Der Bischof von Limburg

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Schließen wir halt einfach sämtliche kirchlichen Kindergärten, Altenheime, Wohlfahrtsverbände oder fragen vor der Erteilung der Leistungen einfach nach der Konfession. Oh, nicht getauft? Tut uns leid, aber dann gibts in dieser Suppenküche leider nichts zu essen für Sie...das kommt dann bei konsequenter Trennung von Kirche und Staat raus ;)




    Ein kirchlicher Kindergarten wird mit ca. 83 vom Staat getragen, die Kirche begnügt sich mit ca. 17%.
    Bei Altenheimen sind es oft nur 10%, wobei der Staat dann die 90% übernimmt.

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • hätte ich in der Tat nicht gedacht. Mir fehlt gerade die Zeit, das mal konkreter zu hinterfragen, weil ich gleich wegfahre, bin tatsächlich ertsmal einfach nur überrascht - beim Kindergarten vor Ort bei uns sind zwar auch U3-Landesmittel geflossen, aber der Löwenanteil stammte aus kirchlicher Hand. Ich mach mir nächste Woche mal die Mühe, da tiefer reinzugehen.


    Aber mal angenommen, diese Untersuchung ist komplett richtig: warum trennen wir denn dann Staat und Kirche nicht einfach? Wo ist das Problem? Kirchlicherseits könnte man sicher bei so einer Finanzierung genügend Gründe finden. Aber staatlicherseits?

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • So ist das in Deutschland nun mal organisiert. Und es sind ja nicht nur die Kirchen, die staatliche Aufgaben der Sozialfürsorge übernehmen, sondern auch andere - etwa verschiedene Sozialverbände wie die Arbeiterwohlfahrt oder Volkssolidarität. Die machen das natürlich ebenfalls mit staatlicher Unterstützung - ebenso wie auch Partei- und Kirchenstiftungen weitgehend staatlich finanziert sind, während der Staat selbst als Akteur selten in Erscheinung tritt, was ich im Prinzip auch gut finde.


    Die andere Seite der Medaille ist aber mE in der Tat, dass es ein berechtigtes öffentliches (nicht: staatliches) Interesse an kirchlichen Belangen gibt - dieses Interesse wäre aber auch schon berechtigt, wenn es die Kooperation zwischen Staat und Kirche nicht gäbe.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Selbst wenn die Kirche 50% der Kosten hätte (was nicht so ist), dann bekommt sie genau dafür Kirchensteuer (fast einmalig auf der Welt, dass der Staat eine kirchliche Steuer erhebt!) und haben die Grundstücke (27% der Bundesrepublik Deutschland!), sowie die Kirchen vom Staat mit geldwerten Leistungen ersetzt bekommen bzw bekommen es heute noch, nämlich als Entschädigungszahlungen. Grundelage dafür ist der Reichsdeputationshauptschluss.....(!)


    Zudem:


    Im Jahr 2012 entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass ein reiner Austritt aus der Kirchensteuer, aber nicht aus der katholischen Kirche als Glaubensgemeinschaft, in Deutschland nicht mehr möglich ist. Das Urteil gilt als Grundsatzentscheidung.!

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    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Aber mal angenommen, diese Untersuchung ist komplett richtig: warum trennen wir denn dann Staat und Kirche nicht einfach? Wo ist das Problem? Kirchlicherseits könnte man sicher bei so einer Finanzierung genügend Gründe finden. Aber staatlicherseits?


    Die Basis für diese Regelung ist die Enteignung der Kirchen, die vor kurzem erfolgte und die daraufhin geschlossenen Verträge. Vor kurzem im Jahr 1803.
    Stichwort Reichsdeputationshauptschluss


    http://de.wikipedia.org/wiki/S…hsdeputationshauptschluss
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-72370217.html

  • Eben. Da soll noch einer auf die Beamten meckern. Der Spiegel-Bericht bringt es auf den Punkt, so weit wollte ich es gar nicht ausführen.


    Aber die Endsumme dürfte in die Millarden gehen, die NICHT dem Staat zur Verfügung stehen, sondern der Kirche; die darüber keine Rechenschaft ablegen muss. Außer bei Bauvorhaben.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Timba69

    Aber die Endsumme dürfte in die Millarden gehen, die NICHT dem Staat zur Verfügung stehen, sondern der Kirche; die darüber keine Rechenschaft ablegen muss. Außer bei Bauvorhaben.



    Die Summe liegt bei fast 500 Mio. im Jahr (stand 2009).


    http://www.spiegel.de/politik/…engehaelter-a-699422.html


    Wie hoch die Endsumme somit in den letzten 210 Jahren insgesamt ist,kann sich jeder vorstellen;hinzu kommen noch die Einahmen aus der Kirchensteuer,die die Zahl nochmals sprengen (und von denen etwas über 50% als "Gewinn" bei der Kirche verbleiben).


    P.S:


    Die Zahlungen des Staates an die Kirchen, die als Entschädigung für die Säkularisation von 1803 deklariert werden,sind auch dort nicht als "dauerhaft" beschrieben - man konnte sich lediglich beim "Abschluss" damals nicht einigen.
    Der eigentliche Skandal ist somit zudem,dass heute immer noch Geld fliesst....

  • Nun, Verträge sind einzuhalten. Es liegt am Staat (Politik) das neu zu verhandeln....

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