Fachkräftemangel wirklich real?

  • Dann sollten die Mobilfunkanbieter faire Preismodelle entwerfen und den Kunden präsentieren, dann würden sie nicht in die selbstgemachte Falle tappen. Es gab Zeiten, da kostete ein Otto-Normalverbraucher-Handyvertrag 10 EUR im Monat und die Gesprächsgebühren pro Minute nochmal "Summe X". Man wollte dann schlau sein und den Leuten Verträge für 5 EUR oder für nix andrehen, dafür zu teuren Verbindungspreisen. Jeder Netzbetreiber veräppelt(e) seine Kundschaft inzwischen mit billigen Zweitmarken. Inzwischen muss es überall Flatrate sein, dafür zu deutlich gestiegenen monatlichen Vertragskosten. Es gibt kaum noch jemanden, der das durchschaut, die Leute suchen sich dann etwas (vermeintlich) Billiges und die Netzbetreiber wundern sich, dass die Verbraucher, verloren im Angebotsdschungel, nicht mehr die gewünschten Einnahmen bringen. Man müsste ihnen nur kostendeckende Preise zu fairen Bedingungen bieten, aber sich nicht gegenseitig so sabottieren, dass der Markt nicht mehr richtig funktioniert.


    Das zu den Ärzten Gesagte kann ich nur unterstreichen: ich erlebe bei einer nahen Bekannten seit 4 Jahren, wie die in der Klinik vom Chefarzt verarscht wird. Nicht sie alleine, sondern auch die fast 50 Kolleginnen und Kollegen an dieser Uniklinik. Der Chefarzt ist nach meiner Definition einfach nur ein menschenverachtender Psycho. Leider ist es aber symptomatisch für den Umgang mit Assistenzärzten in Deutschland. 2-3 Überstunden täglich sind realistisch und keine Übertreibung. Dieses in Verbindung mit Schichtdiensten und einem sowieso verantwortungsvollen Beruf, die Leute sind völlig ausgelaugt.
    Die Ausbildung eines Arztes kostet in Deutschland etwa 1 Million EUR, darin enthalten die Kosten von Grundschule, Gymnasium und Studium. Anstatt dieses investierte Kapital nach dem Staatsexamen nutzen zu können indem man gut ausgebildete Mediziner hat, vertreibt man die Leute mit unmöglichen Arbeitsbedingungen. Die Schweiz, Norwegen und andere Länder lachen sich darüber tot, denn wenn die deutsche Ärzte zu sich einladen bekommen sie gute Mediziner und haben bei jedem von ihnen 1 Million EUR Investition gespart. Im Ausland bekommen deutsche Ärzte nahezu doppeltes Gehalt bei halber Arbeitszeit, und dazu hat der zeitweilig im Ausland tätige Arzt noch eine Auslandserfahrung im Lebenslauf stehen...


    Bei Büroberufen mache ich selber die Erfahrung, es gibt Stellen wie Sand am Meer, aber 95% davon ist Zeitarbeit. Diese verdammte Sklavenhalter-Bande beutet Mitarbeiter aus. Wer eine Stelle sucht kommt inzwischen kaum noch an diesen Menschenhändlern vorbei. Die Motivation der Mitarbeiter, die in Unternehmen als 2.-Klasse-Mitarbeiter behandelt werden und bei einer Übernahmequote von ca. 7% entgegen der Lügen der Branche faktisch doch nur selten Übernahme-Optionen haben, sich anzustrengen, ist natürlich eher mäßig. Wer sich als Zeitarbeitssklave verkaufen muss und durchschaut hat, dass er so für dumm verkauft wird, sich öfter auf neue Unternehmen einstellen muss, wird sich natürlich nie wirklich einarbeiten und nie gute, motivierte Leistung bringen. Wozu sollte er auch? Und dann heißt es "Facharbeitermangel"!


    Dieser Mangel ist künstlich. In Deutschland gibt es massenweise gut ausgebildete und fähige Arbeitnehmer, nur wenn Unternehmen glauben, für mieseste Gehälter gute, engagierte Mitarbeiter zu bekommen, wird das nicht funktionieren.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

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  • Es gibt einen Arbeitskräftemangel in den Branchen, die so schnell wachsen, dass die Arbeitskräfte nicht schnell genug nachwachsen.


    Zum Beispiel sucht die Online- Branche händeringend z.B. Softwareentwickler und Fachinformatiker, und zahlt ab 20€/h aufwärts (nix mit Mindestlohn). Allerdings wird auch hier eine Ausbildung/ ein Studium vorausgesetzt.


    Wenn jemand, der nicht nach Tarif oder in Anlehnung an einen Tarif zahlt, von Fachkräftemangel redet, dann ist das natürlich nur Fake.

  • Hallo!


    Mich wundert weder der Fachkräftemangel noch dass immer mehr ausländische Fachkräfte nach Deutschland kommen. Die deutsche Fachkraft will ja nur arbeiten wenn der Arbeitsplatz und die Bezahlung stimmen. Gerade erst wieder in einem anderen Forum gelesen. Da ist auch ein Ingeneur der keine von der ARGE angebotenen Berufe nehmen will, weil diese nicht seiner Qualifikation entsprechen und/oder die Bezahlung nicht stimmt. Kaum ein deutscher Ingeneur will für weniger als 5.000,- Euro Netto im Monat arbeiten. Und die wollen auch nicht "dequalifiziert" werden.


