[Testbericht] Samsung Galaxy Music: Der Name ist Programm

  • Testbericht Samsung Galaxy Music (S6010):


    Heute mal kein Highend-Smartphone, sondern das genaue Gegenteil: Das Samsung Galaxy Music ist bei mir angekommen und versucht, mich von seinem Können zu überzeugen. Dass dies nicht ganz so leicht ist, zeigt sich eigentlich schon bevor man das Gerät überhaupt in den Händen halten kann. Samsung hat das Gerät im Herbst 2012 offiziell vorgestellt, doch lange war davon – zumindest auf dem deutschen Markt – absolut nichts zu sehen. Das hat sich dann aber in den ersten Monaten 2013 geändert, denn der Discounter ALDI SÜD hat das Gerät mit einem – meiner Meinung nach – bisher unschlagbaren Preis von 99,- Euro ins Sortiment aufgenommen (es wird Anfang Juni nochmals beworben!). Der Zeitpunkt passt nahezu perfekt, denn am 24.05. hat der Rollout des Jelly-Bean Updates in England begonnen – Deutschland dürfte demnächst folgen.
    Was das Gerät im Detail so zu bieten hat, könnt ihr mit Hilfe des nun folgenden Berichts beurteilen.


    Viel Spaß beim Lesen ;)




    Hauptfunktionen des Galaxy Music:





    • - 3“ TFT-Touchscreen Display (240x320 QVGA Auflösung, 262.144 Farben)
    • - Single-Core Prozessor 850 MHz (Cortex A9)
    • - Android 4.0.4 ICS Betriebssystem (Rollout auf Jelly Bean hat am 24.05. in England begonnen)
    • - 4GB interner Speicher (davon ca. 1,8 GB nutzbar)
    • - Micro SD Speicherkartenslot (bis zu 32 GB)
    • - 512 MB RAM-Speicher
    • - MP3-Player
    • - 3,5mm Klinkenbuchse
    • - Stereo-Lautsprecher, frontseitig
    • - UKW-Radio (ohne Headset nutzbar!)
    • - WiFi 802.11 b/g/n
    • - WiFi direct, WiFi Hotspot
    • - HSDPA / HSUPA / EDGE / GPRS
    • - 3 Megapixel Fix-Fokus Kamera (Rückseite)
    • - Videoaufnahme in QVGA-Auflösung, max. 25 FPS
    • - Abmessungen: 110 x 59 x 12,25 mm bei ca. 107 Gramm
    • - 1300 mAh Li-Ion Akku (austauschbar)
    • - GPS / GLONASS




    Lieferumfang:





    Ehrlich gesagt hat mich der Lieferumfang etwas verwundert, wobei dieser eigentlich logisch ist, wenn man im Nachhinein darüber nachdenkt. Folgendes erwartet euch beim Öffnen des nett gestalteten Kartons:


    • - 1 x Smartphone “Samsung Galaxy Music”
    • - 1 x 1300 mAh Li-Ion Akku
    • - Ladekabel
    • - USB-Kabel
    • - kabelgebundenes Stereo-Headset
    • - Kurzanleitung
    • - kleine Tisch-Halterung, um das Gerät im Querformat aufzustellen


    Warum also hat mich der Lieferumfang verwundert? Nun ja – wenn ich mir anschaue, was bei heutigen Highend - Smartphones im Karton ist und nun den Karton des Galaxy Music öffne stelle ich fest, dass sich hier nicht wirklich ein Unterschied ergibt. Andererseits: Wo hätte Samsung „sparen“ sollen? Ein Musik-Handy ohne Stereo-Headset? Ganz sicher nicht. Ladekabel ist zwingend ein Muss und ein USB-Kabel müsste nicht unbedingt sein, ist aber definitiv nice to have. Den schnuckligen Tisch-Halter hätte man eventuell weglassen können, der passt ohnehin nicht richtig in Kombination mit dem Galaxy Music (vielleicht bin ich auch zu doof dazu *g* ), dafür passt er beim Galaxy S II umso besser 





    Gehäuse & Verarbeitung:




