Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von archie83
    Das würde ich mir auch wünschen. Dann fällt die Bahn nämlich noch öfter aus.


    In geschlossenen Systemen wie U-Bahnen kann man das ja führerlos machen, aber auf freier Strecke stelle ich mir das äußerst schwierig vor.


    Hier gibt es ständig irgendwelche Signalstörungen an den Bahnübergängen. Für den Lokführer gibt es hier den "Befehl 2". Wie soll ein führerloser Zug darauf reagieren?
    Eiskalt über einen offenen Bahnübergang brettern und dabei Menschenleben riskieren? Wer tritt dann die Haftstrafe wegen fahrlässiger Tötung an? Der Fahrdienstleiter?
    Oder soll der Zug einfach stehen bleiben und stundenlang das Gleis blockieren?


    In S-Bahnen könnte man es ohne weiteres SOFORT einführen und dadurch in Großstädten für spürbare Unabhängigkeit durch GDL-Erpressung sorgen.


    Auf Regionalstrecken hat die DB ja eh schon oft dem Wettbewerb Tribut zollen müssen.
    Komischerweise laufen diese Strecken größtenteils?


    "Und für die Fernstrecklen, liebe DB, nimmt Euch das mehr als 40 Jahre erprobte Shinkanzen System der Japaner als Lehrbeispiel! Dann habt Ihr auch wieder Erfolg!!!"

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Zitat

    Original geschrieben von Uelmuek
    Der Lokführer hat einen wichtigen Job, aber auch er hätte sich überlegen können auf eine Managementposition hinzuarbeiten.


    Zur Zeit der Berufswahl waren die Arbeitsbedingungen besser. Woher hätte man denn vor 20 Jahren wissen sollen, dass heute hunderte Überstunden geleistet werden müssen?


    Das Nachwuchsproblem der DB resultiert sicher auch daher, dass man sich heute eben wegen der Arbeitsbedingungen eher für eine Position im kaufmännischen Bereich entscheidet. Würde ich auch machen.


    Nebenbei: Als kaufmännischer Angestellter findet man auch dann noch einen Job, wenn das System Schiene in Deutschland tot ist. Ein EiB wird dann nicht mehr benötigt, weder für den Fahrweg noch als Lokführer.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von archie83
    Schon mal darüber nachgedacht, dass manche von ihnen auch eine Familie zu versorgen haben? Arbeitslosengeld gibt's erst mal keins.


    Schon mal darüber nachgedacht, das man solch eine Entscheidung und Umsetzung längerfristig planen kann? :rolleyes:


    Das Argument "bei der Berufswahl damals war die Welt ja noch in Ordnung" greift nicht.
    Es ändert nichts daran, dass man den Arbeitgeber wechseln kann (auch mit Mann/Frau und/oder Kids daheim) wenn man für sich beschließt das die Rahmenbedingungen unzumutbar sind und man dies nicht ändern kann (oder möchte).

  • Zitat

    Original geschrieben von beugelbuddel
    Auf Regionalstrecken hat die DB ja eh schon oft dem Wettbewerb Tribut zollen müssen.
    Komischerweise laufen diese Strecken größtenteils?


    Ich sehe da keinen Unterschied zur DB. Die Probleme hat ja in der Regel nicht die DB Regio zu verantworten.


    Apropos Wettbewerb: Bei der DB-Konkurrenz gibt es auch keine Tarifeinheit zwischen EVG und GDL. Trotzdem sorgt das nicht für einen solchen Aufruhr. Liegt wohl daran, dass wenn metronom bestreikt wird, immer noch parallel die DB fährt, während die DB viele Strecken exklusiv befährt.


    Zitat

    Original geschrieben von beugelbuddel
    "Und für die Fernstrecklen, liebe DB, nimmt Euch das mehr als 40 Jahre erprobte Shinkanzen System der Japaner als Lehrbeispiel! Dann habt Ihr auch wieder Erfolg!!!"


    Dafür bräuchte DB Fernverkehr ein komplett eigenes Schienennetz, das u.a. vom Güterverkehr unabhängig ist. Wo soll das denn herkommen?


    Zitat

    Original geschrieben von iAcer
    Schon mal darüber nachgedacht, das man solch eine Entscheidung und Umsetzung längerfristig planen kann? :rolleyes:


    Schon mal darüber nachgedacht, dass das auch ein Risiko ist?
    Ich kenne einige, die zur beruflichen Fortentwicklung eine sichere unbefristete Stelle aufgegeben haben und bei einem neuen Arbeitgeber angefangen haben, der wenige Monate später mal eben ein Drittel der Belegschaft beriebsbedingt entlassen hat. Da die Neulinge noch in der Probezeit waren, gehörten sie natürlich auch dazu und saßen dann auf der Straße. Tja, Pech gehabt.

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  • Lustig...einsame DB-Verfechter hier und in den jeweiligen SPON Kommentaren!


    Aber dies spiegelt nur die weltfremde Einstellung der DB Truppe und deren MA und Gewerkschaften wieder.

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Zitat

    Original geschrieben von beugelbuddel
    Aber dies spiegelt nur die weltfremde Einstellung der DB Truppe und deren MA und Gewerkschaften wieder.


    Im heutigen Zeitalter ("Geiz ist geil", "Not in my backyard") wirkt die Einstellung der DB-Mitarbeiter natürlich weltfremd. Kinderarbeit interessiert auch keinen. Sonst hätten Primark & Co. nicht so einen Zulauf.


    Dabei gäbe es eine ganz einfache Möglichkeit, den Lokführern das Streikrecht zu nehmen: Verbeamten!

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  • Genau archie, und dass irgendjemand trotz all der an Hunger leidender Kinder überhaupt schlafen kann, das ist auch eine Frechheit.


