Geplantes Gesetz zur Netzneutralität: Skype, VoIP demnächst nicht mehr gedrosselt?

  • Mit meinem Vergleich Funk- vs. Kabelübertragung wollte ich eigentlich nur darlegen, dass eine Reglementierung im Funk aus physikalischen Gründen sinnvoll ist. Ob diese Restriktionen dann ausgerechnet auf Konkurrenzprodukte (VoIP,Skype) angewendet werden dürfen, steht auf einem anderen Blatt....
    und genau das war ja die Frage des TE

    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Reichen gegenwärtige Kapazitäten für den Verkehr im Netz nicht aus, sind es in meinen Augen als erste die Vielnutzer, die zur Deckung der für den Netzausbau erforderlichen Kosten heranzuziehen sind.


    Dabei sollte man schon unterscheiden, in wessen (Teil-) Netz die Kapazitäten eng werden und was der eigentliche Grund dafür ist.
    Es sind nicht die großen Backbone-Netze, die zum Flaschenhals werden. Ganz im Gegenteil:
    Würde dort der Datenverkehr steigen, würden die Kosten je Byte fallen, da die Leitung unabhängig von der Auslastung konstante Kosten verursacht. (höherer Traffic = bessere Auslastung --> weniger Kosten je Byte)


    Im Gegensatz dazu hat die Telekom Probleme auf ihrem eigenen Netz, da sie immer mehr Kunden mit immer höheren Bandbreiten anschließt. Obwohl sie dadurch mehr Einnahmen erzielt, versucht sie jedoch an den dafür erforderlichen Kapazitäten zu sparen.
    Das ist nicht neu und hat mit Outsourcing von Hotlines, Service-Technik etc begonnen. Offenbar sind dort mittlerweile alle Sparpotentiale ausgereizt, so dass nun an der Substanz gespart werden soll --> Gewinnmaximierung zu Lasten der Leistung.
    An dieser Stelle sei auch nochmal daran erinnert, dass die Telekom für den Ausbau Ihres Netzes Steuergeld bekommt :mad:

    Zitat

    Für die Masse aller Wenignutzer dürften die vorhandenen Kapazitäten vollkommen ausreichen. Und nein ... einen Grund zur Solidarität mit "Dauersaugern" sehe ich nicht. Wer solche Gedanken hegt, sollte Parallelen zu anderen kostenpflichtigen Leistungen ziehen. Dann wird er schnell merken, wie absurd solche Forderung ist.

    Es geht eben nicht um vermeintliche Kostensteigerung durch 'Dauersauger'. Von diesem Argument ist die Telekom schnell wieder abgerückt, weil es zu offensichtlich widerlegbar war. hier nachzulesen

    Zitat

    Fazit:
    ....Meine Vorstellung sind transparent gestaltete Tarife, die auch den Umfang der Datennutzung angemessen berücksichtigen - was nicht unbedingt reine Volumentarife zur Folge haben muss. Auch den hier diskutierten Gedanken auf Staffelung von Tarifen nach der Datenrate halte ich für sehr erwägenswert.

    d'accord - wer einen 50.000er Anschluss anbietet, muss auch 50.000 liefern. Wer die Kapazität nicht hat, kann das eben nicht. Man kann nur Leistungen verkaufen, die man auch liefern kann.


    Stell Dir vor, Du würdest bei Deinem Stromanbieter einen größeren Anschluss ordern, weil Du Dir einen Super-Induktionsherd anschaffen möchtest. Wie würdest Du reagieren, wenn der Energieversorger Dir vorschreibt, dass Du nur 100 Stunden im Jahr damit kochen darfst? Gleichzeitig bietet er Dir an, unbegrenzt kochen zu können, wenn Du den Herd bei ihm kaufst - wehe, wenn das Geschäftsmodell Schule macht :rolleyes:

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Dabei sollte man schon unterscheiden, in wessen (Teil-) Netz die Kapazitäten eng werden und was der eigentliche Grund dafür ist.
    Es sind nicht die großen Backbone-Netze, die zum Flaschenhals werden. Ganz im Gegenteil:
    Würde dort der Datenverkehr steigen, würden die Kosten je Byte fallen, da die Leitung unabhängig von der Auslastung konstante Kosten verursacht. (höherer Traffic = bessere Auslastung --> weniger Kosten je Byte)


    Stimmt, das Problem ist die "letzte Meile" zum Kunden, egal ob Kabelgebunden oder per Funknetz - einzige Ausnahme bilden da derzeit die TV-Kabelnetze, weil diese alleine schon physikalisch und strukturell genug Kapazität zum Kunden haben.
    Die Backbonenetze sich heutzutage soweit ausgebaut, das die genug Kapazitätsreservern habven auch Spitzenzeiten problemlos abzufangen und ein weiterer Ausbau ist relativ schnell und einfach möglich.


    Problematisch und vor allem teuer ist der Ausbau der "letzten Meile", es reicht im Mobilfunknetz, noch mehr Sender auf die Dächer zu stellen oder vorhanden Sender mit weiteren Kanälen zu bestücken, die müssen auch irgentwie an das Access-Netz und dann weiter an das Backbonenetz angebunden werden, sei es per Glasfaser oder Richtfunk.
    Für uns ist es im Mobilfunknetz z.b. günstiger und einfacher, eine Datenkomprimierung und Caching durchzuführen, was gewaltig Bandbreiten einspart, als das Funknetz auszubauen.

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