Der Ausgabeaufschlag bei Fonds dient dazu die Vertriebskosten zu decken, er landet z.B. teilweise bei der Bank die den Fondsverkauf vermittelt hat.
Der Kauf über die Börse hat neben dem gesparten Ausgabeaufschlag den Vorteil, dass man sofort sieht zu welchem Preis der Fonds im eigenen Depot landet, beim Kauf über Bank oder Fondsgesellschaft können mehrere Tage vergehen bis die Transaktion (An/Verkauf) ausgeführt ist. Weiterhin ist ein fortlaufender Handel möglich, d.h. der Preis bildet sich ständig neu auf Basis von Angebot und Nachfrage während der Preis der Fondsgesellschaft in der Regel nur einmal am Tag ermittelt wird.
Nachteile beim Börsenhandel sind die Gebühren, die je nach Börsenplatz und Bank unterschiedlich hoch ausfallen. Zudem gibt es in der Regel einen Unterschied zwischen Geld und Briefkurs, es entsteht so beim Kauf meist eine Form von Aufgeld auf den eigentlichen Wert des Fonds (den Rücknahmepreis), dieser fällt allerdings naturgemäß deutlich kleiner aus als der "richtige" Ausgabeaufschlag. Weiterhin kann man meines Wissens nur ganze Stücke handeln (keine Anteilsbruchstücke), was bei Fonds mit sehr hohem Kurswert ein Problem darstellen kann (z.B. stand der sehr beliebte Carmignac Patrimoine vor kurzem noch bei über 5000€ je altem Anteil, mittlerweile wurde der aber gesplittet und steht bei 500€ nochwas je neuem Anteil).
Wenn tatsächlich immer nur ein bestimmter Fonds, möglicherweise auch per Sparplan gekauft werden soll wäre es vielleicht sinnvoll nach einer (Direkt-)Bank zu suchen bei der es diesen ohne oder mit deutlich verringertem Ausgabeaufschlag gibt.
Man kann Aktien etc. den ganzen Tag handeln, solange man einen Handelspartner findet. Ob dieser Handelspartner an einer Börse sitzt oder man über den außerbörslichen Handel von z.B. Lang&Schwarz, Commerzbank etc. geht ist egal. Allerdings muss die eigene Depotbank den Handel unterstützen was häufig nicht oder nur gegen hohe Gebühren geht (je "exotischer" die Börse desto höher).
Persönlich handle ich nur solange auch an der Heimatbörse der jeweiligen Aktie gehandelt wird (es sei denn katastrophale Ereignisse machen ein sofortiges Eingreifen nötig). Außerhalb dieser Handelszeiten wird die Geld/Brief-Spanne größer d.h. die Kurse werden schlechter, was den Faktor der "Unsicherheit" aufgrund des Fehlens von Kursen der Heimatbörse wiederspiegelt
Den Effekt kann man z.B. erkennen wenn man sich die Geld/Brief-Spanne von US-amerikanischen Aktien in Frankfurt kurz vor und kurz nach der Öffnung der New Yorker Börse ansieht.
Diese Ausführungen stellen im Übrigen nur meine persönliche Meinung dar und sollen zur Diskussion und eigenen Gedanken anregen. Sie sind keine Empfehlung oder Aufforderung zum konkreten Handeln.