Warum jetzt noch TETRA BOS - ist doch total veraltet

  • TETRA BOS wurde doch mit GSM entwickelt und war fuer die Einfuehrung damals geplant. Da waere es vielleicht noch Zukunft gewesen.


    Aber mit 28,8 KBit/s, unter Realbedingungen 20-24 KBit/s kann man doch heute nichts mehr anfangen. Und die Geraete sind auch richtig klobig. Am Ende kann TETRA BOS dann auch wieder nicht mehr als Analogfunk.


    Da waere es doch besser auf TETRA BOS ganz zu verzichten, und entweder auf einem Nachfolger warten, oder gleich auf Rahmenvertraege mit Mobilfunkanbietern sehten.

  • Re: Warum jetzt noch TETRA BOS - ist doch total veraltet


    Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova Aber mit 28,8 KBit/s, unter Realbedingungen 20-24 KBit/s kann man doch heute nichts mehr anfangen.


    Doch, die GPS Position von Fahrzeugen übermitteln und Einsatzadressen an das Navi senden.


    Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova Da waere es doch besser auf TETRA BOS ganz zu verzichten, und entweder auf einem Nachfolger warten, oder gleich auf Rahmenvertraege mit Mobilfunkanbietern sehten.


    Wieso auf einen Nachfolger warten? Gibt es doch schon http://www.heise.de/newsticker…ointegration-1008050.html


    Es gibt auch LTE als Behördenfunk mit 400 MHz. http://maxwireless.de/2012/lte…-die-emirate-ruesten-auf/
    Man braucht es nur bestellen und bezahlen.

  • Man darf auch nicht vergessen, dass dieses Netz eine Investition für die nächsten 30 Jahre ist.


    Die Behörden können nicht alle 2 Jahre ein neues Handy oder ein neues Netz kaufen.


    So gesehen spielt es keine Rolle, auf welchem technischen Stand das ist.


    Wichtig war denen lediglich die Sicherheit gegen Gelegenheitsabhörer durch die digitale Übertragung, alles andere (bis auf brauchbare Reichweite durch passende Frequenz und Bandbreite) war lediglich Zugabe.

  • So kann aber TETRA BOS nicht die Kombinationa us Analogfunk und Mobilfunk ersetzen (das waere doch das Ziel gewesen) sondern nur Analogfunk.


    Das koennte man dann gleich ganz bleiben lassen und komplett auf Mobilfunk setzen. Also einfach Rahmenvetraege mit den Mobilfunkanbietern. Waere sicher billiger gewesen als extra ein TETRA BOS Netz aufbauen, wenn man Mobilfunk noch extra braucht.


    Und so muss der Staat auch mit der Technik gehen. In den Gebaueden laessten man die Polizisten und Feuerwehrleute ja wohl auch nicht auf alten Pentium Rechnern von 1996 tippen oder?

  • Tetra BOS kann Dinge die GSM nicht kann.
    (Nicht im GSM vorgesehen sind und auch nicht nachgebessert werden können, wie z.B. Gruppengespräche und Betrieb ohne Netz...)


    Beide waren von vornherein für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt.


    Gut finde ich auch die Entscheidung eine eigene unabhängige Infrastruktur aufzubauen.
    Insbesondere jetzt, wo unsere "Freunde" von Übersee ganz einfach die Finger in allen Telko's haben...

  • Vor allen Dingen braucht es ein System, welches auch in Katastofenfällen seine Betriebsfähigkeit behält und nicht (wie etwa GSM) oft schon bei einem simplen Gewittersturm die Segel streicht.


    Der gegenwärtige Anlalogfunk reicht aus meiner Sicht vollkommen aus. Die wenigen sensiblen Daten, die es zu übermitteln gilt, könnten über kommerzielle Mobilfunknetze abgewickelt werden. Die Funktionsfähigkeit dieses Kommunikationswegs genießt in meinen Augen allerhöchste Priorität und überwiegt das Interesse an technischen Finessen, die (ggf. parallel) auf anderem (in der Regel verfügbaren) Weg übermittelt werden können.


    TETRA-BOS kann eine Alternative sein - ein komplexes System auf technisch neuestem Stand dagegen eher nicht.


