Telekom kündigt Drosselung des Datenvolumens im Festnetz an

  • 75 GB ist ein echter Witz


    Moin,


    habe diesen Monat, nach 18 Tagen die 75 GB geknackt und zwar nur mit Sachen, die die Uni betrafen. Keine HD-Videos heruntergeladen.


    Youtube? Ja, aber mit Bezug aufs Studium und mit ausdrücklicher Anregung einiger Dozenten um Wissen zu vertiefen.


    Dann fürs Studium unentbehrliche Software wie Matlab/Simulink und Ahnliches heruntergeladen,
    Unterlagen, Powerpoint-Präsentationen der Lehrveranstalungen gibt es NUR online, dann Austausch mit Kommilitonen per Dropbox, Skype, Teamviewer.


    eBooks, Softwaredownloads über dreamspark online etc etc. Onlinebackup der geschaffenen Werke, hochladen von Protokollen, Programmcode und Messreihen.


    Das alles ist NOTWENDIG. Da man es als Student nicht wirklich dicke hat, kann ich nicht nachvollziehen, was die Telekom da umtreibt.


    Um Poweruser auszusperren, wären eher so Grenzen wie:


    ADSL2+: 150 GB
    VDSL: 250 GB
    Fibre: 500 GB


    angebracht, denn Poweruser ziehen auch eher so 1 bis 3 TB und mehr im Monat.


    mit 75 GB wird jeder "internetafine" 2-Personenhaushalt schon zum "Poweruser" abgestempelt.


    Um überhaupt ist damit die Netzneutralität ratzfatz gefährdet, weil nämlich eigene Dienste gegenüber anderen bevorteilt werden, weil die eigenen Dienste z.B. nicht als "Traffic" gewertet werden. Dadurch kann man auch Menschen leicht manipulieren.
    Nur "das eigene "IP-TV-Angebot mit "den eigenen handverlesenen" Inhalten ist erreichbar, nur das eigene "Nachrichtenportal" ist erreichbar, mit den "unkritisch kritischen" Nachrichten.
    Innovationen werden stark ausgebremst, die Markstellung großer ISP zementiert und neue Startups mit innovativen Ideen werden gar nicht erst geboren.


    Ich empfehle jedem mal dieses Video auf Youtube, dass zwar auf englisch ist und die Situation in USA darstellt, aber dennoch hier auch vollumfänglich Gültigkeit haben würden, würden allumfassend sogenannte "Data Caps" also Datendrosselungen eingeführt werde würden:



    http://www.youtube.com/watch?v=uyuIiG4c4Go


      08.02.2012: ein historischer Tag für einen Geek - ab heute surfe ich mit 100 Mbit durch das WWW! KDG sei Dank!

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Die Telekom unterscheidet doch die Anschlüsse preislich nach Bandbreite.
    16 MBit kosten außerdem 34,95 EUR und nicht 29,36 EUR, VDSL 50 kostet schon 5 Euro mehr als nur 16 MBit/s, 100 MBit/s gleich 20 und 200 MBit/s sogar 25 Euro mehr.
    Dabei ist schon heute die Dosselung ab VDSL Vertragsbestandteil - wird allerdings zumindest bei VDSL nicht durchgesetzt. Wie es bei Glasfaser ausschaut weiß ich nicht.


    Nur wenn schon der Discount-Tarif etwa von 1&1 für gerade mal 20 Euro 16 MBit/s bis 100 GB enthält, inklusive Telefon-Flat und einem eigenen Endgerät (das man bei T mieten oder kaufen muss!), warum soll dann jemand bei T nach deinem Vorschlag das doppelte bezahlen?


    NETTO!


    Zudem wurde bisher noch kein einziger Anschluss gedrosselt. Die Telekom dürfte, jede war bisher damit einverstanden...

  • Hä? Wieso wurde der Thread verschoben, ist doch ne DSL-Sache?


    Und das telefon-treff-Forum ist doch eine "Mobilfunk-Gemeinschaft"?


    BTT:


    Der Breko bringt es in einer jüngst veröffentlichten Pressemitteilung auf den Punkt:


    Telekom bremst den Breitbandausbau


      08.02.2012: ein historischer Tag für einen Geek - ab heute surfe ich mit 100 Mbit durch das WWW! KDG sei Dank!

  • Wenn man einen Server hat, ist die untere Preisgrenze für Traffic bei 7 Euro/TB inkl. Mehrwertsteuer. Das ist kein guter Traffic dann, läuft über x Stationen.


    Was manche Leute über ihren Anschluss veranstalten, verstehe ich schon lange nicht mehr. Ich habe immer extensiv Voip und Skype benutzt und früher 4 Tage die Woche Daily Show geschaut und bin nie auch nur in die Nähe von 100 GB gekommen. Etwas weniger schlechte Filme laden oder zur Abwechlung auch mal was (physisch) kaufen- dann drosselt auch niemand was, vermute ich.


    Verstehe allerdings nicht, warum die Telekom sich dem Shitstorm aussetzt und nicht einfach grob unrentable Kundschaft kündigt (evtl. nach Warnung). Z.B. bei über 1/2 TB.

  • @ weichei: 1) Jede Uni hat heutzutage Computerräume mit USB-Anschlüssen an jedem Client. 2) Wer als Studierende/r einen Telekomanschluss hat, braucht sich nicht wundern, wenn am Ende des Monats das Geld ausgeht. Tut mir leid. Da können dann definitiv noch Potenziale zum Sparen gehoben werden, oder nicht?

