ZitatOriginal geschrieben von Senfdazugeber
Was sollte das bringen? Selbst wenn man in die beiden 580kHz breiten Schutzbänder um den UMTS-Träger (3840kHz) noch je zwei GSM-Kanäle (à 200kHz) quetschen könnte, wäre nichts gewonnen, denn mit 4 GSM-Kanälen kann man praktisch gar nichts anfangen. Aber nach all den Publikationen zur GSM-/UMTS-Koexistenz, die einheitlich besagen, daß man ein zusätzliches Schutzband zwischen GSM und UMTS benötigt, kann ich fast nicht glauben, daß man bei eplus so einen Unfug versucht haben soll. Bist Du Dir da sicher, daß sowas versucht wurde?
Sorry, hab' erst jetzt wieder Zeit zum Suchen gefunden...
E+ hat zumindest vorgegeben, es so zu planen:
ZitatDas E-Plus-Netz könnte damit schon bald ganz anders aussehen als heute: "Die Mehrzahl der aktuellen Smartphones unterstützt UMTS-900", erläutert CTO Rafal Markiewicz gegenüber teltarif.de: "Wir splitten unseren für GSM zugeteilten 5-Megahertz-Block auf: 4,2 MHz für UMTS, sowie 0,8 MHz für GSM. Dabei versuchen wir, so viel Sprachtelefonie wie möglich über UMTS-900 sowie eventuell auch GSM 1800 abzuwickeln. Die vier GSM-Kanäle von je 0,2 MHz (zwei am unteren Rand des Frequenzblocks, zwei am oberen) dienen zur Versorgung der Geräte, die kein UMTS können, und für GSM-1800 zu weit von der Basisstation entfernt sind."
E-Plus macht aber auch keinen Hehl daraus, dass diese Form des Parallelbetriebs, die anfangs an 25 Standorten getestet wird, aus der Not, sprich Frequenzknappheit bei 900 MHz, geboren ist: "2,4 MHz zusätzlich reichen uns", erläutert E-Plus-Pressesprecher Klaus Schulze-Löwenberg die aktuelle Forderung an die Bundesnetzagentur und die "D-Netz"-Konkurrenz, die im GSM-900-Band jeweils über 12,4 MHz gepaart verfügen, im Vergleich zu je nur 5 MHz, die den ursprünglich nur mit GSM-1800-Frequenzen ausgestatteten E-Plus und o2 2006 im Rahmen eines Frequenztauschs zugeteilt wurden. "Wir kommen aber auch ohne diese zusätzlichen Frequenzen aus, sollte die entsprechende Klage gegen die Bundesnetzagentur scheitern", versichert E-Plus.
Quelle:http://www.teltarif.de/e-plus-…tz-ausbau/news/42713.html
Das man das so machen kann, ist ja nach Ansicht mancher nicht 100%ig ausgeschlossen:
ZitatIn coordinated deployment,2.2MHz frequency offset from UMTS center can be satisfied for requirement when the operator can tolerate slight capacity and coverage loss (i.e. UMTS900 carrier is allocated 4.2 MHz).
Quelle:http://www.qualcomm.com/media/…d-gsm-systems-900-mhz.pdf
Bei Orange F sieht man das wiederum kritischer:
Zitat2.4 MHz is possible with our Realistic Rx filter for a DL Network load <50% in coordinated sites. Below 2.4 MHz, our simulations showed that if GSM TRX reaches its max power, capacity and coverage of the UMTS900 cell can be impacted in coordinated sites. Regarding these results, it seams risky to deploy UMTS900 below 2,4 MHz in uncoordinated sites.
Quelle:http://202.194.20.8/proc/PIMRC…ent/papers/1569107705.pdf
(Wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass Qualcomm das Draufquetschen schönredet, weil sie neues Equipment verkaufen möchten bzw. Orange schlechtredete, weil die dem neuen vierten Netzbetreiber nicht mehr als 5 MHz zugestehen wollten...)
Von einem Test bei E+ ist mir nichts bekannt, sondern lediglich der obige bei Qualcomm im Labor und ich könnte mir gut vorstellen, dass Orange (oder ein anderer UMTS900-Betreiber in Schweden, Finnland, UK, etc.) mittlerweile auch echte Feldtests durchgeführt hat. E+ darf laut Genehmigung der Bnetza ja nur an 25 Standorten testen, wo sie kein GSM900 fahren und sie wissen sicherlich auch ganz genau genug, dass (zumindest nicht ohne Verkleinern des UMTS-Trägers in einem künftigen Standard) die Geschichte mit GSM auf insgesamt 5 MHz keine banale Veranstaltung ist. Insofern dient die geäußerte Absicht wohl höchstens dem Zweck, bei der BNetzA mal bisschen auf die Tränendrüse zu drücken um den D-Netzen die 2,4 MHz abzuluchsen...