    Wie gewohnt möchte ich an dieser Stelle damit beginnen, das Gerät etwas zu beschreiben. Die Front wird wie bei heutigen Touchscreen-Smartphones üblich vom 3“ großen TFT-Display dominiert. Direkt darunter befindet sich der von anderen Modellen bekannte Hardware-Home Button. Links und rechts daneben die Sensortasten, welche leider nicht beleuchtet sind. Dies hat zur Folge, dass man im Dunkeln meist erst nach unten auf den Home-Button wandert um dann nach rechts oder links zu switchen. Oberhalb des Displays befindet sich mittig der SAMSUNG-Schriftzug – rechts daneben die Abstandssensoren, welche das Display deaktivieren sobald man zum Telefonieren ansetzt. Einen Sensor zur automatischen Steuerung der Displayhelligkeit sucht man – genau wie eine UMTS-Frontkamera – leider vergebens. Ganz oben – respektive unten – sind die beiden Lautsprecher angeordnet.
    An der Unterseite des Geräts wurde lediglich das Mikrofon platziert. Den Anschluss für das Lade- bzw. das USB-Kabel hat Samsung an die Oberseite des Geräts verlegt. Hier ist auch die 3,5mm Klinkenbuchse zu finden, was unter normalen Umständen auch von Vorteil ist – vorausgesetzt man besitzt ein Headset mit gerade abgehendem 3,5mm Stecker. Glücklicherweise hat das mitgelieferte Headset einen eben solchen Stecker.
    Auf der rechten Seite befindet sich oben der Ein- und Ausschalter (ebenso Displaysperre), darunter die spezielle Musik-Taste; die später im Bericht nochmal eine extra Passage von mir spendiert bekommt ;) Links sitzt hinter einer Abdeckung versteckt der Speicherkartenslot (Micro SD), darüber die Lautstärke-Wippe.
    Die Rückseite des Galaxy Music ist relativ unspektakulär gehalten. Im oberen Bereich sitzt mittig die 3 Megapixel Kamera, eine LED-Leuchte sucht man vergebens. Darunter befindet sich jedoch ein weiterer SAMSUNG-Schriftzug – und das war’s auch schon. Oben und unten ist die Rückseite mit einer leichten „Waffelung“ versehen, die optisch an die Lautsprecher auf der Front erinnern bzw. anspielen soll.


    Kommen wir nun zur Verarbeitung des Galaxy Music: In diesem Punkt gibt es eigentlich wie so oft bei Samsung nichts zu bemängeln. Alles sitzt ordentlich fest und an seinem Platz, nichts wackelt, nichts gibt seltsame Geräusche von sich. Klar, das Gerät besteht wie fast alle Smartphones von Samsung wieder aus Kunststoff, doch hier finde ich das nicht ganz so schlimm: Zum einen gibt’s schön knallige, auffällige Farben (blau, gelb und weiss), zum anderen ist der Kunststoff durch das Design (siehe „Waffelung“ auf der Rückseite) nicht komplett glatt. Die Hochglanz- bzw. Klavierlack-Optik bezieht sich lediglich auf den mittigen Teil der Rückseite, der sich zum Wechseln des Akkus und der SIM-Karte abnehmen lasst. Das bedeutet, dass man hier ggf. auch den Deckel als Ersatzteil bekommen könnte, sofern dieser mal etwas mitgenommener aussehen sollte. Wie immer gilt: Was die Wertigkeit angeht, entscheidet jeder anders. Daher am besten selbst betrachten und entscheiden, bevor das Gerät gekauft wird.




    Touchscreen:





