Tempolimit nur auf der Autobahn?

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Original geschrieben von amikaro80
2) Wenn reger Verkehr auf der Autobahn herrscht, finde ich (bzw. fand ich) das 118 vs 120 vs 121km/h auf holländischen Autobahnen ungemein anstrengend. Nicht langweilig, sonder anstrengend. Man kann nur selten sauber überholen.

Muss man denn überholen, wenn man statt 118 auf der Spur daneben 121 fahren kann?
Außerdem finde ich dort auch das Überholen entspannter - wenn man dort nämlich den Blinker setzt, dann wird man auch reingelassen... im Gegensatz zu dem Stress hier, wo der links Fahrende gern noch extra auf die Tube drückt, um an dir vorbeizukommen. Genau das Verhalten führt dann dazu, dass Leute eben auch ohne lange links zu blinken überholen wollen.

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Original geschrieben von amikaro80
3) Der Argumentation, dass Autofahren im Ausland entspannter ist, kann ich schlicht nicht folgen. Das empfinde ich weder auf Autobahnen noch in Städten noch in der Verkehrsführung so. Da rede ich nichtmal von Weltmetropolen wie Rom oder Paris. Wer in Valencia oder Florenz ein paar Wochen gelebt (und im Verkehr überlebt) hat, für den ist Berliner oder Kölner Feierabendverkehr wie Urlaub.

Man muss zwischen Stadt- und Autobahnverkehr unterscheiden, Stadtverkehr ist hierzulande in der Tat eher entspannt. In Frankreich wirst du bei städtischem Schneckentempo nicht auf die andere Spur gelassen wenn du blinkst, sondern wenn du dir Zugang verschaffst - empfinde ich auch als agressiv. Dabei geht es aber um kleine Geschwindigkeiten und du musst nicht wie auf der Autobahn hier innerhalb von Sekudenbruchteilen abschätzen, ob du noch vor dem Raser rüberziehen kannst oder die nächsten 10min auf deiner jetzigen Spur hinter dem LKW klebst.

Es steht Dir auch frei, bei Vergleichen die Gemeinsamkeiten, die gemeint sind, ausser Acht zu lassen und die, die nicht gemeint sind, hervor zu heben.

Ich empfinde es übrigens auch nicht pauschal im Ausland angenehmer, Auto zu fahren. Schief und verkehrt läuft überall was. Es ist nur anders, aber nicht unbedingt besser.
In Frankreich z.B. fallen mir dafür mehr Rechtespurverweigerer auf.
Aber auch das kann natürlich rein subjektiver Wahrnehmung geschuldet sein.
Die Tatsache, dass anderswo die Unfallzahlen oder auch die Zahl der Verkehrstoten höher ist, muss nicht zwangsläufig im niedrigeren Tempo zu suchen sein. Oder anders gesagt: vielleicht sollte man sich fragen, was dort noch so schief läuft, dass die Zahlen so hoch sind.
Auf der anderen Seite frage ich mich, wieso wir nicht erstmal bei uns gucken und uns fragen, was man noch besser machen kann.
Aber aus dem existierenden Tempolimit bei höheren Unfallzahlen in anderen Ländern zu schliessen, dass wir deshalb ruhig schneller fahren können, halte ich für gewagt.
Jedenfalls kann man bestimmt nicht sagen, dass wir weniger Unfälle haben, weil wir schneller fahren dürfen.
Ich halte es für wesentlich plausibler, dass das Risiko umso höher ist, desto schneller gefahren wird. Merkt doch schon jedes Kind, wenn es mal aufs Fahrrad steigt.
Bin gespannt, was ein findiger User aus dem Vergleich jetzt wieder macht. Vielleicht, dass wir ja keine Kinder mehr sind und Fahrräder was für Weicheier oder so.

