Nokia verkauft Smartphone-Geschäft an Microsoft

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Bestes Beispiel war doch gerade das N9. Es war etwas völlig neues, dass so stark war, dass es heute noch die Lumia-Design-Linie dominiert.

    Ich möchte deine Euphorie mal ein wenig dämpfen. Das einzig neue am N9 war das Polycarbonat-Gehäuse. Und wenn das so entscheidend für den Handy-Käufer gewesen wäre, dann würden sich die Lumias heute wie geschnitten Brot verkaufen.


    Technisch was das N9 nichts, was auch nur ansatzweise als Sensation zu bezeichnen gewesen wäre, sondern nur der verzweifelte Versuch, mit den Wettbewerbern aufzuschließen.


    Einzig die Tatsache, dass es zur Verlustminderung in kleiner Stückzahl noch in Produktion gegangen ist, hat es zu einem Mythos werden lassen – vergleichbar mit dem DeLorean DMC-12, einem unzuverlässigen, schlecht verarbeiteten und untermotorisierten Möchtegern-Sportwagens, der nur aufgrund seines Auftritts in "Zurück in die Zukunft" und der wilden Geschichte um John DeLorean zum Mythos wurde. Aber ein Top-Seller war der Wagen nie und hätte es unter den gegebenen Umständen auch nie werden können.

  • Ich war und bin, was das N9 betrifft, nicht euphorisch.


    Es soll nur als Beispiel dafür dienen, dass man mit einer kleinen Einheit auch etwas völlig Neues kreieren kann. Und das ist mit dem N9 auch gelungen.


    Das vorzeitige Aus für das N9 kam deshalb, weil Nokia eine Strategiewechsel vollzogen hat und das N9 zu spät kam. Zu spät, um ein Ökosystem für den Launch vorzubereiten.


    Nun hat man jedoch Zeit, die Dinge sukzessive zu lancieren.


    Man betrachte an der Stelle BlackBerry.


    Aus dem Aus, den Verkaufsabsichten und dem OS-Wechsel kommt nun auch was Neues.
    Sie haben sich wieder auf ihre Kernkompetenzen konzentriert.


    Das Passport läuft gut an.


    P.S.: Neu am N9 war auch das abgerundete Display, das auch noch im 808 verbaut wurde. Das war immerhin so gut, dass Apple nun ein paar Jahre später auch plötzlich abgerundete Gläser verbaut. Auch das Bedienkonzept (Swype) wie das Multitasking waren innovativ, wenn auch das OS noch nicht ausgereift, um Symbian vollständig und nahtlos zu ersetzen. Sailfish entwickelt man schon einige Zeit und an der Stelle könnte man aufbauen. Wenn Nokia sich zwei komplette Jahre mit drei Mannschaften jeweils auf eine neue UI, auf ein Handset und auf eine neue Kamera-Technologie konzentrieren kann, kann das was Interessantes bei herauskommen. Das könnten sie mit 3x50 Mann-Einheiten durchaus bewerkstelligen.

  • Nokia war schon immer gut darin, neue Ideen zu entwicken. Zu ihren Hoch-Zeiten hatten sie auch die finanziellen Möglichkeiten, jedes noch so absurde Konzept auf den Markt zu werfen und die Akzeptanz zu testen. Man erinnere sich nur mal an so Sachen wie das 3650 oder 7280.


    Ich erinnere mich gerne an diese Zeit zurück, denn da gab es echt verrückte Modelle.


    Doch leider kannst du dir solche Experimente nur erlauben, wenn der Rest stimmt. Und genau das ist bei Nokia eben nicht der Fall. Sie haben nicht die Mittel und Kapazität, beliebig herum zu experimentieren.


    Und gerade was du da aufgezählt hast, zählt nicht unbedingt zu den allergrößten Innovationen.
    Abgerundete Displays sind im Alltagsgebrauch mit Abstand das unsinnigste, was man sich einfallen lassen kann, da das Display so immer schutzlos ist.
    Swype stammte nicht von Nokia, sondern von einem Dritthersteller.
    Das Multitasking war nicht innovativ, sondern State of the Art. Die modernen Smartphones haben jedoch nur deshalb kein "echtes" Multitasking mehr, weil der gemeine User damit nicht umgehen kann und im Hintergrund "vergessene" Apps schnell mal den Akku leersaugen, so wie das bei Symbian ja an der Tagesordnung war.
    Davon abgesehen beherrschen die heutigen Systeme sehr wohl Multitasking, denn die Systemprozesse laufen im Hintergrund auch weiter. Nur die Ausführung der Apps wird im Hintergrund angehalten, um die zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal ausnutzen zu können. Der Anwender will halt nicht erst zig andere Apps schließen müssen, wenn er eine weitere öffnen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Und gerade was du da aufgezählt hast, zählt nicht unbedingt zu den allergrößten Innovationen.
    Abgerundete Displays sind im Alltagsgebrauch mit Abstand das unsinnigste, was man sich einfallen lassen kann, da das Display so immer schutzlos ist.
    Swype stammte nicht von Nokia, sondern von einem Dritthersteller.