    Der Touchscreen ist mit Sicherheit einer der eher größeren – möglichen- Kritikpunkte beim Galaxy Music. Der Touchscreen hätte locker noch größer sein können – sowohl seitlich als auch in der Höhe hätte man innerhalb des Rahmens noch genügend Platz gehabt (wobei ich jetzt nicht beurteilen kann, welche Größe die verbauten Lautsprecher haben und daher in Anspruch nehmen). Hätte man aber den Touchscreen größer als die jetzigen 3“ gestaltet, hätte auch eine höhere Auflösung zum Zuge kommen müssen. Und höhere Auflösung = höhere Leistungsanforderung an Prozessor und Akku. Insgesamt hätten wir also keine so kompakten Abmessungen mehr hinbekommen – vom günstigen Preis mal ganz abgesehen.
    Dennoch muss etwas Kritik am Ist-Zustand erlaubt sein: Die Größe mag in Ordnung sein, jedoch bekomme ich bei der Auflösung in Verbindung mit der Technik leichte Zweifel, ob die Entscheidung richtig war. 240 x 320 Pixel ist heute keine Wohltat mehr, zudem spiegelt das Display bei stärkerem Lichteinfall extrem, was die Ablesbarkeit deutlich beeinträchtigt. Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass das Galaxy Music über keinen Sensor zur automatischen Regelung der Displayhelligkeit verfügt. Immerhin hat man hier dank der Status-Bar den Vorteil, dass man die Helligkeit mit nur zwei Schritten manuell nachregeln kann.
    Wenn man von diesen Punkten mal absieht, bietet das Galaxy Music aber im Großen und Ganzen ähnliche Funktionen wie die vielen, größeren Brüder: Es lassen sich bis zu sieben Homescreens erstellen, die alle individuell mit Widgets oder Ordnern bestückt werden können. Sowohl der Hintergrund als auch der Sperrbildschirm lassen sich mit eigenen Hintergründen gestalten (auch LIVE-Wallpaper sind möglich). Des Weiteren lassen sich die Schnellzugriffe auf dem Sperrbildschirm ebenfalls individuell anpassen.
    Vom Display werde ich euch am Ende des Testberichts noch ein paar Bilder zur Verfügung stellen – wem das nicht ausreicht auch hier der Hinweis: Bitte einmal live anschauen und dann entscheiden.

  • Tastatur:





    Beginnen wir hier mal mit den wenigen vorhandenen Hardware-Tasten. Diese weisen allesamt einen klaren und angenehmen Druckpunkt auf. Druckpunkte gibt es auf dem Touchscreen logischerweise keine, doch auch hier funktioniert die Bedienung erstaunlich gut. Ich habe bei Weitem keine zierlichen Finger (deshalb auch das S II als Hauptgerät  ), doch ich hatte beim Galaxy Music nur anfangs etwas Schwierigkeiten was das Treffen der kleinen Tasten angeht. Im Hochformat (zum Beispiel in der Dialer-Ansicht) ist die Größe noch absolut ausreichend, doch beim Schreiben von Nachrichten, Mails, etc. wird’s schon leicht kritisch. Wenn ich die Geschwindigkeit beim Schreiben etwas herausnehme (ist man von großen Tasten alá SII eben gewohnt) klappt das aber doch ganz gut. Was mir persönlich aber etwas sauer aufstößt ist die extrem zusammengeschrumpfte Ansicht im Nachrichten-Fenster. Oben das Textfeld, unten die QWERTZ-Tastatur – da bekommt man leicht klaustrophobische Anwandlungen.





    Menü:





    Das Menü ist dank der aktuelle Nature UX bzw. Samsung’s TouchWIZ-Oberfläche sehr übersichtlich und zugleich optisch ansprechend gestaltet. Das Menü des Galaxy Music kann in der horizontalen vier, in der vertikalen drei Symbole und damit Einträge darstellen. Wem die Matrix-Ansicht (die sowohl individuell als auch alphabetisch geordnet werden kann) nicht passt, hat auch die Möglichkeit sich das Ganze in Listenform darstellen zu lassen. Mit den oben angebrachten Reitern kann recht simpel zwischen festen Menüeinträgen, Widgets und durch den Nutzer separat heruntergeladenen Apps gewechselt werden. Wie bereits erwähnt kann die Anordnung der Einträge durch den Nutzer selbst erfolgen, was angesichts der Displaygröße aber zu einer mittelgroßen Herausforderung fungiert (keine Sorge – später hat man den „Trick“ raus und es geht einfacher von Statten).





    Eine Übersicht der vorhandenen Einträge bekommt ihr mit Hilfe der obigen Screenshots. Die Navigation im Menü läuft mir gewohnt einfach von der Hand. Gut, ich nutzte jetzt schon mehrere Jahre Samsung Geräte und hab ich natürlich dran gewohnt, doch da Samsung bei Updates ja nie einen richtigen Change-Log anbietet, fühlt man sich dennoch manchmal wie auf Entdecker-Safari. Aber wie gesagt – vieles erschließt sich durch logische Anordnung bzw. logische Bezeichnung. Und trotz des 850 MHz Single-Core Prozessors kommt es größtenteils zu keinen bzw. wenn dann verkraftbaren Wartezeiten. Hier erhoffe ich mir vom kommenden Jelly-Bean Update noch ein paar Verbesserungen (Stichwort: Project Butter). Ein kurzes Review folgt, sobald das Update in Deutschland ausgerollt wurde.




