Telekom macht aus privaten Anschlüssen WLAN-Hotspot: WLAN TO GO

  • Ähnlich zu der Vodafone-Geschichte, bei der es jedoch insbesondere auch um verbesserten Telefonie-Empfang ging, baut jetzt auch die Deutsche Telekom ihr öffentliches Netz mit Hilfe von privaten DSL-Anschlüssen aus:


    Zitat

    Telekom plant 2,5 Millionen WLAN-Hotspots bis 2016


    Die Deutsche Telekom will WLAN künftig stärker nutzen und ihr Netz von derzeit 12.000 auf 2,5 Millionen Hotspots im Jahr 2016 ausbauen. Dazu kooperiert sie laut Mitteilung mit dem WLAN-Betreiber Fon, der international nach eigenen Angaben rund 8 Millionen WLAN-Spots betreibt, in Deutschland bislang aber nur einige tausend Nutzer hat. Die Telekom will das Produkt unter dem Namen WLAN to go vertreiben. Ab Juni 2013 soll der DSL-Router W724V den Festnetzanschluss des Kunden zum Access Point machen. Da die Telekom jährlich rund 2 Millionen DSL-Router austauscht, soll die Zahl der Hotspots rasch steigen. Kunden, die ihren Festnetzanschluss für WLAN to go bereitstellen, können im Gegenzug auf das komplette Hotspot-Netz der Telekom und die Fon-Hotspots weltweit zugreifen. Dazu ist nach Angaben des Unternehmens nicht zwingend ein Anschluss der Telekom erforderlich, wohl aber ein spezieller Router. Die Telekom will ihre Festnetzanschlüsse auch in anderen Ländern mit WLAN-Hotspots nachrüsten, sie nennt Bulgarien, Griechenland, Ungarn, Rumänien und die Slowakei. Auch in den ICEs der Bahn und in Flugzeugen diverser Fluggesellschaften will die Telekom die Zahl der eigenen Hotspots ausbauen. Die Telekom versichert, dass dem Kunden mit WLAN-to-go-Router keinerlei Haftung für die Nutzung seines Anschlusses für fremde Anwender drohe und dass das eigene Netzwerk und die eigenen Daten gegen unbefugten Zugriff von außen gut geschützt seien. Wie im Fon-Netzwerk soll der Router zwei unabhängige Funknetze bereitstellen, ein verschlüsseltes internes und ein unverschlüsseltes externes. Letzteres ist aber nur mit Anmeldung zu nutzen, nicht anonym, illegale Handlungen wie Urheberrechtsverstöße ließen sich in einem solchen Netz also vermutlich dem richtigen Anwender zuordnen. Die Telekom will einen dichten "WLAN-Teppich" schaffen, der die durch den Smartphone- und Tablet-Boom immer stärker in Anspruch genommenen Mobilfunknetze in den Ballungszentren entlasten und dafür ansonsten brachliegende Kapazitäten der Festnetzanschlüsse der eigenen Kunden nutzen soll. Auch ein Handover zwischen den WLAN-Zellen soll möglich sein. Die DSL-Anschlussinhaber müssten nicht befürchten, dass sie wegen der Teilnahme an WLAN to go langsamer surfen müssen, versicherte Vorstand Niek van Damme. Mögliche Konflikte lassen sich technisch beispielsweise durch eine Priorisierung des Datenverkehr des DSL-Kunden verhindern. (uma) Quelle: Heise.de


    Bisher scheint das Ganze für den privaten Hotspotbetreiber nicht sonderlich attraktiv zu sein. Und allein ein Routerzwang von der Telekom finde ich alles andere als attraktiv, auch wenn klar ist, dass eigene Telekom-Router da wohl organisatorisch am Einfachsten sind. Aber so wie ich den Verein kenne, wird er wohl selbst bei Hotspotbetreibern seine teure monatliche Routermiete verlangen, bei der sich ein Kauf innerhalb von 2-3 Jahren locker amortisiert hätte.

