Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von Braindead
    Ich habe eigentlich mal gedacht das die ICE irgendwann einmal mit 300+ km/h durch die Länder ziehen auf gut ausgebauten Strecken (fährt er doch auch schon teilweise oder ? ). Das ist für mich so eine Zukunftsvision das alles noch schneller wird und nicht langsamer / gleich schnell. Schade eigentlich....


    Es gibt in DE nur wenige Strecken, die für 300 km/h gebaut sind:
    - Köln - Rhein/Main (144 km)
    - Nürnberg - Ingolstadt (90 km)
    - Erfurt - Ebensfeld (107 km, in Bau)
    - Erfurt - Leipzig (120 km)


    Die beiden "alten" Neubaustrecken Würzburg-Hannover und Mannheim-Stuttgart sind für 280 km/h gebaut. Allerdings gibt es zumindest zwischen Würzburg und Hannover die Einschränkung, dass in Tunnels nur 250 km/h gefahren werden darf. Das sorgt dafür, dass ein ICE 1 durch 280 Spitze nur etwa im Bereich um 1-2 Minuten schneller ist als mit 250 km/h.

  • Die Tunnels sind von der Bauart für 250 km/h ausgelegt. Als die gebaut wurden, war das so vorgesehen. Das Problem ist die Form der Tunnels. Hier entstehen bei hohen Geschwindigkeiten Luftdruckspitzen. Die Tunnelform muss zur Form des Zuges passen, sonst wird an bestimmten Stellen der Luftdruck zu hoch. Das könnte in ungünsigen Fällen (zB wenn sich zwei Züge im Tunnel begegnen) zum Platzen der Fensterscheiben führen.
    Wenn sich nun zwei Züge mit je 280 statt 250 km/h begegnen, ist der Geschwindigkeitsunterschied zwischen beiden Zügen 60km/h höher als vorher. Da die Luftdruckprobleme bei steigender Geschwindigkeit expotentiell wachsen, kann dieser Unterschied schon zu Problemen führen. Um das zu beheben müssten die die Tunnels in der Form des Querschnittes geändert werden, und die Züge wohl auch. Vorallem müsste wohl der Tunnel großer werden, so daß die Druckwelle besser zur Seite ausweichen kann. Das wird wohl nichts, der Aufwand ist einfach zu groß.
    Bei den Strecken für 300km/h sind die Tunnels gleich entsprechend gebaut. Außerdem ist die sehr lange und Spitze "Schnauze" des ICE3 auch gerade für solche Fälle optimiert. Da kann die Druckwelle des entgegenkommenden Zuges besser dran abgleiten, als bei der Nase des ICE1 oder 2. Außerdem erzeugt diese Nase auch gleich eine geringere Druckwelle. Nur deswegen kann der ICE 3 auf solchen Strecken auch in Tunnels 300 km/h fahren.

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  • die größte Kathastrophe ist immernoch die


    Strecke Würzburg - Nürnberg (Entfernung laut Bahn 103km) ICE fährt im besten Fall (nachts) 53 Minuten, und das ist eher die Ausnahme


    im Vergleich dazu, die
    Strecke Fulda - Würzburg (Entfernung laut Bahn 113km) ICE braucht 31 Minuten!


    Jeweils gleicher ICE (Strecke Hamburg-München)


    Mir ist klar, das Fulda-Würzburg eine Neubaustrecke ist.
    Zwischen Würzburg-Nürnberg bzw. Nürnberg-Würzburg BLEIBT der ICE teilweise auf FREIER STRECKE STEHEN! oder bremmst bis auf 40km/h runter :confused: :confused: :mad: Ohne ersichtlichen Grund.


    Da kann man dann auch gleich RE fahren, der braucht 1 Stunde 11.

  • Die Fahrzeit von knapp 1 h ist auch eine Folge des Taktfahrplans. Anschluss- und Zubringerzüge um den Fernverkehr herum (der großteils zur vollen und halben Stunde in Würzburg und Nürnberg eintrifft) sind darauf abgestimmt. Es bringt dir nichts, die Fahrzeit zu kürzen, da dann keine Anschlüsse mehr bestehen würden.


    Die Entfernung Fulda-Würzburg über Strecke 1733/3828 beträgt laut "Bahn" (DB Netz AG, Trassenpreissoftware) 91,906 km und nicht 113 km.


