Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von xpop
    Unterschiedliche Tarifverträge für eine Berufsgruppe sind auch kein Anliegen der GDL, sie würde auch gern alle Zugpersonale vertreten.

    Ich sage doch: Das sind die Allmachtsphantasien des Herrn Weselsky.


    Und genau die sind genau das Gegenteil dessen, was ursprünglich einmal mit dem Gedanken einer Arbeitnehmervertretung vereint war. Denn er will nichts anderes, als die Beschäftigten in mehrere Lager spalten, damit seine Gewerkschaft mehr Macht bekommt.


    Tut mir leid, aber das ist alles sehr einfach zu durchschauen.


    Zitat

    Zu meinen Zeiten bei der Bahn haben Aufsichten, Lokführer und Zugpersonale zusammen gehalten und gemeinsam gestreikt.

    Tja, nun denk mal drüber nach, warum das heute nicht mehr so ist. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von xpop
    Ich bin Lokführer, auch wenn ich in diesem Beruf aktuell nicht arbeite.


    bla bla bla


    Kollege, soll das hier ausarten wie in anderen Foren?
    Einige Deiner Aussagen sind höchst diskutabel und ich glaube kaum, dass sich TTler mit Schlammschlachten abgeben wollen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Ich sage doch: Das sind die Allmachtsphantasien des Herrn Weselsky.


    Falsch, sie waren mal gemeinsam vertreten. Bis die Unzufriedenheit mit der damaligen Vertretung durch die Gewerkschaft zur Entstehung der GDL geführt hat, in die - wie der Name sagt - hauptsächlich Lokführer eingetreten sind, aber eben nicht nur. Es hat sich eine neue Interessenvertretung gegründet, diese möchte nun ihre Interessen durchsetzen, neue Mitglieder gewinnen (was wohl auch gelingt). Weselsky ist da zwar Häuptling, der Antrieb kommt aber von den Mitgliedern, sonst könnte er sich nicht halten.


    EVG und Bahn möchten ihre Interessen genauso durchsetzen, nur wird grad auf der Bahn eher nur dann rumgedroschen wenn was Medienwirksames nicht funktioniert, kein Personal, schrottige Anschaffungen... Solange mit dem Personal mies umgegangen wird, es aber für die Öffentlichkeit keine Konsequenzen hat, interessiert sich keiner dafür.


    Nun ist's halt mal anders, das Personal wehrt sich, es gibt Auswirkungen und plötzlich sind alle am Schreien.
    Ob nun Weselsky oder ein anderer an der Spitze steht spielt keine Rolle.


    Und nochmal, die Spaltung kam vom Konzern, die große Bahn musste ja unbedingt x-mal geteilt werden, und die neu entstandenen Betriebe nochmal in Einheiten zerlegt werden. Nur so gelingt es, dass die GDL stellenweise 100% der Arbeitnehmer vertritt, in einem klitzekleinen Unternehmen mit DB-Logo, dann dummerweise aber in der Lage ist ein ganzes Bundesland lahmzulegen. Hoch lebe das Out-Sourcing, plötzlich sind die Lokführer in einer Tochter GmbH und unter sich.


    Die Zugpersonale halten schon noch zusammen, leider gibt's ja kaum noch Aufsichten. Aber viele der ehemaligen Aufsichten sind heute Lokführer, und auch GDL-Mitglieder. Damit wird die Stimmung auch angeheizt.


    Die gemeinsame Vertretung aller Zugpersonale kann auch Vorteile für alle haben: Es wird halt einmal gestreikt, und nicht GDL und EVG abwechselnd, so wie es jetzt ja zu kommen scheint.
    Ein Zug verkehrt weder ohne Lokführer noch ohne anderes Zugpersonal.


    Hätte die EVG einfach nicht so einen Mist gemacht die letzten Jahre würden wir heute nicht mit der GDL leben müssen. Die Arbeitnehmer fühlen sich durch die GDL gut vertreten, und dafür ist sie da!

  • Zitat

    Original geschrieben von xpop
    Leider eben nicht, Weselsky ist nach der langen Liste der anderen Gewerkschaftsoberen die schon die Fahrpersonale vertreten haben, der Erste der A***** in der Hose hat


    Du musst aber zugeben dass die Forderungen des Kollegen Weselsky in Teilen überzogen sind. Mehr Lohn, weniger Arbeitszeit und mehr Urlaub. Ein bisschen zuviel, oder nicht? Was Arbeitszeit und Urlaub angeht müssen wir Eisenbahner uns nicht beschweren, anderen Arbeitnehmern in Deutschland geht es diesbezüglich wesentlich schlechter (die müssen mehr arbeiten bei weniger Urlaub). Das der Lohn nicht berauschend ist ist unstreitig.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Arminius
    Kollege, soll das hier ausarten wie in anderen Foren?
    Einige Deiner Aussagen sind höchst diskutabel und ich glaube kaum, dass sich TTler mit Schlammschlachten abgeben wollen.