    Und denkt bitte auch mal an die Tiere!


    Lockführer haben ein deutlich überdurchschnittliches Gehalt bei einer normalen 39 Stunden-Woche. Es gibt weiß Gott Jobs die härter sind und teils nur halb so gut bezahlt sind, siehe z.B. Gesundheitswesen (Krankenpflege, Altenpflege, Rettungsdienste, ...).


    Es ist nun mal nicht möglich jedem in Deutschland einfach mal 15% mehr Lohn zu zahlen. Das geben die Ergebnisse nicht her.


    Und sag doch mal, warum bist du noch bei der DB und nicht bei einem Privatem?

    "You can't connect the dots looking forward, you can only connect them looking backwards. So you have to trust that the dots will somehow connect in your future. You have to trust in something — your god, destiny, life, karma, whatever." Steve Jobs

  • Zitat

    Original geschrieben von Uelmuek
    Lockführer haben ein deutlich überdurchschnittliches Gehalt bei einer normalen 39 Stunden-Woche.


    Es geht der GDL nicht primär um das Gehalt, sondern um eine Reduzierung der Überstunden, und das auch beim restlichen Zugpersonal, dem die Darmstädter Regelung zugemutet wird.


    Zitat

    Original geschrieben von Uelmuek
    Es ist nun mal nicht möglich jedem in Deutschland einfach mal 15% mehr Lohn zu zahlen. Das geben die Ergebnisse nicht her.


    In der Metallbranche gibt es jedes Jahr 3-4% mehr Gehalt. Die letzte Tarifverhandlung bei den Lokführern war vor 3 Jahren. Außerdem wissen wir, dass sich beide Parteien letztendlich irgendwo in der Mitte treffen.


    Zitat

    Original geschrieben von Uelmuek
    Es gibt weiß Gott Jobs die härter sind und teils nur halb so gut bezahlt sind, siehe z.B. Gesundheitswesen (Krankenpflege, Altenpflege, Rettungsdienste, ...).


    Es gibt auch Menschen, die rein ehrenamtlich arbeiten. Würdest du auf dein Gehalt verzichten?


    Zitat

    Original geschrieben von Uelmuek
    Und sag doch mal, warum bist du noch bei der DB und nicht bei einem Privatem?


    Wie kommst du darauf, dass ich bei der DB wäre?
    Ich halte es einfach nur generell für eine Sauerei, dass manche Gesetze von Konzernen, die dreistellige Millionengewinne erwirtschaften, so einfach außer Kraft gesetzt werden können, und der Betriebsrat da mitspielt.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Meiner Meinung nach implizierst du das, aber gut, du hast auch nirgends geschrieben dass du kein Mitarbeiter der DB bist.


    Zitat

    Es gibt auch Menschen, die rein ehrenamtlich arbeiten. Würdest du auf dein Gehalt verzichten?

    Was willst du mir denn mit dieser Aussage sagen? Ja, ein Jugendfußballtrainer erhält vermutlich meist keine finanzielle Entschädigung für seinen Aufwand. Aber auch im Gesundheitswesen stehen Großkonzerne als Träger der Einrichtung dahinter. Sei es Helios, Asklepios oder Rhön als Beispiel für das Krankenhaus oder Falk Emergency Services für das Rettungswesen.


    Auch die machen Millionengewinne und bezahlen nicht besser. Dort geht es unmittelbar um die Gesundheit von Menschen und teilweise der Aufrechterhaltung der öffentlichen Gesundheitsversorgung.


    Der Verein eines Jugendtrainers hat diese finanzielle Mittel nicht. Und nun?

    "You can't connect the dots looking forward, you can only connect them looking backwards. So you have to trust that the dots will somehow connect in your future. You have to trust in something — your god, destiny, life, karma, whatever." Steve Jobs

  • Zitat

    Original geschrieben von Uelmuek
    Was willst du mir denn mit dieser Aussage sagen?


    Dass man sich nicht nach unten orientieren sollte.


    Zitat

    Original geschrieben von Uelmuek
    Aber auch im Gesundheitswesen stehen Großkonzerne als Träger der Einrichtung dahinter. Sei es Helios, Asklepios oder Rhön als Beispiel für das Krankenhaus oder Falk Emergency Services für das Rettungswesen.


    Auch die machen Millionengewinne und bezahlen nicht besser. Dort geht es unmittelbar um die Gesundheit von Menschen und teilweise der Aufrechterhaltung der öffentlichen Gesundheitsversorgung.


    Korrekt. Ich streite gar nicht ab, dass die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern schlimm sind.


    Deswegen: Ärzte wollen Konkurrenz zu Verdi
    Ärzte <=> Lokführer (+ weiteres Zugpersonal)
    Verdi <=> EVG
    Marburger Bund <=> GDL
    Fällt dir was auf?


    BTW. Die GDL-Eintritte der Zugbegleiter fanden erst nach Einführung der von der EVG abgesegneten Darmstädter Regelung statt. Offenbar fühlte man sich hier auch von der Gewerkschaft hintergangen. Im Gegensatz zu den Flugbegleitern haben die Zugbegleiter aber keine eigene Gewerkschaft gegründet, sondern sich mit den Lokführern zusammengeschlossen. Das Risiko der Zersplitterung in etliche Spartengewerkschaften sehe ich daher nicht, zumal die Arbeitsbedingungen fast identisch sind.


    Ergänzung:
    Wenn der Marburger Bund sich auch für die (von Verdi frustrierten) Gesundheitspfleger öffnen würde und dann die Interessen des "Krankenbettpersonals" vertreten wollte, hätten wir exakt die jetzige Situation bei der Bahn.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

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