Haus kaufen ja oder nein bzw pro und kontra...

Ich halte den Preis für das Haus auch für zu hoch. Bei 180k bist du bei knapp 19 Jahresmieten. Das zahlt man derzeit im Kölner Westen mittlerweile auch mehr). Ohne die genaue Lage bei euch zu kennen, erscheint mir das aber eher viel.

Die Bedenken zur Bebaubarkeit des Nachbargrundstücks teile ich. Auch die Garage schreit aus meiner Sicht nach Baulasten, die eine Veräusserbarkeit deutlich einschränken würden. Hier müsstest du wirklich mal das Grundbuch einsehen.

Ganz allgemein verursacht bei mir auch die "2-Wochen-Frist" Bauchweh. Über so etwas wird gerne versucht, über Druck ein paar Tausender mehr rauszuholen. Am Ende kommt es aber nur darauf an, was Euch das Haus Wert ist und ob es finanziell Sinn macht. Eigenheim ist nicht immer ratsam aber das kann (und will) ich gar nicht beurteilen.

Viel Glück, findet die richtige Entscheidung.

Tante Edith meint: Baulasten o.ä. Mindern natürlich den Verkehrswert des Nachbargrundstücks. Wie genau Wegerechte oder sowas bewertet werden, kann ich aber so salopp auch nicht sagen. Ist zu lang her, dass ich mich da mal eingelesen habe.

Zitat

Original geschrieben von knickepitten
Ich halte den Preis für das Haus auch für zu hoch. Bei 180k bist du bei knapp 19 Jahresmieten. Das zahlt man derzeit im Kölner Westen mittlerweile auch mehr). Ohne die genaue Lage bei euch zu kennen, erscheint mir das aber eher viel.

Ich halte den Preis auch zu hoch. Ich würde etwas mehr als die Hälfte als angemessen betrachten, zumindest für ein Haus aus den 60igern mit den beschriebenen Mängeln.

Vermutlich dürften auf dem freien Markt sogar nur 70-80.000€ erzielbar sein. Vor allem, wenn Mieter drin sind. Wie lange ist denn die Kündigungsfrist?

Ich würde mich mal um Vergleichspreise bemühen.

Mich stört diese 14 Tage-Frist. Wenn der VK jemanden so unter "Druck" setzen will, dann stimmt was nicht.

Um alles zu prüfen braucht man mehrere Wochen.

Zitat

Original geschrieben von Merlin
Vermutlich dürften auf dem freien Markt sogar nur 70-80.000€ erzielbar sein.

Für was?? Haus+Grund oder nur Grund?
Hier in meiner Gegend zahlt man oft nur den Grundstückswert, wenn das Haus z.B. aus den 1960er stammt und nicht gerade frisch modernisiert ist. Da bekommt man dann oft das Haus quasi für 1€ zum eh schon sauteueren Grund. Für einen "Fremden" ist es ein großes Risiko abzuschätzen ob es sich rentiert das alte Haus zu renovieren oder doch komplett abzureißen und neu zu bauen. Wenn man da schon drin wohnt ist es wesentlich besser abzuschätzen, was zu machen ist.

Zurück zum Preis: Schau mal in die Bodenrichtwert Karte (z.B. BORIS), gibts auch online z.Teil auch kostenlos.
Da ist in Viersen so das meiste mit 140-230 €/qm ausgewiesen.
Bei 634qm und im "günstigsten" Fall 140€/qm sind das ja schon 89t€ allein der Baugrund.

Ansonsten bei den Überlegungen immer einen Posten nicht vergessen: Grunderwerbssteuer (vermutlich 5%) und Notar(3-5t€)! Da kommt also immer noch eine 5 stellige Zahl dazu!

Zitat

Original geschrieben von Merlin

Ich würde mich mal um Vergleichspreise bemühen.

Agreed.

