Warum gibt es in Deutschland keine Vignetten?

  • Hallo!


    Angesichts des desolaten Zustandes unseres Straßennetzes stellen wir uns im Kollegenkreis gerade die Frage, warum man hierzulande nicht auch Vignetten wie in Ö/CH verkauft, um mal etwas Geld in die Kassen zu schwemmen.
    Gibt es verfassungsrechtliche Hürden, die den Verkauf der Plaketten unmöglich machen, oder was ist der Grund?


    Gruss
    Jay

  • Ähm, es sind hinreichend Einnahmen vorhanden, aber sie werden nicht für den Straßenbau verwandt.


    2012:


    Einnahmen:
    39,3 Milliarden Euro Energiesteuer (frühere Mineralölsteuer)
    8,4 Milliarden Euro Kraftfahrzeugsteuer


    Ausgaben für Straßenbau:
    17,5 Mrd.


    Steuern sind halt nicht zweckbestimmt....

  • Ist unpopulär, könnte Wählerstimmen kosten. Kurzsichtige Politiker halt, die an ihren Ämtern kleben und alles dafür tun dort auch zu bleiben.


    Edit: Educator: Bei einer Autobahnmaut würden aber alle zur Kasse gebeten die über die Straßen brettern, auch Ausländer auf der Durchreise.

  • Re: Warum gibt es in Deutschland keine Vignetten?


    PKW-Maut auf Autobahnen „Nur noch eine Frage der Zeit“

    Zitat

    Original geschrieben von Jay
    [...] oder was ist der Grund?

    Die Große Autolobby.

    [Small]Apple iPhone 5 @ Telekom Complete Mobil L mit Handy DTAG | Music Streaming | Speed Option LTE
    Apple iPad mini/ Nokia Lumia 820 @ Telekom MultiSIM
    Speedport LTE @ Telekom MultiSIM
    Samsung Galaxy Note II LTE @ Telekom BFMIC
    Speedport W723V @ Call & Surf Basic IP 5.1
    [/small]



  • +4,4 Milliarden Euro LKW Maut

    mfg Fresh

  • Hi


    die Frage ist vielmehr, warum die LKW-Maut nicht mit Vignetten gelöst wurde.


    Eine Vignettenlösung wäre viel einfacher und billiger zu haben gewesen als die komplizierte Maut mit ihren Mautbrücken, OBUs und der Software.


    Die Antwort kann nur sein:


    Weil die beteiligten Unternehmen prächtig an Errichtung in Betrieb des Mautsystems verdienen, und die Politik diesbezüglich natürlich von den Unternehmen beeinflußt wurde. Reine Steuergeldverschwendung, wie ich finde.


    Jährlich rund 600 Millionen EUR fließen an TollCollect (Daimler und Telekom), und die haben 500 Mitarbeiter.


    Es ist eben leider oft so, daß sich aufgrund wirtschaftlicher Interessen eine einfache, billige Lösung
    nicht durchsetzt. Das BAG hätte nur über das Tankstellennetz Vignetten verkaufen müssen, dann brächte man TollCollect gar nicht.


    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Die Antwort kann auch sein, dass es ungerecht ist von Wenignutzern und Vielnutzern die gleiche Maut zu kassieren. Auch die Asfinag differenziert bei LKW je nach Schadstoffklasse und Achsenzahl und rechnet per Kilometer ab.

    Viele Grüße
    Martin

  • Ich würde gerne eine Vignette zahlen, wenn ich dafür die entsprechende Ermäßigung bei der Kfz-Steuer bekomme. Aber das ist wohl eher Wunschdenken.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Die Antwort kann auch sein, dass es ungerecht ist von Wenignutzern und Vielnutzern die gleiche Maut zu kassieren. Auch die Asfinag differenziert bei LKW je nach Schadstoffklasse und Achsenzahl und rechnet per Kilometer ab.


    Ein LKW ist per se ein Vielnutzer. Klar kann man nach allen möglichen Kriterien differenzieren, die könnten die LKW auch alle 100 km an noch zu bauenden Wägstationen wiegen, damit es gerecht wird, denn hauptsächlich ist das Gewicht ist für die Schädigung der Straßen verantwortlich.


    Aber das ist ja das Problem: es wird immer alles meter- und centgenau gemacht, und damit auch kompliziert und teuer.


    Monats- bzw. Jahresvignetten würden das Problem auf einfache Art und Weise lösen - und die LKW würden auch nicht mehr auf Nebenstrecken ausweichen.


    Und wir wollen mal nicht zu viel verlangen und die Ideallösung herbeisehen: Umlage der Maut auf den Dieselpreis. Wer viel fährt, tankt mehr und zahlt mehr.


    Dies müßte EU-weit durchgesetzt werden, damit die LKW nicht kurz vor der Grenze volltanken. Aber wenn schon die Bundesländer beim Wegfall der KFZ-Steuer (durch Umlage auf die Mineralölsteuer) nicht mitmachen, wie soll da etwas auf Europaebene klappen?


    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Ich bin eigentlich der gleichen Meinung wie benwei. Wobei ich (aufgrund meiner persönlichen Situation) lieber eine Streckenabhängie Maut zahlen würde. Ich wohne jetzt in der Schweiz und fahre regelmässig (d.h während des ganzen Jahres) nur sehr kurze Autobahn strecken. Dafür eine Jahresvignette für 200,- EUR (oder was auch immer) zahlen zu müssen würde ich nicht in Ordnung finden (und wohl auf Landstrassen ausweichen).


    Auch was Educator sagt ist richtig: Die Autofahrer zahlen genug, es wird nur nicht für die Autofahrer ausgegeben. Ausserdem nutzen LKWs die Strassen ein Vielfaches mehr ab, als PKWs, von daher wäre eine Maut im Verhältnis zur LKW verschwindend gering. Ggf. könnte man die LKW-Maut auch auf LKW ab 3,5 bzw. 7,5t einführen.

    _T_
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