Sind D1, D2, E1 und E2 korrekte Netzbezeichnungen?

  • In diesem Thread über den Abrechnungszeitraum des Datenvolumens bei der telekom ist mehr oder weniger Off-Topic die Frage aufgekommen, wie eigentlich die korrekten Bezeichnungen für die in Deutschland betriebenen Mobilfunknetze lauten.


    Diese interessante Frage verdient meiner Meinung nach einen eigenen Thread.


    Im verlinkten Thread ist der User Einige_Fragen von 0170 dahingehend belehrt worden, die Bezeichnung "D1-Netz" gebe es nicht mehr.


    Ich sehe das ganz anders.


  • Das ist schön dass du das ganz anders siehst, Glückwunsch! Nun belehre ich also auch dich, das nehme ich mir heraus!


    Auch, wenn du es scheinbar nicht wahr haben willst, es gibt die Bezeichnungen D1 und D2 nicht mehr, E1 und E2 wurden erst niemals wirklich "eingeführt" im Sprachgebrauch.


    D1 hieß das Mobilfunknetz der Telekom zum Start, dann hieß es unter anderem mal T-D1, DeTe Mobil, T-Mobil, T-Mobile etc ...


    D2 hieß das Mobilfunknetz von Vodafone zum Start, dann D2 Privat, Mannesmann D2 etc ... Heute nur noch Vodafone, allenfalls Vodafone D2 hat sich noch gehalten.


    E1 für E-Plus war niemals gebräuchlich, E2 genausowenig für o2.


    Die Marken E-Plus/BASE und VIAG Interkom bzw. o2 haben sich einfach extrem stark durchgesetzt. Die Marke TELEKOM hat sich offensichtlich nicht in allen Köpfen durchgesetzt, auch Vodafone nicht.


    NIEMAND würde heute mehr VIAG Interkom sagen - dennoch sagen viele - FÄLSCHLICHERWEISE - heute noch D1 oder D2. Beides ist schlichtweg heute nicht mehr korrekt, auch wenn die meisten wissen, worum es geht / mal ging.


    Die neuen Markennahmen bei Vodafone und der Telekom haben sich einfach nicht in dem Maße durchgesetzt wie bei o2 vor allem.


    Aber, schön dass du das "anders siehst" !!


    Nach der Definition von "unwissenden" ist D1 alles, was mit Telekom zutun hat. Unabhängig von LTE, UMTS oder GSM. Ist ja auch schwanchsinnig, da zu unterscheiden, für den Otto Normalverbraucher is das eh alles dasselbe.


    Die EInteilung in D und E Netze hinkt sowieso total. Heute nutzen ALLE vier Netze alle beiden Frequenzen annähernd gleichermaßen, auch, wenn sich E-Plus hinsichtlich D-Netz Frequenzen immer benachteiligt fühlt.


    D Netz WAR FRÜHER mal GSM 900 MHZ Only.


    E Netz WAR FRÜHER mal GSM 1800 MHZ Only.


    Auf Grund der niedrigeren Frequenz hat ein D-Netz physikalisch gesehen eine viel höhere Reichweite, im E-Netz bräuchte man also mehr Antennenstandorte um selbige Versorgung zu erreichen. Auch ist die Wanddurchdringung bei niedrigeren Frequenzen, also den D-Netz Frequenzen, besser. Für Indoor Versorgung beispielsweise. Drum wirbt man heute fälschlicherweise mit D-Netzen, wo eigentlich halbe E-Netze dahinter stecken.


    Man sollte das eigentlich verbieten! Das ist Irreführung und Betrug, womit da geworben wird.


    In Zeiten von Dualband in Deutschland ist das schon lange hinfällig. Genauso schwachsinnig ist die Werbung von 1&1 "BESTE D-NETZ QUALITÄT".


    Wenn alle dummen Käufer von 1&1 wüssten, dass Vodafone heutzutage sehr viele E-Netz Frequenzen nutzt, würden die 's dann immernoch kaufen?


    Im Gegenzug, guck mal die E-Plus Netz Karte an, da siehst du Dreieckige Senderstandorte. Das sind "D-Netz"Frequenzen, die E-Plus und o2 in großem Stiel nutzen. Also nix mehr mit E-Netz!


    Es gibt heute keine reinen D- oder E-Netze mehr, das ist nun mal so. Alle Netze nutzen alle Frequenzen. Daher ist die 1 und 1 Werbung absolute Kundenverarsche, wenn man mit D-Netz wird, obwohl es gar kein D-Netz mehr ist.


