Wie um den Zivildienst rumkommen??

  • Zitat

    Original geschrieben von Pingu
    Du kannst dich ja auch für ca. sechs Jahre bei einer Hilfsorganisation wie JUH, DRK, THW, ASB usw. verpflichten. Du mußt einfach eine bestimmte Anzahl an Dienststunden (Gruppenabende, Ausbildunge usw.) im Jahr ableisten. Das läßt sich sehr gut mit einem Studium kombinieren und ist nicht wirklich zeitaufwendig.


    Das ist bei unserer JUH sehr beliebt, auf den Sanitätsdiensten sitzt man fast nur rum und kann ganz hervorragend lernen...


    Mir persönlich wären da 6 Jahre zu lang... :(


    Da mach ich lieber 10 Monate am Stück und habs hinter mir!

    iPhone 6S 64 GB @ 10.2 jailbroken
    iPad Air Cellular 32 GB @ 10.2 jailbroken
    iPhone 4 32 GB @ 7.1.2 jailbroken
    aTV 2 @ 5.2 jailbroken
    MacBook Pro 13" 8. Gen @ El Capitan

  • Ich kann Dir nur sagen, daß ich, wenn ich nochmal entscheiden dürfte, auch wieder Zivi machen würde. Ich würde diese Zeit niemals missen wollen. Es war einfach eine geile Zeit. Man hat etwas für die Allgemeinheit getan, weil man für wenig Geld viel sinnvolle Arbeit geleistet hat. Aber auch, weil die Stimmung unter uns Zivis sehr gut war. Weil ich etwas fürs Leben gelernt habe. Weil ich nach dem Abi sowieso nicht wußte, was ich machen will, kann und soll. Diese Abwechslung nach 13 Jahren Schule war pefekt, kam genau richtig.
    Ich würde gar nicht erst um den Zivildienst "rumkommen" wollen. Und wenn mich jemand fragen würde, würde ich jetzt sofort und auf der Stelle meine Zivistelle als Zivi nochmal annehmen! :)

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Das ist wirklich nicht so schlimm mit den sechs Jahren, die Zeit sitzt man auf einer Backe ab. Und man kann nebenbei ein normales eben führen.

  • Avalanche:
    Da du studieren möchtest, kommt die Regelung mit dem Ausbildungsplatz für dich nicht in Frage. Ist auch schlecht bzw. ungerecht gemacht vom Gesetzgeber, dass Azubis nicht hinmüssen, Studis aber schon. Mein Vorschlag ist wirklich, dich mit allem zu bewaffnen, was dich untauglicher als jetzt machen könnte und eine Nachmusterung beantragen, in der Hoffnung, du wirst noch T3. Schlimmer als jetzt kannst Du es damit auch nicht machen, denn die Sache mit "nicht melden" und hoffen, dass dich keiner mehr bemerkt, zieht leider nicht, jedenfalls nicht bei mir (s.u.) und auch bei keinem in meinem Jahrgang.
    Wer schon gemustert wurde, wird (fast) immer auch eingezogen.


    Ich wollte erst Bund machen (bzw. hab mich nicht um eine Verweigerung gekümmert) und habe Juli als Starttermin angegeben. Was passiert? Am 4. Juli kommt die Heranziehung zum 1. Oktober. Also flugs verweigert. Weil ich auf die Schnelle keine Stelle gefunden habe, fing ich erstmal ein Studium an, doch am 4.1.03 kam die schriftliche Heranziehung zum Zivildienst, so dass ich mich doch gezwungen sah, eine Stelle zu finden während meiner Semesterferien.
    Gerade als ich eine Stelle fand, kam ein erneuter Brief, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich nicht mehr zum Zivi muss, da ich T3 gemustert bin. :)


    Paraglider:
    Es heißt zwar 10 Monate am Stück, aber es werden letztendlich 12, da ein Studium nunmal im Oktober anfängt, und gerade die Stellen, die rechtzeitig vor Oktober beeendet sind, sind heißbegehrt und schwer zu bekommen.

    Das Nokia 3120 classic funktioniert nur noch in der Theorie – es geht nicht mehr an. Mal sehen, was nun kommt …

  • Ich denke mal, dass nach der Musterung die Chance auf ein Nichtableisten des Zivildienstes sehr gering sind. Da hättest du vorher die "Initiative" ergreifen müssen.



    Ich für meinen Teil empfand die Zividienstzeit als die beste Zeit meines bisherigen Lebens. Ein lauer und einfacher Job mit sehr viel Freizeit und dank Trinkgeld ein sehr hohes Gehalt.

    In Search of Sunrise

  • Grundsätzlich kann man ber sagen, dass sich die, die ihren Zivildienst geleistet haben, deutlich von den Nicht-Leistern unterscheiden. In der Regel erwirbt man sich schon eine ordentliche Portion Lebenserfahrung, die man während des Studiums einfach nicht vermittelt bekommt. Auch der Kontakt zu anderen Menschen ist sehr interessant und lehrreich - leider auch oft in negativem Sinne. :( Aber in der meisten Zeit hieß es bei mir :top:, es prägt und macht erwachsener.
    Klar ist das Geld dabei eher zu gering bemessen, auch war der Dienst in einem Krankenhaus auf einer internistischen Pflegestation zuweilen stressig und hart, auf der anderen Seite habe ich während des Studiums dort noch weiterarbeiten können, und umgerechnet €100.- pro Nachtschicht fand ich schon mehr als fair! ;)


    Insgesamt kann man verdammtes Glück haben, aber als Zuvieldinstleistender auch derbe auf die Schna*** fallen. Kommt auf die DIenststelle und die Kollegen an.