    Das mit dem Display mag ja deine Meinung sein, ich finde es toll und die meisten die ich kenne, auch! Und das es seit dem N9 mittlerweile viele neue Geräte mit abgerundeten Displays gibt, sind wird auch nicht die Einzigen. Schutz hin oder her! Ein Displayglas kann einiges wegstecken!


    Ich glaube, hier ist Swipe gemeint, das Bedienkonzept vom N9. Also nicht die Tastatur Swype!! Und ja, das war definitiv innovativ.


    Ist natürlich alles meine Meinung ;)

    greets,
    dee

  • Neue Smartphones von Nokia würden mich zwar freuen, jedoch halte ich Nokia nicht für innovativ genug.


    Vielleicht hat sich ja etwas geändert aber bisher kann ich nicht erkennen, dass Nokia die Vergangenheit wirklich abgelegt hat.


    Nokia war zwar innovativ bei technischen Features aber bei der Software gab es auch viel Schatten. Das N95 war eigentlich ein super Gerät (vor allen für ein Tastentelefon). Es bot z.B. die Möglichkeit des Multimedia Streaming. Leider war es viel zu kompliziert einzurichten.


    Nokia Maps hat zwar tolle Ansätze, leider blieb die App irgendwie immer im Beta Stadium hängen. Garmin Mobile XT hat schon 2009 viele Dinge besser gelöst, als es Nokia bis 2014 fertig gebracht hat. Was ich so über Nokia Drive gelesen habe, ist es unter WP nicht besser geworden. So könnte man zumindest sehen, wie es um die Innovationsfähigkeit bestellt ist.


    Auch die Verkehrsdaten sind extrem fehlerhaft. Viele falsche Verkehrsflussdaten, lange Umwege, weil Sperrungen ungenau verzeichnet sind, falsch verzeichnete Sperrungen oder Routing über gesperrte Straßen. Wohlgemerkt alles große Straßen und keine Nebenstraßen.


    Pureview & Co ist zwar schön zu haben aber es wird keine Käufer anziehen. Wenn ich sehe, womit die große Masse bereit ist, ihre Urlaubs- oder Ausflugsfotos zu schießen, dann wird eine gute Kamera akzeptiert, ist aber kein Kaufargument.


    Ein Kaufargument wäre in meinen Augen eine sensationell einfache Bedienung. Ich meine damit die parallele Nutzung mehrerer Apps und die Nutzung der Apps selbst. Nur weil Iphone drauf steht, muss es ja noch lange nicht einfach sein.


    Für Nokia sehe ich nur 2 Möglichkeiten. Nokia etabliert Lifestyle Smartphones, die auch gekauft werden, wenn sie kaum Mehrwert gegenüber Mitbewerbern bieten oder die Smartphones müssen in Bedienung und techn. Features deutlich voraus sein.


    Einen Mittelweg wird es in meinen Augen nicht geben. Dafür ist der Markt schon zu gesättigt. Außerdem sind IOS und Android noch mitten im Lebenszyklus. Es gibt also keinen wirklichen Wechselwillen.


    VG

  • Zitat

    Original geschrieben von deeass
    Das mit dem Display mag ja deine Meinung sein, ich finde es toll und die meisten die ich kenne, auch! Und das es seit dem N9 mittlerweile viele neue Geräte mit abgerundeten Displays gibt, sind wird auch nicht die Einzigen. Schutz hin oder her! Ein Displayglas kann einiges wegstecken!

    Es sieht zweifelsfrei schick aus, ist aber einfach ein Graus. Du kannst das Gerät nicht mehr umgedreht ablegen, weil du Angst haben muss, das Display zu verkratzen. Gorilla-Glas hin oder her.
    Und wenn dir das Gerät mal runter fällt, hast du dir bei dem so schick und nahtlos in das vergleichsweise weiche Kunststoffgehäuse angepasste Deckglas mal eben eine Ecke rausgebrochen.