    In diesem Sinne


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Das koennte man dann gleich ganz bleiben lassen und komplett auf Mobilfunk setzen. Also einfach Rahmenvetraege mit den Mobilfunkanbietern. Waere sicher billiger gewesen als extra ein TETRA BOS Netz aufbauen, wenn man Mobilfunk noch extra braucht.


    ich denke nicht dass ein Mobilfunkanbieter das ganze mitmacht oder ob das günstiger wäre, er müßte ja eine Netzverfügbarkeit garantieren die absolut unwirtschaftlich wäre. In einem begrenzten Nutzerkreis wie bei Tetra ist das möglich, aber der Mobilfunkpartner müßte als BOS-Dienst eher ein zusätzliches Netz aufbauen um den Anforderungen zu genügen.


    An der Einsatzstelle müßte z.B. im Einsatzfahrzeug ein Repeater für die Einsatzstellenkräfte bereit stehen, keine Ahnung ob so etwas ein Anbieter in seinem normalen Netz mitmachen würde. Oder Gruppencalls etc...



    Der Sinn von Funk ist ja nicht dass das Einsatzfahrzeug mit der Leitstelle kommuniziert, der Sinn ist ja dass die anderen das nebenher mithören können und ohne groß zu funken ebenfalls am Einsatz mitwirken. So eine Funktion bei Mobilfunk kenne ich nicht. Klar, ein Konferenzdienst, aber irgendwie zu umständlich.

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    ich denke nicht dass ein Mobilfunkanbieter das ganze mitmacht oder ob das günstiger wäre, er müßte ja eine Netzverfügbarkeit garantieren die absolut unwirtschaftlich wäre. In einem begrenzten Nutzerkreis wie bei Tetra ist das möglich, aber der Mobilfunkpartner müßte als BOS-Dienst eher ein zusätzliches Netz aufbauen um den Anforderungen zu genügen.


    Vodafone hatte es gemacht wenn sie dürften.


    Ein eigenes Netz für Spezialanwendungen ist schon in Ordnung, aber der aktuelle Netzausbau ist für mich nur ein Rumpfnetz.
    In Brandenburg wurden z.B. 140 Funkstandorte gebaut. Im Mobilfunkbereich gibt es mit Sicherheit mehr als 600 Standorte auf der Fläche. Die BOS Funkstandorte stehen soweit auseinander, dass wenn ein Standort ausfällt das Netz in einem großen Gebiet nicht mehr zur Verfügung steht.


    Gruß
    Thomas

  • Für das DRK kann ich sagen, dass Fernmeldezüge existieren, die im Bedarfsfall kurzfristig eine mobile Infrastruktur auf die Beine stellen können. Bei anderen Diensten ist es ähnlich.


    Stationäre Funkanlagen sind nur eine Säule der BOS-Kommunikation.


    Frankie

  • Der bisherige Analogfunk der BOS reicht schon lang nicht mehr aus... unabhängig von Thema Vertraulichkeit.
    (Es gilt zu unterscheiden zwischen dem 4m Band als "Leitstellenfunk" und dem 2m Band als "Einsatzstellenfunk")


    Wenn in meinem Landkreis eine kleine Unwetterlage ist, geht auf 4m nichts mehr. Zu viele Teilnehmer auf einem Kanal und wir haben nur einen Feuerwehr-Kanal. Viele der Teilnehmer funken auch einfach viel zu selten um das mit der Funkdisziplin gut zu machen. Und das 2m Band hat einfach eine zu geringe Reichweite, ist ja auch nur für die lokale Einsatzstelle vorgesehen. (Auch da langt ein Kanal für ein Großfeuer nicht...)


    Und wenn ich schon die Kritiker wieder höre, das es zu wenig Basistationen für ein gutes Funknetz im TETRA gibt :mad: ...der hat noch nie versucht mit einem 4m Handfunkgerät einen Gesprächspartner zu erreichen, schon gar nicht aus einem Gebäude heraus!
    Das "alte" Netz war auch nur auf Fahrzeugfunkgeräte mit 8W und guter Antenne ausgelegt (Wie auch das TERTA-Rumpfnetz). Da konnte schon mal schnell eine Drehleiter mit einer ungünstigen Antennen-Konstellation raus sein.


    Das Problem mit TETRA ist nur, das zu viele "Entscheidungsträger"-Politiker an den Inhalten mit rumrühren :flop:
    Und bundeseinheitlich wird das neue Netz auch nicht, dank Föderalismus kocht jedes Bundesland sein eigenes Süppchen :mad:

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