    Wie wäre es denn mit einer Stelle beim medizinischen Transportdienst beim DRK oder so? Schön mit dem Wagen durch die Gegend gondeln, vielleicht auch mal die eine oder andere Alarmfahrt machen können - diese Erfahrungen und viele mehr kannst Du nur jetzt machen. Und ganz ehrlich, das Studium holt Dich schneller ein als Dir lieb sein kann.


    Bin gespannt, wie Du Dich entscheiden wirst...

    "Sein glasklarer Verstand wurde von keinem Anflug von Wissen getrübt..."

  • ABER: wie gesagt, Studium wäre mir eigentlich echt wichtiger als Zivi!


    Vielleicht solltest du mal nicht nur an dich denken, sondern auch an die Menschen denen du als ZIVI hilfst. Ist denke, das ist eine Überlegung wert.


    greetz


    sienok

    Yoda: die andere Seite dunkel sie ist, Obi Wan, sehr dunkel!
    Obi Wan:Halt die Klappe und iss deinen Toast!

  • Ich stimme Jopi und TheDoc aus eigener Erfahrung zu. Ich habe meinen Zivildienst in einem Altenheim gemacht und hatte, wie schon so oft, auch hierbei wirklich großes Glück. Ich habe für die Leute dort die Freizeitgestaltung organisiert und so Sachen wie Essen austeilen usw. gemacht. Die, nun ja, die unangenehmen Sachen, die man halt normalerweise so mit einem Altenheimjob verbindet, mußte ich nicht machen. Stattdessen hatte ich ein Spitzen-Verhältnis zum Chef des Hauses, der mir bei meiner Arbeit im Wesentlichen freie Hand ließ.


    Ich war glaube ich auch der Erste, der sich ernsthaft mit der Stationsschwester (die wiederum jedes, aber wirklich JEDES Klischee erfüllte :D ) angelegt und es geschafft hatte, den Heimleiter auf seine Seite zu ziehen. Wie geil... :D :top:


    Ich denke, die Leute konnten mich ganz gut leiden. Sie nannten mich alle "Herr Kay". :D Am Ende der Zeit habe ich eine Urkunde bekommen, die heute noch hier an der Wand hängt.


    Ich habe während dieser Zeit mehrere der Menschen dort sterben sehen...



    Was ich mit all dem sagen will: In der Tat will auch ich diese Zeit keinesfalls missen. Nicht nur, weil ich sicher ein Stückweit Glück hatte mit dem Job, der wirklich nicht schwierig war. Vor allem aus einem anderen Grund: Das Ganze ist lange her. Es gab kaum Geld. Inzwischen habe ich einen "richtigen" Job und ordentliches Geld dafür. Aber was immer ich seit dem gemacht habe - diese Arbeit damals war die Sinnvollste, die ich je gemacht habe. Und das wird sich bis zu meinem Ende auch nicht mehr ändern. Leider ist mein Idealismus nicht groß genug, um auf gutes Geld zu verzichten. Könnte man mit so einer Arbeit genauso gut verdienen wie in meinem Job, würde ich wahrscheinlich auch heute sowas machen. Es ist einfach ein gutes Gefühl, am Ende eines Tages nach Hause zu fahren und zu wissen, daß man an diesem Tag Menschen geholfen hat. Leider verdient man halt dabei nicht wirklich gut - und wie gesagt - soo idealistisch bin ich leider nicht... :rolleyes:

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Ich bin auch noch gespannt, wie ich mich entscheiden werde :)


    Aber ich denke, Überlegungen wie "etwas für die Allgemeinheit tun" etc. sind zwar soweit richtig, aber wenn man bedenkt, dass andere überhaupt nicht herangezogen werden, ist das in keinem Fall gerecht. Bei mir kommt noch dazu, dass ich (erst nach der Musterung) gesundheitliche Probleme bekommen habe, die bis jetzt andauern und wohl später auch noch:


    habe einen "Tinnitus", der leider mit Kopf- und Ohrenschmerzen einhergeht, die sehr unangenehm sind und bei körperlicher Anstrengung zunehmen (darum war ich schon seit über einem halben Jahr in der Schule vom Sport befreit). Ich habe unzählige Arztbesuche hinter mir und konnte auch noch keinerlei Hilfe erfahren. Ist alles ziemlich belastend. Das ist auch der Grund, warum ich gefragt habe, ob eine Nachmusterung überhaupt möglich ist, da ich (wie ich denke) diesmal sicherlich schlechter als 2 gemustert werden würde.

  • Ich leiste zur Zeit meinen Zivildienst ab, ein halbes Jahr ist bereits vorbei.
    Anfangs war meine ganze Studiumsplanung dahin, aber sagen wir es mal so:
    Wem wirklich was am Studium liegt, macht schnellstmöglich seinen Zivi und gut is.


    Ich hätte auch lieber schon vor 1 Jahr angefangen zu studieren,
    zumal ich ja wirklich einen sehr schwer zu bekommenden Studiumsplatz hatte,
    aber letztendlich sollte man hier jegliches Pokern unterlassen, hat eh keinen Wert.


    Hinzukommt das, was sämtliche hier schon gesagt haben:
    Der Zivi ist ein enormes Stück Lebenserfahrung,
    welche man sonst erst im mitkriegt, wenn man schon 70 oder 80 ist.


    Es kommen reale Aspekte des Lebens zum Vorschein,
    die jeden treffen werden, und auf die man sich jetzt schon einstellen kann.
    Ich hätte mir nie vorgestellt, daß ich in einem halben Jahr so viel erleben kann.
    Und daß ich soviel aus dem Zivildienst mitnehmen werde.

    Signatur ist so 2002.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!