Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    (...) Hier hätte man neben der Zulassung für 100 Km/h auch die Klimaanlage als Bedingung in der Ausschreibung verbindlich festlegen und dann auch kontrollieren müssen (...)


    Das ist eben der Unterschied zwischen einem EVU und einem SVU. Da macht der Gesetzgeber eben unterschiedliche Ausschreibungsbedingungen, falls es überhaupt eine Ausschreibung für Fernbusse gibt.


    An ein EVU stellt der Gesetzgeber eben sehr viel höhere Bedingungen damit sie eine Zulassung bekommen. Das hätte sich mit dem "4. Eisenbahnpaket" schlagartig ändern können. Konnte zum Glück für uns alle abgewendet werden.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Der Baustellenfahrplan findet sich hier:
    http://bauarbeiten.bahn.de/doc…_01-04092016_fahrplan.pdf


    Und dort ist - sogar in roter Farbe - "Wasserthaleben, Ort" als Haltestelle für den SEV angegeben


    Ist doch ein Witz. Woher soll ich bei "Ort" wissen, wo im Ort die Bushaltestelle "Ort" ist?

    Vor dem Fragen - bei https://www.prepaid-wiki.de nachschlagen!

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  • in der Zusammenfassung der Baumaßnahmen gibt es eine Ortsangabe Hintergasse, die Wegezeit ab Bahnhof beträgt nur 3 min.
    Ebenso findet sich dort nochmal ausdrücklich der Hinweis, dass die SEV Haltestellen nicht immer direkt am Bahnhof sind.
    http://bauarbeiten.bahn.de/docs/thueringen/RE_56.pdf


    Es würde mich allerdings nicht wundern, wenn es in dem 440 Einwohnerdorf auch lediglich eine einzige offizielle Bushaltestelle gibt die dann eben mit Ort oder Ortsmitte bezeichnet ist.

    Viele Grüße
    Martin

  • Mobilitätsverhalten ist Menschen angeboren und hochgradig intuitiv, spontan und augenblicksbezogen.


    Das ist auch der Grund, warum Sperrungen, Verkehrs- und Geschwindigkeitsbeschränkungen an Autobahnen, Kreis- und Bundesstraßen, Forstwegen und Trampelpfaden keineswegs im "Amtsblatt des Bundesverkehrsministeriums" bekanntgemacht werden, sondern wirklich körperhafte Blechschilder am Straßenrand aufgestellt werden. Diese Schilder , z.b. eine "60" auf weißem Grund in einem roten Kreis, bedeutet, dass man hier maximal 60 km/h fahren darf, werden sogar in der Fahrschule gelernt ;) :D


    Als der Papst nach Regensburg kam und die A3 gesperrt wurde, wurden bereits 50 - 100 km vorher riesige, das heisst von schnellen Fahrzeugen aus gut lesbare Schilder zur Ausleitung auf die Umleitungsstrecken (u.a. B 20) aufgestellt. Damit hat man der Intuitivität des menschlichen Mobilitätsverhaltens Rechnung getragen; man wollte aus guten Gründen sich nicht darauf verlassen, dass jeder Verkehrsteilnehmer ein elektronisches Navigationsgerät besitzt (und diesem bei Fehlern in der Datenbank bis zum gehorsamen Absturz an nicht gesicherten Uferstraßen blindlings folgt ;) ) und ebensowenig, dass jeder Autofahrer vor dem Besuch bei der Schwiegermutter in bürokratischer Weise das Amtsblatt des Verkehrsministers konsultiert ....


    Die Verkehrsteilnehmer sind es also gewohnt, sich spontan und kurzfristig zu orientieren und halten dazu nach Beschilderung am Wegesrand Ausschau.


    Nur bei der Bahn scheint man auch von Fussgängern zu erwarten, dass sie ihr angeborenes und intuitives Mobilitätsverhalten aufgeben und vor dem Weg ins Nachbarkaff zur Kegelbahn ein Internetcafe aufsuchen oder das Amtsblatt des Bundesverkehrsministers befragen, um herauszufinden von welchem Eckstein (oder Kanaldeckel) aus diesmal der Ersatzbus fährt ....


    Eigentlich müssten bei Schienenersatzverkehr an jeder Straßenkreuzung im 5 Kilometer Umkreis (das ist eine Stunde Fussweg und 20 Minuten Fahrrad-Entfernung) periodisch alle 300 Meter riesige Leuchtbaken oder auch Informations-Pavillions mit Pfeil-Richtungsschild "Bahnhofs-Umleitung" und nächtlicher Beleuchtung sowie einem ortsbezogenen Fahrplan und Zeitangabe für den Fussweg "von hier" bis zur Ersatz-Haltestelle (damit man selber nachrechnen kann) aufgestellt werden.


    Dazu müsste das Verkehrsunternehmen aber die Fussgänger und Radfahrer als eigenständige Verkehrsträger und kooperative Zubringer achten und respektieren. Daran hapert es allenthalben noch. Zudem hatte die jahrzehntelange Ausdünnung im ÖPNV zur Folge, dass auch viele Fahrdienstleiter der Bahn heutzutage mit dem Auto zum Dienst fahren müssen; dem Verständnis für die Belange von Radfahrern und Fussgängern ist das leider nicht zuträglich. Es wird auch hier bestenfalls vom Auto her gedacht.


