Muss ich mir Sorgen um meine SSD machen? (11% Health)

  • Hallo,


    durch Zufall sehe ich gerade, dass meine SSD anscheinend kurz vorm Sterben ist.
    Kann man das so sagen? Ist die "Smart"-Info verlässlich?
    Lässt sich was am Sterben (ver)ändern? Wenn ja wie?


    Hier ein Screenshot:


    Kann doch nicht sein, dass die SSD ach einem halben Jahr schon "hin" ist. :rolleyes:

  • Ja, ich würde mir sorgen machen. Du hast einerseits noch genug freien Speicher, so daß die Platte in der Lage ist, vernünftig aufzuräumen, da hast Trim an, was auch Voraussetzung für ein ordentlichen Betrieb ist, und trotzdem scheinen der Platte die Reserve-Speicherbereiche auszugehen. Hast Du die Platte mal sehr voll gehabt und dann intensiv kleine Bereiche verändert, z.B. Temp-Folder oder Mozilla Firefox-Cache/Profile-Daten dort liegen gehabt? Das würde erklären, dass die Platte keine Ausweichmöglichkeiten mehr hatte und dann viele Zellen durch häufige Schreibzugriffe zerstört hat. Eine SSD muss immer genug Luft zum Atmen haben, also zum Umorganisieren der Speicherzellen, damit nicht immer die selben Zellen beschrieben werden.


    Also mach ein Backup und warte ab. Es werden irgendwann Schreibfehler kommen, ob das nun heute oder in einem Jahr passiert kann ich Dir nicht sagen.


    Gerade die Performance-orientierten "B-Hersteller" (also alles ausser Intel) haben eine aggressive Controller-Strategie, die zu kürzerem Leben der SSD führen.


    Das Sterben lässt sich hinauszögern, in dem Du möglichst wenig Daten auf der Platte hast, so daß möglichst viele Bereiche als Reserve dienen können. Ob die Platte nun über die üblichen (unsichtbaren) Reservebereiche hinaus auch noch sichtbare Nutzbereiche als Reserve heranziehen kann, weiss ich nicht. Wahrscheinlich wirds tatsächlich zu Schreibfehlern kommen. Es ist sicherlich von der Partitionsorganisation nicht möglich, dass eine Platte "schrumpft", damit defekte Bereiche ausgeblendet werden können.


    Ich sehe gerade die 3475 Starts in einem halben Jahr. Nicht dass das der Platte was ausmachen würde, aber was für eine Applikation startet denn eine Platte so oft?

  • Also ich hab gerade mal richtig aufgeräumt, weil die Platte bis auf 6GB belegt war. Das dürfte ja Deiner Theorie entsprechen. Nachdem einige Dateien auf die HDD verschoben und andere gelöscht wurden (temporäre Files usw.) sind jetzt die besagten 13GB frei.
    Aber Corsair ist doch eigentlich B-Hersteller?!

  • Wenn Du 6GB bei einer 64GB-Platte freigehabt hast, ist das nicht sooo schlimm. Die 64GB sind ja in Wirklichkeit auch nur 5xGB, den Verbrechern vom Marketing sei dank.


    Corsair ist wie OCZ und Konsorten eher ein B-Hersteller, die mit Performance punkten, aber weniger mit Zuverlässigkeit. Intel fährt eine konservative Strategie und hat lieber etwas weniger Punkte in den üblichen Benchmarks, lässt dem Controller aber mehr Spielraum, die Daten so umzuverteilen, dass sich die Platte gleichmässig abnutzt. Man darf nicht vergessen, dass jede Speicherzelle nur so 2000 Schreibzugriffe verträgt bei den üblicherweise in günstigen Consumerplatten verwendeten MLC-Speicherzellen.


    Meine Intel SSD 320 hab ich seit ca 18 Monaten im Einsatz und die Intel SSD-Toolbox zeigt ein Restleben von 100% an. Das ist sicherlich kokolores, weil 100% ja Neuzustand bedeuten, aber meine SSD war von Anfang an richtig im System eingestellt (mit Trim auf "an" und dem ganzen anderen Tralala, was eine SSD zum gesunden Leben braucht), nie zu voll, und sie läuft ausgezeichnet. In kürze wird sie von einer bereits bestellten Samsung 840pro abgelöst, und ich hoffe, dass diese ebenso zuverlässig wie meine Intel 320 sein wird.


