Cell ID bei LTE

  • Bei GSM hat die Cell ID eine Länge von 16 Bits.
    Für UMTS gibt es die UTRAN Cell ID, die sich aus der RNC-ID (12 Bits) und der Cell ID (wie bei GSM 16 Bits) zusammensetzt; insgesamt also 28 Bits.
    LTE verwendet keine RNCs mehr, aber die E-UTRAN Cell ID ist unverändert 28 Bits.


    Mich würde interessieren, wie diese 28 Bits der Cell ID bei LTE codiert sind. In 3GPP TS 36.413 Kapitel 9.2.1.37 heißt es, dass bei Makro-eNBs (im Gegensatz zu Home eNBs) die obersten 20 Bits der Cell ID die eNB ID ergeben. Im Umkehrschluss bedeutet das dann, dass die untersten 8 Bits die Zellen einer Basisstation identifizieren.
    Hat jemand dazu mehr Informationen?


    Mich würde auch interessieren, wie die Cell IDs bei Vodafone-LTE-Sendern aussehen. Bisher ist es ja so, dass wenn an einem Standort GSM- und UMTS-Sender vorhanden sind, die 16-Bit-Cell-IDs pro Sektor bei beiden Technologien gleich sind.
    Kennt jemand Vodafone-LTE- und GSM- bzw. UMTS-Cell-IDs vom selben Standort?

  • Ich habe seit ich mein S3 LTE habe, auch versucht, diese Dinge im Vodafone-Netz zu durchschauen.


    Hier in Düsseldorf habe ich LTE Cell-IDs die dezimal 8-stellig sind und beispielsweise 10273281, 10273282 und 10273283 für eine Zelle mit 3 Sektoren lauten (im GSM 1301, 1302 und 1303 / DXB130).


    Anderes Beispiel ist: 11141377, 11141378 und 11141379 - analog GSM 35021, 35022 und 35023 (DXBZ02).


    Es scheint so zu sein, dass die LTE-Cell ID sich analog der GSM-Cell ID ändert. Also sollte es einen Bezug geben, den ich aber noch nicht gefunden habe. Leider habe ich auch noch nicht genug Daten sammeln können, um eine Errechnung finden zu können.


    Da es in Düsseldorf von Vodafone bereits mehr als 50 LTE-Stationen gibt (alle LTE 800), sollte bei einer vollständigen Cell-ID-Sammlung sich ein Schema abzeichnen. Aber daran arbeite ich noch :-)

  • Vielen Dank für die Beispiele. Ich kann dabei tatsächlich ein System erkennen, allerdings nur wenn der zweite von dir genannte Sender DXBZ21 (entspricht GSM 35211) ist.


    Man nehme die Cell ID und rechne sie nach hexadezimal um:
    10273281 = 0x9CC201 bzw. 11141377 = 0xAA0101
    Die letzten 8 Bits (also hexadezimal die letzten beiden Stellen) ergeben dann den Sektor einer LTE-Basisstation.


    Rechnet man jetzt die oberen 20 Bit wieder nach dezimal um, ergibt das:
    0x9CC2 = 40130 bzw. 0xAA01 = 43521
    Man kann also hier die GSM-Cell-ID ohne die letzte Stelle wiederfinden.
    Da bei Vodafone Cell IDs nur innerhalb eine Niederlassung eindeutig sind, vermute ich mal, dass 4 für die Niederlassung West steht.


    Interessant wäre noch, welche Cell IDs für LTE2600 genutzt werden. Wahrscheinlich wird das so sein, dass dann auf die Sektor-Zahl einfach ein fester Offset addiert wird.

  • Du hast recht, ich hatte mich bei der Angabe vertan - es ist tatsächlich DXBZ21 (nicht DXBZ02).


    Ich hätte noch einige weitere Beispiele, leider habe ich oftmals nur einen von drei Sektoren aus einem Logfile:


    10623745 (DXBE99)
    11116034 (DXBY22)
    11136258 (DXBZ01)
    10645762 (DXBF85)
    11727873 bis 75 (DXB1W2)


    Die Errechnung versuche ich gleich mal in meine Excel-Tabelle einzubauen...


    Leider habe ich noch keinen LTE 2600 Sender empfangen. Ich hatte mal gehört, an DXBF85 (Düsseldorf Oststr./Galeria Kaufhof) würden Versuche stattfinden, aber trotz entsprechend eingestelltem ServiceMode beim S3 LTE war dort kein 2600er Netz zu empfangen. Vielleicht teste ich das nochmal in Ratingen an der dortigen Vodafone-Niederlassung oder an der Vodafone Zentrale / Vodafone Campus.