    Derzeit ist es oft so, dass die Ersatzfahrpläne notdürftig und oft unbeleuchtet und nicht regengeschützt "zusätzlich" an vorhandene selten bediente Haltestellenpfosten von Schulbuslinien getackert werden;die Fahrpläne zuweilen mit Tintenstrahldrucker ausgedruckt und nach 1 Tag Regen komplett unlesbar. Interesse an funktionierendem öffentlichem Verkehr wird anders zum Ausdruck gebracht :D

  • Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    (...) Eigentlich müssten bei Schienenersatzverkehr (...)


    Wärst Du bereit einen höheren Fahrpreis zu zahlen? Solche Maßnahmen kosten richtig viel Geld, und nicht nur ein paar Cent.


    Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    (...) Derzeit ist es oft so, dass die Ersatzfahrpläne notdürftig und oft unbeleuchtet und nicht regengeschützt "zusätzlich" an vorhandene selten bediente Haltestellenpfosten von Schulbuslinien getackert werden (...)


    Vielleicht dort wo Du wohnst.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


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  • Vorläufige Antwort ..


    Danke für das "auch", das erleichtert die vorläufige Antwort sehr!


    Es handelt sich um "Relationspreise", das war zumindest bei Einführung des ICE das große Novum.


    Vorher galten reine Kilometerpreise, geringfügig durch u.a. Rundungsregeln modifiziert und durch Sparpreise mit Wochenendbindung nur teilweise "pauschalisiert"/ gedeckelt.


    "Grundsätzlich" ist es auch im ICE-Verkehr immer noch so, dass weitere Entfernungen auch teurer sind, kürzere billiger.
    Das ist eigentlich ein ökologisches Grund-Erfordernis. Aber Entfernung ist eben nicht mehr der einzige Faktor.


    Aber der Preis wurde letztlich mit eingepreisten Zu- und Abschlägen für die Marktsituation auf den betreffenden Relationen - also ob es günstige parallel laufende Autobahnen oder auch Flugrelationen gibt - versehen. Unangenehm erinnere ich mich an eine Fahrt von Hamburg Hbf nach Hamburg Dammtor, eine vergleichsweise läppische Entfernung, die 10 DM hätte kosten sollen.


    Ursprünglich - und darauf beruht letztlich meine Antwort - wurden die ICE-Preistabellen im DPT-Tafelwerk veröffentlicht. Ob es das noch gibt entzieht sich meiner Kenntnis - im großen Elektronisierungs-Furor wurde dieses mal abgeschafft.


    Später, im Zuge der berüchtigten Tarifreform, die teilweise auf öffentlichen Protest rückgängig gemacht werden musste, wurde das Prinzip der Relationspreise vom ICE auf alle Bahnrelationen ausgeweitet. Damit ging eine gewaltige Intransparenz einher, weil man die Preise oft erst erfuhr, wenn man schon mitten im Buchungsprozess steckte, und kaum irgendwo "nachblättern" konnte. Da ist die Intransparenz der Banken ein Klacks dagegen. Meines Erachtens verstieß das gegen grundlegende Prinzipien (Preisklarheit und -wahrheit) der Marktwirtschaft.


    Auch werden die zu fahrenden Kilometer heutzutage fast schon "versteckt" bzw. man muss eine extra Option am Fahrkartenautomaten anwählen, die (mir zumindest) anscheinend auch nicht immer zugänglich ist, um die Tarif-Kilometer herauszufinden. Geheimniskrämerei!

  • Im Fernverkehr gibt es keine Tarifkilometer sondern ausschließlich Relationspreise. In einigen Fällen findet dann auch noch eine Differenzierung je nach Laufweg statt, in der Regel dann wenn zwei Städte durch zwei Strecken verbunden sind, von denen eine deutlich schneller ist. So ist Köln-Frankfurt über Montabaur teurer als über Koblenz.
    Flug und Busgesellschaften veröffentlichen im übrigen auch keine Kilometerpreise, da beschwert sich niemand, merkwürdig...


    Nur der Nahverkehr muss sich seine Preisgestaltung stets genehmigen lassen und arbeitet nach Kilometern. Deshalb sind beliebige Sonderangebote im reinen Nahverkehr auch nicht möglich. So gibt es Sparpreise nur in Verbindung mit Fernverkehr.

    Viele Grüße
    Martin

  • Danke euch beiden zunächst mal für die ausführlichen Infos :top:


    Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Flug und Busgesellschaften veröffentlichen im übrigen auch keine Kilometerpreise, da beschwert sich niemand, merkwürdig...


    Zum einen habe ich mich ja nicht beschwert - und zum anderen reise ich wesentlich häufiger via Bahn (mehrmals pro Woche), als via Flugzeug (mehrmals pro Jahr) und Bus (quasi nie) ;)


    Es handelt sich letztlich um reines Interesse in Kombination mit der Vorverlegung der Bahnsteige in Stuttgart (das Thema kam während der Wartezeit auf einen verspätet bereitgestellten Zug auf). Zumindest gefühlt läuft man nun bis Bad Cannstatt (nächster Stadtteil) und dementsprechend kürzer ist die Fahrstrecke der Bahn. :p

  • Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass die hier durch mumpel und Martin Reicher zum Ausdruck gebrachte Arroganz exemplarisch für die Bahn steht.


    Es scheint mir, alles, was die Bahn macht, ist toll und richtig, nur der Kunde ist zu blöd, damit richtig umzugehen.


    Und das ist es auch, was ich immer wieder bei meinen wenigen Bahnfahrten seitens des Personals erlebe. Wir sind die tollsten und du als Mitfahrer bist eher Ware, die von A nach B muß und sich gefälligst anzupassen und möglichst die Klappe zu halten hat.

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