Landesvorwahlen im Ausland (Roaming)

  • Hallo! :)


    Aus aktuellem Anlass habe ich mal eine Frage bzgl. der Landesvorwahlen beim Roaming, die ich mangels Auslandsaufenthalt momentan selbst nicht beantworten kann. :D


    Und zwar interessiert mich, ob man (immer noch) das +49... im Ausland vorwählen muss, wenn man eine deutsche Rufnummer erreichen möchte. Bei Prepaid-Anbietern wie z.B. Aldi Talk funktionieren ja im Ausland nach wie vor alle Kurzwahlen (1155 usw.), also müsste doch ohnehin alles über die Gateways des deutschen Providers laufen, oder? Auch der Datenverkehr läuft ja nach wie vor über den deutschen APN, wird also irgendwie über Deutschland geroutet. Müsste es nicht auch möglich sein, statt +49171234... einfach 0171234... zu wählen? Hat da jemand vielleicht eine technische Erklärung oder könnte das ausprobieren? Danke im Voraus!

  • Zitat

    Original geschrieben von blackdragon4
    Auch der Datenverkehr läuft ja nach wie vor über den deutschen APN, wird also irgendwie über Deutschland geroutet.

    Dein HLR ergänzt beim APN den Netzcode, also beispielsweise web.vodafone.de.262.020.gprs, daher geht das. Bei Rufnummern muss ich gerade passen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Latzel2
    Wie soll das Netz erkennen, ob ich aus Österreich einen deutschen Mobilfunkanschluss oder einen Festnetzanschluss in Wien anrufen möchte?


    Wenn das Heimatnetz für die Vermittlung verantwortlich ist, müsste ich für den Festnetzanschluss in Wien eben die österreichische Landesvorwahl vorwählen. Gegenfrage: Woher weiß das Netz, dass ich bei Kurzwahlen oder USSD-Codes eine Antwort aus Deutschland erwarte?


    Das mit dem APN klingt einleuchtend, danke.

  • Es gibt Netzbetreiber die sog. "call correction" beim Roaming einsetzen. Das kann so konfiguriert werden, daß man im Roaming denselben Rufnummernplan wie im Inland verwendet. Im Ausland kann man dann wie im Heimatland anwählen, muß aber im Gegenzug bei Anrufen ins Aufenthaltsland die Landesvorwahl voranstellen. Es läßt sich aber auch so einsetzen, daß die Landesvorwahl des Heimatlandes nur dann ergänzt, wenn die gewählte Rufnummer im Aufenthaltsland gar nicht existiert und man annehmen kann, daß eigentlich eine Rufnummer im Heimatland angewählt werden sollte.
    Eine solche call correction Lösung gibt's z.B. von Roamware:
    http://www.roamware.com/downlo…rt%20Call%20Assistant.pdf

  • Zitat

    Original geschrieben von blackdragon4
    Woher weiß das Netz, dass ich bei Kurzwahlen oder USSD-Codes eine Antwort aus Deutschland erwarte?


    Kurzwahlen wären in diesem Falle mit einer Telefonauskunft vergleichbar, diese erreiche ich von einem Münzfernsprecher in Berlin ebenso wie in Hamburg unter 118xy(z) ohne Vorwahl, da das Netz weiß, dass es nicht sinnvoll ist hier im Ortsnetz (Roaming-Netz) eine Verbindung herzustellen.
    Rufe ich von einem Münzfernsprecher in Hamburg eine Rufnummer xyz ohne Vorwahl an, erreiche ich nunmal nicht den Teilnehmer, welchen ich unter der Rufnummer xyz ohne Vorwahl in Berlin erwarte.
    Ebenso ist es im Mobilfunk-Roaming ohne Landesvorwahl.


    Zu USSD-Codes: Das Roaming-Netz kann keine sinnvolle Antwort geben. Somit wird die Anfrage nach Deutschland weitergegeben.

  • Bei meiner spanischen Vodafone Prepaid kann ich, wenn ich mich damit in Deutschland aufhalte, einfach ohne spanische Landesvorwahl wählen und die Verbindung wird korrekt hergestellt.


    Wenn ich dagegen hier in Deutschland einfach 0911 für Nürnberg wähle, kommt keine Verbindung zu Stande, da will die Karte dann die 0049, obowohl ich damit in Deutschland roame.


    Scheinbar hat man das für Spanien so gelöst, dass die 0034 nicht mitgewählt werden muss. Wahrscheinlich auch deswegen, weil der Nummernplan dort sehr einfach gehalten ist, es gibt dort ja im Endeffekt generell nur Nummern, die mit 6 oder 9 beginnen - wobei alle mit 6 beginnenden Nummern mobile Anschlüsse sind.

  • Offensichtlich ist die call correction für spanische Vodafone Kunden genauso konfiguriert wie ich es drei Beiträge weiter oben beschrieben habe. Man könnte das noch perfektionieren indem man Rufnummern ohne Landesvorwahl, die nicht mit 6 oder 9 beginnen und damit keine gültigen spanischen Rufnummern darstellen, auf ihre Plausibilität gemäß des deutschen Nummernplans prüft und dann ggf. +49 voranstellt um das Gespräch nach Deutschland zu vermitteln. Allerdings wäre das für den Endkunden womöglich ziemlich verwirrend sodaß man entweder nur den Nummernplan aus dem Heimatland oder dem Aufenthaltsland verwendet und eben nicht beide Nummernpläne kombiniert.

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