Tempolimit nur auf der Autobahn?

  • 120 ist definitiv zu langsam für unsere Autos, so gut wie jedes Auto schaft 160+ und ist dabei noch technisch problemlos beherschbar.


    Eigentlich müßte man eher Streckenabschnitte überprüfen auf denen schon länger 120 eingeführt ist ob das überhaupt noch sinnvoll ist.


    Über ein Limit von 160kmh könnte man evtl reden weil das eine recht angenehme Reisegeschwindigkeit wäre und bei den heutigen Autos ist 160 auch bei einem recht geringen Spritverbrauch möglich. Ich merke z.B. keinen großen Verbrauchsunterschied zwischen 120 und 160, erst ab 190 fängt der kleine Motor an sich über 10 Liter zu genehmigen und extrem ( 14-16l ) wirds erst ab 220, deshalb sind Geschwindigkeiten über 160-180 eh nur Spaßfahrten und ein Tempolimit von 160 ist verkraftbar :D



    Eher sollte mit Verkehrsleittechnik dann bei Bedarf gebremst werden, das wird eher akzeptiert.



    Was mir meistens auffällt ist dass in Deutschland auf beschränkten Autobahnen wesentlich chaotischer gefahren wird, der Abstand wird oft nicht eingehalten, rübergezogen und dann gebremst, beim Spurwechsel der Verkehr schlechter beobachtet, zu lang links gefahren usw. In unbeschränkten Gebieten fährt es sich meistens entspannter, da mache ich einmal den Tempomat auf 160-180 und lasse manchmal jemanden vorbei, bei 120 bin ich die ganze Zeit dabei die richtige Geschwindigkeit für den Tempomat zu finden nur damit wieder jemand meint er müsse mit 110 nach links so dass ich mittlerweile in den Gebieten eher wieder manuell Gas gebe und bremse.

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    bei 120 bin ich die ganze Zeit dabei die richtige Geschwindigkeit für den Tempomat zu finden nur damit wieder jemand meint er müsse mit 110 nach links so dass ich mittlerweile in den Gebieten eher wieder manuell Gas gebe und bremse.

    der Tempomat ist ja auch nur für relativ leere Straßen gedacht, in Belgien ist er übrigens für üblicherweise volle Autobahnabschnitte (z.B. Breda-Antwerpen) generell verboten

  • Zitat

    Original geschrieben von rmol
    der Tempomat ist ja auch nur für relativ leere Straßen gedacht, in Belgien ist er übrigens für üblicherweise volle Autobahnabschnitte (z.B. Breda-Antwerpen) generell verboten


    der Tempomat wäre gut um den Verkehrsfluss zu erhöhen - wenn die Leute ihn auch benutzen würden und gleichmäßig + vorrausschauend fahren.


    Allerdings bräuchten dafür die Deutschen Autofahrer erst mal wieder ein paar Fahrstunden. Über das sollte man eh nachdenken, Privatpiloten müssen ja auch alle 2 Jahre einen Checkflug mit einem Fluglehrer machen, aber bei Autofahrern wird das nicht gemacht obwohl man sich da mit viel geringerem Abstand zueinander bewegt.

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    120 ist definitiv zu langsam für unsere Autos


    Total coole Argumentation, wirklich.
    Das technisch Machbare ist überhaupt nicht Gegenstand der Diskussion.


    Unsere Autos verbrauchen (einmal Octavia Combi Diesel und einmal Fabia mit 1,4er Benziner) bei 120 locker 0,5 bis 1l weniger als bei 160. Beim Fabia dürfte der Unterschied sogar bei über einem Liter mehr liegen.
    Aber für manche ist das natürlich nix.
    Und da sie nur sich selbst sehen, sehen sie auch nicht, was das global ausmachen würde.


    Zitat

    Was mir meistens auffällt ist dass in Deutschland auf beschränkten Autobahnen wesentlich chaotischer gefahren wird, der Abstand wird oft nicht eingehalten, rübergezogen und dann gebremst, beim Spurwechsel der Verkehr schlechter beobachtet, zu lang links gefahren usw. In unbeschränkten Gebieten fährt es sich meistens entspannter, da mache ich einmal den Tempomat auf 160-180 und lasse manchmal jemanden vorbei, bei 120 bin ich die ganze Zeit dabei die richtige Geschwindigkeit für den Tempomat zu finden nur damit wieder jemand meint er müsse mit 110 nach links so dass ich mittlerweile in den Gebieten eher wieder manuell Gas gebe und bremse.