  • He Vodafone..mach da mit.
    Ich teil meinen Router, werde bevorzugt und Ihr schenkt mir die monatlichen Kosten. Bin dabei!

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  • Ist zwar minimal off topic, aber würde gerne darauf hinweisen, dass es viele nicht kommerzielle Freifunk Initiativen gibt, bei denen man mitmachen kann. Ich bin bei http://kbu.freifunk.net : Gibt bestimmt auch eine lokale Initiative bei euch.

    skype_me: rampone

  • Zitat

    Original geschrieben von rampone
    Ist zwar minimal off topic, aber würde gerne darauf hinweisen, dass es viele nicht kommerzielle Freifunk Initiativen gibt, bei denen man mitmachen kann. Ich bin bei http://kbu.freifunk.net : Gibt bestimmt auch eine lokale Initiative bei euch.


    Das sind doch nur so eine Hobbybastelei und hat nie das Potenzial dazu, flächendeckend erfolgreich zu werden.


    An allen meinen mobilen Einsatzorten bin ich noch nie auf irgend so ein Projekt o. ä. gestoßen bzw. es hat mir noch nie Empfang gebracht.


    Der Vorteil an der Telekomlösung wäre tatsächlich die Masse an Anschlüssen. Damit das Ganze erfolgreich wird, müsste es aber spürbare Vorteile für die privaten WLAN-Betreiber haben, damit sich das auch für sie lohnt.


    Und so, wie man die Telekomfirmenpolitik kennt, befürchte ich, dass man als Nutzer dieser privaten WLAN-Anschlüsse dann sowieso wieder mit Volumenbegrenzungen etc. gegängelt wird. Es ist zu befürchten, dass die Telekom damit lediglich ihr Netz günstig erweitert und dadurch mehr kassiert (da die Leute mehr Optionen haben, ihr Volumen schneller aufzubrauchen).

  • Freifunk kann man knicken, viel zu kleine Region und zu wenige Nutzer. Was mich an der Telekom Lösung interessieren würde ist, wie das rechtlich aussieht. Muss man da befürchten mal die Bullen vor der Tür zu haben dass die alles was einen Stecker hat mit nehmen oder ist man da generell fein raus, das man direkt den Übeltäter ermitteln kann?


    Wenn man dann noch sowas wie UMA bei T-Mobile USA oder sowas wie A1 over IP einführen würde, wäre das echt genial. Würde da unter Umständen sogar mit machen, wenn man ausschließen kann das irgendwelche Schmarotzer den Anschluß dann mit nutzen können. Nicht das hinterher einige auf die Idee kommen sich den DSL Anschluß zu sparen und dann quasi für lau über meine Leitung surfen. Dann behalte ich meinen VDSL50 Anschluß lieber für mich alleine. :)

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  • Damit dürfte sich dann auch die an HotSpots erreichbare Geschwindigkeit verzehnfachen (VDSL 50)...
    Die Dinger so ja so dermaßen langsam, dass es absolut keinen Spaß macht.

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von chefkoch01
    Muss man da befürchten mal die Bullen vor der Tür zu haben dass die alles was einen Stecker hat mit nehmen oder ist man da generell fein raus, das man direkt den Übeltäter ermitteln kann?


    Das mit der Störerhaftung soll angeblich ganz klar gelöst sein. Der Anschlussinhaber soll nichts zu befürchten haben, da es sich um zwei separate "Kreise" mit unterschiedlichen IPs etc. handelt.


    Zitat

    Original geschrieben von chefkoch01
    Würde da unter Umständen sogar mit machen, wenn man ausschließen kann das irgendwelche Schmarotzer den Anschluß dann mit nutzen können. Nicht das hinterher einige auf die Idee kommen sich den DSL Anschluß zu sparen und dann quasi für lau über meine Leitung surfen. Dann behalte ich meinen VDSL50 Anschluß lieber für mich alleine. :)


    Das kann man garantiert ausschließlen. Schon allein deshalb, weil die Telekom nicht so blöd sein wird, anderen ohne Entgelt ihre Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.


