Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von murmelchen
    Also trete ich jetzt in die IG Metal und diese kämpft dann künftig für mich anstatt Verdi?


    Du kannst auch in einen Kaninchenzüchterverein eintreten, wenn du der Meinung bist, dass dieser deine Interessen in irgendeiner Weise vertritt/vertreten kann. ;) Ob die Zersplitterung in kleinere bzw. kleinste Gewerkschaften für die Gewerkschaftsbewegung an sich förderlich ist, ist eine andere Frage. Einheitsgewerkschaften gibt es meines Wissens (noch) nicht, keine festgeschriebene Exklusivvertretung bestimmter Berufsgruppen durch bestimmte Gewerkschaften. Meines Wissens hat(te) die EVG mit der Bahn auch einen Tarifvertrag für die (bei ihr organisierten) Lokführer abgeschlossen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Sliders
    In einem Unternehmen sollen also deiner Meinung nach eine Tarifeinheit herrschen? Also, gleicher Lohn für gleiche Arbeit?

    Idealerweise, ja.


    Zitat

    Hmmm, dann wundert mich, warum in Deutschland gerade das in vielen Konzernen bewußt umgangen wird. Aber dann schreit ja keiner, weil es niemanden zwickt.

    Unternehmen sind bestrebt, ihre Angestellten leistungsorientiert zu bezahlen.


    Es gibt halt zwei unterschiedliche Ansätze. Entweder bezahlt man seine Angestellten nach ihrer tatsächlichen Leistung oder pauschal. Wenn man zweiteres wählt, dann sollte auch klar sein, dass die Pauschale und die damit verbundenen Rahmenbedingungen dann für alle innerhalb einer Berufsgruppe gelten sollte.

  • Warum werden dann eigentliche Ärzte in Kliniken vom Marburger Bund und von Verdi gewerkschaftlich vertreten und warum gibt es da zwei Tarifverträge ohne Probleme; etwa wegen der gleichen Arbeit? Nein. Sondern weil es im Sinne der Angestellten und Ärzte ist, die von denen vertreten werden wollen.


    Das Argument der Bahn ist daher vorgeschoben. Und ohne die Einmischung der Politik und des Tarifeinheitsgesetzes hätte die Bahn längst eingelenkt bzw. einlenken müssen. Aber sei es drum, das Gesetz wird von Karlsruhe eh kassiert werden; dass ist wahrscheinlich.

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    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • Es gibt auch bei der Bahn inzwischen mehrere Tarifverträge selbst für die gleichen Berufsgruppen.
    Daß Lokführer und die von der Bahn so bezeichneten Lokrangierführer unterschiedlich bezahlt werden, ist ja bekannt, daß ist ja der knackpunkt der aktuellen Verhandlungen. Warum die unterschiedlich bezahlt werden, weiss kein Mensch, da Lokrangierführer dieselbe Ausbildung haben wie Lokführer, und dieselben Tätigkeiten verrichten, nur kriegen sie weniger, als die anderen. Das will die GDL ja ändern, und das führt also jetzt zur Spaltung der Angestellten... Aha
    Aber nicht nur das, Viele Lokführer sind in Tochtergesellschaften der Bahn ausgegliedert. Auch die sind letztlich bei der Bahn angestellt, weil die Tochtergesellschaft noch immer zu 100% zur Bahn gehört. kriegen aber oft weniger, warum das?
    Da kommt noch einiges zusammen, wenn man weiter sucht. Und keiner weiss eigentlich so genau, warum der eine mehr und der andere weniger bekommt. Zählt man alle Bezahlmodelle zusammen, die allein für die Lokführer der DB gelten, sind wir schnell im zweistelligen Bereich.
    Und jetzt ist es also ein Problem, das zusammenzufassen, und einen gemeinsamen, oder von mir aus zwei (GDL-EVG) Tarifverträge zu machen?

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  • Ich zitiere mal: ".....Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt für alle Beschäftigtengruppen bei der Bahn, auch für die Lokführer. Wenn das Gesetz in Kraft tritt, würde in allen 300 Betrieben der Bahn gezählt, ob die EVG oder die GDL die Mehrheit hat. Das könnte dazu führen, dass der Tarifvertrag der GDL nicht zur Geltung kommt. Es könnte sogar dazu führen, dass die GDL in zwei Jahren, wenn wieder verhandelt wird, nicht einmal mehr streiken kann. Das Tarifeinheitsgesetz stellt die Existenzberechtigung von Gewerkschaften infrage. Vor diesem Hintergrund agiert die GDL sehr rational: Sie muss größer und mächtiger werden, wenn sie trotz Tarifeinheitsgesetz bestehen will....."