    Auf Grund der Tatsache, dass das so stark vermischt ist, gibt's logischerweise auch kein D1 mehr. Denn D1 ist kein D-Netz mehr, genauso wenig wie E-Plus noch ein E Netz ist. Und E-Plus heißt nicht E-Plus, weils mal ein E Netz war, das ist Zufall. Hier ging es um physikalische Namen, an denen man sich orientiert hat (e+ und e- Protonen, Neutronen etc).


    Außerdem bezeichnet D und E Netz nur die Generation des Mobilfunks - UMTS wäre dann F Netz und LTE G könnte man sagen... Irgendwo hab ich mal die Weiterführung dieser Logik mal gelesen, weiß nicht mehr wo, vlt. kanns jemand posten?? Also das C-Netz war ja der Vorgänger des "D-Netzes" ... Weitergeführt kam dann eben noch E und heutiger Standard wurde entsprechend einen Buchstaben höher weitergeführt. Das ist das ganze Geheimnis.


    Jetzt verstanden? Denke das war ausführlich genug.


    Eins noch, ist "wohl etwas off topic": Ich sehe das anders! :mad:

  • Ich sehe das genauso. Es gibt keine D- und E-Netze mehr.


    Schlimm genug, dass die BNetzA diese Bezeichungen noch verwendet. Auch im Tätigkeitsbericht spricht sie noch von D- und E-Netzen. Die Regulierungsbehörde hat neutral zu sein. Ihre wesentliche Aufgabe ist die Förderung des Wettbewerbs. Da sollte sie nicht durch die Verwendung historischer Bezeichnungen die weit verbreitete Fehlvorstellung fördern, es gebe heute noch grundsätzliche technische Unterschiede (im Sinne von Unterschieden, die die Anbieter nicht beeinflussen können) zwischen Telekom/Vodafone einerseits und E-Plus/o2 andererseits.

  • Sehr ausführlicher Beitrag, Du räumst da mit einigen sich immer noch hartnäckig haltenden Begriffen auf.


    Allerdings ist es nicht korrekt, dass Telekom und Vodafone immer mehr GSM1800 Frequenzen nutzen. Zumindest bei Vodafone konnte ich beobachten, dass diese zwar vor Jahren zur Kapazitätserweiterung an einigen wenigen Stationen in Städten eingeführt wurden (26 Kanäle, Nr. 725 bis 750), aber seitdem kaum noch eine Erweiterung passierte. Bei Ersatz von Sendern wurden die 1800er Frequenzen nicht mehr aufgeschaltet. Der mit Abstand meiste GSM-Traffic läuft sicher über GSM900.


    Die Telekom nutzt in Großstädten bis zu 20 MHz Bandbreite (= 100 Kanäle, das sind alle von der Bundesnetzagentur zugeteilten 1800er Frequenzen) inzwischen für LTE. Das waren die ehemaligen GSM-Kanäle 512 bis 611. Da bleibt kein einziger Kanal mehr für GSM frei, d.h. hier müssen die GSM1800 Kanäle zugunsten LTE aufgegeben worden sein.

  • Inwiefern verletzt die BNetzA da ihre Neutralität?


    Hier steht doch, dass die Frequenzen im 900-Mhz-Bereich im Rahmen (!) der GSM-Lizenzen (E1- und E2-Lizenz) genutzt werden dürfen.


    Zitat

    Durch die Bescheide wurden den Unternehmen im 900-MHz-Frequenzbereich jeweils 2 x 5 MHz (gepaart) zur Nutzung im Rahmen der jeweiligen GSM-Lizenzen (E1- und E2-Lizenz) zugeteilt. Gleichzeitig verzichteten die E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG und die Telefónica Germany GmbH & Co. OHG zum 31. Januar 2007 auf jeweils 2 x 5 MHz (gepaart) im 1800-MHz-Frequenzbereich.


    Die Namen sind vor Urzeiten einmal festgelegt worden. Die BNetzA hält sich einfach heute noch pingelig an das, was in den Lizenzvereinbarungen von damals steht. Als die Lizenzen damals ausgeschrieben wurden, war ja noch nicht unbedingt klar, wer welches Netz betreiben würde. Da hat die Vorgängerbehörde der BNetzA zur Verdeutlichung die geplanten Netze als D1-, D2, E1- und E2-Netz bezeichnet und diese Namen sind so auch Teil der Lizenzvereinbarungen geworden.


    Wenn die BNetzA im Tätigkeitsbericht diese Namen verwendet, geht es also nicht um Korrektheit im technischen sondern im juristischen Sinne. Gerade so wahrt sie ihre Neutralität.


    Zur Veranschaulichung:
    Alle GSM-Sender der Telekom gehören zum D1-Netz - egal ob 900 oder 1800 MHz, denn alle sind Teil der Lizenzvereinbarung über das D1-Netz. Die UMTS- und LTE-Sender der Telekom gehören nicht zum D1-Netz, da die Bezeichnung D1-Netz sich NUR auf den GSM-Bereich bezieht.