    Kamera:





    3 Megapixel ohne Autofokus, ohne LED Leuchte – das hört sich erst mal nicht sonderlich verlockend an. Muss es meiner Meinung aber auch nicht zwingend – erstens nicht aufgrund des Preises, und zweitens nicht aufgrund der Richtung, die das Galaxy Music (richtig – Musik!) einschlägt. Das Augenmerk liegt hier schließlich im Audio-Bereich. Die Kamera ist hier eher als nettes Gimmick zu sehen. Und wenn man sie genau so betrachtet, kann man damit meiner Meinung nach auch zufrieden sein – eigentlich sogar mehr als das. Bei guten Lichtverhältnissen gibt’s an der Kamera nicht viel auszusetzen (auch wenn sich der fehlende Autofokus ab und an mal bemerkbar macht). Was mich viel mehr erstaunt hat: Mit dem Galaxy Music gelingen auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch verhältnismäßig gute Bilder. Natürlich immer noch kein Vergleich zu höher angesiedelten Modellen und schon gar nicht zu reinen Kameras, aber speziell die Nachtaufnahmen werden recht gut – eine ruhige Hand beim Auslösen vorausgesetzt. Eine ausführliche Meinung könnt ihr euch mit Hilfe der Beispielbilder am Ende des Testberichts bilden.

  • Folgende Funktionen sind im Foto-Modus vorhanden:





    • - Aufnahmemodus: Einzelbild, Smile, Panorama, Aufnahme senden
    • - Szenen-Modus: Ohne, Landschaft, Nacht, Sport, Party/Innen, Sonnenuntergang, Morgendämmerung, Herbstfarbe, Kerzenlicht, Hintergrund-Beleuchtung
    • - Helligkeit: Stufe 1 bis 9
    • - Selbstauslöser: Aus, 2 Sek., 5 Sek., 10 Sek.
    • - Effekte: Kein Effekt, Negativ, Schwarz & Weiß, Sepia
    • - Auflösung: 3,2 Megapixel (2048 x 1536), 2,4 Megapixel WIDE (2048 x 1152), 2 Megapixel (1600 x 1200), 1,3 Megapixel (1280 x 960), QVGA (320 x 240)
    • -Weißabgleich: Auto, Tageslicht, Bewölkt, Glühlampenlicht, Fluoreszent
    • - Messung: Mittenbetont, Spot, Matrix
    • - Hilfslinien: Ein / Aus
    • - Bildqualität: Sehr fein, fein, normal
    • - GPS-Tag: Ein / Aus
    • - Speicher: Telefon, SD-Karte
    • - Zurücksetzen


    Im Sucher lassen sich (sowohl im Foto-, als auch im Videomodus) bis zu vier verschiedene Schnellzugriffe vom Nutzer individuell seitlich links platzieren. Rechts ist der Platz reserviert für den Wechsel zwischen Foto- und Videosmodus, den Auslöser sowie dem Shortcut zur Galerie.
    Mit dem Galaxy Music ist es zudem möglich, Videos in einer maximalen Auflösung von 320 x 240 Pixel (QVGA) zu drehen. Die maximal mögliche Anzahl an Frames wird von Samsung mit 25 FPS angegeben. Die Qualität der Videos haut definitiv niemandem vom Hocker. Die Wiedergabe erfolgt zwar größtenteils frei von Rucklern, jedoch macht es aufgrund der Auflösung und der Audio-Qualität nicht wirklich Spaß die Videos zu betrachten. Hier merkt man recht deutlich, dass die Kamera eher stiefmütterlich behandelt wurde.




    Die Einstellungsmöglichkeiten im Video-Modus:





    • - Aufnahmemodus: Normal, für MMS
    • - Helligkeit: Stufe 1 bis 9
    • - Selbstauslöser: Aus, 2 Sek., 5 Sek., 10 Sek.
    • - Effekte: Kein Effekt, Negativ, Schwarz & Weiß, Sepia
    • - Auflösung: 320 x 240, 176 x 144 Pixel
    • - Weißabgleich: Auto, Tageslicht, Bewölkt, Glühlampenlicht, Fluoreszent
    • - Hilfslinien: Ein / Aus
    • - Videoqualität: Sehr fein, fein, normal
    • - Speicher: Telefon, SD-Karte
    • - Zurücksetzen




    Bedienung:





