Welcher Trafo für LED Beleuchtung? (vernünftiger Wirkungsgrad?)

  • Ich habe die dunkle Jahreszeit genutzt, alte Beleuchtung gegen schicke neue LEDs auszutauschen :cool:
    Für die Küchenzeile habe ich zwei 5m - LED-Stripes installiert (1x Typ 3528 mit 48Watt und 1x 5050er mit 74Watt) und bin mit dieser Arbeitsbeleuchtung eigentlich ganz zufrieden. :top:
    Zunächst habe ich erst mal zwei Notebooknetzteile angeschlossen, damit's erst mal leuchtet ;)


    Eine Messung des Stromverbrauchs war dann aber doch sehr ernüchternd :eek:
    An der 48Watt-Leiste höngt ein 60Watt-Notebook-Netzteil, das sage und schreibe fast 1A (also über 200Watt) zieht.
    Da hätte ich auch gleich die Glühlampen drin lassen können :flop:
    Ein Wirkungsgrad von 25% ist im Gegensatz zu hochwertigen PC-Netzteilen mit bis zu 80% (laut Werbung) doch sehr unterirdisch. Da war ja selbst der alte Halogen- (Ringkern-) Trafo besser :mad:
    Einerseits möchte ich natürlich kein PC-Netzteil in der Küche installieren aber andererseits sind das die einzigen Hersteller (die ich fand), die den Wirkungsgrad wenigstens deklarieren.


    Wie finde ich jetzt ein Netzteil, das vom (Eigen-) Energiebedarf zu den sparsamen LEDs passt :confused:

  • Da hast Du Dich vermessen, das Netzteil nimmt nie und nimmer 1A auf. So schlecht kann man das gar nicht bauen, und wenn, dann würde das Teil schon in Flammen stehen, weil 150W Verlustleistung aus einer kleinen luftdichten Plastikschachtel lassen sich nicht abführen. Trau nicht immer den Leistungsmessgeräten aus dem Konsumerbereich :)


    Jedes Schaltnetzteil müsste mindestens 80% Wirkungsgrad haben, wenn es nicht völlig fehldimensioniert ist.


    Zum Kauf: Industrie-Schaltnetzteile gibts in allen Größen in Lochblechgehäusen mit Schraubklemmen an beiden Seiten, auch gar nicht besonders teuer. Die kannst Du irgendwo unter den Hängeschränken drunterschrauben, die werden dann nur so ca 5cm dick sein.

  • Irgendwas stimmt da nicht. Wenn das passiv gekühlte Laptopnetzteil tatsächlich 150W Eigenbedarf hätte, müsste es innherhalb kürzester Zeit extrem heiß werden und sich verabschieden.


    Wie hast du die 1A gemessen?


    Edit: zu langsam

  • Ich habe zunächst mit einem einfachen Leistungsmesser (Conrad) gemessen, was ich auch eher als grobe Schätzung bewerten würde. Trotzdem können die angezeigten 200Watt nicht so sehr daneben liegen. Die Gegenprobe mit einem einfachen Zangenmessgerät brachte dann die knapp 1A. Eine direkte Messung mag ich wegen der 230V nicht so gern machen.
    Was die hohen Temperaturen angeht... das wird tatsächlich sehr heiss.
    Da, wo bisher der Halogentrafo steckte sind auch deutliche Spuren der Wärme zu erkennen gewesen. Auch das wollte ich in Zukunft eigentlich vermeiden.


    fahrsfahrwerkaus
    An die 80% hatte ich bisher eigentlich auch immer geglaubt. Aber bei welchem Shop/Hersteller wird denn der Wirkungsgrad noch ausgewiesen?
    Dass bei den kleinen Steckernetzteilen nicht mal mehr der max Eingangsstrom aufgedruckt ist, kann ich ja bei der Billig-Technik noch verstehen. Aber selbst hochwertigere Netzteile (wie findet man die eigentlich) haben keine solchen Angaben mehr (außer bei PC-Netzteilen, die damit werben)

  • Ich hab einfach mal schnell bei Reichelt geschaut und die erstbeste, fiese Chinakiste rausgesucht mit 12V und 60W


    http://www.reichelt.de/Schaltn…b3ca933d1aa84770f508cbca8


    Falls der Link nicht geht: Produktcode SNT MW60-12


    Das hat mehr als 73% Wirkungsgrad, mehr wird man für 21 Euro nicht erwarten können. Wenn Du jetzt was ordentliches mit 100W suchst, dann bist Du gut bedient.


