C-Netz Spezialisten gesucht

  • Hallo, ich will jetzt mal zur Winterzeit mein lang aufgeschobenes Projekt verwirklichen, das
    das wäre, ein C-Tel Siemens Office C5 zu Leben zu erwecken.


    Nein, ich meine nicht den Umbau zu einem Amateurfunkgerät. Ich will im ersten Schritt nur mal eine Verbindung aufbauen. Jetzt die Frage an die, die das noch wissen :


    War es im C-Netz möglich, ohne Karte einen Notruf aufzubauen ? Also so wie vor einiger Zeit noch bei den GSM Handys ?

  • Hallo,


    selbst wenn das Gerät einen Notruf ohne SIM absetzen würde, es gibt kein Netz mehr, in das es den Notruf absetzen kann...


    Gruß
    112

  • Und nein, eine netzgebundene Notruffunktion gab es da nicht. Die 112 war eine ganz normale Rufnummer, die nur der erreichen konnte, der eine freigeschaltete Karte im Gerät hatte.


    An so eine Bastelei mit einem C-Netz-Simulator, zumindest um das Gerät mal klingeln zu lassen, hatte ich auch schon gedacht und mir die Spezifikationen mal angesehen.
    Machbar ist das, allerdings ist das nicht das einzige Projekt in meiner Pipeline, da wird dann doch die Zeit knapp.


    Zum Aufwärmen könntest du ja mal einen Eurosignal-Simulator bauen. Das ist noch einfacher und man könnte seine alten "Pieper" aus der Sammlung mal wieder aufwecken.


    Aber halt auch ein Projekt bei mir, das jetzt nicht unbedingt Priorität hat.

  • Zitat

    Original geschrieben von mondlaub24
    Das ist doch gerade die Bastelarbeit - das "Netz" wird simuliert.


    Wie soll das funktionieren?

    ***20 Jahre o2***

  • Anfangen müsste man mit einem Sender/Empfänger für den digitalen Signalisierungskanal. Der sollte für die vorgesehen Frequenzen umschaltbar sein (PLL oder Quarzgrab) und entsprechend phasenmodulierbar sein (ein einfaches 70cm-HFG mit externer Steuerung tut es also nicht, zu schmalbandig).


    Das ganze Protokoll ist ziemlich übersichtlich und die digitale Modulation nach heutiger Ansicht "Niederfrequenz". Das schafft eine Soundkarte als AD-Wandler mit einfachstem PC, oder, falls es an irgendeiner Stelle mit den Antwortzeiten der Interruptsteuerung eines PCs hakeln sollte, irgendein Controller-Modul.


    Das Problem liegt hier im Detail, es ist ein ganz schön zeitaufwändiges Projekt, bis man alles zusammen hat und die ersten Erfolge sieht. Eben ein Gesamtkunstwerk.


    Deswegen wäre zur Reaktivierung antiken Digitalfunks ein Eurosignal-Sender das kurzfristig lohnenswertere Projekt. Man braucht nur ein AM-Senderchen für 86MHz (oder FM mit Flankendemodulation, haben die damals auch teilweise gemacht), das sich ganz normal mit NF modulieren lässt.
    DOS-Bibliotheken fürs Eurosignal-Protokoll gibts zum spielen im Netz, man müsste daraus jetzt nur ein richtiges Anrufprotokoll bauen.
    Meiner Kenntnis nach wurden diese Programme vor ca. 10 Jahren nur dazu geschrieben, um einen akustischen Eindruck vom ehemaligen Eurosignal-Gedüdel zu bekommen. Damit richtig einen "Eurosignal-Tester" auszubauen hat anscheinend niemand durchgezogen.


    Hier hat man aber wesentlich schneller einen sichtbaren Erfolg :)

  • Hallo,


    habe auch noch ein neuwertiges C Netz Gerät der Marke Philips hier stehen.


    Das Projekt klingt spannend, bin gespannt, wie das umgesetzt wird.


    Werde den Thread verfolgen. :top:


    Grüße

  • Jetzt hab ich ein Problem :


    Wenn der Notruf ohne "SIM" nicht geht(wovon ich ausging), dann müsste man in die Tiefe der
    Teilnehmer Authentifikation gehen.


    Ausserdem hätte man kein "universelles" Netz, wo man mit jedem C-Netz Altgerät einen Sprachkanal
    öffnen könnte, unabhängig ob eine Teilnehmerkarte vorhanden ist oder nicht. Ich zum Beispiel hab
    erstmal keine.


    Eurosignal ist halt ein "nur" Mitteilungsdienst. Ich hab einen Artikel aus der Funkschau von 1974, in dem
    die Protokollebene mit Rufaufbau / abbau - für das B-Netz !.


    B-Netz Geräte gibt es nicht mehr so viele, aber die Teilnehmercodierung erfolgte bei den ersten Geräten
    (die bis zum Schluß benutzt werden konnten) mittels Lötbrücken. Das Projekt trau ich mir zu. C-Netz
    ginge nur in einer Projektgruppe, für einen einzelnen ist das meiner Meinung nach zu umfangreich.

  • Ja klar, man müsste beim C-Netz die komplette Systemsteuerung programmieren, einschliesslich dem Aufbau der HF-Hardware einer Basisstation. Das ist zwar insgesamt nicht unmöglich und auch nicht so schwierig, aber eben sehr umfangreich.
    Die Signalisierungselemente im C-Netz enthalten schon viele Merkmale des späteren D-Netzes, sind also entsprechend komplex. Das D-Netz ist sozusagen eine Weiterentwicklung (zumindest aus damaliger Sicht, es wurde das meiste vom Siemens-C-Netz übernommen und kaum etwas vom internationalen vergleichbaren Standard NMT, der erinnert eher an das B-Netz und das C-Netz war das hochwertigste Mobilnetz der Welt für analoge Sprachübertragung, das jemals betrieben wurde, allerdings aufgrund der Kosten auch kaum verbreitet).


    Die C-Netz-Teilnehmerkarte ist aber dein geringstes Problem, die gibts für ein paar eur bei ebay.



    B-Netz hab ich ganz vergessen, das ist nur wenig aufwändiger als Eurosignal und man kann auch einen einfachen 2m-Transceiver verwenden, da die Signalisierung wie mit einem Modem im Sprachband erfolgte. Es gab zum Ende des B-Netzes Anfang der 90er sowohl umgebaute originale B-Netz-Telefone, die "schwarz" im B-Netz telefonierten (natürlich nur abgehende Gespräche, da keine Teilnehmerrufnummer mehr registriert war), als auch eine Erweiterung, mit der man die Teilnehmersignalisierung mit einem PC über ein einfaches 2m-Funkgerät (natürlich nur simplex) realisierte. Das war sozusagen ein selbstgebautes B-Netz-Telefon.


    B-Netz-Telefone gibts auch ab und an bei ebay, die 100 bis 200eur sollte einem der Spass dann schon wert sein, man könnte sich sozusagen ein drahtloses Telefon damit bauen, wenn man der selbstgebauten Basisstation noch einen Duplexer spendiert.


    Übrigens ist beim B-Netz die Teilnehmercodierung auch dein geringstes Problem. Das mit den Lötbrücken stimmt, es wurde einfach eine 5stellige Nummer mit Brücken codiert, die dann sozusagen die "IMSI" war. Eine "IMEI" gab es nicht, sonst hätte man diese ganzen Hacks kurz vor dem Netztod einfach aussperren können.

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