    Das Thema „Bedienung“ habe ich ja bereits weiter oben unter „Verarbeitung“ und „Menü“ kurz angeschnitten. An dieser Stelle möchte ich noch etwas ausführlicher darauf eingehen.
    Das Galaxy Music gehört mit seinen Abmessungen von 110 x 59 x 12,25 mm bei einem Gewicht von 107 Gramm sicherlich nicht zu den kleinsten und leichtesten Phones. Jedoch empfinde ich die Größe gepaart mit dem Gewicht als recht angenehm – erst recht in Zeiten von Galaxy S IV und Galaxy Note II. Mir sind die Teile einfach zu groß und der Nutzen eines größeren Displays im Vergleich bspw. mit einem S II ist mir zu gering. Doch zurück zum Music – es lässt sich locker und ohne Probleme komplett mit einer Hand bedienen, ja schon fast komplett umschließen. Dies trägt dazu bei, dass das Gerät trotz einer überwiegend glatten Rückseite nur schwer ins Rutschen kommt und damit Gefahr läuft, ungewollt den Boden zu knutschen.
    Softwaremäßig reagiert das Galaxy Music auf die meisten Eingaben recht flott, auch wenn größere bzw. umfangreichere Anwendungen (Games) einfach kurz brauchen, bis sie startbereit sind. Das merkt man minimal auch bei der Kamera. Beim S II beispielsweise ist die Cam sofort nach dem Klick auf das Icon startbereit; das Galaxy Music genehmigt sich hier noch 2-3 Sekunden, bis man im Sucher-Bildschirm landet. Ich werde das aber mal beobachten, speziell auch noch im Hinblick auf das kommende Jelly Bean Update.




    Akku, Sprachqualität und Empfang:





    Neben dem Display war der Akku für mich eigentlich das größte „Hindernis“. 1300 mAh sind nicht gerade üppig, zumindest nicht für ein Android-Gerät. Das Ganze relativiert sich dann wieder im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit des Geräts in den Bereichen Display und Prozessor. Zu meinem Erstaunen hält das Galaxy Music bereits nach den ersten Ladezyklen zwei volle Tage Nutzung durch. Und wie das so üblich ist bei neuen Geräten, wird zu Beginn immer recht viel ausprobiert (hier speziell natürlich der Musikplayer  ). Ich werde mal schauen wie sich die Nutzungszeit noch entwickelt – der Akku jedenfalls bekommt noch ein paar Ladezyklen spendiert und bis dahin sollte dann auch Jelly Bean auf meinem Gerät rennen.
    Der Vollständigkeit halber noch die Laborwerte, die Samsung auf der (englischen) Homepage für das Galaxy Music angibt:


    • - Gesprächszeit (2G/3G): 900 / 360 Minuten
    • - Standby-Zeit (2G/3G): 570 / 370 Stunden


    Hier gilt wie immer der Hinweis: Achtung – Laborwerte. In der Realität wird man aufgrund der unterschiedlichen Netz- und Anbieterstruktur sowie dem persönlichen Nutzungsverhalten längst nicht solche Werte hinbekommen.
    Im Hinblick auf die aktuelle Leistung halte ich aber eine Zeit von 2-3 Tagen, nach denen das Gerät wieder an die Steckdose muss, für realistisch (eben je nach Nutzung).
    In Sachen Sprachqualität leistet sich das Galaxy Music keinen Patzer und überzeugt mit einem klaren und “vollen” Klang. Etwas schade ist die Tatsache, dass die Lautstärke bei normalen Telefonaten zwar völlig in Ordnung ist; im Freisprechmodus hätte es allerdings gerne noch etwas mehr sein können. Leider wird hier dann auch nur der obere Lautsprecher aktiviert. Jetzt hat man schon mal ein Gerät mit Stereo-Lautsprecher und dann werden diese nicht konsequent genutzt – irgendwie eine etwas komische Vorgehensweise seitens Samsung.
    Lob hingegen kann ich wieder in Sachen Empfang verteilen – und das in allen Bereichen. Sowohl bei der Nutzung des Geräts im WLAN-Netz als auch im Mobilfunknetz kam es zu keinen Störungen oder Verbindungsabbrüchen. Lediglich die WLAN-Reichweite scheint jetzt nicht die Beste zu sein, was ich aber in Anbetracht des sonst gebotenen Preis-/Leistungsverhältnisses verschmerzen könnte.




