Grüne: Ein Tag ohne Fleisch in Kantine pro Woche

  • Bei uns wurde damals eine Umfrage gemacht, ob ein vegetarischer Tag und/oder vegetarische Angebote gewünscht werden. Wurde auch angenommen. Und die Betriebskrankenkasse gibt "Empfehlungen zur gesunden Ernährung der Mitarbeiter" heraus. Das machen die Firmen ganz von alleine, ohne Einmischung von Aussen. Und in Firmen, in denen es das noch nicht gibt, können sich die Mitarbeiter mit einer entsprechenden Petition an die Firmenleitung wenden. Da muss sich die Regierung nicht immer in alles einmischen. Aber spätestens nach der Wahl wird das Thema ohnehin wieder (für die nächsten 4 Jahre) in der Schublade verschwinden.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Wenig Vegetarier? Gerade im Bildungsbürgertum ist der Anteil der Vegetarier doch sogar ziemlich groß. Inzwischen ist ja sogar das Veganertum sehr erfolgreich.


    Es stimmt, dass gebildete Menschen deutlich häufiger Vegetarier sind - allerdings ist die Gesamtzahl der Vegetarier im einstelligen Prozentbereich - also sicher kein populistisches Thema um Wahlen zu gewinnen.

    Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    richtig und das zeigt auch, dass das durchaus allein durch den markt geregelt werden kann.


    Dass es in Kantinen einen Veggietag gibt, ist sicherlich eine sehr große Ausnahme in Kantinen. In den Großkantinen, in denen ich bisher war - und das waren einige - gab es sowas nicht.
    Gestern habe ich gefragt, ob es auch nur ein einziges vegetarisches Gericht gibt - ich erhielt nur verständnisloses Kopfschütteln. (Diese Kantine wird von über 1000 Leute / Tag besucht, so dass sicherlich Nachfrage dagewesen wäre.) Ich denke nicht, dass in den nächsten Jahren plötzlich ein Umdenken kommt - dafür ist die Fleischlobby zu groß.


    Jens

    Reden ist silber, Schreiben ist gold



    Geändert von Jens Groß wegen chronischer Unentschlossenheit

  • 100%-ige vegetarische Gerichte sind auch nicht möglich, zumindest nicht zu annehmbaren Kantinen-Preisen. Eier und Milch stammen auch vom Tier, also nicht vegetarisch. Und ohne diese Zutaten ist kaum etwas machbar. Fisch ist auch nicht vegetarisch (ist ja ein Tier). Es kommt also auch darauf an was man als vegetarisch einstuft.

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  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Da liegst du leider falsch. Das Thema erzeugt genau die gegenteilige Wirkung von dem was die Grünen damit eigentlich erreichen wollen. ES wirkt sich für sie negativ im Wahlkampf aus. ...


    Das mag ja durchaus zutreffen, wenn man den Fokus politischer Arbeit allein auf die Gewinnung von Wählerstimmen legt.


    Ich persönlich mache das aber gar nicht. Ich kann mich sogar noch gut an die "APO" (Außerparlamentarische Opposition) erinnern, die sogar ohne jegliche Wählerstimme sehr viel erreicht hat. Gegenwärtig bin ich in Deutschland mit der Umsetzung grüner Ideen ganz zufrieden - auch ohne Regierungsbeteiligung.


    Vor lagem war das noch anders, so dass Wählerstimmen eine schiere Notwendigkeit waren, um überhaupt etwas in Bewegung zu setzen.


    Zum Thema Umfragen:
    Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter den Anhängern der Grünen ergab, dass sich knapp über die Hälfte für Angela Merkel als Kanzlerin aussprachen. Das spricht für sich und auch für ein Bedürfnis in der Bevölkerung, verkrustete und festgefahrene Koalitionsstrukturen zu überdenken.


    Alles in Allem kann auch ich mit "Mutti" gut leben, wenn die Alternativeaus aus den Reihen der gegenwärtigen SPD kommt. Nur darf Mutti weder allein, noch gemeinsam mit der SPD regieren. Aus meiner Sicht die denkbar schlechtesten Alterntiven.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von Jens Groß


    Dass es in Kantinen einen Veggietag gibt, ist sicherlich eine sehr große Ausnahme in Kantinen.Jens


    Und das würde ich aus meiner Erfahrung ganz anders bewerten. Ich habe aufgehört zu zählen in wie vielen Kantinen ich zwischenzeitlich schon gegessen haben, aber gerade in den letzten Jahren hat es sich durchgesetzt, dass dort 2-3 verschiedene Gericht angeboten werden von denen immer eins ohne Fleisch ist – und das eben die ganze Woche lang und nicht nur an einem Tag. Darüber hinaus gibt es häufig auch „Gesundheits-/Aktivitätswochen“ bei denen dann auch durchaus mal nur vegetarische Gerichte an einzelnen Tagen angeboten werden.


    Mir fällt spontan nur eine Kantine ein (99,5% von körperlich hart arbeitenden Männern im Schichtbetrieb besucht) bei der nicht jeden Tag ein fleischloses Menü angeboten wird, aber selbst dort ist man von Seiten der Betreiber so flexibel, dass man sich notfalls aus den Beilagen eine fleischlose Mahlzeit zusammenstellen lassen kann – wenn man denn will.