    Oder hier was netteres mit 150W (da hast Du Sicherheit und noch Luft für Erweiterung) mit 88% Wirkungsgrad für gute 60 Euro. Natürlich wird das keine 88% haben bei nur 60W Last, aber bestimmt noch 75-80%. Sowas würde ich mir gefallen lassen.


    http://www.reichelt.de/Schaltn…b3ca933d1aa84770f508cbca8


    SNT-HRP-150-12


    Edit: Zum Zangenamperemeter: Die Schaltnetzteile bedienen sich nur für einen sehr kurzen Moment am Eingangsstrom und ziehen am Scheitelpunkt der Sinuswelle einen Peak. Je nachdem wie Dein Zangenamperemeter intern getaktet ist wird das mal "nichts" und mal "sehr viel" sehen und daraus einen (falschen) Mittelwert bilden. Wenn Du es halbwegs genau und sehr preisgünstig wissen willst, dann benötigst Du einen Zwischenstromzähler, den es ungeeicht überall für 20 Euro gibt. Dieser erfasst den Verbrauch genau so, wie man in Privathaushalten auch dafür bezahlt (also Blindleistung unberücksicht).

  • Der Wirkfaktor (Cos phi) dürfte bei der Messung mit hereinspielen. Das dürfte man mit der Strommesszange allein nicht in den Griff kriegen.


    Die heute üblichen (SN-)Netzteile richten am Eingang die Netzspannung gleich und geben sie auf einen Kondensator - schon von daher dürfte es eine kräftige Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung geben.


    Ich habe mal an einer Leuchtstofflampe mit konventionellem Vorschaltgerät (KVG / Drosselspule) die Spannung über den Röhrenanschlüssen und die Spannung über der Drossel gemessen und mich gewundert , dass die Reihenschaltung als Summe über 300 Volt ergab und erst an ein Perpetuum Mobile geglaubt, das die fehlenden 70 Volt über die Netzspannung von 230 Volt hinaus irgendwoher zaubert ...


    EDIT: fahrsfahrwerkaus zielte in dieselbe Richtung und schrieb schneller als ich ^^

  • fahrsfahrwerkaus
    Ok, das kommt meinen Erwartungen schon deutlich näher, wobei ich das zunächst für PC-Netzteile gehalten hatte, da die Mehrzahl in dieser Rubrik Schlitze in Lüfterform haben. Ich hatte da auch zuerst geschaut :cool:
    Bist Du sicher, dass Deine Empfehlung passiv gekühlt ist? (Ich werde sicherheitshalber mal im Shop fragen)


    Dein Vorschlag mit dem 150W-NT ist unterm Strich trotz des höheren Preises günstiger, da nur ein NT gebraucht wird und der Wirkungsgrad besser ist.
    Allerdings fehlt dann doch die Kennlinie, damit man im unteren Lastbereich die 'Heizleistung' bewerten kann ;)
    Mal sehen, ob Reichelt mir darauf Auskunft erteilen kann...


    iStephan
    Was den merkwürdig hohen Strombedarf meines Provisoriums angeht, werde ich mir mal geeignetere Messtechnik ausleihen, um dem Strom-Fress-Frettchen auf die Spur zu kommen...
    ...dass das Tierchen cosPhi heissen könnte, klingt schon mal plausibel - der Einzug der Inverter-Technik in Küche und Haushalt ist noch ungewohnt :p


    Mit der Edit-Geschwindigkeit von fahrsfahrwerkaus kannst Du gerade nach Feierabend eigentlich nie mithalten Da dreht er gewöhnlich erst auf ;) :D



    Danke für den Gedankenschubs an Euch beide :top:


    ...ich werde berichten, wenn's was Neues gibt.


    Edit:
    Im Datenblatt steht 'Cooling by free air convection' soweit schon mal gut...

  • Seh's mal so, je besser der Wirkungsgrad, desto wahrscheinlicher wird es, dass kein Lüfter verbaut it.


    Lüfterkühlung ist in Industrieumgebung eher selten, zu schnell setzt sich sowas mit Schmand und Gibbel zu. Man würde es an aufwendigen Filtern vorne und hinten erkennen. So ein Konstrukt wie man es von PC-Netzteilen kennt würde man in der Industrie meist nicht einsetzen können.


    Die Kennlinie wirst Du sicherlich bekommen, wenn Du etwas mehr Geld in die Hand nimmst. Diese Chinateile erscheinen mir schon etwas zu günstig für meinen Geschmack, entsprechend dürftig ist auch das Datenblatt.


    Kannst ja auch mal bei RS und Conrad schauen, die haben alle diese Dinger in unterschiedlicher Qualität.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!