Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    BTW: Die Fernbusse sind murks, und fahren mit Verlust. Gerade heute hat einer Insolvenz angemeldet (deinbus).
    Die Fahrzeit ist zu lang, und der Komfort ist im Zug dramatisch höher.

    Dem kann ich nur zustimmern.
    Als Vergleich meine Stammstrecke Duisburg - Hamburg
    Bahn 3:30h
    Bus 6:00h
    Planmässige Fahrzeit. :D , Bahn kostet meistens ~20€ mehr aber das ist es mir wert.

  • Die Bahn ist zwar teurer, aber dafür ist man (im Normalfall) nicht eingezwängt wie in einer Konservenbüchse und darf auch spazierengehen. Und auf der Schiene gibt es im Idealfall keine "Staus". Alles hat nunmal zwei Seiten. Und einer AG kann man nunmal nicht vorwerfen, nur die Gewinne im Auge zu haben. Dafür ist es ja eine AG, und keine GmbH.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Ich weiss nicht, wann und wo ihr das letzte Mal Fernbus gefahren seid... und ich bin jetzt auch nicht der Super-Fernbusfahrer, aber eine zweistellige Zahl von Fahrten habe ich schon absolviert. "Eingezwängt" habe ich mich dabei noch nie gefühlt - ich hatte bisher immer (!) eine 2er-Reihe für mich alleine zum sitzen - und dies selbst an einem Streiktag der Bahn, Der Sitzkomfort war auch nicht schlechter als bei der Bahn, schon gar nicht, wenn ich meinen "Median" bei der Bahn nehme.

  • Zitat

    Original geschrieben von Applied
    Ich weiss nicht, wann und wo ihr das letzte Mal Fernbus gefahren seid... und ich bin jetzt auch nicht der Super-Fernbusfahrer, aber eine zweistellige Zahl von Fahrten habe ich schon absolviert. "Eingezwängt" habe ich mich dabei noch nie gefühlt


    So ein Zug ist doch gefühlt oder real breiter als ein Bus, und auch z.B. das stille Örtchen ist viel größer als das im Bus. Außerdem kann ich im Zug ins Boardbistro oder in das Restaurant gehen, und halbwegs zivilisiert essen, und damit die Fahrzeit sinnvoll nutzen.


    Ich buche, falls nicht viel teurer, immer 1. Klasse (mache ich kommende Woche, meine 2h im ICE kosten 1. Klasse 29€ statt 2. Klasse 19€), verkabele meinen Laptop an einem Sitzplatz mit Handy- Repeater, und arbeite/telefoniere fast wie im Büro. Im Zug 1. Klasse wird mir sogar das Essen am Platz serviert, die Zeitung gebracht etc. Im Büro muss ich das alles selber erledigen ;) .

  • Ich bin eigentlich Bahnfan. Selbst lange Strecken habe ich schon mit der Bahn im Schlafwagen zurückgelegt. Letzteres finde ich einfach herrlich; die entspannte Atmosphäre abseits jeder Hektik ist für mich das Highlight.


    Seit Flugtickets zuweilen aber nur noch den Bruchteil einer Reise mit dem Schlafwagen kosten, sind Bahnreisen selten geworden. Einziger Vorteil der Bahn ist/war für uns noch die Möglichkeit, problemlos mit Hund zu reisen. Ich weiß nicht, wie das jetzt mit Fernbussen ist, früher war selbst in der EU ein grenzüberschreitender Verkehr mit Haustieren in den AGB meist ausgeschlossen, so dass es meist aufs Flugzeug hinauslief.


    Innerdeutsch bleibe ich bei der Bahn, international läuft es auf den Flieger hinaus. Bei Kunden mit diesem Nutzungsschema dürfte der Bahnstreik keinen wesentlichen Imageschaden verursachen - sie kennen das Hoffen und Bangen von Flugreisen. Und in Bezug auf letztere habe ich das Gefühl, dass andauernd irgendeine Berufsgruppe in irgendeinem Land streikt, die Teile des Flugverkehrs lahmlegen kann. Denn anders als bei der Bahn existiert ein halbes Dutzend Berufsgruppen, die den Flugverkehr schwer beeinträchtigen können.


