Führungszeugnis für ehrenamtliche Tätigkeit ?

  • Re: Führungszeugnis für ehrenamtliche Tätigkeit ?


    Das kannst du doch schon im Eingangsthread erkennen, welche Problematik eigentlich dahinter steckt:


    Zitat

    Original geschrieben von malinfo
    bevor er dieses geschenk an die allgemeinheit abliefern darf


    Hier bin ich, der Messias. Wie kann ich helfen?


    :rolleyes:

  • wir diskutieren hier doch darüber, dass jemand seine Leistung freiwillig anbietet, oder? er wurde weder gefragt, noch dazu verpflichtet, noch sonstwas? Dementsprechend wird mit dem Verlangen nach dem Führungszeugnis doch auch einfach mal keine Grundfreiheit berührt, da der Freund vom TO jederzeit ablehnen kann dieses so mitzumachen. Klar geht dann eine freiwillige Kraft flöten, aber die war vorher ja auch nicht verfügbar. Letztlich hat der Freund vom TO ja irgendwelche Beweggründe und bietet sich an. Dann aber eben auch zu den gegebenen Voraussetzungen. und wenn ihm aus irgendwelchen Gründen dort vorgeschrieben wird schwarz zu tragen, er nicht rauchen darf oder sonstwas, muss er das auch akzeptieren, ansonsten steht es ihm frei etwas anderes mit seiner Zeit zu veranstalten.


    Das Führungszeugnis ist einfach eine in Deutschland gängige Schutzmaßnahme um mögliche Probleme vorab erkennen zu können. Und das ist auch in Ordnung so. Warum sollte eine betreuende Organisation mit sozialer Funktion Vergewaltigern, Dieben, Dealern oder wem auch immer einen Deckmantel bieten um leicht an neue Opfer zu kommen. Wer wirklich ehrenamtlich helfen will, für den sollte es eine SelbstVerständlichkeit sein den Hilfebedürftigen auch eine gewisse Sicherheit zu bieten, selbst wenn das Führungszeugnis natürlich nicht in die Seele eines Menschen blicken lässt.


    Dämliches Thema.

  • Alles was zur Berechtigung des Verlangens nach einem Führungszeugnis gesagt worden ist teile ich völlig. Wir beraten hier ehrenamtlich in einem Jugendberatungshaus und die Kooperationspartner, die dort beraten haben alle freiwillig angeboten, Führungszeugnisse vorzulegen.


    Verständnis dafür, so eine Debatte zu eröffnen hätte ich allenfalls wenn ein Trainer oder Jugendwart vom FC Hintermwald, der seit 30 Jahren dort Kindermannschaften betreut oder trainiert, und der ebenso langedort hinterm Wald lebt und arbeitet, plötzlich aufgefordert wird, ein Führungszeugnis zu verlangen. (Obwohl ich auch in diesem Fall das größere Verständnis für das Verlangen habe: Man sollte einfach unterschiedslos von allen, die mit der Betreuung von Kindern und Jugendlichen befasst sind, ein FZ verlangen). - Aber wenn jemand relativ unbekannt herkommt und seine Mitarbeit anbietet halte ich es für die allergrösste Selbstverständlichkeit, dass das FZ zur Bedingung gemacht wird.


    aggy

  • Also als ich beim DRK aushilfsweise anfing wollte niemand mein Führungszeugnis sehen. Allerdings mache ich da auch keine ehrenamtliche Tätigkeit.
    Nur mit vielen Menschen komme ich da natürlich auch in Kontakt.


    Ich denke mal wenn man direkt für die Stadt arbeitet haben die da gewisse Richtlinien die halt penibel eingehalten werden. Bei anderen Trägern die nicht direkt der Stadt untergeordnet sind läuft bzw. kann das anders ablaufen. Würde mir da aber keinen Kopf machen. Für einen städtischen Dienst musste ich vor ein paar Jahren schon ein Führungszeugnis abfordern... war keine lange Geschichte und das Geld wurde erstattet. Hab mir auch keinerlei Gedanken darüber gemacht.

  • Zitat

    Original geschrieben von malinfo

    Oder provokativ nochmals meine frage aus einem vorherigen post:
    Was wäre wohl los, wenn er den spieß umdrehen würde nach dem motto "Ich will ja keinem Verbrecher 'was Gutes tun", und von jedem, der von seinen ehrenamtlichen aktivitäten profitiert, ein führungszeugnis verlangen würde ?


    Das habe ich zuerst gar nicht gesehen, "muss" aber jetzt noch darauf antworten, weil ich diese Sichtweise grausig finde. Sie ist in meinen Augen vollkommener Quatsch - man kann nicht jegliche Sichtweise einfach zu 180% umdrehen, denn so einfach ist die Welt nicht gestrickt.

  • Ein Führungszeugnis gehört zu machen Tätigkeiten dazu. Wer nichts zu verbergen hat, braucht sich nicht darüber aufzuregen.

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • es gibt neben dem kindergarten soviele szenarien, bei denen es für die stadt äußerst peinlich sein könnte, wenn man kein führungszeugnis eingeholt hat.


    beispielsweise auch ein betrüger, welche dann im altenheim die alten leute abzockt oder beklaut. nur ein beispiel von vielen...


    auch wenn ehrenamtlich tätig, ist man ja doch im namen der stadt unterwegs...


    viele arbeitgeber verlangen bei der bewerbung ebenso ein führungszeugnis.
    teilweise werden führungszeugnisse bei beantragung des führerscheins verlangt...


    von daher halte ich es auch für legitim.
    wenn der bekannte nichts zu verbergen hat, sollte er kein problem damit haben - zumal weder mit aufwand noch kosten verbunden. und wenn doch, soll er sich hald woanders betätigen oder "privat" seine dienste anbieten, ganz einfach.

  • Zitat

    Original geschrieben von rasputin
    Das habe ich zuerst gar nicht gesehen, "muss" aber jetzt noch darauf antworten, weil ich diese Sichtweise grausig finde. Sie ist in meinen Augen vollkommener Quatsch - man kann nicht jegliche Sichtweise einfach zu 180% umdrehen, denn so einfach ist die Welt nicht gestrickt.


    Ich wundere mich, dass dazu noch keiner inhaltlich Stellung genommen hat, denn das Argument war selbst Grundgestz-widrig.


    1. Das Argument war ja NICHT, denn Helfer zu schützen. Nur in dem Fall wäre es sinnvoll, von dem Hilfe-Annehmenden persönliche Informationen anzufordern, um die Hilfe-gebende Person zu schützen. Schon klar: ein 16 Jahre altes Mädchen soltle nicht gerade im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit zu einem Sexualverbrecher geschickt werden.


    Bei Au pair ist es zum Beispiel üblich, dass die aufnehmende Familie persönliche Informationen liefern muss, um den Au pair-Jugendlichen zu schützen.


    Aber darum ging es ja NICHT.


    2. Sondern es ging darum, dass ein schlechter Mensch - und sei es auch ein Verbrecher- kein ANSPRUCH auf ehrenamtliche Hilfe oder ähnliches hätte. Und dieses Argument ist leider mit dem GG nicht in Übereinstimmung zu bringen. Selbstverständlich hat JEDER (auch Verbrecher) bei uns zunächst einen prinzipiellen Anspruch auf soziale Leistungen.

    Xperia Z3c - Lumia 950 XL

  • Zitat

    Original geschrieben von Uelmuek (gekürzt)
    Du bist doch echt nicht mehr klar im Kopf!


    Beleidigungen sollten in TT generell nicht akzeptiert werden.


    :flop:

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