    Gruß, René

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel Da ist auch ein Ingeneur der keine von der ARGE angebotenen Berufe nehmen will, weil diese nicht seiner Qualifikation entsprechen und/oder die Bezahlung nicht stimmt. Kaum ein deutscher Ingeneur will für weniger als 5.000,- Euro Netto im Monat arbeiten. Und die wollen auch nicht "dequalifiziert" werden.


    Diese Ansicht kann der Arbeitslose gegenüber dem Arbeitslosenamt aber nur innerhalb der ersten Monate der Arbeitslosigkeit unschädlich vertreten. Wenn er es länger macht, gibt es kein Alg mehr :cool: .


    Ich würde als Ingenieur auch alles versuchen, dass ich wieder einen ingenieurjob bekomme, und alles versuchen, dass ich z.B. statt als Produktionshelfer zu arbeiten vom Amt eine Weiterbildung bezahlt bekomme.


    Weiter vorn kam zur Sprache, dass Fachleute mit über 40 keinen Job mehr finden. Ich kann das zumindest für einen Bekannten von mir nicht bestätigen (Elektronik- Technologe): Seine Solarbude hat Stellen abgebaut, und ihn rausgekegelt. Amt hat irgendeinen Kurs bezahlt. Neuer Arbeitgeber (großer Stapler- Hersteller) hat sich die Kursteilnehmer unauffällig auffällig im Kurs angesehen, und den Bekannten direkt nach dem Kurs eingestellt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Truthahn
    Diese Ansicht kann der Arbeitslose gegenüber dem Arbeitslosenamt aber nur innerhalb der ersten Monate der Arbeitslosigkeit unschädlich vertreten. Wenn er es länger macht, gibt es kein Alg mehr.

    Bei meinem einzigen Anwendungsfall ist das genau umgekehrt: drei Jahre bei zwei Arbeitgebern beschäftigt, seit über 10 Jahren arbeitslos, formale Qualifikation natürlich längst nichts mehr wert. Abgesehen von gelegentlichen, mehr oder weniger sinnlosen Kursen kommt da aber nichts, nichtmal Kontrolle und Anwendung von Eingliederungsvereinbarungen, obwohl's hier auch für Nichtfachkräfte auch außerhalb von Zeitarbeitsfirmen Stellenangebote gibt. Der wird offensichtlich beim Amt immer noch als Akademiker angesehen. Hat auch nichts geändert, daß die Familie vor einigen Jahren in den benachbarten Arbeitsamtbezirk umgezogen ist, auch dort wird er weiter gepudert. Eine Kürzung gab's noch nie.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Hallo!


    Mich wundert weder der Fachkräftemangel noch dass immer mehr ausländische Fachkräfte nach Deutschland kommen. Die deutsche Fachkraft will ja nur arbeiten wenn der Arbeitsplatz und die Bezahlung stimmen. Gerade erst wieder in einem anderen Forum gelesen. Da ist auch ein Ingeneur der keine von der ARGE angebotenen Berufe nehmen will, weil diese nicht seiner Qualifikation entsprechen und/oder die Bezahlung nicht stimmt. Kaum ein deutscher Ingeneur will für weniger als 5.000,- Euro Netto im Monat arbeiten. Und die wollen auch nicht "dequalifiziert" werden.


    Gruß, René


    Ich war vor einigen Monaten in WHV zu Gast.
    Dabei habe ich am Südstrand eine bleibe gesucht und gefunden. ;)
    Abends in der Kneipe bin ich mit der Bedienung ins Gespräch gekommen....


    Sie hat studiert(keine Ahnung was), weil ich nicht nachgefragt habe..
    Sie suchte im Umkreis von 100 KM eine Anstellung, bis Nordhorn..


    Sie hat sich beworben..
    Bei den Gehaltsvorstellungen gab sie 1900€ an.
    Es gab noch eine Mitbewerberin.., die sich für 1300€ Brutto Angeboten hat.. :flop:


    Was daraus geworden ist, leider keine Ahnung....


    Gruß Hope0815 :)

  • 1900,- Euro ist ein faires Angebot (Netto versteht sich). Als jung Studierter könnte man auch 3000,- Euro erwarten. Aber gleich kurz nach dem Studium mit 6000,- Euro zu kommen ist m.E. überzogen. Dafür mussten "langgediente" Ingeneure schon ein paar Jahre warten/arbeiten. Mal davon abgesehen muss man auch Zeit haben soviel Geld auszugeben.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    1900,- Euro ist ein faires Angebot (Netto versteht sich). Als jung Studierter könnte man auch 3000,- Euro erwarten. Aber gleich kurz nach dem Studium mit 6000,- Euro zu kommen ist m.E. überzogen. Dafür mussten "langgediente" Ingeneure schon ein paar Jahre warten/arbeiten. Mal davon abgesehen muss man auch Zeit haben soviel Geld auszugeben.


    Es waren 1900€ Brutto....

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    (Netto versteht sich). Als jung Studierter könnte man auch 3000,- Euro erwarten.

    Also 5.450 EUR brutto? In welchen Tagtraum bist du denn gerade hängen geblieben? :eek: :D Oder anders: Wo genau gibt es diese Stellen für "jung Studierte" (was auch immer das sein mag)?

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