    Woher weißt du denn, dass der ICE ohne Grund (!) stehen bleibt oder auf 40 km/h abbremst? Warum eigentlich nur auf 40 und nicht z.B. auf 15 km/h?
    Es kommt nicht selten vor, dass einmal ein Nahverkehrszug verspätet ist (dafür reichen schon 2 Minuten) oder erst einmal ein Güterzug auf die Seite geräumt werden muss.
    Achja: Der Streckenabschnitt Fürth (Bay) Hbf-Würzburg Hbf-Gemünden(Main) ist aufgrund seiner Auslastung ganz offiziell eine als überlastet erklärte Strecke. Neben viel Fernverkehr will auch noch der Nahverkehr fahren und ein paar Güterzüge. Schon alleine die ganzen RB und RE sorgen dafür, dass der Fernverkehr da nicht voll durchfahren kann sondern sich eben auch mal hinten anstellen muss - ganz planmäßig. Sonst würdest du dich sicherlich, völlig zurecht, täglich darüber aufregen, dass dein ICE Verspätung erhält.
    Im Gegensatz dazu verkehren stündlich pro Richtung zwischen Würzburg und Rohrbach (Verzweigung Ri Fulda und Frankfurt) zwei Züge, ab Rohrbach nach Fulda genau ein (1) Zug. Langsamer Nahverkehr benutzt die Strecke überhaupt nicht, Begegnungen zwischen Güter- und Reisezügen sind nicht ohne weiteres zugelassen. Das sind völlig verschiedene Grundlagen für die beiden Streckenabschnitte.


    Natürlich darfst du auch gerne den Nahverkehr nutzen und deine Reisezeit um gut 1/3 verlängern! Der Kunde hat die Wahl :D

    Viele Grüße
    Martin

  • Ja, der ICE Fahrer bleibt einfach unterwegs auf der Strecke stehen, weil es Spaß dran hat die Leute im Zug zu ärgern...


    Die Strecke Würzburg - Nürnberg ist wie Du selbst schreibst eben keine Neubaustrecke. Damit ist schonmal die Geschwindigkeit reduziert. Soweit mir bekannt ist gibt es auf der Strecke kein LZB-System, daß zwingend erforderlich ist, um Geschwindigkeiten über 160 km/h fahren zu können. Größtenteils ist auf der Strecke nur Geschwindigkeiten von 120-140 km/h möglich. Mehr wäre nur durch umfangreiche Umbauten möglich. Irgendwann wird das sicher mal gemacht, wann kann ich jetzt spontan auch nicht sagen.
    Auf der Strecke ist der ICE auch nicht alleine, wie auf Neubaustrecken, unterwegs. Er muss sich also zwischen die RE, RB und Güterzüge einfädeln. Das bremst den natürlich aus. Manchmal muss er dann auch warten, bis der langsamere Zug vor Ihm an einem Bahnhof auf die Seite fahren kann, daß der ICE vorbei kommt. Dann muss der eben langsam fahren.
    Abhilfe kann hier nur eine Neubaustrecke bringen. Aber die kostet Geld, und das will keine hergeben. Mal abgesehen davon, daß man erstmal die entsprechenden Grundstücke haben muss, was in Deutschland nicht immer einfach ist. Und von Wutbürgern die generell gegen alles sind, will ich gar nicht anfangen. Irgendwo findet sich bestimmt eine gelbgepunktete Sumpfschnecke die so einen Bau langfristig aufhalten kann...

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  • Zitat

    Original geschrieben von Bastelino


    Mir ist klar, das Fulda-Würzburg eine Neubaustrecke ist.
    Zwischen Würzburg-Nürnberg bzw. Nürnberg-Würzburg BLEIBT der ICE teilweise auf FREIER STRECKE STEHEN! oder bremmst bis auf 40km/h runter :confused: :confused: :mad: Ohne ersichtlichen Grund.


    Da kann man dann auch gleich RE fahren, der braucht 1 Stunde 11.


    der Grund ist ziemlich sicher dass der Gleisabschnitt noch von einem anderen Zug blockiert ist und das Signal dehalb Rot anzeigt.


    Ein Gleisabschnitt in dem ein anderer Zug ist kann nicht von einem nachfolgenden Zug befahren werden, zumindest nicht auf Abschnitten mit konventioneller Zugbeeinflussung.



    Gäbe es nur ein Unternehmen das Züge betreibt oder könnte das eine Unternehmen wenigstens den anderen vorschreiben welche Technik genutzt werden muß dann gäbe es schon auf mehr Strecken reines ETCS, das ist ein System bei dem unter anderem die Abstände der Züge variabel geregelt werden können dann gäbe es solche Halte nicht, dann würde der ICE langsamer hinter dem vorrausfahrendem Zug fahren aber er würde noch fahren. Aber die Billig-Güterbahnen und andere Privatbahnen klagen grundsätzlich gegen so etwas, selbst bei Neubauprojekten wie Stuttgart 21 müssen trotz besseren Alternativen immer noch herkömliche Signale gebaut werden damit irgendwann mal eine billige Privatbahn einen Sonderzug durchschicken kann....