    Ich habe bei bisherigen Anfragen die Damen und Herren von der BNetzA als recht kompetent erlebt. Ich werde auf jeden Fall bei denen einmal anfragen, was die noch zum Thema sagen können.

  • Nein, es ist juristisch nicht korrekt.


    Gut möglich, dass D1, D2, E1 und E2 die damaligen offiziellen Bezeichungen der GSM-Lizenzen waren, und dass sich dies auch in den Lizenzbedingungen abbildet.


    Doch hier geht es nicht um GSM-Lizenzen, sondern um Anbieter- und Netz-Bezeichnungen. Spätestens bei der Vergabe der UMTS-Frequenzen wurden diese, wie du selber ja auch schreibst, mit Sicherheit nicht mehr als D1-, D2-, E1- und E2-Lizenzen bezeichnet.


    Wenn man also einen Anbieter oder das Netz eines Anbieters (genauer gesagt die Gesamtheit seiner Netze), der vor 15 Jahren mal eine GSM-Lizenz namens E2 zugeteilt bekommen hat und der danach noch sehr viel Geld für weitere Frequenzen bezahlt und damit ein UMTS- und ein LTE-Netz aufgebaut hat, als "E2" bezeichnet, ist das weder technisch noch juristisch korrekt.


    Und wenn man dies dann als Regulierungsbehörde macht, obwohl an anderer Stelle mit diesen Bezeichnungen irreführend Werbung gemacht wird (z.B. Smartphonetarife mit "bester D-Netz-Qualität" angepriesen werden, obwohl es gerade beim Smartphone wohl am wenigsten auf die Ausgestaltung der GSM-Lizenzen ankommt), dann ist das bedenklich.

  • Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Nein, es ist juristisch nicht korrekt.


    Natürlich ist es korrekt, wenn die BNetzA die Teilnehmerentwicklung im Mobilfunk nach D1-, D2-, E1- und E2-Netz aufschlüsselt. Jeder deutsche Mobilfunkteilnehmer ist schließlich in einem dieser Netze unterwegs. Oder kennst du eine deutsche SIM-Karte, die für GSM gesperrt wäre? Natürlich geht das nur, weil es keinen Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland gibt, der kein GSM-Netz betreibt.


    Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Doch hier geht es nicht um GSM-Lizenzen, sondern um Anbieter- und Netz-Bezeichnungen. Spätestens bei der Vergabe der UMTS-Frequenzen wurden diese, wie du selber ja auch schreibst, mit Sicherheit nicht mehr als D1-, D2-, E1- und E2-Lizenzen bezeichnet.


    Die BNetzA betracht einfach nur nüchtern, wieviele Teilnehmer das jeweilige Netz hat.
    Die GSM-Netze haben doch mit den UMTS-Netzen nichts zu tun. Im Gegensatz zu den nachträglich vergebenen 900- bzw. 1800-Mhz-Frequenzen an Lizenznehmer, die bisher nur im 1800- bzw. 900-Mhz-Bereich funken durften, sind die UMTS-Netze separate Netze mit separater Lizenzvereinbarung und nicht als Erweiterung bisheriger Lizenzvereinbarungen zu verstehen.
    Das hatte ich in meinem vorigen Beitrag verdeutlichen wollen:

    Zitat

    Original geschrieben von post2post
    Zur Veranschaulichung:
    Alle GSM-Sender der Telekom gehören zum D1-Netz - egal ob 900 oder 1800 MHz, denn alle sind Teil der Lizenzvereinbarung über das D1-Netz. Die UMTS- und LTE-Sender der Telekom gehören nicht zum D1-Netz, da die Bezeichnung D1-Netz sich NUR auf den GSM-Bereich bezieht.



    Zu deinem letzten Punkt:

    Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Wenn man also einen Anbieter oder das Netz eines Anbieters (genauer gesagt die Gesamtheit seiner Netze), der vor 15 Jahren mal eine GSM-Lizenz namens E2 zugeteilt bekommen hat und der danach noch sehr viel Geld für weitere Frequenzen bezahlt und damit ein UMTS- und ein LTE-Netz aufgebaut hat, als "E2" bezeichnet, ist das weder technisch noch juristisch korrekt.


    Die Mobilfunkteilnehmer kann man doch nur für GSM erfassen. Schließlich werden alle SIM-Karten für GSM freigeschaltet. UMTS ist bis heute bei einigen SIM-Karten nicht freigeschaltet. Kunden in Uralt-Tarifen werden bei O2 beispielsweise nicht automatisch sondern nur auf Wunsch für UMTS freigeschaltet. Bei LTE entscheiden die Anbieter (vor allem O2 und Vodafone) ja nach Lust und Laune, wer das LTE-Netz nutzen darf.