    Wenn ich jetzt mal daraus, dass Du bei 160 - 180 noch den Tempomat reinmachst und nur davon sprichst, dass Du jemanden vorbei lässt, obwohl Du bei dem Tempo eigentlich hauptsächlich überholen müsstest, auf Deine wahrscheinliche Fahrweise schliesse, legt das den Schluss nah, dass Du hauptsächlich von der anderen Seite auf das Thema Tempo schaust. Nämlich von der Seite der schneller fahrenden.
    Dann ist es auch klar, warum Dir das so vorkommt.
    Denn der Witz bei beschränkten Strecken ist es eben, dass es auch da viel zu viele gibt, die eben nicht nach Limit fahren, sondern deutlich schneller. Und dann ist es klar, dass es aus Sicht des zu schnell fahrenden chaotisch erscheint bzw. es zu viele gibt, die "einfach rüber ziehen". Vielleicht fahren diese Leute auch einfach nach Limit und normal, nur kommt es Dir und den anderen zu schnell fahrenden eben so vor, als verhielten sich die korrekt (limitmäßig) fahrenden falsch.


    Das ist auch der grundsätzliche Fehler, den die meisten schneller fahrenden machen:


    SIE sind die Ausnahme, SIE haben umso mehr aufzupassen, denn SIE fahren schneller, als die meisten anderen. SIE passen sich nicht der Durchschnittsgeschwindigkeit an, SIE sind es, wegen derer ein Verkehrsfluss oft nicht möglich ist, weil SIE mit Tempoüberschuss fahren.


    Das ist einfach nur eine Verdrehung der Perspektive.


    Ich fahre auch ab und an mal ein bisschen schneller, auch mal über 200. Das kommt zwar nur 3-4 mal im Jahr vor, aber gerade weil ich sonst nie so schnell fahre, ist mir in dem Moment bewusst, dass es gerade ICH bin, der hier "aus der Reihe tanzt" und ich nicht erwarten kann, dass die anderen sich mir anpassen, sondern dass ich mich in einem Bereich bewege, in dem anpassen sehr, sehr schwer ist und enge Grenzen hat.


    Und wie gesagt, da ich früher auch so gefahren bin, weiss ich, dass Schnellfahrer oft denken, die anderen seien die, die aus der Reihe tanzen. Ist aber genau anders herum.
    Und das wird immer mehr so werden, je teurer die Spritpreise werden.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    der Tempomat wäre gut um den Verkehrsfluss zu erhöhen - wenn die Leute ihn auch benutzen würden und gleichmäßig + vorrausschauend fahren.

    Nein, bei erhöhtem Verkehrsfluss ist der Tempomat wie wir ihn heute kennen (individuelle Einstellung pro Fahrzeug und unabhängig vom restlichen Verkehr) ein zusätzliches Risiko und deshalb im o.g. belgischen Beispiel zu Recht verboten.


    Sinnvoller wäre ein Tempomat, der den Verkehrsfluss berücksichtigt und z.B. zeitweise automatisch nach unten korrigiert - ist übrigens schon patentierte Technologie.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Unsere Autos verbrauchen (einmal Octavia Combi Diesel und einmal Fabia mit 1,4er Benziner) bei 120 locker 0,5 bis 1l weniger als bei 160. Beim Fabia dürfte der Unterschied sogar bei über einem Liter mehr liegen.
    Aber für manche ist das natürlich nix.
    Und da sie nur sich selbst sehen, sehen sie auch nicht, was das global ausmachen würde.



    für mich ist alles unter 10l sparsam und wirtschaftlich erträglich, das stimmt ;)



    Allerdings, wenn 1l Benzin 1,60€ kostet adnn muß man eher so rechnen:


    100km bei 120kmh = 0,84h
    100km bei 160kmh = 0,625h


    also spart Tempo 160 0,215h Zeit, rechnen wir mal auf 12€/Stunde für den Fahrer und runden um die Rechnung zu vereiunfachen auf 0,25h auf dann sind wir bei 3€ Ersparnis... Was auch für den Staat besser ist, denn an dem Liter mehr Sprit verdient er auch trotz keinerlei Mehrleistung ordentlich Steuer.

