Vodafone bekommt HD Voice !

  • Zitat

    Original geschrieben von gaspode
    Selbes Netz notwendig. Aktuell geht bei der Telekom ja nicht mal der Übergang von T-Mobilnetz nach Telekom Festnetz.

    HD-Verbindungen zwischen Mobilfunk und Festnetz sind weitaus komplexer als netzübergreifend von Mobilfunk zu Mobilfunk, weil der bei AMR-WB eingesetzte G.722.2 außer dem ähnlichen Namen nichts mit dem bei VoIP verwendeten G.722 zu tun hat. Ein wesentlicher Unterschied ist u.a., daß G.722 mit einer starren Bandbreite von 64 KBit/s arbeitet, während G.722.2 mit variablen Bandbreiten zwischen 1,75 - 23,85 KBit/s funktioniert.
    Daher müssen HD-Telefonate zwischen Mobilfunk und Festnetz vom Gateway transkodiert werden, was sicherlich nicht ganz trivial ist. Mich wundert allerdings, daß sich keiner unserer beiden Premium-Anbieter (Telekom und Vodafone) die Mühe macht so ein Gateway an den Start zu bringen. Das wäre ein attraktives Feature, das sicherlich Zuspruch der Kunden fände und die Preisdifferenz zum Wettbewerb rechtfertigen könnte.

  • Aber einen Stream mit maximal 23,85kbit/s in einen Stream mit konstant 64kbit/s unterzubringen, kann so schwer nicht sein. Im Idealfall gibt es noch eine Überdeckung des Frequenzgangs, so dass man nur aussen herum auffüllen bzw. abschneiden muss. Wie auch immer - der Wille muss da sein.


    Aber ich habe Hoffnung!


    Grüße,
    Sebastian

  • Es reicht nicht einen 23,85 KBit/s Stream mit Füllbits auf die 64 KBit/s zu bringen, sondern das Problem sind die unterschiedlichen Kompressionsverfahren. Das bedeutet, daß jedes Telefonat in beide Richtungen in Echtzeit transkodiert werden muß, was in der Summe sicherlich auch ordentlich CPU Power kostet, zumal man stets Reservern für das größtmögliche Anrufaufkommen vorhalten muß.

  • Warum kann das SIP VoIP-Telefonat nicht den selben Codec weiter verwenden wie er im Mobilfunknetz verwendet wird? Natürlich vorausgesetzt beide SIP-Gegenstellen unterstützen ihn.

  • Zitat

    Warum kann das SIP VoIP-Telefonat nicht den selben Codec weiter verwenden wie er im Mobilfunknetz verwendet wird?


    Klar, sollte gehen. Es spricht eigentlich nichts dagegen den AMR-WB-Codec transparent auch über VoIP weiter zu reichen - bei SIP ist die eigentliche Payload Sache der Endgeräte. Das Problem: Die meisten Endgeräte können kein AMR-WB. Evtl. gibt es einige Soft-Phones, die AMR-WB implementiert haben, aber in den meisten Fällen wäre es sicherlich sinnvoller nach G.722 zu wandeln.


    Es gibt ja auch kein VoIP-Gateway, welches den im GSM-Netz verwendeten GSM-Codec transparent weitergibt, sondern es wird immer nach G.711 gewandelt.


    Marc


    P.S. Es gibt tatsächlich schon einen RTP Payload Type für AMR-WB: http://tools.ietf.org/html/rfc4867


    P.P.S. Und auch für AMR-WB+: http://tools.ietf.org/html/rfc4352

  • Zitat

    Original geschrieben von gaspode
    Aktuell geht bei der Telekom ja nicht mal der Übergang von T-Mobilnetz nach Telekom Festnetz.


    Ist das bestätigt? Nach der Information suche ich schon lange. Gibt es Quellen?


    Mich würde mal ein Wireshark-Log interessieren, bei dem bei einem Anruf zu einem HD-Smartphone im Session Description Packet(*) die von der Telekom angebotenen Codecs zu sehen sind.


    Marc


    (*) http://de.wikipedia.org/wiki/Session_Description_Protocol

  • also ich hatte gerade mit einem Kumpel (beide iPhone 5) ein längeres Gespräch und wir haben uns anfangs gewundert warum der Ton so ungewöhnlich ist, aber dann ist mir eingefallen das es HD voice ist :-) hört sich echt cool an! finds super


    Ort: Nürnberg

  • Hi,


    der Netmonitor meines Samsung Galaxy S3 LTE im Vodafone 3G-Netz zeigt inzwischen "AMR-WB 12.65 Kbit/s" an. Gesehen in Düsseldorf. Also scheint Vodafone mit HD Voice zu starten...

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von DTN
    der Netmonitor meines Samsung Galaxy S3 LTE im Vodafone 3G-Netz zeigt inzwischen "AMR-WB 12.65 Kbit/s" an. Gesehen in Düsseldorf. Also scheint Vodafone mit HD Voice zu starten...


    Wird schon seit einiger Zeit eingebaut/umgerüstet, nachdem eine Testphase in ausgewählten regionen wohl erfolgreich war.


    Was mich wundert an der Aktion, das einige Endgeräte HD überhaupt nicht unterstützen und das wiederum mit Zusatztechnik imNetz umgebogen werden muss, damit ein HD-Call überhaupt dahin gehen kann. Wieder mal einen nicht sonderlich gut durchdachte Technologie.


    Zitat

    Warum kann das SIP VoIP-Telefonat nicht den selben Codec weiter verwenden wie er im Mobilfunknetz verwendet wird?


    Immmer das selben Problem: Können und Wollen.
    Sicherlich geht das, aber ob das gewollt wird seitens der Mobilfunker weiss ich nicht.


    Gleiches gilt für Netzübergange, da kann es nicht gehen, da hier immer noch eine einheitlicher Standart für Telefonverbindungen eingehalten werden muss, egal was die Gegenstelle kann. Und das heisst 64 KBit/s Signal mit entsprechender Signalisierung, ähnlich ISDN.
    Also wird mal letztendlich bei einem HD-Call zwischen zwei Netzen immer eine Umwandlung auf "ISDN" machen müssen.


    Zitat

    Es reicht nicht einen 23,85 KBit/s Stream mit Füllbits auf die 64 KBit/s zu bringen, sondern das Problem sind die unterschiedlichen Kompressionsverfahren. Das bedeutet, daß jedes Telefonat in beide Richtungen in Echtzeit transkodiert werden muß, was in der Summe sicherlich auch ordentlich CPU Power kostet, zumal man stets Reservern für das größtmögliche Anrufaufkommen vorhalten muß.


    Signalprozessoren heisst das Zauberwort.
    Es wird schon seit Beginn der digitalen Mobilfunknetze eine Umwandlung von 9,6 KBit/s ( GSM, UMTs hat andere Bandbreiten und variable ) auf 64Kbit/s durchgeführt und zwar an der Schnittstelle zw. Mobilfunk-Accessnetz und dem Mobilfunk-Switching-Netz, zu deutsch den Vermittlungsstellen, weil die können nur 64KBis/s verarbeiten, ist nun mal Standart ( zumindest damals ) heute im VoIP-Zeitalter sind die auch flexibler.

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