Der Bischof von Limburg


    DAS ist DAS Problem (nicht nur in D) in Wirtschaft, Politik und vor allem: Behörden: dass nie jemand PERSÖNLICH für von ihm zu verantwortende wirtschaftliche Schäden haftbar gemacht wird bzw. werden kann. Insbesondere Beamte würden sehr schnell sehr anders handeln, wenn sie ein persönliches Haftungsrisiko hätten.

    [QUOTE] Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Ich weiß nicht, inwieweit ich es für gerechtfertigt hielte, TvE persönlich in Haftung zu nehmen.


    Er war Bestandteil eines Systems, in dem er sich so verhalten hat, wie er es von anderen gewohnt ist. Jedenfalls wurde solches Vorgehen bisher geduldet, so dass mir nicht wirklich klar ist, inwieweit sich in einem derart agierenden System überhaupt ein Unrechtsbewusstsein entwickeln kann.


    Nach der Causa TvE wird das ganz sicher anders zu beurteilen sein. Dem Klerus wurden durch die Causa TvE in aller Deutlichkeit klare moralische Grenzen aufgezeigt. Es wurden durch die Kirche selbst eindeutige Maßstäbe definiert, die TvE so nicht hat kennen können. Und wer als Angehöriger der klerikalen Führungsklasse täglich von kirchlichen Protzbauten umgeben ist, kann durchaus Schwierigkeiten haben, ohne "klare Ansage" die Grenzen zu erkennen.


    Der Fall TvE wird ganz sicher richtungsweisende Kernpunkte definieren, die es künftig zu beachten gilt. Ob es daneben wirklich noch erforderlich ist, an TvE ein generalpräventives Exempel zu statuieren, bezweifle ich allerdings.


    Dass er die Auswirkungen seines Tuns auch finanziell zu spüren bekommen sollte, mag ich nicht in Frage stellen. Ob es allerdings notwendig ist, ihn voll in die Haftung zu nehmen und für alle Zeiten zu ruinieren (wie es der Mob zum Teil verlangt), möchte ich allerdings bezweifeln. Ich gehe davon aus, dass die katholische Kirche das im Ergebnis ähnlich sehen wird. Inwieweit die Öffentlichkeit über diese Interna dann informiert wird, betrachte ich allerdings als interne kirliche Angelegenheit, die die KK auch als solche behandeln könnte. [/QUOTE
    Ich denke schon das TVE zumindst teilweise in Haftung für den angerichteten Schaden genommen werden sollte, auch wenn es da Mitverantwortliche geben wird. Das ganze nur auf ein System zu schieben in welchen er da gar kein Unrechtsbewußtsein erkennen konnte überzeugt da nicht.]Es verhalten sich ja längst nicht alle Bischöfe so wie ein TVE. Wenn ich da als Beispiel nur den Erzbischof meiner Heimatstadt Bamberg heranziehe, der würde sowas niemals machen. Ist einfach ein bescheidener und besonnene Mann. Prunk- und Verschwendungssucht liegen dem völlig fern. Er wird sicher auch nicht die rühmliche Ausnahme sein. Bei TVE geht es ja vermutlich kaum um strafrechtliche Tatbestände sondern in erster Linie um moralisches Versagen eines Kirchenmannes. Gerade als Vertreter der Kirche muss man da vorbildlich sein. Zumal der Ansehensverlust der kath. Kirche nicht nur auf das Verhalten dieses Bischofs zurückzuführen ist. Die zahlreichen Mißbrauchsfälle und deren unzureichende Aufarbeitung haben noch größern Schaden angerichtet.


    So, schönen Feiertag wünsche ich noch, falls ihr zu den glücklichen gehört die heute Feiertag haben.(Maria Himmelfahrt)

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

    Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    ...
    Ich denke schon das TVE zumindst teilweise in Haftung für den angerichteten Schaden genommen werden sollte, auch wenn es da Mitverantwortliche geben wird. ...


    Nichts anderes habe ich geschrieben ... teilweise halt. ;)


    Und weil wir beim Regress im Bereich einer Ermessensentscheidung zivilrechtlicher Art sind, passt der Grundsatz "Gleichheit nicht im Unrecht" hier ausnahmsweise nicht ... jedenfalls nicht uneingeschränkt. Der Kirche bleibt es unbenommen, bei der Geltendmachung eines Regressanspruchs auch die bisherige Handhabung und die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Verpflichteten mit in die Waagschale zu werfen.


    Und wie wir die Kirche kennen, traue ich ihr sogar zu, dass die Regressangelegenheit vollständig unter den Teppich gekehrt wird. Ich erinnere daran, dass sich reumütige Sünder im Bereich der katholischen Kirche sowohl zeitnah durch die Beichte wie auch im Rahmen eines Gesamtpakets im Fegefeuer von ihren Sünden reinigen können. Ein Rosenkranz, den er einige Male herunterbeten kann, wird sich in seinem bescheidenen Besitz wohl noch finden. :p

    Ja klar, sehe ich ja genauso mit der teilweisen Schadensersatzleistung. Mir ging es vor allen darum,das TVE Fehlverhalten nicht in erster Linie mit den System- Strukturen in der Kath. Kirche zu entschuldigen ist. Das Fehlverhalten ist schon auch wesentlich ein persönliches des Limburger Bischofs.Also Beichte und Rosenkranz reichen da jedenfalls nicht um das ganze aus der Welt zu schaffen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

    Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Ja klar, sehe ich ja genauso mit der teilweisen Schadensersatzleistung. Mir ging es vor allen darum,das TVE Fehlverhalten nicht in erster Linie mit den System- Strukturen in der Kath. Kirche zu entschuldigen ist. Das Fehlverhalten ist schon auch wesentlich ein persönliches des Limburger Bischofs.Also Beichte und Rosenkranz reichen da jedenfalls nicht um das ganze aus der Welt zu schaffen.

    Vielleicht nicht ganz, aber zusammen mit Ave Marias und Vater Unsers reichen Beichte und Rosenkranz sehr wohl zur Aufhebung aller Vergehen, auch jenseits des TVE-Maßstabs. <-;<

    Je suis Charlie

    Dann noch eine Fußwallfahrt nach Louders und Exerzitien in einen Kloster, dann wirds schon reichen. :)

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

    Aber er steht ja nicht für den kompletten Glauben, also ich persönlich finde es schade, wenn sich Menschen vom Glauben abwenden, nur weil manchmal nicht alles nach unseren Vorstellungen läuft :confused:
    Es gibt auch diverse Menschen, die sich nicht ethisch korrekt verhalten und dann wendet man sich ja auch nicht der kompletten Menschheit ab :(

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