    Vielen Dank für Deine Infos!

  • Re: Cell ID bei LTE


    Zitat

    Original geschrieben von scharl
    Mich würde interessieren, wie diese 28 Bits der Cell ID bei LTE codiert sind. In 3GPP TS 36.413 Kapitel 9.2.1.37 heißt es, dass bei Makro-eNBs (im Gegensatz zu Home eNBs) die obersten 20 Bits der Cell ID die eNB ID ergeben. Im Umkehrschluss bedeutet das dann, dass die untersten 8 Bits die Zellen einer Basisstation identifizieren.

    Aber waeren 8 Bit fuer die Zelle nicht eine unglaubliche Verschwendung?


    Es wird doch wohl kaum 256 Zellen an einem Standort geben. 4 Bit für 16 Zellen würden doch locker reichen.

  • Kurzer Nachtrag zu den Cell-IDs und den LAIs bei Vodafone LTE:


    Die obige Errechnung stimmt auch für einen anderen Niederlassungsbereich, in diesem Fall Frankfurt. Heute war ich südlich von Bonn bis ca. Boppard am Rhein unterwegs, ab Rheinland-Pfälzer Landesgrenze gehört dieser Bereich zur Niederlassung Rhein-Main.


    Beispielhafte Cell IDs sind:
    15455233 Remagen
    15917314 Remagen
    15548419 Boppard
    16798722 Boppard


    Nach der obigen Errechnungsmethode sind dies die Zellen 372-1, 2177-2, 736-3 und 5620-2. Dem vorgestellt ist die Zahl 6, welche wohl zum Rhein-Main-Bereich gehört. Die 4 gehört zur Niederlassung West.


    Die für LTE vergebene Location Area, im Service Mode mit TAC bezeichnet, startet aber anscheinend immer mit der Ziffer 4 (z.B. 44400 im Zentrum von Düsseldorf, 444810 im Zentrum von Köln), in Rheinland-Pfalz hatte ich z.B. 46225 empfangen. Also scheint hier die zweite Ziffer für die Niederlassungsnummer zu stehen.


    Die restlichen drei Ziffern werden dann wohl für einzelne Städte oder Gebiete durchnummeriert, im Bereich West wohl von Nord nach Süd aufsteigend (andere Beispiele: Krefeld 44300, Königswinter 44910).

  • Nochmal ein Nachtrag:


    Da ein User im Vodafone-Forum (forum.vodafone.de) einige Cell-IDs für Sachsen/Sachsen-Anhalt veröffentlicht hat, konnte ich auf die Nummerierung der ersten Stelle der Zellen schließen.


    1: Nord-Ost (Berlin)
    2: Nord (Langenhagen)
    3: Ost (Radebeul)
    4: West (Ratingen)
    5: Nord-West (Dortmund)
    6: Rhein-Main (Eschborn)
    7: Süd-West (Stuttgart)
    8: Süd (München)


    Diese Ziffer steht also immer an erster Stelle der Cell-ID bei LTE, gefolgt von der Nummer der Station.

  • Kurze Frage OT:


    Wofür braucht man das alles? Ihr zeberecht euch den Kopf darüber, was kann man damit erreichen?

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  • Es geht darum, das Netz zu beobachten, wo die Stationen stehen und wie es sich entwickelt.


    Das LTE-Netz ist ein Overlay über die bestehenden 2G- und 3G-Netze und es ist daher interessant zu sehen, wie und wo es aufgebaut wird.


    Die Cell ID trägt dazu bei, feststellen zu können, wo der nächste Sender steht.


    Mehr hierzu z.B. unter http://www.senderliste.de

  • Zur Cell-ID bei LTE habe ich auch eine Frage: Hier sendet die Swisscom in LTE 1800 (zumindest im Grossraum Zürich).
    Da empfing ich folgende Kennung(en) mit dem Samsung Galaxy S2 LTE:
    Band 3, 1800 MHz, genauer 1833.5-1843.5 MHZ, EARFCN 1535, Sub-Band 122, LAC hex. ca0 = 3232, CID/PCI 42 und 62
    Also zweistellige CIDs. Gibt das Sasmung da die CIDs dezimal oder hexadezimal aus?
    Was ist hier das Sub-Band?

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