist ja die Schweiz sehr gut aufgestellt und man könnte einiges erfolgreich abkupfern,wenn man den nur wollte:


    http://www.fr-online.de/arbeit…eiz,1473632,17045838.html


    Allein die fehlende Rentenversicherungspflicht für Selbständige,aufgrund der langjährigen Sachlage,ist ein Witz.

  • Zitat

    Original geschrieben von handyman1981
    Ablehnung von 8,50€/Std als Mindestlohn


    In Polen und Tschechien beträgt der Mindestlohn um die 2EUR/Stunde. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit im grenznahen Deutschland relativ hoch. Wie soll das funktionieren?


    Zitat

    Original geschrieben von handyman1981
    Soviel,dass die Löhne der Unternehmen nicht von unseren/meinen Steuern subventioniert werden müssen.


    Werden sie ja auch nicht. Es sind die Familien und Kinder, die subventioniert werden. Irgendjemand ist immer schlecht qualifiziert, hat einen eher gering bezahlten Job, aber 4 Kinder und eine Hausfrau, die sich um die Kinder kümmert. Damit kann man für ziemlich beliebige Mindestlöhne argumentieren.


    Zitat

    Original geschrieben von handyman1981
    Wann gilt man als "arm"?:


    "Nach EU-Definition gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn ihr Einkommen nach Einbeziehung staatlicher Hilfen weniger als 60 Prozent des Landesdurchschnitts beträgt. In Deutschland lag der Schwellenwert im Jahr 2010 für eine alleinlebende Person bei 11.426 Euro im Jahr, was 952 Euro im Monat entspricht."


    Eigentlich scheissegal, wie hoch der Schwellenwert liegt: Irgendwelche Armen und Armutsgefährdeten gibt es immer. Das ist statistisch zwangsläufig. Auch wenn morgen (bei gleichbleibenden Preisen) der Durchschnittslohn auf 10.000 EUR/Monat stiege, gäbe es massive Armut und Armutgefährdung. Nur dass diese Armen dann vielleicht auch 4000 oder 5000 EUR im Monat hätten.


    Zitat

    Original geschrieben von handyman1981
    Deshalb brauchen wir auch einen Mindestlohn,damit genug Geld in die Kassen einbezahlt werden kann und ein verbessertes Rentensystem.


    Im Rentensystem ist ja die Schweiz sehr gut aufgestellt und man könnte einiges erfolgreich abkupfern,wenn man den nur wollte:


    http://www.fr-online.de/arbeit…eiz,1473632,17045838.html


    Ja, wenn man den nur wollte…
    Ich persönlich finde das System ja gut.
    Aber ob das in Deutschland ankommt?


    Von der genannten Schweizer Mindestrente (allein) kann niemand leben.
    Und selbst die Maximalrente von CHF 2340 / Monat entspricht ziemlich genau der Armutsgrenze.


    Ob das in Deutschland ankäme?

  • Moin sk8ergirl,


    ich glaube deine Gefühlslage gut zu verstehen. Mich kotzt der politische Stillstand in diesem Land auch an, die Lobhudeleien, wie toll alles wäre und wie gut es "uns" angeblich geht, wie fortschrittlich alles entwickelt sei.


    Insgeheim spüren Leute, die die Dinge eingehender beobachten, sich Gedanken machen und auch ein Gespür für das Klima haben aber, dass es ist wie mit der Kapelle auf der Titanic, die spielt und Normalität vorgaukelt während die Dinge zunehmend aus den Fugen geraten.


    Offiziell leben wir in einer Demokratie, haben ein soziales Netz, ein Jobwunder, eine international geachtete Kanzlerin. Tatsächlich spüren Leute mit etwas ausgeprägteren Sinnen aber, dass unglaublich viel im Argen liegt und sich bedenklich entwickelt:


    - die digitale Revolution hat uns in riesigen Schritten in Richtung Orwells "1984" gebracht. Hat man anfangs begeistert den Nutzen der tollen neuen Möglichkeiten gesehen, macht es einem inzwischen massiv Angst. Menschen werden gläsern und in den letzten Monaten wurde drastisch klar, dass die Digitalisierung nicht nur eine potentielle Gefahr bedeutet, sondern dass die Totalüberwachung real ist - in einer schockierenden Weise, die der Normalbürger so im Traum nicht erwartet hat. Sich dagegen zu wehren ist unmöglich, da müsste man extremer Aussteiger sein - und das ist kein Konzept für die Masse.


    - ein markerschütternder Aufschrei der Bevölkerung, Palastrevolution gegen diese Machenschaften, blieb und bleibt aus. Frau Merkel verabschiedete sich vor einigen Wochen in den Urlaub und ließ Herrn Pofalla erklären, die Diskussion sei beendet. Lächerlicherweise wird jetzt, wo sie selber betroffen ist, Empörung geheuchelt. Und wir wissen alle, dass Mutti am Ende nichts tut und das Thema wieder einschläft.


