Der allgemeine Annette Schavan Thread - Die Plagiatsaffäre

  • Er will Äpfel mit Birnen vergleichen, meine ich. Bringt nix hier, finde ich.


    [small]Außerdem würde ein Bankräuber wohl nicht noch einen Ferrari klauen.
    Zusätzlich wird er von den "Cops" verfolgt, so dass auch noch US-Recht zur Anwendung kommen dürfte.
    Von daher muss sich der Baumbesitzer wohl auf recht hohe Schadenersatzaforderungen in Millionenhöhe an ihn vorbereiten.[/small]

    Mit Grüßen ...

  • Zitat

    Original geschrieben von mws55
    Wie ist das eigentlich mit Diplomarbeiten bzw. neudeutsch Bachelor-/Masterarbeiten? Gelten hier die gleichen Grundsätze und Folgen bei Plagiat?


    Ich glaube, dann haben wir erst die Spitze des Eisbergs gesehen. :D


    Also es sei dir gesagt, dass die jungen Dozenten mittlerweile sogar den Tipp geben auf Wikipedia den Einstieg zu suchen und dann weiterzumachen. Dementsprechend leitet sich dann häufig die Gliederung davon ab und viel eigene Leistung steckt oft nicht drin.


    Dann kommen noch die allgemein viel zu guten Noten hinzu und niemand sieht mehr ein allzu viel Mühe in gewöhnliche Hausarbeiten zu stecken, da es ja funktioniert. Auch bei Bachelorarbeiten sieht das nicht viel anders aus, ein wenig auf jeden Fall aber nicht großartig anders.

  • Ja klar, genau deswegen frage ich ja. Da genügen doch sehr viele Arbeiten nicht wissenschaftlichem Anspruch. Aber welche Konsequenzen gibt es hier bei Entdeckung? Keine?

  • imho gilt das dann als durchgefallen, und je nach (Fach)Hochschule kriegt man noch eine Chance. Das regelt meiner Meinung nach die (Fach)Hochschul- bzw. Prüfungsordnung.


    greetz


    edit: achso, ich war gerade gedanklich beim abschreiben. Ob die Arbeit den formalen Kriterien entspricht entscheiden die Prüfer. Dafür gibt es schliesslich i.d.R. einen Erst - und Zweitprüfer.
    edit2: auch wenn so viel Erschreckendes hier zu Tage kommt, halte ich solche Vorkommnisse allerdings für Ausnahmen. Sicherlich, jede Ausnahme ist eine zuviel. Aber schlaues Abkupfern ist doch viel aufwendiger, als ne schlechte Arbeit durchzubekommen. Zumindest würde ich das für meinen Fachbereich (Sozialarbeit/Sozialpädagogik) so behaupten :D .

  • Zitat

    Original geschrieben von mws55
    Ja klar, genau deswegen frage ich ja. Da genügen doch sehr viele Arbeiten nicht wissenschaftlichem Anspruch. Aber welche Konsequenzen gibt es hier bei Entdeckung? Keine?


    Naja es sind halt andere Zeiten. Die Unis haben großteils die Mentalität "alle müssen durch" was den Bachelor angeht und das am besten noch mit richtig guten Noten. Es gibt die automatischen Programme, die Passagen abgleichen, aber dann paraphrasierst du halt und gut ist. Ich sage nicht, dass das normal ist, aber es ist üblich geworden.

  • Auch für Bachelorarbeiten gelten grundlegende Standards wissenschaftlicher Arbeit. Ansonsten könnte man sie sich auch sparen, neue Erkenntnisse bringen die Dinger ja nun eher selten.


    Ich musste für meine Bachelorarbeit noch "an Eides statt" unter anderem erklären, dass ich alle Stellen, die "wörtlich oder sinngemäß" anderswo entnommen wurden, entsprechend gekennzeichnet habe. Punkt. Das ist heute an vielen Fachbereich nicht anders. Ein Verstoß sollte eigentlich im gravierenden Fall das Durchrasseln zur Folge haben. Aber machen wir uns mal nichts vor, ein gewisser Teil der Seminar- und auch Bachelorarbeiten ist aus Erfahrung heraus zumindest stark "inspiriert", ohne dass die Inspirationsquelle irgendwo auftauchen würde. Den Prüfern fehlen da manchmal auch schlichtweg die Kapazitäten. Es kann sein, dass ein Prof. 20 Abschlussarbeiten in einem Semester betreuen muss. Neben Lehre, Forschung und dem anderen Bürozeugs.

  • Kann ich nur zustimmen, aber die aktuellen prominenten Beispiele zeigen uns auch dass selbst früher eben nicht alles besser war.

  • Zitat

    Original geschrieben von mws55
    Wie ist das eigentlich mit Diplomarbeiten bzw. neudeutsch Bachelor-/Masterarbeiten? Gelten hier die gleichen Grundsätze und Folgen bei Plagiat?


    Ich glaube, dann haben wir erst die Spitze des Eisbergs gesehen. :D


    Diese Grundsätze gelten sogar schon für Hausarbeiten.


    Schavan ist mE trotzdem aus mehreren Gründen ein ziemlich komplexer Fall.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • komplex, weil sie von ihrem Haus abhängige Wissenschaftsfunktionäre als Lobby und zu ihrer Verteidigungsstrategie 'vorschicken' konnte?


    oder komplex, weil statt der üblichen fünf "Fundstellen" (Bagatellgrenze, die zur Dr.-Aberkennung reicht) deren über sechzig bisher gefunden wurden?


    Nachtrag:
    "Fall Schavan im Netz" (auf Twitter) - Dr. pseud. Schavan
    http://www.fr-online.de/der-fa…an,21666736,21675210.html



    Zitat

    Original geschreibselt von NoraLachmann auf Twitter
    #Schavan - Bildungsministerin ohne Studienabschluss. Die CDU als Vorreiterin in Sachen Bildungsgerechtigkeit. Wer hätte das gedacht?


    Ähnlich:

    Zitat

    Original geschreibselt von amsellen auf Twitter
    Es ist doch großartig, dass @annetteschavan keinen Titel mehr hat. Da kann sie sich nun authentisch um bildungsferne Schichten kümmern.


    [small]Wikipedia-Link von mir unterlegt.[/small]

  • Inwiefern es sich bei allen sechzig Stellen tatsächlich um Plagiate handelt, ist nicht gerade unumstritten, um es mal vorsichtig zu formulieren. Darunter sind auch Textstellen, die andere Texte paraphrasieren (was zulässig ist), dabei eine gewisse Formulierungsnähe zum Ausgangstext haben (ohne ihn wörtlich zu zitieren) und diesen in der Fußnote auch benennen.


    Das lässt sich bei sehr strenger Auslegung als Plagiat werten, aber ich wäre relativ vorsichtig bei der Behauptung, dass sich solche nicht auch in den Schriften derjenigen finden, die in der Fakultät für die Aberkennung Schavans Titels gestimmt haben. Vor allem bei Vertretern von 'Textwissenschaften' bin ich mir fast sicher, dass das sehr knapp werden könnte.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

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