@TE: Gleichzeitig würde ich einen unabhängigen Gutachter kommen lassen, damit der das Haus auf Herz und Nieren prüft. Basierend darauf kann er Dir den recht präzisen Verkehrswert nennen, in den der aktuelle Zustand des Hauses direkt eingegangen ist.

Damit hast Du auch eine vernünftige Basis für etwaige Verhandlungen mit dem Verkäufer.

Oder andersrum gesagt: Ein unsubstantiiertes Bauchgefühl, dass mit dem Haus "bestimmt soweit alles OK ist, weil keine großen Probleme binnen der letzten 3 Jahre aufgetreten sind", ist keine Grundlage für ein so weitreichendes Geschäft.
Bestandsimmobilien haben immer irgendwelche Schwachstellen, Probleme oder Schäden. Es sagt ja keiner, dass die automatisch prohibitiv sein müssen - aber sie sollen eben im Kaufpreis angemessen berücksichtigt sein.

Richtig, neben der Heizung kann in nächster Zeit noch eine Dachrenovierung anstehen.
Da sind schnell einige zehntausend Euro zusätzlich fällig.

Solltest du dir aufgrund von Vergleichen / Gutachten innerhalb der Frist nicht zu 100% sicher sein, sehe besser vom Kauf ab.

Ein Handy kann man sich als Spontankauf holen...ein Haus ist da wortwörtlich eine ganz andere Hausnummer

Die Situation kenne ich irgendwo her...
Bedenke, wie bereits erwähnt, dass Reparaturen anstehen könnten. Dach, Fenster, Fassade/Dämmung, Heizung...
Davon abgesehen ist der Preis auch immer abhängig von Angebot und Nachfrage. So pauschal kann man also Imho nicht sagen, ob der Preis angemessen ist.
Aus dem Bauch heraus würde ich auch zum Kauf tendieren, ihr kennt die Nachbarn, die Macken des Hauses, etc. Ausserdem weiß man ja nicht, was nachkommt...
Ohne Gutachter würde ich aber definitiv nix kaufen, auch nicht, wenn du schon 3 Jahre drin wohnst. Kostet zwar rund nen Tausender, aber es lohnt sich!

Kennt einer noch Frau Dr. Haus?
War mal so eine kleine Serie auf dem WDR.
Von der Frau haben wir uns in Bochum auch ein Gutachten erstellen lassen.
War eigentlich ein weiteres Gutachten, da uns zu dem Haus schon eins vor Kauf vorlag.
Frau Binkenstein hat dann für uns ein kleines Gegengutachten was zu fast dem gleichen schluss kam.
Ausser dass der Ausbau des Kellers mit REHgips nicht 10.000 euro veranschlagt wurde.
Keine Dämmung nach aussen und dergleichen und der Rat, die Platten runterzureissen haben dann den Preis nochmal nach unten drücken lassen.

Das hat damals nur ca. 500 euro gekostet.
Vielleicht wäre das was für Dich.
Viel Erfolg beim Kauf.
aber der halbe Preis ist meiner Meinung nach unrealistisch.
Schau dir erstmal den Bodenwert an und dann steht ja noch ein Haus drauf, auch wenn es schon älter ist.
Gruss,Michael

Sabine Meiser-Binkenstein

info@pbl-koeln.de

Da es nicht gerade so klingt, als würde der Vermieter fair spielen, glaube ich nicht, dass das "allein hinkriegen" eine sinnvolle Option ist.

Die grundlegende Frage ist doch nun eine andere:
Was willst Du erreichen?
- Dass Du als Mieter in dem Haus bleiben kannst (d.h. die Kündigung nichtig ist/wird)? Wenn ja, wie lang wollt ihr da (noch) bleiben?
- Dass Du das Haus zu einem günstigen Kurs erwerben kannst?

Ich frage deswegen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass man im Dauerclinch mit seinem Vermieter glücklich wird bzw. bleibt...

Ist eine Rechtschutzversicherung vorhanden, die Streitigkeiten rund um das Mietverhältnis deckt?