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Original geschrieben von Jochen
Ich bin mit Sicherheit kein heftiger Verfechter des Tempolimits. Meinetwegen kann es auch so bleiben. Aber ich sehe ganz klare Argumente dafür und kann Argumente wie "Freie Fahrt für freie Bürger" irgendwie schwer nachvollziehen.
Im Strassenverkehr sollte deutlich mehr Miteinander und Rücksicht gelten. Das wird aber alleine schon dadurch sehr schwer, dass es derartige Geschwindigkeitsunterschiede geben darf.

aber wir haben schon genug Gesetze die das Auto fahren sicherer und sauberer machen aber diese werden ja nicht überwacht.

Ein großes Problem ist z.B. Ablenkung, es gibt z.B. ein Gesetz gegen Handys am Steuer - nur was ist ? Man braucht sich nur im Stadtverkehr an die Straße stellen und sieht mindestens 10 Leute mit Handys am Ohr.

Oder zum Thema Umweltschutz: Ich könnte wenn ich durch eine Umweltzone gehe und Strafzettel schreiben könnte mindestens 10 Strafzettel ausstellen, Überwachung des Gesetzes: 0

es ist verboten unter Alkoholeinfluss Auto zu fahren, wann wird es überwacht ? Ich bin die letzten 10 Jahre vielleicht 2* kontrolliert worden und die Kontrollen waren so lasch dass jeder davon betroffene diese rechtzeitig gesehen hätte und vorher in eine Seitenstraße ausweichen konnte.

Das einzige Verkehrsvergehen das einigermaßen überwacht wird ist doch das Tempo weil das eben mit geringem Personalaufwand machbar ist, anstatt mal gegen andere Verkehrsvergehen Kontrollen durchzusetzen habe ich den Eindruck dass nur dort durch immer mehr Gesetze und immer mehr Kontrollen etwas "für Verkehrssicherheit" unternommen wird. Sieht man ja in Baden-Württemberg, kaum haben die "Grünen" etwas zu melden schießen die Lasersäulen nur so aus dem Boden, sicher mit mäßigem Erfolg denn die Stellen sind so offensichtlich - würden die lieber mehr Polizisten einstellen und denen Laserpistolen + Provida-Fahrzeuge geben dann wäre mehr für die Sicherheit getan.

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Original geschrieben von Jochen

Bin gespannt, was ein findiger User aus dem Vergleich jetzt wieder macht. Vielleicht, dass wir ja keine Kinder mehr sind und Fahrräder was für Weicheier oder so.

Es geht hier doch nicht um Findigkeit, wenn man jedoch einen Vergleich in den Raum stellt, darf man natürlich gefasst sein dass darauf basierend auch in die andere Richtung argumentiert. Damit kannst du aber umgehen denke ich

In Summe finde ich bisher halt kein Argument richtig überzeugend und dazu stehe ich auch. Mich nervt auch viel auf deutschen Autobahnen, aber es ist nicht die erlaubte Höchstgeschwindigkeit, sondern vielmehr die ganzen Regelbrüche, die eben nicht verfolgt und geahndet werden. Da denke ich würde sich schon sehr viel erreichen lassen, ohne weitere Zwangsbeschneidung der anderen Autofahrer.

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Original geschrieben von Merlin
Ja, da ist so ähnlich, wie mit den Waffen in den USA ... Egal, wieviele Tote es dadurch gegeben hat und noch geben wird.

Nicht Waffen töten Menschen, sondern die Menschen die sie abfeuern.

Edit: Bin auch gegen ein Tempolimit, ich habe jetzt zwar keinen Porsche, jedoch regen mich diese Leute auch immer tierisch auf, wenn sie mit 170 auf der linken Spur fahren. Und ja, die halbe Stunde eher ankommen ist es mir wert, außerdem macht es mir Spaß mein Auto so schnell zu bewegen wie es machbar ist.

Und wenn mir jemand sagt, dass nen VW Passat mit 140 PS ausreichend motorisiert ist (und man von nem 1.5er Hubraum ausgeht) dann kann mir keiner sagen, dass das ausreichend motorisiert ist. Ich weiß wie ich mit meinem kleinen Megane Coupe (100kw 1.5 Hubraum) zu kämpfen hatte als es in Südtirol mal die Berge hoch ging, und das Auto war nicht beladen. Ich will garnicht wissen wie sich nen Passat voll beladen da verhält.

