Muss Vermieter zustimmen, wenn Makler eingeschaltet wird

  • Hallo!


    Lage:


    Ich beziehe in Kürze eine andere Wohnung. Da sich dies kurzfristiger als gedacht ergab, werde ich vor Ablauf der 3monatigen Kündigungsfrist ausziehen. Beim Einzug damals sagte mir mein Vermieter, dass der Mietvertrag bei einem etwaigen Auszug dann auch früher aufgelöst werden könnte, wenn ich einen Nachmieter präsentieren könnte.


    Frage:


    Darf man für die Nachmieter-Suche einen Makler einschalten oder bedarf dies der expliziten Zustimmung des Vermieters?


    Vielen Dank vorab!

  • Hast du das mit der vorzeitigen Auflösung denn überhaupt schriftlich? Falls nein, wirst du ohnehin nicht um ein Gespräch mit dem Vermieter herumkommen.


    Und Makler (in meinen Augen die Ausgeburt des Teufels, aber das ist ein anderes Thema) hin oder her, der Vermieter wird sicherlich nicht einfach irgendeinen beliebigen Nachmieter akzeptieren wollen, sondern ihn selbst auswählen bzw. vorher prüfen.

  • Als Nicht-Eigentümer wirst du wohl gar keinen Makler für die Vermietung einschalten können. Der Vermieter muss nicht jeden Nachmieter akzeptieren, den du ihm vorschlägst.

  • mach ne anzeige bei immobilenscout o.ä.
    zeitlich kein größerer aufwand als nen makler zu beauftragen und letztlich macht der makler auch nix anderes...

  • Der Vermieter "muss" gar keinen Nachmieter akzeptieren, auch dann nicht, wenn Du ihm 10 Stück präsentierst, die sogar eine höhere Miete als Du zahlen würden.


    Sprich' zuerst den Vermieter an, frag ihn ob das mit dem Nachmieter finden noch gilt, und dann frag nach ob Du einen Makler einschalten "darfst".


    Seriöse (bzw. "gute") Makler handeln ohnehin nur mit Alleinauftrag, und da wird Dein Vermieter wahrscheinlich nicht mitspielen...


    Gruß Jörg


    stanglwirt: Makler machen deutlich mehr als eine Anzeige im Immobilienscout. Ich würde nie mehr ohne Makler vermieten...

  • Zitat

    Original geschrieben von jof
    stanglwirt: Makler machen deutlich mehr als eine Anzeige im Immobilienscout. Ich würde nie mehr ohne Makler vermieten...


    Eben, für den Vermieter rechnet sich ein Makler. Allerdings auch nur weil er diesen in Deutschland nicht bezahlt, sondern der neue Mieter und für diesen macht er halt Grobgesagt nicht mehr wie ein Anzeige irgendwo schalten.
    Zumal man mit der Provision von gut 2 Mieten+19% deutlich mehr anfangen kann wie so etwas zu unterstützen.

  • Ich z.b. lehne Wohnungsangebote, wo Makler die Finger im Spiel haben und fürs "Nichtstun" 2MM +19 % Courtage haben wollen generell ab.

    Wenn du tot bist, dann weißt du nicht das du tot bist. Es ist nur schwer für die anderen. Genau so ist es, wenn du blöd bist.

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    mach ne anzeige bei immobilenscout o.ä.
    zeitlich kein größerer aufwand als nen makler zu beauftragen und letztlich macht der makler auch nix anderes...

    und das, wie ich gehört habe, häufig auch nur mit wochenlanger Verspätung!


    => bevor du dich im Zweifel nach Wochen ärgern musst dass der Makler nichts erreicht hat außer die Vermietung zu verhindern (!) - denn du unterschreibst dass du selbst nicht tätig werden darfst da er das jetzt übernimmt, schalte die Anzeige lieber selbst.


    Ist wirklich kein größer Aufwand.



    jof: dann musst du an einen guten Makler gekommen sein. Rein theoretisch gibt es ja viel Spielraum was man als Makler machen könnte um sich abzuheben aber praktisch habe ich bei schätzungsweise 30-40 Wohnungsbesichtigungen nur einen Makler erlebt der sich wenigstens ein wenig Mühe gab die Wohnung zu zeigen.
    Auch die an mich gerichteten Fragen wären nicht dazu geeignet gewesen für den Vermieter irgend eine Form von Sicherheit zu erreichen die der Vermieter nicht selbst hätte, mit wenig Aufwand, auch erzielen können.