    So what ... wohl dem, der ein Auto hat und zumindest im Falle des Bahnstreiks problemlos ausweichen kann.

  • Der Grundsatz "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" (und das noch im selben Unternehmen) darf in meinen Augen nicht angetastet werden, weil durch dessen Verletzung nur weiterer Unfriede entstehen würde. Im Falle der Bahn würde zwar ein Konflikt gelöst, zahllose weitere würden aber losgetreten werden.


    Nachdem die Rechtsprechung eine solche Tarifpluralität für zulässig erachtet hatte, wäre der Gesetzgeber zum Handeln berufen gewesen, weil es nur eine Frage der Zeit war, bis sich der Erste darauf beruft. Glücklicherweise hat eine Berufsgruppe damit begonnen, die die politisch Verantwortlichen endlich zum Handeln zwingt.


    Der Streik der GDL dienst also nicht nur Lokführern und Zugbegleitpersonal, sondern allen Arbeitnehmern, die von der Schließung einer Gerechtigkeitslücke profitieren würden, die bisher niemanden wirklich interessiert hat. Das ist nun anders. :)


    Was man aus Richtung Nahles hört, dürfte aber lediglich den Zähler der vom Verfassungsgericht kassierten verfassungswidrigen Gesetze um Eins hochsetzen. Ich wäre nicht böse, wenn die SPD mit dieser Tradition brechen würde und gleich was Gescheites zur Abstimmung bringt.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Der Grundsatz "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" (und das noch im selben Unternehmen) darf in meinen Augen nicht angetastet werden, weil durch dessen Verletzung nur weiterer Unfriede entstehen würde. Im Falle der Bahn würde zwar ein Konflikt gelöst, zahllose weitere würden aber losgetreten werden.


    Das gilt aber schon lange nicht mehr bei der Bahn. Zum einen gibt es natürlich noch eine ganze Menge verbeamteter Lokführer die anders entlohnt werden, aber auch durch das gesamte Unternehmen ziehen sich riesige Unterschiede - "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" zählt bei der Bahn nicht viel. Sehr viele Freunde von mir arbeiten z.B. in einem Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn. Früher war direkt die Deutsche Bahn Arbeitgeber - heute ist das Werk (wie viele andere) ausgegliedert und in mehrere GmbH aufgespalten. Aber selbst da gibt es dann nicht den gleichen (niedrigen) Lohn für gleiche Arbeit, denn viele Arbeiter sind wiederum erneut ausgeliedert in bahn-zugehörige Unternehmen wie DB Zeitarbeit und andere.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Der Grundsatz "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" (und das noch im selben Unternehmen) darf in meinen Augen nicht angetastet werden, weil durch dessen Verletzung nur weiterer Unfriede entstehen würde. Im Falle der Bahn würde zwar ein Konflikt gelöst, zahllose weitere würden aber losgetreten werden.


    Die DB könnte den nach dem Günstigkeitsprinzip besseren Tarifvertrag für alle Arbeitnehmer anwenden. Wenn die GDL mehr herausholt, bekommen die EVG-Mitglieder eben auch mehr und andersherum.
    Natürlich wird die DB das nicht machen, weil es zu den Unternehmenszielen gehört, Personalkosten zu minimieren. Deshalb haben die Branchentarifverträge, um die es derzeit geht, Öffnungsklauseln, dass in Haustarifverträgen bei Gehalt und Arbeitszeit abgewichen werden darf, was im DB-Konzern auch so praktiziert wird. Angestellte von DB Fernverkehr haben also eh schon einen anderen Tarif als Angestellte von DB Regio.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Eine vernünftige Lösung. Einfach und gerecht.


    Aber das wäre wahrscheinlich zu einfach ...



    Edit:
    Der Bahn wird es wohl darum gehen, dass nicht demnächst "schlagkräftige" Lokführer (auch) für Zugbegleiter streiken. Unterm Strich würde es für die Bahn dadurch wahrscheinlich teurer werden.


    Als nächste Neugründung folgt: Die "Gewerkschaft der Müllwerker". :D

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