Warum gibt es in Deutschland keine Vignetten?

  • Zitat

    Original geschrieben von flashhawk
    Ist das wieder eine deiner berühmten unbelegten Hypothesen? Oder kannst du das untermauern? Das, was ich dazu gefunden habe, besagt eher das Gegenteil (Kriminalität, Krankheiten etc.).

    Belästige den Guten doch nicht mit Hinterfragungen der beliebten Kausalkette Absicht->Gefühl->These->Beweis. Wie man an der Reaktion sieht, führt Hinterfragen ausschließlich zu neuen, noch steileren Selbstverständlichkeiten, die erst recht keiner Grundierung bedürfen.


    Zitat

    Original geschrieben von khaos
    Mit dem Auto brauche ich laut Google Maps 30 Minuten pro Fahrt, also eine Stunde insgesamt. Schonmal (Lebens)Zeit gespart. Der Spritverbrauch hin und zurück sind 7 Liter Superbenzin (bei einem Verbrauch von 10l/100km der Einfachheit halber) liegen bei einem Preis von 1,26/l (hab vorhin erst getankt) bei 8,82. Andere kosten sind fast zu Vernachlässigen da das Auto sowieso vor der Tür steht und Versicherung/Steuer usw. sowieso anfallen. Großzügigerweise rechne ich n bisschen Verschleiß mal mit ein und sage das mit dem Auto 10€ kostet hin und zurück.

    Also zuerst einmal stehen Autos nicht sowieso vor der Tür, sondern man kauft, unterhält und verbraucht sie. Administrative Fixkosten wie Steuer, Haftpflicht, Tüv und ähnliches kann man ja noch außeracht lassen, weil sie geparkt gleichermaßen anfallen wie dauerbewegt. Außer natürlich im oben geschilderten Fall, denn mit 1,18€ "Verschleiß" auf 70 Kilometern ist das Perpetuum Mobile ja quasi schon gefunden. Diese Größenordnung von 1,7c/km wird bei anderen schon fast durch Reifen- und Ölwechselkosten erreicht. Oder - mal alles andere ignoriert - müsste ein mit 10.000€ doch sehr günstiger Neuwagen vor der Verschrottung 600.000km erreichen, um einen Wertverlust von nur 1,7c/km zu erreichen. Oder 1,2 Mio km, falls er auch nicht übermäßig teure 20.000€ gekostet hat. Bei den günstigen Normalfahrzeugen machen ja schon Reparaturen und Ersatzteile den anderthalbfachen Kilometersatz aus. Also herzliche Glückwunsch zum Fahrzeug! Dabei scheint es sich geradezu um einen Goldesel zu handeln. Unser Neid sei dir gewiss.

    Je suis Charlie

  • Das ist richtig, aber das Auto war kein Neuwagen sondern gebraucht gekauft womit sich der Wertverlust in Grenzen hält und Bremsbeläge sowie Ölwechselkosten liegen bei 0,4 cent und 0,5 cent pro gefahrener km. Einzig der Reifenverschleiß liegt etwas höher bei 0,7 cent/km. Natürlich nur gerundete Näherungswerte aber wo Reparaturen den anderthalbfachen Kilometersatz ausmachen weiß ich nicht. Vielleicht bei ner 20 Jahre alte Bumsbude für 500€.
    Aber lass mich die Kosten insgesamt von mir aus auf die 12,60€ die ein Bahnticket kostet hochsetzen. Dann komm ich immer noch billiger weg als mit der Bahn wenn ich nur eine andere Person im Auto habe. Von der gewonnenen Zeit gar nicht erst zu sprechen.
    Warum ich den Wertverlust nicht berechne ist schlicht folgender.
    Das Auto steht nunmal eben doch sowieso vor der Tür da ich dank dem hochgelobten ÖPNV nicht in akzeptablem Rahmen in die Arbeit komme die 10km weg ist. Denn da brauch ich mit den Öffis länger als nach Stuttgart und komme dann je nach Schicht weder pünktlich hin noch irgendwie heim.
    Von anderen Dingen wie zur Schule die ich neben der Arbeit mache (und auch irgendwie hin und heim muss) will ich da gar nicht erst anfangen.
    Also steht das Autp zuerst einmal vor der Tür da es sowieso gebraucht wird.

  • Wenn ich mir Stuttgart so ansehe frage ich mich ernsthaft wieso Radfahrer eigentlich nicht mit einer Steuer belegt werden?
    Unsere Grünen im Rathaus bauen jede Menge an Straßen zurück, streichen Spuren an neuralgischen Punkten und machen Radwege hin. Ein Kennzeichen und eine Haftpflichtversicherung sind eh für Radfahrer längst überfällig.

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Ist Stuttgart von der topografie eigentlich Radfahrerfreundlich ? Mir kommt es teilweise so vor auf Teufel komm raus das in Regionen umzusetzen wo eh kaum jemand Rad fährt. Was bringt mir so ein riesen Radweg wenn es nicht mal annährend so viele Nutzer gibt ?


    Hier kommt man immer mit der Argumentation der fehlenden Infrastruktur. Aber wenn man mal ehrlich ist fahren hier die Leute kein Rad weil es halt steil und hügelig ist. Kein Vergleich zu traditionellen Radfahrerstädten wie z. B. Münster.

  • Ne, ist es zum großen Teil eben nicht. Ich würde hier niemals mit dem Rad fahren wenn es nicht zum Spaß wäre.
    Teilweise haben die auf vielbefahrenen Straßen von zwei Spuren jeweils eine gestrichen um einen Radweg zu bauen. Dort geht es aber so steil oder so lange einen Hügel hoch dass die alle mit dem Rad in der Bahn oder im Bus stehen. Dann wundert man sich darüber dass Stuttgart die Stauhauptstadt Nr.1 ist in Deutschland. Blöderweise kommt noch dazu dass es kaum Umgehungsstraßen gibt und man hat den Salat. Den Planern der ganzen Geschichte könnte ich von Morgens bis Abends ins Gesicht treten.