    Media- und Musikplayer:





    Sicherlich der wichtigste Punkt im ganzen Testbericht – schließlich sollte das Gerät nicht umsonst den Beinamen „Music“ im Titel haben. Zunächst möchte ich den Fokus auf den integrierten Videoplayer legen:
    Hier merkt man ganz deutlich, wo seitens Samsung der Rotstift angesetzt worden ist. Unterstützen zahlreiche (aber auch weitaus teurere) Android-Geräte haufenweise Wiedergabeformate, wurde dies beim Galaxy Music auf ein Minimum reduziert. Der Videoplayer verträgt sich demnach nur mit Videos in MP4 oder H.263 Formaten. Ein simples Drag & Drop vom PC auf den Massenspeicher ist somit nicht möglich, da die Videos zunächst in ein passendes Format konvertiert werden müssen. Bei selbstgedrehten Videos ist dies selbstverständlich nicht nötig; diese können ganz normal über die Galerie – die übrigens Vorschaubilder darstellen kann – angewählt und im Hoch- oder im Querformat betrachtet werden.
    Zur Wiedergabe selbst: Auf dem vergleichsweise kleinen Display macht das Betrachten vonVideos natürlich deutlich weniger Spaß als beispielsweise beim SII oder gar beim SIV, dafür holen die seitlich platzierten Lautsprecher den „Verlust“ eigentlich nahezu auf. Es ist schon erstaunlich welch sattes Volumen beim Einsatz der richtigen komponenten zu Tage gefördert werden kann. Während der Wiedergabe empfehle ich unbedingt mal die Menü-Taste zu betätigen. Hier versteckt sich nämlich noch ein separater Equalizer, der speziell für den Videoplayer zugeschnitten wurde. Mit Hilfe dieser Einstellungen lässt sich der Klang noch den persönlichen Bedürfnissen anpassen (auch wenn „nur“ vorgefertigte Profile ausgewählt werden können). Das Erlebnis wird natürlich noch viel intensiver, wenn man ein Headset an das Gerät anschließt. Das mitgelieferte Headset liefert sogar einen recht guten Klang ab, wobei mir mein eigenes Sennheiser In-Ear Headset immer noch deutlich mehr zusagt (Hinweis: Das mitgelieferte Headset beim Galaxy Music ist KEIN In-Ear Headset!). Sehr viel mehr gibt’s zum Videoplayer eigentlich nicht zu sagen, daher kommt jetzt der fließende Übergang zum MP3 Player:



  • Vielleicht könnt ihr euch ja jetzt schon denken was ich zum MP3 Player zu sagen habe, nachdem die Lautsprecher bereits beim Videoplayer recht gut abgeschnitten haben. Eigentlich reicht ein Wort aus, um sie zu beschreiben: Erstklassig!
    Ich habe schon lange (und damit meine ich wirklich lange – I8910 HD bzw. INNOV8 Zeiten waren das  ) kein Smartphone mehr in den Händen halten dürfen, das mich in Sachen Audio-Performance so begeistert hat. Und dies meine im Bezug sowohl auf die Darbietung über die Stereo-Lautsprecher als auch über ein angeschlossenes Headset. Die Lautsprecher überzeugen durchgehend mit einer sehr hohen maximalen Lautstärke und durch den verbauten Equalizer (der übrigens auch ein Profil besitzt, welches man selbst anpassen kann) ist es tatsächlich möglich, jedem Nutzer seine nahezu optimale Audio-Qualität bieten zu können. Gleiches gilt wie bereits angeschnitten für die Wiedergabe über ein Headset.
    Zum eigentlichen Interface des MP3 Players: Nach dem Start des Players kommt der Nutzer zunächst wieder in die Musikbibliothek. Hier werden sämtliche Titel auf dem Gerät und der eventuell eingesetzten Speicherkarte nach verschiedenen Kategorien sortiert dargestellt. Verfügbare Kategorien wären:



    • - Alben
    • - Interpreten
    • - Genre
    • - Music Square (Auswahl der Musiktitel über vier „Stimmungsfelder“: Leidenschaftlich, aufregend, fröhlich, ruhig)
    • - Ordner
    • - Komponisten
    • - Jahre
    • - Wiedergabelisten (Am häufigsten wiedergegeben, kürzlich wiedergegeben, zuletzt hinzugefügt, eigene Wiedergabeliste)