  • Entschuldige, Deine Argumentation ist absolut unpassend für den öffentlichen Strassenverkehr.
    Zeitersparnis ist in den allerwenigsten Fällen wirklich relevant. Du kannst auf den allerwenigsten Strecken wirklich so viel Zeit gut machen.
    Ich schrieb selbst weiter vorne, dass man durch ein Limit keine Zeit mehr gut machen kann. Das bezog sich aber eher auf sehr, sehr lange Strecken und relativ kurze Zeitspannen.
    Versuch mal alleine, auf 200km eine halbe Stunde durch schnelleres Fahren wieder gut zu machen und rechne Dir aus, wie hoch dafür der Tempounterschied sein müsste!
    Dann brich das mal runter auf 50km und z.B. 15 Minuten usw..
    Privat passt das so gut wie nie, aber auch geschäftlich ist es der falsche Weg, um Zeit zu sparen. Ein besseres Zeitmanagement holt viel mehr raus.
    Ansonsten siehe oben Stichwort Öffentlicher Strassenverkehr.
    Vielmehr ist genau das oft ein Problem: gehetzter Typ in übermotorisiertem Dienstfahrzeug von Termin zu Termin, im Zeitrückstand. Da wird Sicherheit nebensächlich und Wirtschaftlichkeit wird alleine im Stundensatz oder Verlust von Umsatz berechnet bzw. als Vorwand verwendet.
    Dabei kommen sie dann gerade einmal 10 Minuten zu spät beim Kunden an, warten dann aber noch 1 Stunde bei der Vorzimmerdame, weil der Kunde eh noch in einer Telefonkonferenz ist.
    Aber 15 Minuten vorher musste auf der Autobahn noch der dämliche Scheiss-Kleinwagen mit der blöden Tussi am Steuer von der linken Spur gelichthupt werden.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Ja aber 160 sind doch trotzdem ein guter Kompromiss mit dem ich hervorragend leben könnte da mein Reisetempo meist so um 150km/h ist. Man muss das ja nicht gleich so exzessiv einschneiden und ja mir macht es nichts aus ob ich 1l mehr oder weniger verbrauche. Daran verschwende ich noch nicht mal einen Gedanken.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Das ist auch der grundsätzliche Fehler, den die meisten schneller fahrenden machen:


    SIE sind die Ausnahme, SIE haben umso mehr aufzupassen, denn SIE fahren schneller, als die meisten anderen. SIE passen sich nicht der Durchschnittsgeschwindigkeit an, SIE sind es, wegen derer ein Verkehrsfluss oft nicht möglich ist, weil SIE mit Tempoüberschuss fahren.


    Das ist einfach nur eine Verdrehung der Perspektive.

    Sehe ich genauso :top:
    Entlarvend ist sein 120-Tempomat-Beispiel, bei dem der mit "nur 110" Einscherende als Störenfried empfunden wird - dass der 110er vielleicht nur einen 80er LKW vor ihm überholen möchte scheint ihn nicht zu interessieren.

  • mir geht es vor allem darum dass 160 eben eine sehr angenehme Geschwindigkeit ist die nicht wesentlich unwirtschaftlicher ist - klar, in Zeiten in denen ein Golf gerade mal 75PS hatte und 175kmh die mögliche Höchstzgeschwindigkeit war die technisch auch kaum zu beherschen war ( schlechte Reifen, schlechte Bremsen usw... ) war sogar 120-130 schnell.


    Aber mit einem modern gut ausgestatteten Auto ( mittlerweile packt ja schon jedes Kompaktklassefahrzeug 210kmh ) ist eben auch 160-180 sehr angenehm fahrbar und dank guter Motoren ( hmm, mein Beziner ist da gerade mal bei 3500 Umdrehungen ) bei geringen wirtschaftlichen Nachteilen.



    Soll wirklich die Zukunft so aussehen dass wir unsere technischen Meisterstücke bei 50% des möglichen betreiben ? Die Autos sind gebaut um diese Geschwindigkeiten zu ermöglichen und das ermöglichen diese auch sehr sicher.



    Klar habe ich nichts gegen sinnvolle Tempolimits, z.B. die neuen Schilderbrücken auf der A8 finde ich sehr gut, denn da wird die Regelung auf die Witterung und Verkehrsdichte angepasst, also sehr sinnvoll und von allen Autofahrern akzeptiert, aber auf einer leeren Autobahn mit 120 zu schleichen sehe ich nicht ein.

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