    - Medien nehmen nicht mehr ihre Rolle als "4. Macht" wahr. Kritische und zugleich neutrale Berichterstattung findet so gut wie gar nicht mehr statt. Beispiel Limburger Bischof: das Thema bestimmte 2 Wochen lang alle Schlagzeilen, jede Talkshow und es gab sogar Sondersendungen - völlig unverhältnismäßig, wer ist der Bischof von Limburg? Dabei scheuten sich selbst hochwertige Medien reihenweise nicht, immer vom "Protzbischof" oder anderen wertenden Begriffen zu reden. Wie vereinbart sich sowas mit dem Anspruch an eine möglichst neutrale Berichterstattung, an einen journalistischen Ehrenkodex, den Maßstab der Verhältnismäßgkeit und dem Grundsatz, dass jeder als unschuldig zu gelten hat, solange ihm kein Fehlverhalten nachgewiesen wurde?
    Das Versagen der Medien ist in "Das Medienmonopol" prima beschrieben - einfach mal danach googlen und als pdf runterladen und lesen!


    - die Arbeitsmarktsituation ist für viele Menschen schlimm. Sie ackern und rennen und hetzen, machen sich kaputt und niemand, wenn er sich erlaubt darüber nachzudenken, weiß, warum. Wer ein eher kleines Gehalt hat oder gar im Niedriglohnsektor unterwegs sein muss, wird in Altersarmut fallen und hat es schwer, einen unbeschwertes Leben zu führen. Welche Motivation hat man, das mitzumachen? Gar keine, nur fehlt eine Alternative und der Druck durch die Arbeitsämter, ALG II und IV, zwingt Menschen, sich dem auszusetzen.


    - die Lage an den internationalen Finanzmärkten wird weiter eskalieren und irgendwann kommt der dicke Knall. Der Shutdown in den USA, die Staatsverschuldung Japans, die Euro-Krise und die schlimme Lage im südlichen Europa, das alles muss irgendwann schief gehen.


    - In Deutschland rennen noch (!) sehr viele Leute herum, die relativ gut aufgehoben sind und deswegen den Status quo beibehalten wollen. Es betrifft z. B. einen großen Teil der Rentnergeneration.
    Aber auch jüngere, wer einen erträglichen Job hat, sich zumindest ein bisschen leisten kann, also die klassische Mittelschicht, hat Angst vor Veränderung. Diese Leute spüren unbewusst, dass sich Vieles auf der Welr bedenklich entwickelt. Deswegen wollen sie in erster Linie behalten, was sie haben, möglichst keinerlei Veränderungen. Es ist die Gruppe der Merkel-Wähler - sie möchten, das die Kanzlerin hauptsächlich nichts tun und nichts verändern soll.
    Prekäre Verhältnisse werden als nicht wirklich existent oder Fehler der Betroffenen interpretiert: die sind nicht "unten" weil die Verhältnisse im Land so sind, sondern weil sie schlecht ausgebildet sind, sich selber nicht motivieren, keine Leistungsbereitschaft zeigen, sich asozial verhalten und in der sozialen Hängematte ausruhen wollen. Mittelschichtler "müssen" diese Menschen schlechtreden um sich selber abzuheben, sich zu beweisen, dass man selber nicht ratzfatz in die gleiche Lage kommen könnte. Diese Angst muss verdrängt und diese Menschen schlecht hingestellt werden, dann kann man sich einreden, dass man selber nicht dorthin gelangen werde weil man ja viel besser aufgestellt sei als die am unteren Ende der Gesellschaft.


    Bewegt man sich aufmerksam im öffentlichen Raum begegnen einem fast nur noch Menschen, die angestrengt, genervt, müde, verbissen, gehetzt und aggressiv sind. Man muss sich nur die Gesichter in der Bahn ansehen, das Verhalten im Straßenverkehr und die Rücksichtslosigkeit auf den Autobahnen, oder den Tonfall wahrnehmen wenn man im Supermarkt ist oder sonstwo mit Menschen kommuniziert. Überall Aggressivität, Schärfe, Hetze, Polemik - und das ohne wirklichen Grund. An vielen Stellen könnte man mit Rücksicht un einem Lächeln alles entspannen ohne irgendeinen Nachteil, ist das wirklich ein Problem, auf der Autobahn nicht zu drängeln, jemanden vorbeizulassen etc.?


