Testbericht: Wiko Cink Peax 2 – Geheimtipp für 150€ mit Quadcore, Dual-SIM, 8MP usw.

  • Dieses Gerät wurde uns kostenlos vom Hersteller zur Verfügung gestellt!



    WIKO? Nie gehört?! So ging es mir auch. Und doch steckt hier mächtig etwas dahinter. In diesem Fall eine Quadcore CPU, eine 8MP-Kamera mit toller Videofunktion und vor allem eine exzellente DUAL-SIM-Fähigkeit. Wiko ist eine Marke aus Frankreich, die dort unheimlich erfolgreich ist und nun nach Deutschland drängt. Seit der IFA 2013 sind sie dabei und kommen aktuell mit immer mehr neuen Smartphones auf unseren Markt.


    Das mir vorliegende Smartphone Cink Peax 2 der oben genannten Marke, ließ mich lange Zeit überlegen, ob ich dafür nicht mein Samsung Galaxy S3 in Rente schicke. Es ist kein Import-Gerät, sondern eines für den deutschen Markt mit den üblichen Garantie-Leistungen. Aber beginnen wir von vorn:


    Was macht das Wiko Cink Peax 2 so besonders, so anders?


    Das ist, wie bei so vielen Dingen im Leben, vor allem der Preis. Ich will nicht allzu viel vorweg nehmen, aber aktuell rund 170 Euro sind ein absolutes Schnäppchen für die Ausstattung, die man geboten bekommt. Vergleicht man das Gerät mit dem eher sperrigen Namen „Cink Peax 2“ mit vielen Modellen aus der gleichen Preisklasse, ist es weit überlegen, oder anders ausgedrückt: Es kann sehr viele Sachen, die sonst nur Smartphones bieten, die mindestens 100 Euro mehr kosten.



    [small]vorne: Galaxy S3, hinten: Cink Peax 2[/small]


    Wichtigste technische Details in der Übersicht

    • Quadcore CPU (Cortex A7) mit 4 x 1,2GHz, 1GB Arbeitsspeicher
    • 4,5 Zoll Display mit IPS-Panel (540x960 Pixel)
    • DUAL-SIM (gleichzeitig nutzbar – etliche Einstellungsmöglichkeiten)
    • 8 Megapixel-Kamera mit HD-Videos und Doppel-LED-Blitz
    • 133,2 x 67,9 x 8,9 mm bei 124g Gewicht
    • Austauschbarer Akku und per Micro SD-Karte (bis mind. 32GB) erweiterbarer Speicjer
    • Android 4.1.2


    Das Gerät kommt in einer iPhone-ähnlichen, rechteckigen Verpackung daher, die neben dem eigentlichen Smartphone samt Akku, das in Weiß und Schwarz erhältlich ist, noch ein Headset und ein Daten/ladekabel beinhaltet, und natürlich den üblichen Papierkram, zu dem eine Kurzanleitung und die Garantiekarte zählen.



    Gute Ideen für das Betriebssystem


    Android 4.1.2 ist vielen hier sicherlich bekannt. Es gibt unzählige Möglichkeiten, das eigene Handy anzupassen und zu erweitern. Wiko liefert beim Cink Peax 2 schon einige praktische Erweiterungen mit einem eigenen Launcher mit, verzichtet aber glücklicherweise darauf, das Handy mit allerlei Müll-Apps vollzuknallen, die am Ende eh kein Mensch braucht.
    Direkt beim Einschalten fällt auf, dass die Tastensperre so designt ist, dass man ein Schloss zum Entsperren nach rechts schieben muss. Schiebt man nach links oder nach oben, nutzt man wahlweise einen Shortcut für das Telefonbuch oder um auf SMS zuzugreifen. Praktisch!
    Außerdem erstellt das System auf Wunsch automatisch Ordner, bringt einige Widgets mit und allerlei andere, kleinere Tweaks.
    Besonders positiv aufgefallen sind mir die Audioprofile, die das Gerät mitbringt und die auch veränderbar sind. Diese sind auch über die Shortcut-Leiste, die man beim Berühren des oberen Displayrandes nach unten ziehen kann, erreichbar (genau wie die wichtigsten Schnelleinstellungen: Wlan, Bluetooth, GPS, Helligkeit und Co.) Ebenso überrascht war ich über die Funktion „Ein- und Abschaltung nach Zeitplan“. So etwas habe ich immer gesucht. Das Smartphone schaltet sich nach einem von mir vorgegeben Plan ein und aus. Klasse!
    Und nur durch Zufall habe ich noch eine weitere, interessante Funktion gefunden: Das Handy kann beim USB-(WLAN)-Tethering nicht nur das Mobilfunknetz nutzen, sondern auch ein WLAN-Signal „weitergeben“. Das funktioniert sogar ohne SIM-Karte. Auf diese Weise kann man alte PCs, Laptops, etc. mit dem Smartphone wlanfähig machen.