    Edit: es ist nicht so dass niemand mit dem Rad fährt, das sind dann aber meistens diejenigen die einen durchgestrichenen Stuttgart 21 Aufkleber irgendwo kleben haben. Ausgenommen natürlich diejenigen für die das Fahrrad ein Spielzeug ist.

    .:Gate 13:.
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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    Original geschrieben von Braindead
    Ist Stuttgart von der topografie eigentlich Radfahrerfreundlich ? Mir kommt es teilweise so vor auf Teufel komm raus das in Regionen umzusetzen wo eh kaum jemand Rad fährt. Was bringt mir so ein riesen Radweg wenn es nicht mal annährend so viele Nutzer gibt ?


    Die Topographie in Stuttgart ist alles andere als ideal für Radfahrer. Allerdings kann man daher auch so argumentieren, dass gerade deshalb eine überdurchschnittlich hohe Förderung der Radverkehrs erforderlich ist. Im Flachland hingegen sind die Menschen beinahe "von alleine" mit dem Rad unterwegs. Im übrigen hängt die Schwabenmetropole anderen Großstädten in dieser Hinsicht um Jahrzehnte hinterher.


    Letztes Jahr habe ich eine Umfrage zum Thema gesehen - die Masse der befragten hat jedoch nicht die Topographie sondern die fehlende Infrastruktur (Radwege, Ständer etc.) als Hinderungsgrund angegeben. Der durchschnittliche Bürger hat das Radfahren aufgrund der (zu) wenigen vernünftigen Radwege als zu gefährlich betrachtet.


    Wir haben hier also ggf. ein Henne-Ei-Problem ;) Gibt es so wenig Radfahrer, weil die Infrastruktur so schlecht ist, oder ist die Infrastruktur so schlecht, weil es so wenige Radfahrer gibt?


    Insbesondere die mittlerweile häufig anzutreffenden Pedelecs tragen dazu bei, die Stadt "einzuebnen". Und die müssen heutzutage auch nicht mehr nach Rentner aussehen ;) http://www.coboc.biz/products/seven-vesterbro/


    Zitat

    Original geschrieben von CK-187
    es ist nicht so dass niemand mit dem Rad fährt, das sind dann aber meistens diejenigen die einen durchgestrichenen Stuttgart 21 Aufkleber irgendwo kleben haben. Ausgenommen natürlich diejenigen für die das Fahrrad ein Spielzeug ist.

    Das halte ich für Blödsinn. Schau dich mal im Sommer in/an den Bars am Marienplatz um. Die von dir beschriebene Klientel trifft man zwar auch in der Stadt an, sie stellen aber eher die Minderheit dar. Ich bin regelmäßig mit dem Rad in der Stadt unterwegs und kann mir da durchaus ein Bild machen. Und ich habe keinen derartigen Aufkleber auf dem Rad (oder sonstwo :D).

  • Okay, die Schönwetterfahrer habe ich vergessen :D
    Komm mal in den Westen hoch, da hängt sowas an jedem zweiten Rad. Aber der Anteil an Pfosten ist im Westen auch extrem hoch. (um die 44% um genau zu sein) ;) :D


    Edit: Umfrageergebnisse liefern nur das Ergebnis was man haben will. Im Schützenverein würden die Umfrageergebnisse lauten dass man Radfahrer als Zielscheiben benutzen sollte. ;)
    Hast du schon mal gesehen wie viele jeden Tag die Zeppelinstraße hoch fahren? Das sind immer die gleichen drei. Und die sind immer "so schnell" dass sie nach 250 Metern auch den Gehweg nehmen können. Müssten halt ziemlich weit rechts fahren damit die Fußgänger diese wankenden Gefährte ohne Probleme überholen können ;)


    Edit2: am Marienplatz war ich bis vor 2-3 Jahren auch immer gerne. Hat sich leider verlaufen aber vom Gefühl her würde ich sagen dass 90% der Radfahrer dort den Teil der Cabriofahrer widerspiegelt die auch tatsächlich offen fahren ;)

    .:Gate 13:.
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  • Seien wir doch mal ehrlich. Radfahren wird sich in topografisch anspruchsvollen Gegenden nie durchsetzen. Ich mache das hier als Freizeitvergnügen weil die hier alte Bahnstrecken umgerüstet haben. Macht Spaß aber für den Alltag nutze ich gerne das Auto. Und die meisten werden so denken.

  • Ich habe eine Wohnung im Stuttgarter Westen und auch die Zeppelinstr. kenne ich gut, da sie auf meiner Joggingstrecke in den Kräherwald liegt. ;) Da sehe ich allein auf dem Weg nach oben schon weit mehr die drei, die du wahrnimmst :p


    Zitat

    Original geschrieben von Braindead
    Seien wir doch mal ehrlich. Radfahren wird sich in topografisch anspruchsvollen Gegenden nie durchsetzen. Ich mache das hier als Freizeitvergnügen weil die hier alte Bahnstrecken umgerüstet haben. Macht Spaß aber für den Alltag nutze ich gerne das Auto. Und die meisten werden so denken.

    Sehe ich anders, allein schon durch die bereits erwähnten Pedelecs.

  • Dann sind es halt 8, rechtfertigt trotzdem keinen Radweg.
    Wobei der einerseits ja noch zu denen gehört die halbwegs erträglich sind da kein reiner Radweg.

    .:Gate 13:.
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