  • Ich muss an dieser Stelle auch mal eine Lanze für die Telekom brechen:


    Ich lebe hier in einer 3.000-Einwohner-Gemeinde und bekomme Anfang April VDSL (50 MBit/s) geschalten. Derzeit nutze ich noch DSL mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von knapp 17 MBit/s für den Downstream. Besser geht es nicht.


    Außerdem gilt ja - zumindest für VDSL & Fiber und lt. Vertrag - bereits diese Drosselung, d. h. bei einem übertragenen Datenvolumen ab 200 GB wird die Übertragungsgeschwindigkeit für den Rest des Monats auf max. 6.016 KBit/s für den Downstream bzw. 576 KBit/s für den Upstream begrenzt. Mit den Übertragungsgeschwindigkeiten könnte ich jetzt gerade noch leben, auch wenn diese Drosselung technisch (noch) gar nicht umgesetzt wird.


    Die jetzt zur Diskussion stehenden 384 KBit/s sind natürlich nicht mehr zeitgemäß. Hier findet hoffentlich noch ein Umdenken statt.

  • Was mich tierisch nervt ist, dass erst alle heiß gemacht werden mit den ganzen tollten bunten Werbevideos die einem suggerieren, man müsse an allen erdenklichen Orten Videos schauen und hochladen und Clouddienste nutzen usw. und den ganzen Entertain-Kram buchen, und wehe, der Kunde nutzt es dann, dann geht das Gejammer los und der böse Nutzer muss gebremst werden. Dann soll doch die Telekom keine Flats mehr verkaufen und gleich Volumenpakete anbieten. Das wäre dann wenigstens ehrlich und jeder kann schauen, ob es ihm reicht. Das gleiche gilt für Sprachflats: erst billig anbieten, wenn es dann genutzt wird, wird rumgejammert. Liebe Anbieter: vorher überlegen und vernünftig kalkulieren.

  • Zitat

    Original geschrieben von KleinerMarcel
    Und diese ganze Argumentation um den Traffic ist auch so absurd. Laut Preisliste kosten 1000 GB an Exchangepoints derzeit maximal 2 Euro. Da lässt sich schon daran ablesen, wie exhorbitant die Preise für den Endkunden angelegt sind. Die Telekom sollte sich auch endlich daran gewöhnen, das sie ISP und kein Contentanbieter sind.

    Der Kosten fuer den Traffic ist nicht das Problem. So grosse Anbieter wie die Telekom berechnen sich afaik meist ohnehin gegenseitig keinen Traffic.


    Problem ist aber die Kapaztitaet, denn die Anbindung der DSLAMs an das Backbone ist Shared Medium.


    Wenn jetzt ein paar Powerleecher an einem DSLAM haengen, und rund um die Uhr den Anschluss voll auslasten, dann wuerden die ganzen anderen Kunden nur noch ganz langsamen Internetzugriff haben - genauso wie bei ueberlasteten HSDPA. Das ist das Problem.

  • Da die weltweit verfügbaren Kapazitäten des Internet bekanntermaßen begrenzt sind, begrüße ich es ausdrücklich, diesem Flatrate-Irrsinn ein Ende zu setzen.


    Es steht nämlich zu befürchten, dass Durchschnittsuser wie ich in Zukunft durch zahllose echte "Power-User" (oben war sogar von 75 GB/Monat als "normal" die Rede) beeinträchtigt werden.


    Die Idee, vorhandene Ressourcen durch gestaffelte Kosten zu schützen, halte ich für vorzüglich. Flatrates verführen zu gedankenlosem und unangemessenem Konsum. Wenn für letzteres höhere Kosten anfallen, um das Netz als Folge der durch diese Nutzer verursachten hohen Auslastung weiter auszubauen, halte ich das nur für fair.


    Jede Medaille hat zwei Seiten.


    Frankie



    Edit:
    Ich sehe, dass ich nicht der Einzige bin, der so denkt ... nur war Anja halt schneller. ;)

  • ...mal ganz ehrlich: eure Probleme möchte ich haben!


    Ich sitze hier 20 Kilometer von Berlin entfernt in einem Ort mit relativ guter Infrastruktur und hier ist DSL nichtmal für Geld und gute Worte zu haben. Auch ein Ausbau ist in den nächsten Jahren nicht geplant.
    HSDPA gibt's nur funktionierend von Vodafone, aber da der örtliche Vodafone-Partner an jedem Kunden gut verdient, sind hier alle mit Vodafone versorgt. Ob LTE oder HSDPA, was hier abgeht wenn Ferien sind oder schlechtes Wetter kann sich wohl jeder vorstellen. Ich bin heute ca 20 mal aus dem Netz geflogen.


    Auch dass nach 5 GB Schluss ist, ist nicht so schon, und manchmal komme ich in Versuchung doch mal Telekom C&S via LTE zu testen, wenn ich nicht schon längst wüsste, dass es nur funktioniert wenn kein Auto auf der Bundesstraße fährt und der Wind günstig steht.


    Ihr seht also, eure Probleme sind Luxusprobleme, ich für meinen Teil würde für 6000er DSL mit ner Volumenbeschränkung bei 50 oder 75 GB für 50 Euro im Monat töten :)

    Der Teufel sitzt nachts an meinem Bett und bewundert mich :-D

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