Bundestagswahl 2013

  • Zitat

    Original geschrieben von saintsimon
    ... Wie sich die Zeiten und Einstellungen ändern. Die Pädophilie-Debatte von Heute (inklusive Priester-Kritik) war damals nicht absehbar, ebensowenig wie die z.B. Homo-Ehe usw. Das mach Pädo-Geschichten nicht besser, aber zeigt eines die vielen Änderungen in der gesellschaftlich tolerierten Sichtweisen.


    Das ist es, was ich versucht hatte, unter den Begriff "Zeitgeist" zu subsumieren.


    Die jüngeren hier werden das nicht nachvollziehen können ... die Legalisierung von Pädophilie war niemals beabsichtigt und wurde von den "interessierten Kreisen" selbstverständlich auch nicht als solche gefordert. Deren wirkliche Intention wurde leider verkannt ... und nicht absichtlich gefördert.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Ich halte es für unlauter, Jürgen Trittin eine Befürwortung von Kindesmissbrauch zu unterstellen - auch wenn er insgesamt eine (auch parteiintern) nicht unumstrittene Person ist.


    Aber "Grünen-Bashing" ist wohl gerade populär ...


    Eine direkte Befürwortung hat ihm ja keiner unterstellt, viel mehr ist die berechtigte Kritik, dass er sich jetzt genauso verhält wie er es gern und oft bei anderen kritisiert hat. 30 Jahre geduckt und die Sch**** gehalten und die große Aufklärung mit der jetzt verzweifelt versucht wird den Schaden zu begrenzen erfolgte auch alles andere als freiwillig sondern erst als es nicht mehr anders ging - denn sonst hätte jemand sich an die Aufklärung gemacht der dafür nicht von den Grünen bezahlt wird. Das damit abzutun man hätte nicht genau genug hingeschaut ist dann auch mehr als albern. Wie jemand so schön in den Kommentaren schrieb:
    "Auch wenn der Zeitgeist ein anderer war - das entbindet einen doch nicht davon sein Gehirn einzuschalten..."


    Insofern ist es kein Gründn Bashing was aktuell stattfindet, die Grünen bekommen jetzt hält mal ihr Fett weg dafür das sie sonst immer mit dem moralischen Zeigefinger durch die Gegend gerannt sind und sich für moralisch ja ach so überlegen gefühlt haben.
    Nichts anderes als bei U.Hoeneß auch - ebenfalls ein ganz großer Moralapostel der dann eben damit klar kommen muss, dass ihm sein Verhalten aus der Vergangenheit dann bei seiner Steueraffäre vor die Füße fällt.


    Das das nun gerade mit dem Bundestagswahlkampf zusammenfällt ist eigentlich noch das Glück im Unglück für die Grünen. Wäre das Thema zu einer Zeit auf den Tisch gekommen in der nicht gerade jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird - ich glaube das hätte dann wirklich eng für den ein oder anderen werden können. Hätte sich die gesamte Journalie auf das Thema gestürzt wie zu seiner Zeit auf das Thema Wulff, da wäre sicherlich noch einiges mehr als so ein Pseudo-Partei-Program zu Tage gekommen .

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau


    Ich bleibe dabei: Die Grünen waren nie eine Partei, die der Pädophilie absichtlich Vorschub leisten wollte ... auch wenn sich das in Teilen so darstellen lässt.


    Teil der Grünen Identität ist, dass Kinder gerade nicht für die Zwecke Erwachsener missbraucht werden. Ansonsten machten auch Forderungen nach einer weltweiten Eindämmung von Kinderarbeit keinen Sinn. Ich halte es für unlauter, Jürgen Trittin eine Befürwortung von Kindesmissbrauch zu unterstellen - auch wenn er insgesamt eine (auch parteiintern) nicht unumstrittene Person ist.


    Rede es Dir ruhig schön, wahr wird esdadurch trotzdem nicht. Vielleicht erkennst Du ja den roten Danny (Cohn-Behndit), der uns hier von seinen "erotischen" Eskapaden mit Kleinkindern erzählt:


    http://www.youtube.com/watch?v=M0qvkg2nzg8


    Auch auf diesen Artikel möchte ich nochmals verweisen. Grüne Kreise solidarisierten sich mit einem ihrer Mandatsträger, dem die Vergewaltigung eines zweijährigen(!) Kindes vorgeworfen wurde. Hier ging es nicht um schmuddeligen Lolita-Sex (oder um Dich zu zitieren "kriminalisierte Liebesbeziehungen (sic!) von Erwachsenen mit Minderjährigen"), wie Du das in Deinen Beiträgen zu suggerieren versuchst, sondern um den knallharten kriminellen Mißbrauch von Kleinkindern.


    http://www.faz.net/aktuell/pol…e-befreiung-12573910.html

  • Aufreger


    Zitat

    Original geschrieben von saintsimon
    Und das war damals vor 30 Jahren scheinbar noch kein Aufreger. Wie sich die Zeiten und Einstellungen ändern. Die Pädophilie-Debatte von Heute (inklusive Priester-Kritik) war damals nicht absehbar, ebensowenig wie die z.B. Homo-Ehe usw. Das mach Pädo-Geschichten nicht besser, aber zeigt eines die vielen Änderungen in der gesellschaftlich tolerierten Sichtweisen.


