Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Der Bahn wird es wohl darum gehen, dass nicht demnächst "schlagkräftige" Lokführer (auch) für Zugbegleiter streiken. Unterm Strich würde es für die Bahn dadurch wahrscheinlich teurer werden.


    Genau. Fahrdienstleiter (EG 7) würden nämlich nie auf die Idee kommen, für andere Berufsgruppen wie Zugbegleiter (EG 2) zu streiken. Dabei wären die Streikauswirkungen sogar größer als die der Lokführer. Die betreffen dann nämlich auch Privatbahnen, die auf den Hauptstrecken unterwegs sind

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Stimmt ... die Fahrdienstleiter, deren Fehlen insbesondere in Mainz zu Verirrungen führte, hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ich weiß nicht einmal wirklich was das ist, so dass ich sie (ungewollt) ausgeblendet hatte.


    Wenn diese Mitarbeitergruppe ebenso wirkungsvoll streiken kann, hätte auch die EVG einen echten Trumpf in der Hand. Wegen der im Falle eines Streiks von den Gewerkschaften aus der Streikkasse zu zahlenden Lohnausfälle dürften die Gewerkschaften darauf angewiesen sein, mit möglichst wenigen Streikenden eine möglichst große Wirkung herbeizuführen.


    Wie ich es mit den Müllwerkern schon angedeutet hatte, könnte sich eine Tendenz dahingehend entwickeln, dass sich "kampfstarke" Mitarbeiterbereiche von den allgemeinen abspalten. Dann könnte Arbeitgeber auf möglicherweise überzogene Forderungen von kleinen Gewerkschaften eher eingehen, weil der Kreis der Begünstigten überschaubarer wäre.


    Kein schöner Gedanke, aber die (relativ) kleine GdL könnte als Vorbild dienen. Als Vorbild dafür, dass unverzichtbare Mitarbeitergruppen mit eigenen Kleingewerkschaften bessere Abschlüsse erzielen, als in großen Gewerkschaften mit Paketlösungen für den gesamten Mitarbeiterpool.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Stimmt ... die Fahrdienstleiter, deren Fehlen insbesondere in Mainz zu Verirrungen führte, hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ich weiß nicht einmal wirklich was das ist, so dass ich sie (ungewollt) ausgeblendet hatte.


    Fahrdienstleiter regeln den Schienenverkehr. Sie sind quasi die Fluglotsen auf der Schiene.
    Ohne vorherige Freigabe der Fahrt durch den Fahrdienstleiter darf in Deutschland kein Zug in Bewegung gesetzt werden. Wer es doch tut, macht sich strafbar.


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Wenn diese Mitarbeitergruppe ebenso wirkungsvoll streiken kann, hätte auch die EVG einen echten Trumpf in der Hand.


    Kann die GdF wirkungsvoll streiken? ;)

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Und es geht weiter. Jetzt haben wir den Salat => EVG lehnt Verhandlungsverfahren der DB AG ab


    Vor kurzem wollte die EVG doch noch, dass es unterschiedliche Tarifverträge für Lokführer gibt, so sollten diese ja in die angebliche "Eisenbahnerfamilie" integriert werden, die EVG verstand darunter ihren Funktionsgruppen-Tarifvertrag. Oder dachten die ernsthaft, künftig alleine für Lokführer zu verhandeln?

    Viele Grüße
    Martin

  • Eine richtige Eisenbahnerfamilie sind wir doch schon lange nicht mehr. Dafür hat Mehdorn schon gesorgt. Bei uns ist doch kaum einer bereit etwas zu tun. Wenn niemand etwas tut wird geschimpft, aber selber mithelfen will keiner. Ehrenämter sind gut solange sie ein anderer tut. ;) Und wenn man die Dienstposten besucht um nach dem Rechten zu schauen (das mache ich alle 2 Monate mal) "ist alles in Ordnung", aber sobald man zur Tür raus ist...


    Und was den Hansen betrifft => früher wurden Verräter unbarmherzig... :D

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


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  • Zitat

    Original geschrieben von archie83
    ...
    Kann die GdF wirkungsvoll streiken? ;)


    Dann gibt's in diesem Bereich also auch schon einen kleinen Krawallmeier. :)


    Die können dann ja streiken, wenn die Chauffeure fertig haben ... damit sich ja keiner daran gewöhnt, dass es wieder rund läuft.


    Wenn man diese Systematik weiterdenkt:
    Spalten sich noch mehr Gruppen ab, müssen die dadurch entstehenden zahlreichen Gewerkschaften demnächst im Terminkalender nachsehen, wann noch was frei ist ... zum streiken ... also einen Zeitraum suchen, der noch von keiner anderen reserviert ist. :p

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Dann gibt's in diesem Bereich also auch schon einen kleinen Krawallmeier. :)


    Den gibt es eben nicht.


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Die können dann ja streiken, wenn die Chauffeure fertig haben ... damit sich ja keiner daran gewöhnt, dass es wieder rund läuft.


    Sei doch froh. Stell dir vor, alle würden im gleichen Zeitraum streiken. Dann könnte man eben nicht auf den Fernbus oder das Taxi ausweichen.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Vor kurzem wollte die EVG doch noch, dass es unterschiedliche Tarifverträge für Lokführer gibt, so sollten diese ja in die angebliche "Eisenbahnerfamilie" integriert werden, die EVG verstand darunter ihren Funktionsgruppen-Tarifvertrag. Oder dachten die ernsthaft, künftig alleine für Lokführer zu verhandeln?


    Soviel Geschick hätte ich der EVG gar nicht zugetraut. Sie zeigt ja dadurch den Fall auf, der ein Gesetz zur Tarifeinheit unumgänglich macht:


    Wenn zwei Gewerkschaften wegen dem Verhalten der jeweils anderen Gewerkschaft streiken, entsteht eine festgefahrende Situation, die der Arbeitgeber gar nicht mehr beeinflussen kann.


    Hier bedarf es einer gesetzlichen Klärung. Allerdings wäre aus meiner Sicht auch zu klären, ob ein solcher Streik überhaupt zulässig ist. Immerhin soll das Streikrecht dazu dienen, dass man wegen schlechter Arbeitsbedingungen streikt (- mal ganz allgemein ausgedrückt).
    Wenn man jedoch streikt um Streikzuständigkeiten zu klären oder gegen eine andere Gewerkschaft streikt, ist es fraglich, ob dies vom Gesetzgeber so gewollt ist oder ob hier das Streikrecht zu sehr gedehnt wird.


    (In den gefällten Urteilen wurden diese Aspekte meines Wissens nicht geklärt - es wurde vielmehr auf die Verhältnismäßigkeit eingegangen).


    Jens

    Reden ist silber, Schreiben ist gold



    Geändert von Jens Groß wegen chronischer Unentschlossenheit

  • Mit so einem Gesetzeswunsch könnten sich die Gewerkschaften aber selber schneiden. Vielleicht heisst es dann künftig "Alles Zugpersonal und Lokführer in die GdL, anderes Personal in die EVG". ;)
    Oder eine Gewerkschaft "muss sterben", und das muss nicht unbedingt die kleine GdL sein.

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