US Government shutdown?

  • Auf jeden Fall haben die USA ein dem bundesdeutschen Föderalismus ähnliches Problem, welches und durch die Besatzungsmächte in der Nachkriegszeit verordnet wurde. Auch hierzulande ergeben sich bei differierenden Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat immer wieder erhebliche Probleme betreffend die zeitgerechte Verabschiedung notwendiger gesetzlicher Regelunen.


    Anders als in den USA herrscht hier aber die Kultur, sich auch bei unterschiedlichen Mehrheiten zu einem Konsens verpflichtet zu sehen, wenn existenzielle Probleme die staatliche Handlungsfähigkeit bedrohen. Dieser Gedanke scheint auf der anderen Seite des Teichs Niemandem zu Kopf zu steigen ... die Definition des Menschen als "vernunftbegabtes Wesen" sollte in Anbetracht außereuropäischer Verhältnisse dringend überdacht werden. :rolleyes:


    Ich frage mich allen Ernstes, wie abartig die Gedankenstruktur der in den USA Handelnden sein muss, um ein Ergebnis wie das Gegenwärtige herbeizuführen. Das, was wir hier in aller Regel unter dem Begriff "Gesunder Menschenverstand" verstehen, scheint bei den Verantwortlichen in den USA nicht vorhanden zu sein.


    Manchmal wird mir angst und bange wenn ich bedenke, dass solche Knallköppe über Atomwaffen verfügen und (nicht nur mental) säbelrasselnd die Weltgeschichte zu bestimmen versuchen. Da wirkt ein Wladimir Putin mit seiner Duma schon fast wie die Ausgeburt der Vernunft und Umsichtigkeit. :p

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    ...
    Anders als in den USA herrscht hier aber die Kultur, sich auch bei unterschiedlichen Mehrheiten zu einem Konsens verpflichtet zu sehen, wenn existenzielle Probleme die staatliche Handlungsfähigkeit bedrohen. Dieser Gedanke scheint auf der anderen Seite des Teichs Niemandem zu Kopf zu steigen ... die Definition des Menschen als "vernunftbegabtes Wesen" sollte in Anbetracht außereuropäischer Verhältnisse dringend überdacht werden. :rolleyes:


    Ich frage mich allen Ernstes, wie abartig die Gedankenstruktur der in den USA Handelnden sein muss, um ein Ergebnis wie das Gegenwärtige herbeizuführen. ...


    Du siehst das zu ahistorisch und ohne die lokalen ideologischen Hintergründe. Die Konsensfähigkeit hat es dort früher gegeben, ist aber durch die um sich greifende Radikalisierung auf der politischen Rechten und bei deren Einpeitschern im Rundfunk und Fernsehen z.Z. verschüttet - Kompromiss gilt denen inzwischen als Verrat an der Ideologie, und in der Post-Reagan-Äre halten die Republikaner die Demokraten grundsätzlich nicht mehr für legitime Amtsinhaber, erst recht nicht wenn sie Schwarz sind. Obama ist Freiwild und Hassobjekt für die. Schon Clinton wurde einer Treibjagd unterzogen, aber seine Geburtsurkunde wurde noch nicht per se als ungültig angesehen.


    Desweiteren scheint Dir - wie vielen Europäern - der Name Ayn Rand nichts zu sagen (auf sie verweist mein Link weiter oben). Deren krude, kompromisslose Ideologie ("Objektivismus") ist dort einflussreich auf der politischen Bühne. Sie erklärte den Staat als die Ursache vielen Übels und zum Feind des individuellen Erfolgsstrebens. Der (Sozial-)Staat gehöre abgeschafft, weil er die Menschen bequem und sozial abhängig mache, der Staat könne grundsätzlich nicht richtig machen, jeder soll sich selbst der nächste sein und von niemandem Hilfe erwarten wollen. Der ungezügelte Individualismus und Kapitalismus hingegen sei das einzig wahre.


    Libertarier und Tea Party ist Ayn Rand berufen sich auf diesen Quatsch. Das ist eines der Gründe, warum der Bundesstaat geschwächt werden soll. Er stehe im Wege und rede überall rein, wo doch die freie Wirtschaft immer alles besser kann, und nur sie.


    Das ist die Ideologie, oder besser politische Religion, und die Teaheads fühlen sich im Recht. Die USA haben ein Taliban-Problem zuhause.

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  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    ... Ich frage mich allen Ernstes, wie abartig die Gedankenstruktur der in den USA Handelnden sein muss, um ein Ergebnis wie das Gegenwärtige herbeizuführen. ...