    Spannend wird höchstens der Punkt sein, wie es ist, wenn man sich den Hotspotzugang von jemanden ausleiht. Also z. B. die Hotspotdaten von jemanden mit Telekomfestenetzanschluss hat, da dieser sie nicht braucht. Oder eben, wenn man z. B. seine eigenen Hotspotdaten in der Nebenwohnung nutzt etc.


    Es gibt also durchaus ein Potenzial für Trittbrettfahrer. Und daher lehne ich mich an dieser Stelle weit aus dem Fenster und sage voraus, dass zwar der Empfang verbessert wird, aber es garantiert sehr einschneidende Restriktionen wie z. B. Volumenbegrenzung etc. geben wird. Offenes WLAN ohne Begrenzung für alle Telekomkunden wird es garantiert nicht geben.

  • Nähere Infos gibt es auch hier in einem Blog der Telekom.


    Interessant ist, dass es einen Zwang für einen IP-basierten Anschluss geben wird. Also wer noch eine "normale" Telefonleitung nutzt, kann scheinbar sowieso nicht teilnehmen:


    Zitat

    Welche technischen Voraussetzungen benötige ich?
    Einen IP-basierte Breitbandanschluss der Telekom (zumBeispiel Call&Surf IP oder Entertain Comfort IP) und einen WLAN TO GO-fähigen Telekom-Router (Speedport W724V).



    Zum anderen wird meine oben genannte Befürchtung wahr, dass man den speziellen Router kaufen oder mieten muss:


    Zitat

    Entstehen durch WLAN TO GO zusätzliche Kosten?
    Nein. WLAN TO GO ist eine kostenlose Zubuchoption. Es entstehen Kosten für den DSL Anschluss sowie für den Speedport Router (Kauf oder Miete).

  • Vielleicht taucht ja eine fritzbox Software auf, die diese Funktion ebenfalls bietet!? Oder muss man vielleicht zwangsweise bei Buchung der Option auch den Speedport mieten? Abwarten.

  • Was ist mit dieser "Fonero"-Geschichte, bei der jeder User (Fonero genannt) weltweit alle beteiligten privaten WLAN-Netze kostenfrei nutzen kann, wenn er nur seinen eigenen WLAN-Anschluss (teilweise) für andere Foneros zur Verfügung stellt?


    Das ist/war allerdings eine nicht-kommerzielle Geschichte - was ich vom Telekom-Angebot kaum glaube. Obwohl der Name "Fon" schon auf eine Gemeinsamkeit deuten könnte.


    Frankie



    Edit:
    Diese Fonero-Hotspots sind/waren wirklich in ausreichender Zahl vorhanden ... selbst hier in Wedau gab es welche, als ich das geprüft hatte ... meinen Anschluss wg. eines lahmen Zugangs aber (noch) nicht zur Verfügung stellen konnte. :(


    Nun habe ich einen schnelleren DSL-Anschluss - die Fonero-Geschichte war mir aber völlig entfallen, so dass ich mich seitdem nicht mehr gekümmert hatte. Vielleicht sollte ich mal wieder schauen ...



    Edit2:
    Tatsache - was ich meine, läuft unter http://www.fon.com - aber m.W. gibt es da nix zu verdienen, so dass ich mich frage, welche Gedanken die Telekom hegt ... :confused:


    Die weltweite Nutzung war kostenlos und welchen DSL-Anbieter man hatte, war bei meinen seinerzeitigen Recherchen absolut unerheblich. Ich hatte einen von GMX und hätte dennoch teilnehmen können. Nur mein schon für mich allein zu lahmer Anschluss hatte mich davon abgehalten.

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