    Ich glaube nicht dass z.B. in Japan der Shinkansen auf solchen Strecken fahren muß...

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    Gäbe es nur ein Unternehmen das Züge betreibt oder könnte das eine Unternehmen wenigstens den anderen vorschreiben welche Technik genutzt werden muß dann gäbe es schon auf mehr Strecken reines ETCS, das ist ein System bei dem unter anderem die Abstände der Züge variabel geregelt werden können dann gäbe es solche Halte nicht, dann würde der ICE langsamer hinter dem vorrausfahrendem Zug fahren aber er würde noch fahren.


    Es gibt viele Unternehmen die Züge betreiben (Eisenbahnverkehrsunternehmen) aber nur ein (bedeutendes) welches "den anderen vorschreiben (kann) welche Technik genutzt werden muß" (=Eisenbahninfrastrukturunternehmen).
    Das EIU DB Netz AG macht das auch, Erfurt-Halle/Leipzig dürfen nur ein paar wenige Fahrzeuge mit ETCS-Fahrzeugausrüstung mit SRS 2.3.0d befahren.


    Gegenwärtiges ETCS hilft dir bei dem Problem Streckenauslastung auch nur bedingt weiter, da Moving Block erst mit Level 3 möglich ist, das gibt es aber noch nirgends bei Vollbahnen. Problematisch ist dabei insbesondere bei Güterzügen die Zugvollständigkeitsüberwachung. Die Gleisfreimeldung kann bei Level 3 nicht mehr durch ortsfeste Technik erfolgen sondern muss über die Position des führenden Fahrzeuges und die Zuglänge erfolgen. Dabei ist es eben entscheidend auch sicher (!) zu erkennen ob der Zug vollständig ist. Und daran werden bei Eisenbahnen sehr hohe Sicherheitsanforderungen gestellt.
    Würde DB Netz Abweichungen vom Sollfahrplan (=verspätete Regio-/Güterzüge) häufiger an die Lokführer kommunizieren, könnte man von Haus aus langsamer hinterher fahren anstatt eben fast zum halten zu kommen...


    Langsam fahren kann aber auch durchaus etwas mit Energieersparnis zu tun haben. Wenn du mit mir fährst, kann es dir gut passieren, dass durch Dettelbach ("Bergspitze") nur mit 50 km/h gerollt wird - dennoch ist der Zug pünktlich in Würzburg. Das klappt natürlich nur, wenn man vorher nicht ausgebremste wurde, ansonsten fährt man eben schneller. Fahrzeitreserven sind genauso notwendig, ansonsten würde jede Kleinigkeit den Fahrplan netzweit zusammenbrechen lassen.


    Jede Erhöhung der Streckenkapazität heißt übrigens auch wieder Umweltverträglichkeitsprüfungen (höhere Kapazität -> mehr Züge -> mehr Lärm) was wiederum jede Menge bürokratischen Aufwand mitbringt.

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von Braindead
    Warum gibt es eine solche Einschränkung in Tunnels ? Das könnte man auch in Frage stellen.


    Stellst Du das auf Autobahnen auch in Frage? Da sind Tunnelfahrten häufig auch auf 100 - 80 km/h begrenzt, egal wie gut der Tunnel ist. Oder stellst Du generell alle Geschwindigkeitsbegrenzungen in Frage? Du kannst ja mal bei 400 km/h bei Tunneleinfahrt den Kopf aus dem Zugfenster strecken, mal schaun wie lange Du Deinen Kopf noch auf den Schultern hast. ;)

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Beim Straßenverkehr liegt das hauptsächlich am Gefahrenpotenzial durch Verlassen der Fahrspur was bei nicht spurgebundenen Fahrzeugen nunmal auftreten kann. Genauso ergeben sich durch den Hell-Dunkelwechsel Nachteile beim Sehen, im Bahnverkehr spielt das eher eine untergeordnete Rolle.


    Die Tunnel der alten SFS haben einen geringeren Querschnitt als die neuen SFS, daher die Geschwindigkeitseinschränkung. Es bringt allerdings ohnehin nur geringe Vorteile die höhere Geschwindigkeit fahren zu können, die Abstände der Halte sind einfach doch recht kurz.

    Viele Grüße
    Martin

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