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  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Daß Lokführer und die von der Bahn so bezeichneten Lokrangierführer unterschiedlich bezahlt werden, ist ja bekannt, daß ist ja der knackpunkt der aktuellen Verhandlungen. Warum die unterschiedlich bezahlt werden, weiss kein Mensch, da Lokrangierführer dieselbe Ausbildung haben wie Lokführer, und dieselben Tätigkeiten verrichten, nur kriegen sie weniger, als die anderen.


    der Unterschied ist ganz knapp:


    - der Streckenlokführer fährt einen Zug der vollbesetzt ist durch die Gegend und das Risiko ist wesentlich höher mal ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung am Hals zu haben.


    - Der Streckenlokführer ist unterwegs, der Rangierlokführer hat einen festen Arbeitsplatz. Es ist absolut üblich dass derjenige der im "Außendienst" arbeitet ein höheres Gehalt bekommt. Ist in jeder Firma so.

  • Zitat

    Original geschrieben von Timba69 Vor diesem Hintergrund agiert die GDL sehr rational: Sie muss größer und mächtiger werden, wenn sie trotz Tarifeinheitsgesetz bestehen will....."


    Die GDL missbraucht also das Streikrecht. Arbeitskampf, nicht um Forderungen ihrer Mitglieder durchzusetzen, sondern aus rein egoistischen und machtpolitischen Gründen.


    Nichts anderes wird ihr seit Monaten vorgeworfen.

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    der Unterschied ist ganz knapp:


    - der Streckenlokführer fährt einen Zug der vollbesetzt ist durch die Gegend und das Risiko ist wesentlich höher mal ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung am Hals zu haben.


    - Der Streckenlokführer ist unterwegs, der Rangierlokführer hat einen festen Arbeitsplatz. Es ist absolut üblich dass derjenige der im "Außendienst" arbeitet ein höheres Gehalt bekommt. Ist in jeder Firma so.



    Wie schon gestern bekannt worden ist,ist die Sachlage doch etwas anders:


    http://www.sueddeutsche.de/wir…ueber-pfingsten-1.2483402


    Aus oben genannter Quelle das Zitat:


    "Die Bahn legte dabei unter anderem einen Vorschlag über die künftige Bezahlung der Lokrangierführer vor.
    Sie verdienen zwar derzeit in etwa so viel Lokführer, doch enthält ihr Einkommen einen höheren Anteil an Zulagen und einen niedrigeren Anteil an Festeinkommen - was die GDL ändern will. Nach Darstellung von Bahn-Vorstand Weber hat er bei den Gesprächen einen Vorschlag gemacht, der sofort zu gleicher Bezahlung von Lok- und Lokrangierführern geführt hätte. Die GDL-Vertreter hätten ihn zwar als "intelligent und juristisch machbar" bezeichnet,"aus politischen Gründen" müssten sie ihn allerdings ablehnen."


  • Wie kommst Du darauf?


    In sehr vielen kleineren Unternehmen verhandeln einzelne Arbeitnehmer ihr Gehalt selbstständig mit dem AG mit der Folge, dass die Idee des gleichen Lohns für gleiche Arbeit in diesen Bereichen eine vollkommene Illusion ist. In diesen Fällen kommt es auf das Verhandlungsgeschick des Einzelnen an.


    Wenn dieses Vorgehen von den Arbeitgebern als legitim angesehen wird (weil sie bei denjenigen mit weniger Fortune sparen können) muss es ebenso möglich sein, dass sich verschiedene Arbeitnehmer zu einer Gruppe zusammenschließen (Koalitionsfreiheit) die für die jeweiligen Mitglieder dieser Gruppe verhandeln.


    Anders wäre es, würden Arbeitgeber solche Einzelabsprachen konsequent meiden und etwa auch Vorstandsmitglieder nach dem einheitlichen Tarifvertrag vergüten.


    Halten AG an ihrem Recht fest, einzelne Arbeitnehmer unterschiedlich zu bezahlen, müssen letztere sich auch gruppieren dürfen, so dass unterschiedliche Gruppen unterschiedliche Gehälter erzielen.

  • Chefe:


    Zitat

    Die GDL missbraucht also das Streikrecht. Arbeitskampf, nicht um Forderungen ihrer Mitglieder durchzusetzen, sondern aus rein egoistischen und machtpolitischen Gründen.


    Das sehe ich, wie viele andere, grundlegend anders. Es ist richtig, was sie politisch machen. Das es tausende Fahrgäste als Kollateralschäden gibt, ist Pech, aber in einer Demokratie mit Streikrecht im Grundgesetz zu ertragen. Sei dankbar, dass es dieses Streikrecht (und Arbeitskampfmittel) gibt.


    Die Bahn hätte schon längst einlenken können, insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Bund quasi alleiniger Besitzer (incl. des enorm wichtiges Streckennetzes) ist.

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