    Fühlt sich gut an


    Das Cink Peax 2 besteht vornehmlich aus Kunststoff, macht aber trotzdem einen guten Eindruck und wirkt nicht billig. Einzig der Einschaltknopf ist verbesserungswürdig, dazu aber weiter unten mehr.
    Die 124g Gewicht sind angemessen für die Größe des Geräts, das einwandfrei in der Hand liegt und mit seiner silbernen Zierleiste rundherum einen guten Eindruck macht.
    Das IPS-Display mit seinen 540 x 960 Pixeln ist hell, hat super Blickwinkel und lässt das Gerät glänzen.
    Achja: Bei nur 8,9mm Dicke schmiegt sich das Gerät perfekt in jede Hosentasche. Nur die Kameralinse ist ein bisschen dicker, was man allerdings nicht merkt.



    [small]links: Galaxy S3, rechts: Cink Peax 2[/small]


    Nette Kleinigkeiten


    Das Gerät hat 1GB RAM und einen Dual-Core Prozessor. Es ist richtig, richtig schnell. Es gibt keine Verzögerungen in der Arbeitsgeschwindigkeit, alle Apps öffnen sich fix. Die Telefon-App ist dabei sogar deutlich schneller als bei meinem S3, einer der Punkte, der mich ins Grübeln brachte.
    Für mich jetzt gar nicht so interessant, aber sicherlich für andere: Bluetooth 4.0 ist an Board, das Gerät hat 4GB internen Speicher und ist bis 32GB per Mikro-SD erweiterbar. Es sind „normale“ Kopfhörer per 3,5 mm Klinke anschließbar, es hat ein Stereo-FM-Radio und 3D-Sound.



    Das Fotoknipsen macht Spaß


    Bei günstigen Geräten bekommt man ja oft abgespeckte Hardware. Eine Kamera, die am Ende nur 2 MP hat oder ähnliches. Hier hat alleine die Frontcam schon 2 MP und einen Gesichtssucher. Die hintere Cam ist eines der Prachtstücke dieses Geräts. Mit dem doppelten LED-Blitz und ihren 8 Megapixeln macht die Kamera nicht nur scharfe und gute Fotos, sondern zeichnet auch noch Videos in 1280 x 1088 Pixeln auf. Diese HD-Videos sehen auf dem PC richtig gut aus. Dass die Kamera einige spezielle Fotofunktionen mitbringt, sollte klar sein. Bei Bedarf fragt gern nach. Sie steht jedenfalls der Kamera meines Galaxy S3 in nichts nach.
    (geschossene Bilder liefere ich auf Wunsch nach)



    Folgendes ist noch verbesserungswürdig


    Der Vibrationsalarm ist kräftig und gut zu spüren. Das ist für Anrufe und SMS auch okay, bei Bildschirmberührungen (insbesondere bei der von mir so geliebten Vibra-Feedback-Funktion bei der Nutzung der Tastatur) ist die Vibration nicht sensibel genug einstellbar. Das fällt bei der Standard-Android-Tastatur noch gar nicht so auf, ist aber bei Swift-Key deutlich zu merken. Hier finde ich keine Einstellungsmöglichkeit, die angenehm ist. Entweder vibriert das Handy bei jedem Druck allzu deutlich oder die Vibration ist so gering, dass sie so gut wie gar nicht zu spüren ist. Aber hier kann man vielleicht noch softwareseitig nachhelfen mit besserer Kalibrierung.
    Unter dem Display befinden sich drei Sensor-Tasten, die gut zu bedienen sind. Der einzige „Hardware-Button“ ist der Einschaltknopf am rechten Rand. Ich benutze das Gerät nun schon einige Tage und der Knopf knarzt wild vor sich hin und fühlt sich dadurch noch etwas billiger an als er es schon von Anfang an tat.
    Eine Kleinigkeit, vielleicht bin ich da auch vom 200 Euro teureren S3 verwöhnt: Ich kann ein Bild nur global als Hintergrundbild festlegen, also sowohl für den Sperr- als auch für den Homebildschirm. Nichts Wildes, aber ist mir durchaus aufgefallen.
    Was leider nur wenige Hersteller lernen, und da ist auch Wiko bei diesem Modell dabei, ist, dass Lautsprecher auf der Rückseite nur bedingt Sinn ergeben. Das ist leider beim S3 genauso. Beim Cink Peax 2 kommt hinzu, dass der Lautsprecher unten angebracht ist und oft von der Handfläche verdeckt ist, wenn man es bedient. Kein Weltuntergang, denn der Speaker ist ansonsten laut und klar, aber hier besteht durchaus Verbesserungsbedarf.
    Beim Wechsel in den Flugmodus muss man nach der Rückkehr zum Empfang die PIN für beide SIMkarten wieder eingeben. Das ist beim S3 nicht so. Empfand ich etwas nervig.