    Ja und vor 80 Jahren war es scheinbar noch kein Aufreger, Leute aufgrund ihrer Religion zu entrechten und sie zu zwingen, mit einem gelben Stern herumzulaufen. Wie sich die Zeiten und Einstellungen ändern. Mit Deinem moralischen Relativismus kannst Du jede Untat rechtfertigen, die jemals als gesellschaftlich akzeptiert galt. Du argumentierst im Prinzip genau wie das durchschnittliche Ex-NSDAP-Mitglied anno 46.
    Allerdings haut selbst diese Argumentation nicht hin. Denn in den 80er Jahren, die ich - vermutlich anders als Du - bewußt erlebt habe, galt Kindesmißbrauch in weiten Teilen der Bevölkerung wohl als noch abscheulicheres Verbrechen, als das heute der Fall ist. Nur in sektiererischen links-alternativen Kreisen war das anders.

  • Denke die meisten kennen Juergen Trittin erst seit er 1998 Umweltminister wurde, und beurteilen das was er von 1998-2005 als Minister und danach in der Opposition fuer die Gruenen gemacht hat.


    Was er vor 35 Jahren mal gemacht hat, ist ja schon ewig her. Ausserdem denke ich wenn man selber juenger als 50 ist, dann kann man das kaum beurteilen wie das war bei der Gruendung der Gruenen.

  • Re: Aufreger


    Zitat

    Original geschrieben von schmidt3
    Ja und vor 80 Jahren war es scheinbar noch kein Aufreger, Leute aufgrund ihrer Religion zu entrechten und sie zu zwingen, mit einem gelben Stern herumzulaufen. Wie sich die Zeiten und Einstellungen ändern. Mit Deinem moralischen Relativismus kannst Du jede Untat rechtfertigen, die jemals als gesellschaftlich akzeptiert galt. Du argumentierst im Prinzip genau wie das durchschnittliche Ex-NSDAP-Mitglied anno 46....


    Wie kommst Du darauf, daß ich das relativieren will? Damals vor 30 Jahren fehlte ein hinreichendes Unrechtsbewußtsein, bzw. man konnte sich das schönreden, ohne dafür vorgeführt zu werden. Das war ein offensichtlich ein gesamtgesellschaftliches Problem - ebenso z.B. daß von den pädophilen Priestern niemand was wissen wollte, obwohl sie auch damals ihr Unwesen trieben.


    Die Behandlung von Kindern in den ersten sieben Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts in den "ziviliserten" Ländern läßt einen ohnehin erschaudern. Die volle Verfügbarkeit der Erwachsenen über die Kinder war charakteristisch - ob für Mißbrauch, Entwurzelung oder Ausbeutung, alles war akzeptiert oder wurde ignoriert.
    Kinder von armen Leuten oder alleinerziehenden Müttern zwangsweise wegzunehmen und in Heime oder Pflegefamilien zur freien Verwendung zu stecken war Weltweit gang und gäbe. In Kanada und Australien wurden den Ureinwohnern zwangsweise ihre Kinder weggenommen und zur "Assimilierung" in Heime oder "Pflegefamilien" gesteckt. In Europa traf es eben die Armen. In staatlichen oder kirchlichen Heimen waren sie dann vogelfrei.


    Mein "Leiblingsbild" dazu kommt aus der Schweiz, ca 1910:


    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Auf die Bundestagswahl wird das aber keine großen Auswirkungen haben, Die Gruenen werden zwar sicher Stimmen verlieren, aber eben an SPD und Linke.


    Schwarz-Gelb nutzt das auch nichts. :D

  • Vor dem Hintergrund, dass hinter den Vorwürfen gegen die Anfänge der Grünen vielleicht doch mehr stecken könnte, halte ich die Kritik, dass keine Selbstaufarbeitung erfolgt, sondern eine neutrale Forschergruppe damit beauftragt wurde, für wirklich unangemessen.


    Gerade eine wissenschaftliche Untersuchung dürfte dem Thema dann noch am Ehesten gerecht werden.


    Auf das endgültige Ergebnis bin ich gespannt. Zu Beginn der 1980er Jahre war ich selbst noch Teenie, so dass meine Sichtweise nicht unbedingt eine rationale sein muss. Abwarten und Kaffee saufen soll mir als inzwischem "Altem Sack" dann auch noch zuzumuten sein.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Auf die Bundestagswahl wird das aber keine großen Auswirkungen haben, Die Gruenen werden zwar sicher Stimmen verlieren, aber eben an SPD und Linke.


    Schwarz-Gelb nutzt das auch nichts. :D


    Meinst du wirklich? Ich halte einen Teil der Grünen-Wähler für ökologisch-konservativ. Da kann ich mir auch vorstellen, dass die im Falle des Falles zur CDU abwandern würden.

  • Ich mag den Trittin auch nicht, aber hier wird doch wieder irgendwas zum rechten Zeitpunkt genommen um einer Person schaden zuzufügen. Sowas geht mir gegen den Strich, denn das hätte man sicher auch schon viel früher aufdecken können.

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