    Kannst aber gerne mal berichten was der Makler für dich gutes erreicht hat!

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Zitat

    Original geschrieben von polli   jof: dann musst du an einen guten Makler gekommen sein. (...)


    Genau so ist es. Ich habe (ebenfalls) die Erfahrung gemacht, dass es sehr viele mittelmäßige, aber nur ganz wenig wirklich gute Makler gibt. Aber ein guter reicht mir ja...


    Bei diversen Haus- und Wohnungsbesichtigungen musste ich feststellen, dass häufig Objekt und Kunde gar nicht zusammenpassen, dass insbesondere Makler ohne Alleinauftrag dem Vermieter/Verkäufer Aktivität vorgaukeln wollen, in dem sie möglichst viele (aber sinnlose) Termine machen, usw. Das ist in der Tat Murks.


    Vom guten Makler erwarte ich (als Vermieter/Verkäufer) eine realistische Einschätzung des Objekts in bezug auf erzielbare Miete bzw. erzielbarer Verkaufspreis, die Erstellung eines Exposees mit den relevanten Objektdaten und Fotografien, und ein Abklopfen des potentiellen Mieters/Käufers in bezug auf auf die für mich wichtigen Punkte (kann er zahlen, passt er ins Umfeld, Raucher/Nichtraucher, Haustiere, usw.)


    Ferner kümmert sich der Makler um den Mietvertrag (unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung) bzw. unterstützt beim Verkauf den Notar beim Aufsetzen des Kaufvertrags. Auch bei der Übergabe (sowohl beim Einzug als auch beim Auszug) ist er dabei und schreibt das Protokoll.


    Und ein guter, ortskundiger Makler hat meistens schon passende Interessenten im Portfolio, und muss gar nicht mehr groß inserieren.


    Da dessen Leistungen überwiegend den Vermieterinteressen dienen, habe bzw. hätte ich kein Problem, als Vermieter/Verkäufer den Makler selbst zu bezahlen. Dass aber im Regelfall der Mieter zahlt, hat für mich den Charme, dass durch die Maklerkosten ein "bestimmtes Klientel" (z.B. "Sparbrötchen" und Pfennigfuchser, selbst ernannte Mietrechtsexperten, Spinner, Lebenskünsteler, usw.) abgeschreckt wird, und erst gar nicht in die engere Auswahl kommt.


    Als Vermieter bin ich daran interessiert, langfristig seriös zu vermieten. "Schlaumeier" kann ich nicht brauchen. Letztens z.B. war schon fast alles in trockenen Tüchern, aber zur Vertragsunterzeichnung kam der potentielle Mieter mit einem Gerichtsurteil in der Hand und meinte, gemäß der Rechtsprechung könne er die Kaution auch in 3 Raten zahlen. Kein Problem, kann er, aber nicht (mehr) bei meiner Wohnung, denn die Vertragsunterzeichnung fand dann (durch meine Veranlassung) nicht statt und jetzt wohnt ein anderer da.


    Gruß Jörg

  • Zitat

    Original geschrieben von jof
    Sprich' zuerst den Vermieter an, frag ihn ob das mit dem Nachmieter finden noch gilt, und dann frag nach ob Du einen Makler einschalten "darfst".

    Ja, klar, würde ich auch machen - einen mündlichen Vertragspartner nach längerer Zeit fragen, ob er sich lieber an die gemeinsame Verabredung halten möchte oder, ob sich seine Prioritäten vielleicht doch verschoben haben. Natürlich nicht! Ohne Zeugen würde die Vereinbarung zwar schwer durchsetzbar, aber wenn man einfach und selbstverständlich auf die damalige Vereinbarung zurückkommt, dann sinkt die Gefahr von Streit und Scheitern schonmal. Es könnte auch sinnvoll sein, daß man den Vermieter über den bevorstehenden Auszug informiert. Vielleicht hat er ja auch selbst schon einen Interessenten an der Hand oder möchte die Gelegenheit für Baumaßnahmen nutzen.

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