Ob ein Thema für den Wahlkampf taugt und ob es nicht doch Einfluß auf die Wahlchanchen einer Partei hat sind zwei verschiedene Dinge. Roland Koch hat in Hessen mal mit einen Thema was keineswegs wahlkampftauglich war, eine Landtagswahl gewonnen. Hier gilt dann der Zweck heiligt die Mittel. (Unterschriftenaktion gegen Ausländer)
Grüne: Ein Tag ohne Fleisch in Kantine pro Woche
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Um mal wieder zum Thema zurück zu kommen... Heute gab es mal wieder in unserer Großkantine aussschließlich Gerichte, die zu 90% aus Fleisch bestanden. Das Gericht mit am wenigsten Fleisch war Chilli Con Carne trotz übermäßig hohem Fleischanteil.
Wenn also jemand Vegetarier ist und somit letztlich einen Beitrag gegen Hunger in der Welt, Tierquälerei, Entlastung der Krankenkassen, Klimaerwärmgung etc. leistet, wird er mehr oder weniger dazu genötigt doch Fleisch zu essen.
Ich bin kein Vegetarier - esse allerdings sehr wenig Fleisch. Wie der Fleischkonsum in der Öffentlichkeit propagiert wird, finde ich echt schade.
Daher finde ich jede Diskussion begrüßenswert, bei der Vegetarismus als wünschenswert und selbstverständlich und nicht als große Ausnahme gesehen wird!Jens
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Dagegen hat ja auch niemand nichts, wir sollten alle gesünder leben. Dazu gehört unter anderen auch weniger Fleischkonsum. Nur so ein Thema darf halt nicht so rüberkommen als das man den Bürgern schon wieder was verbieten wolle,auch wenn dies so garnicht gemeint ist. Deshalb ist es eigentlich kein Wahlkampf-Thema, wenn man es aber trotzdem dazu macht muß man auch die Folgen in Kauf nehmen.
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Zitat
Original geschrieben von bernbayer
Nur so ein Thema darf halt nicht so rüberkommen als das man den Bürgern schon wieder was verbieten wolle
Wenn eine Kantine nur Fleischgerichte anbietet, könnte man es so interpretieren, dass von dieser Kantine Vegetarismus "verboten" wird.
Hier könnte man tatsächlich ein gesetzliches Eingreifen für Nötig erachten, da die vegetarischen Arbeitnehmer trotz des eigentlich förderungswürdigen Verhaltens benachteiligt werden.Jens
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In der Tat!
Genau so sehe ich das auch. Der Programmpunkt "Veggie-Day" kann überhaupt nur so verstanden werden, dass ein zusätzliches Angebot zum üblichen Menüplan mit Fleischbeilage angeboten wird. Unter Berücksichtigung aktueller Ernährungsgewohnheiten ist die Verpflichtung, in öffentlichen Kantinen an mindestens einem Wochentag ein vegetarisches Gericht anzubieten, eigentlich schon eine Selbstverständlichkeit.
Würden die Betreiber solcher Kantinen die Wünsche ihrer Kunden selbsttätig berücksichtigen, hätte dieser Programmpunkt längst gestrichen werden können.
Eins hat die Diskussion jedenfalls bei mir bewirkt:
Ich werde künftig in der Tat gezielter darauf achten, zumindest einmal in der Woche fleischlos zu leben. Habe ich bisher dann und wann mal das vegetarische Gericht gewählt, wenn es mir ins Auge stach, werde ich jetzt ganz gezielt das vegetarische Angebot in Betracht ziehen.Denn eines ist das Ziel grüner Politik:
Nicht etwa, dem Bürger etwas vorzuschreiben, sondern durch öffentliche Diskussion im Bürger ein Bewusstsein zu wecken, von selbst ökologisch sinnvolle Entscheidungen zu treffen.Auch wenn die konkrete Diskussion aktuell sicher nicht von grüner Seite ausging, sehe ich sie positv. Auch hier im Thread haben sich doch einige zu Wort gemeldet, denen es ähnlich ergeht.
Fazit: Zwischenziel erreicht.
Gut's Nächtle
Frankie
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Da liegst du leider falsch. Das Thema erzeugt genau die gegenteilige Wirkung von dem was die Grünen damit eigentlich erreichen wollen. ES wirkt sich für sie negativ im Wahlkampf aus. Das zeigen auch neueste Umfragen.
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Zitat
Original geschrieben von bernbayer
Da liegst du leider falsch. Das Thema erzeugt genau die gegenteilige Wirkung von dem was die Grünen damit eigentlich erreichen wollen. ES wirkt sich für sie negativ im Wahlkampf aus. Das zeigen auch neueste Umfragen.
Offensichtlich war es nicht das Ziel der Grünen Wählerstimmen zu gewinnen, da nur ein geringer Teil der Deutschen Vegetarier sind und sich ein Großteil der Fleischliebhaber genötigt fühlen.
Hier wurde ein Thema angesprochen, was Frau Künast für wichtig erachtet hatte und was meiner Meinung nach aufgrund der aktuellen Umweltsituation in Zukunft definitiv in der Politik diskutiert werden muss.Ist es denn nicht lobenswert, wenn sich eine Politikerin für etwas einsetzt, was sie für "richtig" erachtet, auch wenn dies nicht populistisch ist?
Dass oft nicht die ehrlichsten Politiker gewinnen, die sich für Werteänderungen einsetzen; sondern Politiker mit populistischen Versprechen, ist die traurige andere Seite.Jens
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Wenig Vegetarier? Gerade im Bildungsbürgertum ist der Anteil der Vegetarier doch sogar ziemlich groß. Inzwischen ist ja sogar das Veganertum sehr erfolgreich.
Was die medizinische Sinnhaftigkeit beider Vorlieben angeht, kann ich mir kein Urteil erlauben. Allerdings ist es aus ethischen Gründen vermutlich schon eher vorteilhaft. Ich bin nur nicht sicher, ob die Einführung von 'Tagen' da wirklich etwas bringt. Ich wäre schon eher dafür, die Haltebestimmungen von Tieren deutlich zu verschärfen und auf Aufklärung zu setzen. Wenn man da geeignete Ansprechpartner ins Boot holt (etwa die niedergelassenen Hausärzte), dann ändert das vielleicht mehr als so ein 'Veggie-Day', dessen Name alleine schon unsympathisch klingt.
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Zitat
Original geschrieben von frank_aus_wedau
[...] dass ein zusätzliches Angebot zum üblichen Menüplan mit Fleischbeilage angeboten wird [...]
Aber wenn schon dann jeden Tag, und nicht nur am "göttlichen Freitag". Einige Kantinen machen das heute schon, ganz freiwillig. -
Zitat
Original geschrieben von mumpel
Einige Kantinen machen das heute schon, ganz freiwillig.richtig und das zeigt auch, dass das durchaus allein durch den markt geregelt werden kann.
nochmal: es ist irrsinnig etwas anzubieten, wenn es keine nachfrage gibt. gibt es nachfrage, wird es von ganz allein angeboten. ohne grüne zeigefinger.
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