Edit2: Ich Finde dieses Zeitgewinnargument immer lustig. Ich fahre beruflich oft die A9 zwischen München und Nürnberg. Klar, wenn die Autobahn voll ist kommt man eh nicht schneller voran als es eben geht aber wenn sie leer ist und man (gibt dort nur 2-3 kurze Ecken mit Geschwindigkeitsbegrenzungen) mit über 200 durchrauschen kann spart man schon einiges (ist halt nen Unterschied ob man 2h braucht oder 1 1/2h).

Wieso bleibt eigentlich bei den ganzen Diskussionen über ein generelles Tempolimit auf deutschen
Autobahnen immer der Umstand aussen vor, dass es dort schon längst eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h gibt?

Verkehrsrichter und Versicherungskonzerne beziehen diese Richtgröße schon lange bei der Urteilsfindung und Schadenszumessung mit ein.

Nicht zu unrecht, wie ich finde.

Ansonsten natürlich an alle hier: Allzeit gute Fahrt!

Lord EX: entscheidend ist beim Vergleich Mégane mit 100kw gg. Passat mit 100kw berghoch das Drehmoment. Auf der Autobahn ist selbstverständlich ein Mégane mit 100kw völlig ausreichend motorisiert.
So voll kannst Du einen Passat Variant nicht packen, dass Du mit dem 103kw-TDI nicht praktisch jederzeit (=Alltagssituationen, nicht wenn man damit auf die Rennstrecke fährt) mehr als ausreichend motorisiert wäre.
Falls mich nun einer fragt, warum ich dann einen 125kw-TDI habe: weil er als das Modell besser aussieht und alles drin hat, was wir wollten und dennoch kaum mehr verbraucht (unter 0,5l).

Boomer64: ich beziehe mich durchaus darauf oder vielmehr auf die gängige Durchschnittsgeschwindigkeit, die roundabout bei etwa 130 liegen dürfte.
Wobei dabei natürlich LKW den Schnitt massiv nach unten ziehen, wenn man sie einbezieht, was man auch sollte.

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Original geschrieben von Fishboneman
Wieviele Menschen sterben auf der Autobahn denn wirklich aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit?

Dazu mal interessant:

ACE-Studie über Autobahnunfälle:
http://www.ace-online.de/der-c…ry_pi1%5Bdownuid%5D=12349

Insgesamt wenig überraschend. Das hier jedoch hat mich überrascht:

Zitat

Mehr als dreimal so oft wie der Bestand es vermuten lässt sind Fahrer von Wagen
zwischen 76 und 82 PS (56-60 kW) an Unfällen beteiligt. Während sie nur drei Prozent
des Bestandes ausmachen, verursachen sie 10,9 Prozent der Unfälle.

Aber trotzdem nichts weltbewegendes hinsichtlich dieses Threads.

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Original geschrieben von Jochen
Wieso das denn?
Warum verbraucht ein Auto bei Tempo 30 8l?
Tut keines unserer beiden Autos.

Also mein Astra H Diesel verbraucht laut BC zwischen 8 und 9 l in der 30er Zone.
Bei Tempo 50-60 nur 4,5-6l.
Das hängt damit zusammen das ich bei 50-60 schon im 4. gang fahre in der 30er Zone den 2. max den 3. wenn ich etwas zu schnell fahre.

Heute hatte ich auch wieder so einen Drängler hinter mir. Ich bin schon fast 160 gefahren weil ich gerade ein paar Autos überhohlen wollte, der saß mir so dicht auf der Stoßstange das ich nicht mal mehr dessen Motorhaube im Rückspiegel sehen konnte. Nachdem er mich dann überhohlt hatte, hat er noch jemanden ausgebremst da ihm bei der 300m Barke einfiel doch noch von der 3. Spur in die Autobahnausfahrt zu müssen.

Glaubst Du dass sich diese Leute denn bei Tempolimit anders verhalten werden?
Ich sage: Nein!