Besserverdiener mit 80.000 € Jahreseinkommen?

  • Zitat

    Original geschrieben von 7650w
    Die Zinsen werden versteuert und sind bei vielen schon mal versteuert worden!
    Ist das keine Doppelbesteuerung?


    Zinsen (nicht das bereits versteuerte Guthaben für das du die zinsen bekommst!) werden einmal versteuert. richtigerweise genau wie arbeitseinkommen (naja fast, es gibt da ja noch den freibetrag).
    und bei wem und wieso werden die zinsen nun mehrmals versteuert? das würde mich mal interessieren.

  • ja aber dein geld bleibt dir ja auch! lediglich die zinsen die dein geld dann erwirtschaftet werden versteuert. Da ist nix mit Doppelversteuerung!


    Wenn du es nicht glaubst, dann lass dein Geld aufm Girokonto zu 0,0% und du wirst sehen, dass du keine Steuern zahlst :D ganz legal!


    etwas anderes wäre die vermögenssteuer, bei der dein Guthaben nochmal versteuert wird, nur weil du es nicht ausgegeben hast. das wäre eine doppelbesteuerung und das finde ich auch verkehrt.

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Meinst Du wohl im Ernst daß jemand bereit ist mehr Krankenkassenbeiträge zu zahlen weil dann ein anderer vieleicht etwas weniger zahlen muß? Das wegen der Gerechtigkeit alle Einkommensarten für die Berechnung herangezogen werden sollen halte ich für sehr fadenscheinig wenn es anderseits eine Beitragsbemessungsgrenze gibt. Warum soll dann jemand mit 15000 Euro Monatseinkommen auch nicht mehr Krankenkassenbeiträge zahlen als derjenige mit 5500 Monatseinkommen? Das Gerechtigkeitsargument zieht da nicht. Bei der Grundsteuer handelt es sich eh schon genauso wie bei der Erbschaftssteuer um eine Substanzsteuer, die meiner Meinung nach sowieso ganz abgeschafft gehören.


    Ob jemand bereit dazu ist oder nicht, spielt zum Glück keine Rolle. Reich sein und höhere Steuern zahlen sollen immer die anderen, das liegt in der Natur des Menschen. Das ändert aber nichts daran, dass eine solche Reform objektiv sinnvoll wäre. Über die BBM kann man gerne reden, jemand mit 15k € Einkommen sollte mehr ins Krankensystem einzahlen, als jemand mit 5k, da bin ich bei dir.
    Gibt es eigentlich irgendeine Steuer, die du für sinnvoll erachtest? Oder ist das im Grund alle ungerecht?

  • Zitat

    Original geschrieben von 7650w
    Wenn das dann ALLE (incl. Beamte- keine private KV mehr) zahlen und die mit kleinen Einkommen einen Ausgleich bekommen und Kinder beitragsfrei sind, warum nicht?
    Dies gepaart mit der Möglichkeit der Zusatzversicherung. Diesen Markt kann die PKV dann abgrasen.


    dann aber wirklich nur eine Grundversorgung für den schweren Krankheitsfall, z.B. für Operationen und schwere Krankheiten, auf das ambulante Zeug könnte man eigentlich verzichten bzw. das könnte man privat absichern.


    Wenn dadurch z.B. mein Krankenversicherungsbeitrag um 50€ sinken würde könnte ich sicher theoretisch jeden Monat zum Arzt und würde immer noch billiger fahren - und sollte es doch mal etwas ernsthaftes sein dann gäbe es ja die Versicherung bzw. für den Luxus die Zusatzversicherung.


    So ein Arztbesuch ist günstiger wie man denkt, ich mußte z.B. für ein Hobby eine komplette, recht strenge Ganzkörperuntersuchung mit viel Labor und aufwendigen Untersuchungen machen, hat gut eine Stunde gedauert und 150€ gekostet, nur wann wird man mal 1 Stunde beim Arzt behandelt ? Selbst wenn es 1* im Jahr vorkommt ist es immer noch günstiger wie die "Vollkasko ohne Selblbstbeteiligung" - die üblichen 7,50€ fürs Rezept und 10€ für die Beratung sind nicht Existenzbedrohend, also meiner Meinung nach nicht Bestandteil für eine Pflichtversicherung.


    Bei der PKV würde ich mindestens 750€ Selbstbeteiligung wählen, so flexibel sind unsere Pflichtversicherungen leider nicht. Was man auch mal einführen könnte wären Risikozuschläge für ungesundes Leben, also Rauchen, Übergewicht, Risikosportarten ( oh, evtl kostet mich das ein paar Euro ;) )

  • Chronisch Kranke haben da aber einen Nachteil.
    Grundsätzlich ist Eigenverantwortung ok und ich frage mich auch manchmal, warum manche Zeitgenossen das Auto Vollkasko versichern und eine Handyversicherung abschliessen, auf der anderen Seite aber bei der GKV einen Aufstand machen.


    Tatsache ist und bleibt, dass das derzeitige Modell GKV/PKV in der heutigen Form einer Neuordnung bedarf.

    Beste Grüße
    W.

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    ja aber dein geld bleibt dir ja auch! lediglich die zinsen die dein geld dann erwirtschaftet werden versteuert. Da ist nix mit Doppelversteuerung!


