Wunderbar
Gesellschaftliche Themen sind durchaus diskussionswürdig.
Die Art und Weise, in der hier mit diskussionswürdigen Themen umgegangen wurde - sei es auf persönlicher oder sachlicher Ebene - hat unwürdigereweise dazu geführt, dass ein Teil dieser Themen (zum Teil mit den Diskutanten) aus diesem Forum verbannt wurden.
Die angewandte Wortwahl und die Intention, die hinter dieser stand, hat so manches Mal dazu beigetragen, dass die Diskussion in ein sinnfreies Streitgespräch unter aller Würde ausgeartet ist: Hier wurde auf seiner eigenen Position beharrt, weil es die einzig richtige war - geschenkt. Da wurde dem Gegner attestiert, dass er nicht die notwendigen Hintergründe hätte, um sich zu beteiligen - geschenkt (und das eigentlich witzige an einer Diskussion ist doch, dass man MIT den Leuten argumentiert und damit zumindest die Bereitschaft mitbringen sollte, sich den Eingaben seiner Diskussions-PARTNER aufgeschlossen zu stellen und zu versuchen, sie zu verstehen). Es ist witzig, dass der Spaß, sich hier zu beteiligen, offenbar für einige darin besteht, ihren wie auch immer gearteten "Status" ("Ich weiß es besser, ich kann es besser, ich gut - Du nix!") dadurch zu präsentieren, dass sie zu allem und jeden eine bessere Meinung haben ("hätte ich Dir gleich sagen können", "selber schuld", "typisch"). Echte Empathie scheint immer weniger im Kurz zu stehen, dafür treten andere Charaktereigenschaften in den Vordergrund.
Diskreditierung, ständige Wiederholung, persönliches Angreifen, Polemik und nicht zuletzt Hate-Speech (zumindest im Ansatz) sind nun mal ein recht gefährlicher Mix. Die sozialen Medien (insbesondere Facebook) zeigen uns deutlich, wie die guten Sitten zusehends verrohen, und die fließenden Grenzen zwischen Streitkultur und perverser Lust an der Selbstdarstellung tun ihr Übriges, um den Kurs eines Forums massiv zu beeinflussen. Es gibt derartig viele Winkelzüge, um sich selbst in die Unschuldsposition zu stellen ("ich hab doch nur, das war ich nicht, es sind doch die anderen") und trotzdem als Troll genau an der richtigen Stelle Öl ins Feuer zu gießen - nicht um der Diskussion sondern einfach nur um des Streites Willen.
Danke dafür. Was aber ist eigentlich mit Dingen wie Wertschätzung für die anderen? Deeskalation? Moderation? "Am Arsch - einen Scheiß muss ich, dafür sind die anderen zuständig" ist die vielfach ausgeprägte Vorgehensweise, und genau da wird die fehlende gute Kinderstube bei allen anderen - nur nicht bei sich selbst - erwartet.
Viele von Euch wissen ganz genau, wo der Hammer hängt, es ist aber natürlich immer einfacher, sich als nicht schuldig zu gerieren und jegliche Ursachen auf "die anderen" zu schieben. IHR seid "die anderen" für Euer Gegenüber! Und dann beklagt Ihr Euch, dass "die da oben" Euch die Feuertonne weggenommen haben, stellt leidenschaftliche Forderungen nach Verbesserung, anstatt mit guten Beispielen voranzugehen? Ach tschuldigung, sind ja immer "die anderen" (Diskussionskultur) oder "die da oben" (Administration, Software), die das nicht einsehen.