    Der eigentliche Wiedergabebildschirm unterscheidet sich eigentlich gar nicht von den bisher gewohnten Optiken der Galaxy-Reihe. Oben mittig wird der Interpret sowie der Titel des aktuell gespielten Songs dargestellt. Rechts daneben lässt sich die Lautstärke anheben oder senken (sofern man die Hardware-Wippe links am Gerät nicht nutzen kann/möchte). Mittig wird – sofern vorhanden – das Album-Cover angezeigt. Bei einer Berührung des Display erscheint zudem die altbekannte „Zeitleiste“, welche neben dieser auch die Shortcuts für den Shuffle- den Replay-Modus und zum Music Square zu bieten hat. Ganz unten ist die Navigationsleiste, welche neben den üblichen Buttons (Vor, Zurück, Pause) auch den Equalizer sowie eine Verknüpfung direkt zurück zur Musikbiblothek beherbergt.


    Wenn wir gerade schon beim Equalizer sind – dieser bietet folgende Voreinstellungen:


    • - Auto
    • - Normal
    • - Pop
    • - Rock
    • - Dance
    • - Jazz
    • - Klassik
    • - Vocal
    • - Bass Boost
    • - Treblebooster
    • - SRS Surround
    • - Externalisierung
    • - Café
    • - Konzertsaal
    • - SRS WOW HD
    • - Benutzerdefiniert (hier „standard“ und „advanced“ Einstellungen möglich)



    Zusätzlich zu den bisher recht „normalen“ Musikfunktionen kann das Galaxy Music auch die Wiedergabegeschwindigkeit der Titel verlangsamen oder beschleunigen sowie Liedtexte anzeigen (sofern hinterlegt). Die Wiedergabe der Musik kann nach einer bestimmten Zeitvorgabe beendet werden (Auto-Aus bspw. Zum Einschlafen, etc.) und es kann die sogenante „Intelligente Lautstärke“ angewählt werden. Dieser Menüpunkt passt die Lautstärke der einzelnen Titel allesamt auf dieselbe Stufe an.
    Zusammengefasst lässt sich hier sagen, dass das Galaxy Music seit langer Zeit wirklich ein perfektes Musik-Phone ist – ohne Einbußen in diesem Bereich.




    Verbindungen:





    Das Galaxy Music bietet neben den gängigen Mobilfunkstandards (GPRS, EDGE, HSDPA 7,2 Mb/s, HSUPA 5,76 Mb/s) auch die kostenfreien und schnellen Möglichkeiten von WLAN 802.11 b/g/n sowie Bluetooth 3.0 A2DP. Zusätzlich ist es über WLAN möglich, entweder einen mobilen Hotspot einzurichten oder auch eine Verbindungen mit anderen Geräten via WiFi-direct herzustellen. Mit Ausnahme der weiter oben erwähnten etwas schwächelnden WLAN-Reichweite, leistet sich das Gerät sonst keine nennenswerten Schwächen und bietet somit für den kleinen Geldbeutel bereits ein Maximum an Konnektivität.
    Die Verbindung mit dem PC kann entweder über den Micro USB Port (USB 2.0) oder via KIES Air hergestellt werden. Firmware Updates sind sowohl via KIES als auch over the air möglich.




    Weitere Extras:



    Kalender / S Planner:





    Recht unspektakulär kommt der Kalender des Galaxy Music daher. Klarer Vorteil des Music: Es bietet dank aktueller Android-Software ebenfalls den von vielen geschätzen S Planner. Dieser von Samsung entwickelte Kalender gefällt mir persönlich sehr gut da er bei maximaler Funktionsvielfalt immer noch eine sehr übersichtliche und klar verständliche Darstellung aufweist. Doch was sich erst mal sehr positiv anhört kommt beim Galaxy Music leider praktisch nicht ganz so herüber, denn auch hier gilt: Je kleiner und gröber auflösend das Display, desto „unangenehmer“ die Darstellung bei komplexeren Inhalten. Und genau das wird dem Music zum Verhängnis. Viele Funktionen (bspw. Die seitlichen Reiter die im SII noch vorhanden sind) wurden weggespart und auch sonst wurde optisch nicht alles 100%ig korrekt und wie erhofft implementiert. Schade eigentlich – dennoch erfüllt der S Planner natürlich weiterhin seinen Sinn und Zweck (lediglich im Komfort muss man eben Einbußen hinnehmen). Damit ihr euch das besser vorstellen könnt, nachfolgend noch ein paar Screenshots der Darstellung.