    Zitat

    Ich glaube, hier ist Swipe gemeint, das Bedienkonzept vom N9. Also nicht die Tastatur Swype!! Und ja, das war definitiv innovativ.

    Weil Wischgesten ja echt was neues waren, was? Sorry, aber das geht einfach auf's Konto von Apple, und Nokia hat lange herumgebaselt, um irgendwas in der Richtung hinzubekommen. Ich weiß noch mit welchen absurden Ideen sie das Fehlen von Multitouch für den Pinch-Zoom-Effekt zu kaschieren versucht haben.


    Nein, tut mir leid. Ich halte sehr viel von Nokia, aber in Sachen Touchscreen-Smartphones sind sie der Konkurrenz aus Cupertino chancenlos hinterher gerannt. :(

  • Zitat

    Original geschrieben von Bandit137
    Nokia war zwar innovativ bei technischen Features aber bei der Software gab es auch viel Schatten. Das N95 war eigentlich ein super Gerät (vor allen für ein Tastentelefon). Es bot z.B. die Möglichkeit des Multimedia Streaming. Leider war es viel zu kompliziert einzurichten.

    Das N95 ist ein Paradebeispiel dafür, dass Nokia einerseits unfassbar viel Innovationen in ein Gerät packen konnte, aber dann dabei jämmerlich versagt hat, das zu einem runden Konzept zu machen.


    Das N95 hatte schon vieles, was heute in diesem gehypten Cloud-Wahn als neu und toll verkauft wird. Jedoch waren all die tollen Anwendungen und Online-Anbindungen so zerstückelt, das nichts zusammengepasst hat. Den Großteil der Dienste konnte man nicht nutzen, da mobiles Internet damals unbezahlbar war.
    Das WLAN-Modul des N95 hat hingegen so viel Strom verbraucht, dass das keine Alternative war.


    Ich habe mein N95 geliebt, doch es war kein "rundes" Konzept, sondern eine unglaubliche Ansammlung toller Ideen in einem Kasten.


    Zitat

    Nokia Maps hat zwar tolle Ansätze, leider blieb die App irgendwie immer im Beta Stadium hängen. Garmin Mobile XT hat schon 2009 viele Dinge besser gelöst, als es Nokia bis 2014 fertig gebracht hat. Was ich so über Nokia Drive gelesen habe, ist es unter WP nicht besser geworden. So könnte man zumindest sehen, wie es um die Innovationsfähigkeit bestellt ist.

    Man darf nicht vergessen, dass es sich um eine kostenlose Anwendung gehandelt hat. Für ein gutes Navi hast du damals mit Hardware mehrere hundert Euro zahlen dürfen.

    Zitat

    Auch die Verkehrsdaten sind extrem fehlerhaft. Viele falsche Verkehrsflussdaten, lange Umwege, weil Sperrungen ungenau verzeichnet sind, falsch verzeichnete Sperrungen oder Routing über gesperrte Straßen. Wohlgemerkt alles große Straßen und keine Nebenstraßen.

    Unter allen Anbietern waren diese Daten immer noch die besten. Es gab einfach nichts besseres. Ich habe ab dem N8 Nokia Drive regelmäßig genutzt.


    Zitat

    Wenn ich sehe, womit die große Masse bereit ist, ihre Urlaubs- oder Ausflugsfotos zu schießen, dann wird eine gute Kamera akzeptiert, ist aber kein Kaufargument.

    Ja, das ist leider so. Und wenn ich unterwegs sehe, dass die Leute auf ihren Normalo-Handys völlig schmerzfrei den Digitalzoom benutzen, dann muss man dazu auch nichts mehr sagen.


    Zitat

    Ein Kaufargument wäre in meinen Augen eine sensationell einfache Bedienung. Ich meine damit die parallele Nutzung mehrerer Apps und die Nutzung der Apps selbst. Nur weil Iphone drauf steht, muss es ja noch lange nicht einfach sein.

    Die allerwenigsten Menschen nutzen mehrere Apps parallel. Wozu auch? Und was die Bedienung angeht, hat Apple einfach Maßstäbe gesetzt. Wenn sie etwas können, dann das.

  • Gag Halfrunt:


    Anscheinend hattest du nie ein N9. Ich hatte es zwei Jahre ohne Schutzhülle im täglichen Einsatz. Runtergefallen ist es nicht nur einmal. Das Plastikgehäuse hat gelitten - das Display nicht. Und es stimmt nicht, dass die Wischgesten ins Display hinein von Apple kamen. Und es stimmt auch nicht, dass es vor Harmattan ein Multitasking mit so hoher Ergonomie gab. Der "Multitaskingscreen" von iOS z.B. ist immer noch Mist. Lineares Scrollen durch die Apps und Schließen nur mit Verrenkungen.