    Hallo!
    Nein, ich hab grad noch was dazu geschrieben, und damit bin ich durch ;-) An Schlammschlachten bin ich nicht interessiert.

  • Zitat

    Original geschrieben von xpop
    Falsch, sie waren mal gemeinsam vertreten. Bis die Unzufriedenheit mit der damaligen Vertretung durch die Gewerkschaft zur Entstehung der GDL geführt hat, in die - wie der Name sagt - hauptsächlich Lokführer eingetreten sind, aber eben nicht nur. Es hat sich eine neue Interessenvertretung gegründet, diese möchte nun ihre Interessen durchsetzen, neue Mitglieder gewinnen (was wohl auch gelingt).

    Tja, und genau das ist eben die Spaltung.


    Diejenigen, die sich nun in der GDL organisieren, haben die Solidargemeinschaft aller Beschäftigten verlassen und wollen ihr eigenes Ding durchziehen, weil sie sich für etwas besseres halten, oder was auch immer.


    Tut mir leid, aber Gewerkschaften sind auch demokratisch organisiert. Warum hat man nicht innerhalb der bestehenden Gewerkschaft die Forderungen durchgesetzt? Na? Richtig, weil sie nicht mehrheitsfähig waren.


    Also schert man aus und will sein eigenes Süppchen kochen.


    Das Grundprinzip einer Arbeitnehmervertretung ist, dass diese sich organisieren, um gemeinsam ihre Interessen gegenüber dem Arbeitgeber zu vertreten. Dabei tritt die Menge ein, um für die Rechte des einzelnen zu kämpfen.


    Aber diesen Pfad hat die GDL verlassen, indem sie meint, nur noch die Interessen einer Minderheit der Beschäftigten zu vertreten -- und das ausgerechnet derjenigen, die das größte Druckmittel haben.


    Dieses Verhalten ist zutiefst asozial.


    Wenn der GDL etwas tatsächlich an den Arbeitnehmern des gesamten Unternehmens gelegen wäre, dann würden sie sich mit der EVG verbünden und für gemeinsame Ziele kämpfen. Aber genau das wollen sie nicht. Sie wollen eine Mehrklassengesellschaft unter den Angestellten.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Diejenigen, die sich nun in der GDL organisieren, haben die Solidargemeinschaft aller Beschäftigten verlassen und wollen ihr eigenes Ding durchziehen, weil sie sich für etwas besseres halten, oder was auch immer.


    Arbeiten die EVG-Mitglieder freiwillig 13-Stunden-Schichten aus Solidarität zum Zugpersonal? Die EVG hat durch ihre Zustimmung zur Verlängerung der Schichten ihre eigenen Mitglieder verraten.


    Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Tut mir leid, aber Gewerkschaften sind auch demokratisch organisiert. Warum hat man nicht innerhalb der bestehenden Gewerkschaft die Forderungen durchgesetzt? Na? Richtig, weil sie nicht mehrheitsfähig waren.


    Weil das Zugpersonal schon personell in der Minderheit ist. Und die Mehrheit würde vermutlich auch 16-Stunden-Schichten oder die 80-Stunden-Woche gutheißen, solange nur eine Minderheit betroffen ist.


    Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Aber diesen Pfad hat die GDL verlassen, indem sie meint, nur noch die Interessen einer Minderheit der Beschäftigten zu vertreten -- und das ausgerechnet derjenigen, die das größte Druckmittel haben.


    Zugbegleiter haben überhaupt kein Druckmittel. Sie sind auf die Lokführer abgewiesen.
    Das größte Druckmittel haben übrigens die Fahrdienstleiter, die weiterhin in der EVG organisiert sind. Wenn die streiken, stehen nicht nur die Züge der DB, sondern auch die der privaten Konkurrenz still!


    Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Wenn der GDL etwas tatsächlich an den Arbeitnehmern des gesamten Unternehmens gelegen wäre, dann würden sie sich mit der EVG verbünden und für gemeinsame Ziele kämpfen. Aber genau das wollen sie nicht. Sie wollen eine Mehrklassengesellschaft unter den Angestellten.


    Das ginge nur, wenn die EVG sich darauf einlassen würde. Das wird aber nie passieren, da dies dem Selbstverständnis der EVG widerspricht. Dazu müsste sie nämlich zu Gesprächen auf Augenhöhe bereit sein.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von archie83
    Arbeiten die EVG-Mitglieder freiwillig 13-Stunden-Schichten aus Solidarität zum Zugpersonal? Die EVG hat durch ihre Zustimmung zur Verlängerung der Schichten ihre eigenen Mitglieder verraten.

    Es handelt sich um gewählte Arbeitnehmervertreter. Vielleicht sollte man das Wahlrecht auch einfach mal ernst nehmen.