    Telefonbuch:





    Dem Nutzer stehen folgende Felder bei der Neuanlage von Kontakten zur Verfügung:


    • - Namenspräfix
    • - Vorname
    • - Zweiter Vorname
    • - Nachname
    • - Namenssuffix
    • - Telefon (Mobil, Privat, Arbeit, Andere)
    • - E-Mail (Privat, Arbeit, Andere)
    • - Adresse (Privat, Arbeit, Andere)
    • - Ereignisse (Geburtstag, Jahrestag, Andere)
    • - Gruppen (Nicht zugewiesen, ICE Notfallkontakte, Arbeitskollegen, Familie, Freunde, Meine Kontakte, Starred in Android, Gruppe erstellen)
    • - Klingelton (Standard, individuell)
    • - Phonetischer Name
    • - Organisation
    • - IM
    • - Memos
    • - Spitzname
    • - Webseite
    • - Internetanruf
    • - Beziehung
  • Fazit:



    Vorab: Wer auf der Suche nach einem Smartphone mit Schwerpunkt „Musik“ ist, ist beim Galaxy Music definitiv richtig aufgehoben. Das recht kompakte Smartphone kommt mit Stereo-Lautsprechern daher die auf der Front über und unter dem Touchscreen platziert sind. Der Name verspricht nicht zu viel: Die Lautsprecher überzeugen durch ein sehr ausgereiftes Volumen in Verbindung mit einer hohen maximalen Lautstärke. Gleiches gilt für den Betrieb mit einem Headset. Kleine Schwächen offenbart das Gerät in Sachen Videoplayer (nur wenig Formate unterstützt, durch das kleine Display nicht wirklich komfortabel), Display (recht klein, grobe Auflösung, „nur“ TFT-Technik), und Prozessor („nur“ 850 MHz Single-Core – Abhilfe könnte evtl. das anstehende Jelly Bean Update mit „Project Butter“ schaffen). Was für einige Nutzer evtl. auch noch ein „Hindernis“ sein könnte: Das Galaxy Music ist nur in den Farben gelb, weiss und blau erhältlich. Ein etwas dezenteres schwarz oder grau fehlt leider, was der seitens Samsung angestrebten jungen Zielgruppe geschuldet sein dürfte.
    Was man angesichts der oben aufgezählten Stärken und Schwächen aber auf keinen Fall ausser Acht lassen sollte: Mit einem Preis von derzeit ca. 120 Euro im Internet (bzw. 99,- Euro bei ALDI SÜD) bietet das Galacy Music ein Maximum an Ausstattung für einen vergleichweise sehr günstigen Preis. Wo sonst bekommt man so viel Smartphone geboten? Mir fällt auf Anhieb ohne groß zu überlegen kein Modell ein…


  • Bilder, mit dem Galaxy Music geschossen:





    Bilder, mit dem Galaxy Music geschossen (RAR-Archiv, 96 MB):


    http://www.sendspace.com/file/rqybag



    Videos, mit dem Galaxy Music gedreht (RAR_Archiv, 12,16 MB):


    http://www.sendspace.com/file/xxkccg



    Video vom Galaxy Music – MP3 Player (RAR-Archiv, 244,27 MB):


    http://www.sendspace.com/file/htuubv



    Video vom Galaxy Music – Videoplayer (RAR-Archiv, 165,61 MB):


    http://www.sendspace.com/file/y99uur



    Nützliches:


    http://www.samsung.de – trotz der Tatsache, dass das Gerät bislang nicht offiziell im Produktportfolio geführt ist, lassen sich unter „Support“ u. a. die Bedienunganleitungen im *.pdf Format finden. Auf der englischen Samsung-Homepage (http://www.samsung.com/en) ist das Gerät im Sortiment gelistet (Products/Smartphones/Android Devices – momentan auf Seite 2). Hier wird auch auf das einzige erhältliche Zubehör angespielt; eine externe Ladestation für den Akku. Eigentlich traurig, dass hier nicht mehr Zubehör kommt.

  • Ergänzungspost:


    Die aktuellen Benchmark-Werte mit Android 4.0.4. Ein Vergleich zu Jelly Bean kommt, sofern die Firmware in GER zeitnah ausgerollt wird.


    Quadrant Benchmark:



    AnTuTu Benchmark:


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