    Harmattan hatte und hat den derzeitigen OS in Punkto Bedieneffizienz immer noch einiges voraus. Die Dreiteilung in Feed, Apps, Multitasking war genial und weit ausbaufähig. Ich hatte jetzt noch mal ein knappes Jahr, um mich an iOS zurückzugewöhnen, und iOS ist fummeliger und unpraktischer. Mich nerven die horizontalen App-Screens (immer muss ich erst noch mal genau hingucken um zu sehen, wo ich gerade bin), das Notification-Center ist im Vergleich zum N9-Feed gar nichts, der Home-Button ist überflüssig, Multitasking nervig. Für Android gilt mehr oder weniger das gleiche, nur das es noch mehr unnötige Tasten hat.


    Andererseits: Habe gerade mein E72 noch mal angeschmissen. Ich bin völlig überfordert. Ich wollte es eigentlich mal ans W-Lan hängen und ein neues Exchange-Postfach einrichten, aber dann erinnerte ich mich wieder an irgendsoein Gehampel mit Zugangspunkten, Verbindungsmanagern (welchen hatte ich da zuletzt noch mal benutzt?) und weiterem Gefummel, ich glaub, ich machs wieder aus. :)

  • Zitat

    Original geschrieben von CV990i
      Gag Halfrunt:


    Anscheinend hattest du nie ein N9. Ich hatte es zwei Jahre ohne Schutzhülle im täglichen Einsatz. Runtergefallen ist es nicht nur einmal. Das Plastikgehäuse hat gelitten - das Display nicht.

    Das Lumia 1020, das ja dieses tolle N9-Design geerbt hat, ist mir einmal runtergefallen – auf weichen PVC-Fußboden, aber genau auf eine der Ecken. Das Display ist genau dort ausgebrochen, der Kunststoff "ausgeleiert".


    Zitat

    Und es stimmt nicht, dass die Wischgesten ins Display hinein von Apple kamen. Und es stimmt auch nicht, dass es vor Harmattan ein Multitasking mit so hoher Ergonomie gab.

    Habe ich auch beides nicht behauptet.


    Mehrere Wischgesten ins Display "hinein" sind übrigens ein Usability-GAU, da sich diese Art der Bedienung dem Benutzer nicht intuitiv erschließt. Wenn ich mich recht entsinne, war dies auch das, was von den meisten kritisiert wurde.


    Zitat

    Andererseits: Habe gerade mein E72 noch mal angeschmissen. Ich bin völlig überfordert. Ich wollte es eigentlich mal ans W-Lan hängen und ein neues Exchange-Postfach einrichten, aber dann erinnerte ich mich wieder an irgendsoein Gehampel mit Zugangspunkten, Verbindungsmanagern (welchen hatte ich da zuletzt noch mal benutzt?) und weiterem Gefummel, ich glaub, ich machs wieder aus. :)

    Eigentlich war die Verwaltung der Zugangspunkt bei Symbian schon genial. Darüber konnte ich z.B. ziemlich einfach realisieren, dass bestimmte Apps außerhalb meines (W)LANs für den Netzzugriff die VPN-Verbindung nutzen müssen, andere nicht, usw.


    Aber es war eben einfach viel zu kompliziert.

  • Ja, das habe ich damals auch alles gemacht, war ja auch alles toll, schon vor 7 Jahren mit dem N91 Skypen, VoIP und der ganze Kram. Irgendwie ist man da reingewachsen. Aber wo ich erstmal raus bin, ich bin gerade echt erstaunt, wie kompliziert das damals war... ;)


    Was das Swipen angeht - ich finde, das ist ein klassisches Ergonomiedilemma. Wenn konsequent alles selbsterklärend ist, hat man oft das Problem, dass man bei der täglichen und routinierten Benutzung ständig über Bedienkrücken stolpert, die vielleicht für den Totalanfänger hilfreich sind, nach Eingewöhnung aber nur noch nerven. Und beim Swipen war doch wirklich nur äußerst wenig zu lernen: Ratsch von links oder rechts: Programm im Hintergrund. Ratsch von oben oder unten: Programm geschlossen. Wenn man das drei mal gemacht hatte, war es das intuitivste und logischste, was man je gemacht hat. Wie war das eigentlich damals bei iOS: Apple hat es ja allen zur Genüge vorgeführt, aber wäre der unbedarfte User von selbst auf die Funktionsweise von Pinch to Zoom gekommen?

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