    Zitat

    Weil das Zugpersonal schon personell in der Minderheit ist. Und die Mehrheit würde vermutlich auch 16-Stunden-Schichten oder die 80-Stunden-Woche gutheißen, solange nur eine Minderheit betroffen ist.

    Spekulation.


    Zitat

    Zugbegleiter haben überhaupt kein Druckmittel. Sie sind auf die Lokführer abgewiesen.
    Das größte Druckmittel haben übrigens die Fahrdienstleiter, die weiterhin in der EVG organisiert sind. Wenn die streiken, stehen nicht nur die Züge der DB, sondern auch die der privaten Konkurrenz still!

    Warum streiken dann die Fahrdienstleiter und Lokführer gemeinsam nicht für die Rechte aller? Schon mal darüber nachgedacht? ;)


    Hier spielt sich doch folgendes ab: Eine kleine Gruppe sieht die Chance, bessere Bedingungen für sich zu erpressen, aber dabei auf den Rest der Belegschaft großzügig zu scheißen. Also ziehen sie das durch.


    Dass die GDL auch die Zugbegleiter vertreten will, ist nicht aus Solidarität oder Menschenfreundlichkeit gegenüber dieser Leute, sondern reines Kalkül -- um sich von dem Anspruch rein waschen zu können, dass sie eine reine "Eliten-Gewerkschaft" seien. Weselsky geht es nicht um die Zugbegleiter, ihm geht es um Macht.


    Denn ansonsten würde er ja mit der EVG gemeinsam auftreten.


    Zitat

    Das ginge nur, wenn die EVG sich darauf einlassen würde. Das wird aber nie passieren, da dies dem Selbstverständnis der EVG widerspricht. Dazu müsste sie nämlich zu Gesprächen auf Augenhöhe bereit sein.

    Wenn ich ehrlich bin, dann kann ich die EVG gut verstehen, nach all dem, was sich die GDL in der kurzen Vergangenheit geleistet hat. Sie hat mehr als einmal bewiesen, dass ihr der Rest der Belegschaft egal ist. Warum sollte sich die EVG auf solch einen asozialen Haufen einlassen?

  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Es handelt sich um gewählte Arbeitnehmervertreter. Vielleicht sollte man das Wahlrecht auch einfach mal ernst nehmen.


    Da das Zugpersonal in der Minderheit ist, ist dieses auf Unterstützung durch die übrigen Gewerkschaftsmitglieder angewiesen. Offenbar hat die Solidargemeinschaft innerhalb der EVG schon nicht funktioniert.


    Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Warum streiken dann die Fahrdienstleiter und Lokführer gemeinsam nicht für die Rechte aller? Schon mal darüber nachgedacht? ;)


    Die EVG könnte sich ja den Streiks der GDL anschließen. Macht sie aber nicht. Das kannst du jetzt nicht der GDL anlasten.


    Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Hier spielt sich doch folgendes ab: Eine kleine Gruppe sieht die Chance, bessere Bedingungen für sich zu erpressen, aber dabei auf den Rest der Belegschaft großzügig zu scheißen. Also ziehen sie das durch.


    Das klingt so, als hätten die Zugbegleiter bessere Arbeitsbedingungen als die kaufmännische Angestellte. Doch das ist Blödsinn. Von den Arbeitsbedingungen der standortgebundenen Belegschaft kann das Zugpersonal nur träumen. Unsolidarisch wäre es, auf das Angebot der DB einzugehen, ausschließlich den (systemrelevanten) Lokführern bessere Arbeitsbedingungen zuzugestehen.


    Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Dass die GDL auch die Zugbegleiter vertreten will, ist nicht aus Solidarität oder Menschenfreundlichkeit gegenüber dieser Leute, sondern reines Kalkül -- um sich von dem Anspruch rein waschen zu können, dass sie eine reine "Eliten-Gewerkschaft" seien. Weselsky geht es nicht um die Zugbegleiter, ihm geht es um Macht.


    Welche Macht denn? Die Macht, das Land lahmzulegen, hat er bereits mit den Lokführern. Die Konzernmehrheit wird er auch mit den Zugbegleitern nicht erreichen. Dafür gibt es viel zu viele standortgebundene Mitarbeiter.


    Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Denn ansonsten würde er ja mit der EVG gemeinsam auftreten.


    Nochmal: Die EVG hat kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit der GDL.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von archie83
    Arbeiten die EVG-Mitglieder freiwillig 13-Stunden-Schichten aus Solidarität zum Zugpersonal?


    Freiwillig macht das keiner. Aber auch beim Standortpersonal sind häufig mehr als 10 Stunden üblich. Aber m.E. ist daran nicht die Gewerkschaft schuld, oder die Bahn (na gut, ein bisschen vielleicht). Mitschuldig ist der Betriebsrat. Der hat nämlich ein Mitspracherecht bei den Dienstplänen. Würde der BR durchgreifen müssten sich die Gewerkschaften nicht mehr darum kümmern. Meine Meinung.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

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