    [small]links: Galaxy S3, rechts: Cink Peax 2[/small]


    Akkuleistung und Empfang


    Ich habe das Gerät sowohl als Mono-SIM-Variante als auch im DUAL-SIM-Modus betrieben, was beim Akkuverbrauch erstaunlicherweise kaum einen Unterschied macht. Der 1800mAh starke Akku zeigt jeweils eine ordentliche Leistung. Bei meiner Nutzung komme ich gut einen Tag hin. Was ist meine Nutzung? Ein paar SMS, mehrere kurze Anrufe, einiges Surfen, whatsapp, Email. Zum Vergleich: Mit meinem Galaxy S3 schaffe ich auch etwa einen Tag. Aber da habe ich keine zweite SIM drin und einen nominell stärkeren Akku. Wie bereits erwähnt ist der Akku nicht fest verbaut, es ist also problemlos möglich, notfalls noch einen Ersatz mit sich rumzuschleppen. Bei moderater Nutzung kommt man gut und gerne auf 2 Tage Akkulaufzeit.
    Empfangstechnisch muss sich das Wiko Cink Peax 2 nicht verstecken. Ich habe keine wissenschaftlichen Werte vorliegen, aber es ist in etwa gleich auf mit dem S3, an einigen Stellen sogar überlegen. Erstaunt war ich vor allem darüber, wie schnell es sich wieder einbucht nach Netzverlust.



    Die DUAL-SIM-Funktion(en)


    Am Ende möchte ich noch einmal zum Kernstück des Geräts kommen. Der Betrieb von zwei SIM-Karten ist gleichzeitig möglich. Dabei kann man jeder SIM-Karte eine eigene Farbe für die Anzeige im Display zuweisen, so dass man bspw. bei SMS oder in der Anrufliste sofort sehen kann, von welcher SIM der Anruf/die SMS kam oder oben in der Statusleiste, wie der Empfang mit dem jeweiligen Netz ist. Beide SIMs sind (alles immer auf Wunsch) gleichzeitig eingebucht und können gleichzeitig Anrufe/SMS empfangen. Beim Wählen einer Nummer kann ich auswählen, über welche SIM der Anruf/die SMS abgesetzt werden soll oder sogar Kontakte einer speziellen SIM fest zuordnen.
    Außerdem kann ich differenzieren, mit welcher SIM ich standardmäßig Anrufe tätigen oder Nachrichten empfangen will und welche SIM die Datenverbindung bereitstellen soll. Natürlich kann man auch jeder SIM einen eigenen Klingelton zuweisen, usw. usf. Die Möglichkeiten sind riesig.


    Warum ich nicht vom S3 zum Cink Peax 2 wechsele


    Ganz ehrlich? Hätte ich das Cink Peax 2 vor dem Galaxy S3 gehabt, hätte ich nicht nur mehrere hundert Euro gespart, ich wäre wahrscheinlich genauso glücklich mit meiner Smartphone-Wahl gewesen. Und das liegt vor allem daran, dass es in den wichtigen Disziplinen, wie Sprachqualität, Empfang, Akkuleistung, Arbeitsgeschwindigkeit, Kamera und Co. sehr gut mithalten kann.
    Legt man die Geräte nebeneinander, ist natürlich das Display des S3 noch einen Tick besser und natürlich gibt es die ein oder andere nette Spielerei beim Samsung-Gerät, wie z.B. Smartstay. Aber wirklich genutzt habe ich das Meiste davon sowieso nicht.
    Was mir fehlt, ist ein Hardware-Button unter dem Display, wie es ihn eben beim S3 gibt. Das ist sicherlich Gewöhnungssache, wird mir aber nicht erleichtert dadurch, dass der Einschaltknopf des Cink Peax 2 merklich knarzt und sich billig anfühlt. Aber das ist schon beinahe alles. Hätte ich nicht einiges an Zubehör für das S3 gekauft, wie z.B. eine Autohalterung und solche Dinge, dann hätte jetzt durchaus das Cink Peax 2 mein täglicher Begleiter sein können. Macht aber nichts, es gibt nämlich gleich mehrere Leute in meiner Familie, die mindestens genauso angetan sind vom Smartphone-Neuzugang aus Frankreich, wie ich. Das Gerät kommt in gute Hände. Mit dem Cink Peax 2 ist Wiko ein überzeugender Start in den deutschen Smartphone-Markt gelungen. Respekt!


    Fragen dürft Ihr gern hier im Thread stellen. :)


    PS:
    Die DUAL-SIM-Funktion hat mich jedenfalls merklich angefixt. Ich hoffe, ich kann bald über das Wiko Darkside berichten. Wenn das hält, was es verspricht, steht mein S3 sicher bald zum Verkauf.

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