Wie findet ihr denn das aktuelle (süd-)deutsche Wetter, insbesondere in Franken oder allgemein, Bayern?
Am 23. Oktober 2012 habe ich zuletzt eine längere Wanderung bei Sonne und nahezu wolkenlosem blauem Himmel gemacht. Und dazu musste ich weit aus der Stadt aufs Land rausfahren.
Seitdem konnte man die Tage mit richtigem Sonnenschein an einer Hand abzählen. Erst um den 4. Februar konnte ich wieder etwas brauchbaren Sonnenschein am Himmel entdecken. Ist das auch eine Klimakatastrophe? Oder sind da gar "Kräfte der Finsternis, äh, der Düsternis, äh, des Lichts"(zit. nach Robert Gernhardt) am Werk? :p
Genauer gesagt, entweder herrscht:
- Westwindwetter , das heisst Tiefdruckgebiete kommen und gehen, entsprechend mit viel Bewölkung und Regen;
- oder es regnet mal nicht, dann sind tiefhängende Wolken und Hochnebel,
- oder es herrscht Hochdruckwetter, dann herrscht (in den Flußtälern) sowieso Nebel,
- oder , und das kommt mir langsam wirklich unangenehm vor, andauernder Nordwind der nasskalte Meeresluft mitbringt, sodass es sowohl winterlich schneit als auch trübe ist.
Ist es eine verklärende Illusion, wenn ich behaupte dass früher der Winter in unseren Breiten irgendwie anders war?
Im Herbst kam der erste markante Kaltlufteinbruch, kurzzeitig kam der Wind aus Nordwest und brachte Schnee. (in der Schule hat man uns beigebracht, dass Tiefs im Winter mildes regnerisches und Hochs im Winter kaltes klares Wetter machen.) Der Schnee blieb liegen, der Wind drehte sodann auf Ost und es gab pro Winter mind. zwei Wochen stabilen Hochdruck und strahlende Sonne auf den Schneeflächen; zwei bis dreimal pro Saison kam Tauwetter wiederum mit West- bis Nordwestwind (in den Niederungen im Flachland), oft vor Weihnachten; Im Februar wurde die Schneedecke langsam allmählich löchrig und wenn der Schnee weggefressen war, wusste man schon lange vorher wie die Frühlingssonne sich auf der Haut anfühlt. An Fasching war meist das erste mal, dass man in dünnen (Verkleidungs-) klamotten auch ohne Winterhülle auf der Straße unterwegs war und gemerkt hat, "es ist wieder zum Aushalten, zwar noch etwas arg kühl, aber nicht mehr winterlich".
Dass wochenlang der Wind aus Nord und Nordost weht, halte ich für etwas untypisches neues. Sprichwörtlich hier in Bayern ist ausserdem der "Böhmische" als kalter Ostwind.
Ich kann diese stereotypen Wendungen in den Wetterberichten a la "Im Nordstau der Alpen und der Mittelgebirge weiterhin Niederschläge" (=trübes Schietwetter) und "nach Auflösung der Nebelfelder längere Zeit sonnig" = a.k.a., es bleibt neblig langsam nicht mehr hören.
Wem geht es ähnlich?