    Insofern hat sich die Forderung der Grünen eigentlich schon längst überholt bzw. ist schon lange in der betrieblichen Praxis der Kantinenbetreiber angekommen. Und wie hier auch schon geschrieben wurde: Wenn der Bedarf im Unternehmen da ist würde sicherlich auch ein Betreiber diesem nachkommen sofern das noch nicht geschehen ist.
    Wenn Fr. Künast sich jetzt also hinstellt und einen „Veggie-Day“ fordert – auch wenn die Absicht dahinter evtl. ganz gut sein mag – (gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht, oder wie war das?), dann kommt es eben mal wieder so rüber als würde hier jemand mit dem erhobenen Zeigefinger rumfuchteln.
    Ja man kann und sollte seinen eigenen Fleischkonsum ggf. mal kritisch hinterfragen, aber dass wird in der breiten Masse bestimmt nicht passieren nur weil man einen Tag lang in der Kantine jetzt nicht mehr wählen kann was man ist, sondern weil es „verordnet“ wird. Hier bietet sich vielmehr eine Steilvorlage ganz nach dem Motto:


    „Siehst Udo – ich habe Dir doch immer schon gesagt, dass das alles Ökospinner sind…“
    Auch die Grünen sollten doch mittlerweile eingesehen haben, dass sie mit ihren Vorstellungen und ihrer Ideologie nur dann politisch erfolgreich seien können, wenn sie es schaffen die Menschen und potentiellen Wähler von sich zu überzeugen, anstatt ihre Überzeugungen notfalls dann eben auf dem regulatorischen Weg durchsetzen zu wollen. Anstatt über so einen Unfug wie den Veggie-Day zu palavern, wie wäre es mal mit sinnvollen Vorschlägen wie man die Tierzucht und Haltung künftig so gestalten kann, dass eine artgerechte Tierhaltung möglich ist und trotzdem auch die nicht so gutsituierten Teile der Bevölkerung nicht aus Preisgründen auf Fleisch verzichten müssen (wobei auch die anderen Parteien sich diesbezüglich nun nicht wirklich gerade hervortun).


    Die Grünen könnten eine richtig erfolgreiche Partei sein, ich würde sie u.U. dann sogar noch vor der SPD sehen, wenn ja wenn sie es nicht immer wieder schaffen würden sich selbst ins Knie zu schießen und potentielle Wähler mit ihrem Gebaren zu verschrecken.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    100%-ige vegetarische Gerichte sind auch nicht möglich, zumindest nicht zu annehmbaren Kantinen-Preisen. Eier und Milch stammen auch vom Tier, also nicht vegetarisch.


    Da schmeißt Du jetzt aber Vegetarier und Veganer durcheinander. Vegetarier essen sehr wohl tierische Produkt wie Milch, Eier und Käse nur Veganer wollen auch damit nichts zu tun zu haben.


    (Und "den" Vegetarier gibt es in der Form so auch nicht, hier gibt es die verschiedensten Abstufungen.)


    EDIT:
    Gerade noch mal gelesen: Ein "strenger" Vegetarier würde auch keine tierischen Produkte essen, in der breiten Masse ist "der Vegetarier" aber jemand der nur keine toten Tiere essen möchte.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jens Groß
    Wenn also jemand Vegetarier ist und somit letztlich einen Beitrag gegen Hunger in der Welt, Tierquälerei, Entlastung der Krankenkassen, Klimaerwärmgung etc. leistet, wird er mehr oder weniger dazu genötigt doch Fleisch zu essen.

    Oh, so sachlich gleich. Für den Weltfrieden ist es wahrscheinlich auch gleich noch ein Beitrag. Ja, man hat doch gleich gemerkt, wes Geistes Kind du in diesem Thema bist.


    Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    in der breiten Masse ist "der Vegetarier" aber jemand der nur keine toten Tiere essen möchte.

    Also jemand, der nur lebende Tiere essen möchte. Reichlich pervers diese neue Welt. :confused:

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    [...] in der breiten Masse ist "der Vegetarier" aber jemand der nur keine toten Tiere essen möchte [...]


    Der kann auch jetzt schon "vegetarisch" essen. Vom Schweinebraten das Kartoffelpüree, vom Kalbsbraten das Gemüse, Soße nach belieben. Salat gibt es an der Salatbar.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


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  • Zitat

    Original geschrieben von mws55
    Also jemand, der nur lebende Tiere essen möchte.


    OT:
    Höchstinteressante Diskussion: Ich will nicht, dass Tiere für mich getötet werden - aber ist es ok wenn ich die Tiere lebend esse (nicht kauen!) und die Magensäure dann den Rest erledigt? :confused: :confused:


    EDIT:
    Dann ist das eben alles "unechte" vegetarische Kost die die Kantinen da anbieten. Die Vegetarier die ich so kenne und die sich auch als solche bezeichnen wollen eben kein Fleisch, Milch, Eier (aus Freilandhaltung), etc. ist für die aber ok. Aber da kann man sicherlich hervorragend auch einen Aufsatz für ne Doktorarbeit draus machen, ab wann vegetarisch vegetarisch ist...

  • Und damit wären wir wieder bei den Kosten. Echte vegetarische Kost, mit Tofu und allem was dazugehört, dürfte 30-50 % mehr kosten als herkömmliche Gerichte. Stellt sich die Frage ob das die Vegetarier auch zu zahlen bereit sind. Aber nicht nur für die Vegetarier wäre das teurer, sondern auch für die Firmen die dadurch einen höheren Anteil zuschießen müssten.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


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