  • Du konstruierst dir hier ganz schön was zusammen.


    Die BNetzA will in dieser Tabelle nicht die GSM-Teilnehmer erfassen, sondern die Teilnehmerentwicklung "im Mobilfunk", also die Gesamtkundenanzahl der jeweiligen Anbieter. Insofern meint "D1-Netz" hier nicht nur das GSM-Netz, sondern steht als Synonym für die Telekom Deutschland als Mobilfunkanbieter.


    Auch an anderen Stellen ist ganz klar, dass die BNetzA "D-Netze" und "E-Netze" als Synonym für die Anbieter bzw. deren Kommunikationsnetze verwendet, und nicht lediglich für die GSM-Netze. Wenn sie z.B. davon sprechen, dass die Terminierungentgelte für die D-Netze den Betrag x betragen und für die E-Netze den Betrag y, meinen sie sicher nicht nur Terminierungen in die GSM-Netze.


    Im Übrigen widersprichst du dir auch selbst. Im Ausgangspost stellst du die Frage, ob D1, D2, E1 und E2 korrekte "Netzbezeichnungen" für die Mobilfunkanbieter in D sind. Danach begründest du, warum dies korrekte Bezeichnungen ausschließlich für die GSM-Netze sind und dass die BNetzA diese Bezeichnungen ja auch nur für GSM verwendet.

  • Genauso wie schon in meinem anderen Thread ist das hier eine ziemlich akademische Diskussion, die möglicherweise in hiesigen Fachkreisen auf Interesse stößt; aber ganz sicher nicht beim großen Teil der Bevölkerung.


    D1 und D2 sind einfach historische Namen, die sich umgangssprachlich durchgesetzt haben. Genauso wie vielfach ein Papiertaschentuch eben ein Tempo ist, in der Schweiz das Handy ein Natel oder der Volkswagen Typ1 bzw. KdF-Wagen ein Käfer und die Antiblockierverhinderung ein ABS.


    Dass es keine Unterscheidung zwischen E1 und E2-Netz gab, liegt vermutlich daran, dass die Telekom (Post), Mannesmann und Eplus die damaligen Vorreiter waren und Viag Intercom erst relativ spät einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde. Als die Mobiltelefonnutzung Mitte der 90er-Jahre sich so langsam stetig steigerte, waren D1, D2 und Eplus eben schon da und da hat es keine Untescheidung im E-Netz gebraucht, weil Eplus (noch) allein war.


    Hinsichtlich des Begriffs "D2" könnte auch eine Rolle spielen, dass viele Bürger damals der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone sehr kritisch gegenüber standen und es m. E. lange gedauert hat, bis der Name "Vodafone" in Deutschland akzeptiert war.


    Und wenn jetzt darüber thematisiert wird, dass das "D1-Netz" auch Frequenzen nutzen würde, die man (früher?) dem E-Netz zugerechnet hätte, so ist das auch nur wieder eine sehr fachliche Diskussion. Der informierte Normalbürger weiß, dass er bei "D1" oftmals insbesondere gegenüber Eplus und O2 und nicht selten auch gegenüber Vodafone einen besseren Empfang hat. Welche Frequenz er da nun genau hat, wird ihm in der Regel egal sein.


    Ihr könnt das hier gerne diskutieren und definieren. Schließlich ist das ein Fachforum und wenn nicht hier, wo dann?


    Aber ich empfehle hier einigen von der Erwartungshaltung Abstand zu nehmen, dass die breite Bevölkerung die Begriffe "D1", "D2" etc. aus ihren Köpfen verbannen müsse. Wie schon in meinem anderen Thread erwähnt: Jeder informierte Nutzer weiß, was damit gemeint ist und das ist das einzig Wichtige! Und diese Begrifflichkeiten haben sich nun einmal durchgesetzt.

  • Zitat

    Original geschrieben von 0170
    Genauso schwachsinnig ist die Werbung von 1&1 "BESTE D-NETZ QUALITÄT".


    Der Satz an sich ist ja schon Blödsinn pur, als ob "D-Netz" (GSM) irgendein Qualitätsmerkmal darstellen würde. Im UMTS-Netz ist die Sprachqualität ohnehin höher, damit wäre das ganze sowieso erledigt.

    Aktuell in Nutzung: Samsung Galaxy S24 Ultra 512 GB Titanium Violet (SM-S928B/DS), Samsung Galaxy J7 2016 (J710FN), Motorola Moto G5 (XT1676), Nokia N95 8GB

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