    Schreib bitte noch was zur Applikation.

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Schreib bitte noch was zur Applikation.


    Keine Ahnung. Was heißt denn "Platte gestartet". Ich denke mal, damit ist ein Reboot gemeint?!
    Der PC wird am Tag sicher mehrere Male ein und ausgeschaltet (wenn der Standbymodus mitzählt, dann sogar unzählige Male ;)). Ansonsten habe ich keine besonderen Programme drauf. Was könnte das denn sein?
    Browser, Emailprogramm, Office, Bildbearbeitung, VLC-Player, Foxit PDF Reader und das wars so grob auch schon.

  • Ja, jedesmal Einschalten zählt als "Start", ebenso ein Aufwachen aus dem Stromsparmodus. Das schadet einer mechaniklosen Platte natürlich nicht, hat mich nur neugierig gemacht, ob Du da nicht ein System dran betreibst, was irgendwie auf äussere Einflüsse reagiert, hochfährt, Daten schreibt und sich wieder schlafen legt, wie z.B. ein Datenlogger.


    Was halt Gift ist, wenn Du wenig Platz hast und dann ständig jede Menge kleine Daten pausenlos draufschreibst. Es gibt im Netz viele Anleitungen, wie ein System aufgesetzt sein sollte und welche Daten nicht auf eine SSD gehören.

  • Dann wird's von den Starts/Energiesparmodus kommen. Auf der SSD selbst sind nur die Programme, die schnell starten sollen. Eben Firefox, Thunderbird, Paint.Net, Win7 und das wars eigentlich schon. Rest ist auf der HDD. Ich mach ein (weiteres) Backup und dann mal schauen, was die Meldung Wert ist. ;)

  • Das klingt nicht verkehrt soweit. Viele Anwendungen schreiben halt oft was in c:\users\ rein, wie z.B. Firefox. Manche Anwendungen nutzen auch intensiv Temp-Folder, wie z.B. Total Commander zum extrahieren von Archiven, hier habe ich den Pfad dann auf meine konventionelle Platte umgebogen. Man muss da ein bisschen nach Bauchgefühl arbeiten und schauen, ob jetzt die Bildbearbeitung jede Aktion in einem Undo-Puffer speichert, der dann auf der SSD liegt. Ist natürlich fix, aber man erzeugt damit riesige Datenmengen, die bei jeder Aktion neu geschrieben werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    ... Man darf nicht vergessen, dass jede Speicherzelle nur so 2000 Schreibzugriffe verträgt bei den üblicherweise in günstigen Consumerplatten verwendeten MLC-Speicherzellen.
    ...


    Meine Herren ... das war mir in dieser Konsequenz gar nicht klar.


    Da scheine ich ja noch Glück gehabt zu haben, dass ich mich für eine Intel (310er) entschieden habe. Die hier aufgezählten Tipps kannte ich zum Teil noch nicht - ich werde sie künftig sicher berücksichtigen. Leider habe ich im Tablet ausschließlich diesen einen Massenspeicher, so dass ich nichts auslagern kann. :(


    Wie sieht es eigentlich mit der Pagefile.sys aus? Ich habe sie schon auf 256 MB verkleinert, um Auslagerungsvorgänge zu reduzieren. Vor einer gänzlichen Deaktivierung scheue ich noch zurück. Zwar hatte ich beim Testbetrieb ohne Auslagerungsdatei keine konkreten Probleme - allerdings sollen sie (angeblich) bei einigen Anwendungen unausweichlich sein.


    Wie sieht es aus mit der Pagefile.sys?


    Frank

  • ich würde schätzen das liegt an den power ons.


    ich hab gerade mal bei mir nachgesehen und ich habe sonst überall mehr (work time, read&written) und 100%.

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