    Dazu passt ein Beitrag über US-Libertarismis. Eine geistige Strömung, die sich in der Tea-Party-Bewegung bündelt.
    Quelle:
    http://ml.spiegel.de/article.do?id=925843

  • Hut ab vor Obama, der diesen rassistischen und unpatriotischen Volksverrätern nicht mehr entgegen kommt. Das eigene Land in den Dreck zu fahren, aus niederträchtigen Motiven. Respekt an die "Republikaner", so viel Dummheit bestätigt das Bild der USA.

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • Zitat

    Original geschrieben von mostwanted
    ... Das eigene Land in den Dreck zu fahren, aus niederträchtigen Motiven. ...


    Hast du dich mit deren Motiven auseinandergesetzt? - Vielleicht den Link in meinem obenstehenden Beitrag lesen.
    Präsident Obama will doch auch nicht nachgeben. Warum sollten dann die Republikaner nachgeben?
    Die würden außer Obamacare dem Haushaltsplan zustimmen.

  • Manche Mensch muss man eben zu ihrem Glück zwingen! :cool:

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  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Hast du dich mit deren Motiven auseinandergesetzt?
    Präsident Obama will doch auch nicht nachgeben. ...


    Obamacare war bereits ein großer Schritt auf die Republikaner zu, weil es nicht das bevorzugte System der Demokraten war (Single Payer), sondern weitgehend dem vom Republikaner Mitt Romney in Massachusetts eingeführte System nachempfunden ist. Aber auch da haben die Republikaner jegliche Mitarbeit ausgeschlagen, denn deren Hauptziel war es explizit "to make Obama a one-term President". Nun letzteres hat nicht geklappt, aber trotzdem wird gegen Obamacare Obstruktion betrieben - und zwar ohne jegliche Alternativ- oder Verbesserungsvorschläge. Es wird einfach frech behauptet, Obamacare wäre schlecht für die Wirtschaft, ohne das zu belegen. Schlimmer noch, Cruz ist gegen Obamacare, weil sich die Leute daran gewöhnen könnten, wie Drogenabhängige! Und aus dieser perfiden Begründung heraus nimmt sich die radikale Minderheit der Teaheads und Libertarier heraus, die Bevölkerungsmehrheit zu Erpressen und ihnen wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, um ihr eine Belehrung zu verpassen. Sadisten eben.

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  • Präsident Obama will ja nicht verhandeln. Um eine Einigung zu erreichen, müsste er nur ein "kleines" Zuckerle anbieten.
    Denn mit Palavern allein gehts nicht weiter.

  • Zitat

    Original geschrieben von mostwanted
    Hut ab vor Obama, der diesen rassistischen und unpatriotischen Volksverrätern nicht mehr entgegen kommt. Das eigene Land in den Dreck zu fahren, aus niederträchtigen Motiven. Respekt an die "Republikaner", so viel Dummheit bestätigt das Bild der USA.


    Hut ab vor soviel Unwissenheit, dass es schon weh tut! Respekt! :top:


    Erst einmal:


    Government shutdown bedeutet eben NICHT, dass die von Obama massiv ausgeweitete, natürlich um Wählerstimmen zu bekommen, Sozialprogramme gestoppt sind. Gestoppt sind nur die nicht notwendigen Ausgaben und dazu gehören eben NICHT Sozialprogramme, Militär usw.


    Und selbst wenn die Schuldenobergrenze nicht angehoben wird sind die USA nicht pleite. Sie haben ja immer noch ihre Steuereinnahmen, dürfen aber halt keine neuen Schulden mehr machen.
    Wäre zu begrüßen, bevor sich in den USA "Weimar Republic 2.0" einstellt.


    Und noch was: Weniger Staat ist immer gut, was mehr Staat bedeutet kann man bei uns schön sehen oder auch in der jüngeren Geschichte (DDR usw.).
    Gut, dass ist Sozialisten und Kommunisten schwer zu vermitteln...


    Die kommen dann halt mit "Argumenten" wie "Taliban-Problem","Jihad" oder mit der allseits bekannten Rassismuskeule.


    Ted Cruz for President 2016! :top:

  • Zitat

    Original geschrieben von Arminius
    Und selbst wenn die Schuldenobergrenze nicht angehoben wird sind die USA nicht pleite. Sie haben ja immer noch ihre Steuereinnahmen, dürfen aber halt keine neuen Schulden mehr machen.


    Das ist so nicht ganz richtig. Da die USA ihre Schulden nicht mehr bedienen könnten, wären sie insolvent.


    Edit:
    Ted Cruz? Ist das nicht der Spinner aus TX?

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