    Das soziale Klima und die - auf längere Sicht - absehbar scheiternde Politik, Finanzprobleme und Gängelung sowie Ignoranz gegenüber den Menschen/Bürgern, während vordergründig Demokratie, Sozialstaat und Mehrwert durch Smartphones vorgegaukelt wird, das lässt einen unzufrieden zurück. Und das ist harmlos formuliert, es setzt vielen Menschen emotional zu, denn sie wollen Frieden und innere Ruhe, Fairness und Freundlichkeit anstatt Ellbogen und Kampf.
    Gäbe es ein Land auf der Welt, wo man sich all dem entziehen könnte, wo man einfach seine Ruhe hätte vor all diesen unnötigen Aufregern und Frustrationen, ich wäre längst weg auf Nimmerwiedersehen. Aber leider kann man sich nirgendwo auf der Welt tatsächlich zurückziehen vor diesen Dingen. Anderswo kämpft man bestenfalls mit anderen, aber nicht per se einfacheren Problemen.


    Vielleicht kannst du, anstatt den Wohnort, deine Perspektive dahingehend verändern, dass du neben deiner deutschen Heimat Erfahrungen und Möglichkeiten im Ausland hast. Damit bist du schon mal breiter aufgestellt als viele Andere, die diese Möglichkeit nicht haben und in ihrer deutschen Stadt herumsitzen, aus der sie nie wirklich rauskommen und sich fragen, wofür sie eigentlich kämpfen...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • @ Printus


    :top: :top: :top:

    vielen dank für alle hilfreichen antworten


    Der teuro ist tot, es lebe die neue alte DM. Wetten auf 10-jahres-sicht werden angenommen (gibt's da eigentlich internet-wettanbieter für?).

  • Hallo Printus,


    vielen Dank für Deinen Beitrag, er spricht mir von der Seele!


    Ich muss zugeben, eines der größten Probleme der letzten Jahre, die sog. "Finanzkrise", ich habe es immer noch nicht verstanden. Fast würde ich behaupten, dass es gar kein Problem gibt, sondern von den Medien aufgebauscht ist. Jemand sagt, wir haben eine Krise, also haben wir eine. Jeder reagiert panisch und erzeugt dadurch Situationen, die nicht vorhersehbar sind.
    Was ist mit dem Shutdown in den USA? Was passiert am Ende? Wieder nichts. Was wäre, wenn die USA pleite gehen? Wieder nichts. Keine Konsequenzen in Banken und Firmen.
    Kein Vorfall auf dieser Welt bringt Regierungen und Einwohner dazu, ihr Handeln zu überdenken.


    Ich behaupte, dass es erst das Leben in anderen Ländern und das Besuchen anderer Länder war und ist, dass mir die Augen öffnet und mich zu den jetzigen Denkansätzen gebracht hat.
    Eines der ersten Ziele: unsere "Gute-Laune-Mission"; einfach mal freundlich sein, einfach mal lächeln, einfach mal Rücksicht nehmen und der Person im Supermarkt zur Hand gehen, wenn sie im Regal nicht an das gewünschte Produkt kommt.
    Vielleicht erreiche(n) ich/wir durch die kleinen Momente des Alltags irgendwann einmal mehr, als die stehen gebliebene Politik.


    An einigen Beiträgen hier im Thread sehe ich zudem, dass es doch sehr wohl Menschen gibt, die meine Denkweise nachvollziehen und verstehen können und ich nicht alleine mit meinem Standpunkt bin.
    Der Bezug zu Orwell's 1984 hätte schon in meinem Einleitungsbeitrag kommen müssen. Aber: die Bücher werden gelesen, gelobt, bepreist, aber Lehren oder gar Konsequenzen daraus zieht niemand.
    Die einhellige Meinung ist immer noch "Was das Staat macht ist richtig und rechtens. Alles ist gut, wie es ist."
    Mein Vater sagte: "Wenns Dir hier nicht gefällt, dann geh doch woanders hin." Das "woanders" suche ich jetzt. Oder ich versuchs hier besser zu machen.


    Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

    Grüße aus Nürnberg!

  • Bzgl. der Finanzkrise empfehle ich dir 2 Videos von Prof. Senft - in wenigen Minuten hast du es kapiert: klick und klick - ab Minute 3:00


    Ausgehend von dem, was er erklärt, kannst du ja mal nachdenken wie sich das Finanzsystem weiterentwickelt. Unendliches exponentielles Wachstum ist unmöglich, also muss das ganze Konstrukt irgendwann zusammenbrechen weil die Umverteilung vom Konsum der Geringverdiener zu den Vermögen der Reichen irgendwann in die Endphase geht, die Schulden nicht mehr bezahlbar sind.
    Vergleiche das mit dem US Shutdown, der Euro-Krise und den Staatsverschuldungen wie z. B. in Griechenland. Oder der davongaloppierenden(Jugend)arbeitslosigkeit in Südeuropa... Du erkennst, wo wir stehen. Es ist eine Frage der Zeit bis alles zusammenbricht.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

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