    Wenn du es nicht glaubst, dann lass dein Geld aufm Girokonto zu 0,0% und du wirst sehen, dass du keine Steuern zahlst :D ganz legal!


    etwas anderes wäre die vermögenssteuer, bei der dein Guthaben nochmal versteuert wird, nur weil du es nicht ausgegeben hast. das wäre eine doppelbesteuerung und das finde ich auch verkehrt.


    Ich verstehe Dich, ich sehe aber auch Inflation an meinem Geld knabbern, gell ;)

    Beste Grüße
    W.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob

    Gibt es eigentlich irgendeine Steuer, die du für sinnvoll erachtest? Oder ist das im Grund alle ungerecht?


    Natürlich gibt es Steuern die sinnvoll sind. Der Staat muß ja schließlich irgendwoher das benötigte Geld nehmen. Die Einkommenssteuer bzw. Körperschaftssteuer bei Kapitalgesellschaften ist schon grundsätzlich eine sinnvolle Steuerart. Streiten kann man immer über deren Ausgestaltung, dies ist schon klar. Alkohol- und Tabaksteuer halte ich auch grundsätzlich für sinnvoll, es handelt sich da ja um die Besteuerung von gesundheitsschädlichen Produkten. Nicht ganz sicher bin ich mir bei der Mehrwertsteuer. Vieleicht sollte man diese auch auf die Einkommenssteuer umllegen, bei dann auch entsprechend höheren Steuersätzen. Dies wird allerdings nicht ganz so einfach umzusetzen sein und vermutlich auch nie kommen. Es gibt da noch viele weitere kleinere Bagatell-Steuerarten auf die ich jetzt nicht alle wegen der Fülle eingehen kann. Die sollte man sich auch im Einzelnen anschauen und überlegen ob die eine oder andre nicht abgeschafft werden und die Einkommenssteuer umgelegt werden kann. Erbschafts-Grund- und Vermögenssteuer halte ich als reine Substanz-Steuern nicht für sinnvoll.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von 7650w
    Chronisch Kranke haben da aber einen Nachteil.
    Grundsätzlich ist Eigenverantwortung ok und ich frage mich auch manchmal, warum manche Zeitgenossen das Auto Vollkasko versichern und eine Handyversicherung abschliessen, auf der anderen Seite aber bei der GKV einen Aufstand machen.


    Tatsache ist und bleibt, dass das derzeitige Modell GKV/PKV in der heutigen Form einer Neuordnung bedarf.


    schwere Krankheiten, also auch chronisch könnte man ja einschließen.


    Was mich immer nervt sind z.B. Leute die wegen jeder Kleinigkeit die durch 24 Stunden Bettruhe verschwindet zum Arzt rennen, dort ein Placebo-Rezept ( irgendetwas gegen Brechreiz, Hustenreiz etc, also Symptom, nicht Ursache ) bekommen und gleichzeitig noch eine Krankmeldung über 3 Tage. Seit die Praxisgebühr abschafft wurde ist die Hemmschwelle sogar noch gesunken.
    Was das allein für Kosten verursacht...



    Ansonsten, ich habe mich ja über die Praxisgebühr aufgeregt weil diese vor allem diejenigen trifft die nicht so oft zum Arzt rennen, die "Dauerkunden" haben sich für 40€ die "Arzt-Jahresflatrate" gekauft, viel fairer wäre es z.B. gewesen wenn man pro Arztbesuch 5€ verlangt hätte...




    Ich bin einer der nur wirkliche Risiken absichert, z.B. mein Auto ist so versichert dass ich zwar nicht am Hungertuch nage wenn ich es zu Schrott fahre, aber eine kleine Schramme ist nicht versichert, also recht hohe Selbstbeteiligung...

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    ... Außerdem läßt du die Krankenkassenbeiträge auf alle Einkommensarten völlig außen vor. Da kommen auf alle gesetzlich Versicherten welche außer Arbeitseinkommen noch irgendein weiteres Einkommen haben, wie z:B. Kapitaleinkünfte, Mieteinnahmen usw. höhere Abgaben zu. Freibeträge sind da nicht vorgesehen, dies trifft da mit Sicherheit mehr als 10 Prozent der Bürger. ...


    In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass ein Teil der gesetzlich versicherten auch jetzt schon Beiträge auf Grundlage sämtlicher Einkommensarten zahlt.


    Das sind etwa Selbständige (auch kleine), in der GKV versicherte Beamte (bis Mitte der 1980er Jahre hatten Beamte ein Wahlrecht) - letztlich alle Mitglieder, die sich freiwillig in der GKV versichern. Sogar für freiwillig versicherte Gutverdiener (über der Beitragsbemessungsgrenze) gilt dies prinipiell - nur wirkt es sich für diesen Personenkreis wegen Erreichens des Höchstbetrags nicht aus.


    Diese Ungleichbehandlung ist in meinen Augen durch nichts zu rechtfertigen.


    Und es geht noch weiter:
    Während der größte Teil der pflichtversicherten Rentner (bis auf wenige Ausnahmen) nach Eintritt in den Ruhestand auch ohne Arbeitgeberzuschuss (in der KVDR) weiterhin nur die Hälfte des des Beitrags zahlt, gilt das für andere Ruheständller nicht. Fällt der Arbeitgeberzuschuss mit Beginn des Rentenbezugs weg oder gab es nie einen, zahlen sie den vollen Beitrag - und zwar aufalle Einkunftsarten. Beim erstgenannten Personenkreis, der nur die Hälfte zahlt, bleiben sonstige Einnahmen als zusätzliches Schmankerl vollkommen außen vor.


    Was soll das??


    Frankie

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