Zwangstarifwechsel für Nutzer alter Tarife von o2

  • Zitat

    Original geschrieben von Zündi
    Ja, das dauert bei meinem o2-DSL Anschluss auch eine gefühlte Ewigkeit, obwohl eigentlich nach 20 Sekunden die Mailbox dran sein sollte. Andererseits schalte ich immer die sofortige Rufumleitung an, wenn ich aus dem Haus gehe und den Router dann aus. Das funktioniert wenigstens.


    Aber wenn du o2-DSL hast, kostet dich die Mailbox-Abfrage bei deinen Genions doch ohnehin nichts, egal ob innerhalb oder außerhalb der Homezone. Zumindest dann, wenn du die Family-Flatrate hast und die Mailbox über eine Nummer abhörst, die darauf umleitet (DSL-Nr, Homezone-Nr oder eigene Handynummer) ;). Nur über die 333 kostets 19 Cent/min (außerhalb der Homezone).


    D.h. wohl, dass Du eine O2-DSL-VOIP Nummer vom Handy aus anrufst und diese auf die Handy-Mailbox-Nummer umgeleitet ist. Da der Router ausgeschaltet wird, ist es wohl eine amtsseitige RUL und keine RUL in einer Fritz!Box. Sind amtsseitige RULs zu Rufnummern der Family-Flat kostenfrei?

  • Zitat

    Original geschrieben von minddiver
    Ich verstehe die Jammerei hier nicht..



    Dabei ist alles doch so einfach.....



    ....Denn es geht hier schlicht um Nachhaltigkeit und Rechtssicherheit. Was sind "Konditionen" -sage ich mal im Allgemeinen- noch wert, wenn diese nach Lust und Laune des Anbieters einseitig abgeschafft werden können. Eigentlich müßte jeder Vertrag nach der MVLZ unbefristet gelten, es sei denn der Kunde kündigt.


    Und ein Problem mit den vielen Tarifen sehe ich auch nicht, da sie ohnehin nicht mehr vermarktet werden und kein Mensch sie alle auswendig kennen muß. Bei den Adressen könnte man doch auch sagen -Adressdschungel, da alle Kunden woanders wohnen.



    Was ich damit sagen will ist, daß von Menschen eingestellte Computer das erledigen was man ihnen sagt ob nun 5 oder 5000 Tarife. ;)

  • Es handelt sich hier wohl um einen kalkulierten Rechtsbruch. O2 hofft, dass sich möglichst viele Kunden nicht wehren. Was sind Verträge noch wert, wenn der Anbieter nach Belieben und zu jeder Zeit einseitig die Konditionen ändern möchte? Verträge sind einzuhalten. Insbesondere hat der Anbieter darauf zu achten, dass das Äquivalenzverhältnis eingehalten wird.

  • Zitat

    Original geschrieben von radarfalle
    Es handelt sich hier wohl um einen kalkulierten Rechtsbruch. O2 hofft, dass sich möglichst viele Kunden nicht wehren.


    Das machen die doch nicht zum ersten Mal. Frech bleibt es trotzdem.
    Wie geschrieben, hat o2 exakt dasselbe schon Anfang 2008 versucht:


    "Das Unternehmen schreibt derzeit Kunden, die einen aktuell nicht mehr vermarkteten Tarif nutzen, auf dem Postweg an und kündigt die Umstellung in ein aktuelles Preismodell des Unternehmens an."


    "Die alten Tarife seien nicht mehr verfügbar. Die einzige Alternative zum Tarifwechsel sei eine außerordentliche Kündigung."


    >>> http://www.teltarif.de/arch/2008/kw08/s28977.html



    Ich kann mich daran schon nicht mehr erinnern, aber ein Widerspruch hat wohl damals gereicht, sonst hätte ich meine Uralt-Tarife wohl nicht mehr...


    Denen 'reichen' anscheinend schon die Kunden, die es nicht merken und/oder sich nicht wehren.
    Aber die Lebenszeitverschwendung der Kunden, die sowas verursacht (Hand hoch, wer beispielswiese diesen Thread komplett gelesen hat...), und die Dreistigkeit, sich über rechtliche Selbstverständlichkeiten hinwegzusetzen, bleibt unverfroren.


    Könnt Ihr Euch an die Aktion noch erinnern?


    Gruß, raimerik

  • Zitat

    Original geschrieben von radarfalle
    Verträge sind einzuhalten. Insbesondere hat der Anbieter darauf zu achten, dass das Äquivalenzverhältnis eingehalten wird.


    Das ändert aber nichts an der Kündbarkeit seitens O2. Man kann seinen Vertragspartner nicht zwingen einen Vertrag gegen dessen Willen fortzusetzen. Die berechtigte Kritik kann hier "nur" die Nichteinhaltung der Fristen, die Kurzfristigkeit und insbesondere die fragwürdige "Tarifvorauswahl" betreffen.
    Verträge bedürfen der beidseitigen und übereinstimmenden Willenserklärung und die O2-Verfahrensweise schafft keine Willenserklärung des Verbrauchers.


    O2 scheint aber irgendwie in der Krise zu sein, denn Kunden mit 10.-GG , freiem Handy und Restlaufzeit von etlichen Monaten können sich aus dem Vertrag verabschieden. Das führt zu Verlusten!

    Smartphone: O2 Blue All-in-S mit Roaming Flat & WSG
    Ausland: Cerafon, SimQuadrat, Truphone

    Nostagie: Genion, o2o,

  • Zitat

    Original geschrieben von radarfalle
    Insbesondere hat der Anbieter darauf zu achten, dass das Äquivalenzverhältnis eingehalten wird.


    Genau, deshalb müssten sie als Alternative zu einem Genion S ohne Handy den o2o mit FN-Nr. mit 5 Euro Rabatt anbieten. So hat o2 den Kunden im neuen Tarif und der Kunde einen ähnlichen Tarif wie vorher.

  • Vielen Dank an vodafrank und schinge für die luziden Erläuterungen! :top:



    Volle Zustimmung! :top:


    Frage: Könnte es sein, dass man bei o2 sich denkt:
    'Eigentlich müssten wir den Kunden erst ein Umstellungsangebot freibleibend unterbreiten, bei Nichtannahme müssten dann wir dem Kunden kündigen.
    Wenn dem Kunden unser Angebot nicht schmeckt, ist er ohnehin unser Kunde die längste Zeit gewesen. Da ist es doch wurscht bzw. nebensächlich, ob er jetzt zum Zeitpunkt des Vertragsendes noch im richtigen oder schon im falschen Tarif ist. Also können wir das Verfahren abkürzen, sparen uns zeitaufwendigen Briefwechsel und ziehen die Umstellung einfach vor.'
    ?


    Das "Tüpfelchen auf dem i" dabei könnten meines Erachtens die Portierungskosten sein.


    Wenn man den Kunden nötigt selber zu kündigen,
    das schliesse ich aus dem von raimerik zitierten

    Zitat

    "Die alten Tarife seien nicht mehr verfügbar. Die einzige Alternative zum Tarifwechsel sei eine außerordentliche Kündigung."

    dann hat o2 noch den Vorteil, dass 29,95 Euro Illegitimer Portierungszoll in die Kasse gespült werden! Als goldener Handschlag des scheidenden Kunden für o2/Telefonica :mad:


    Bei Einhaltung des in diesem Thread zu recht angemahnten rechtlich sauberen Wegs müsste dagegen o2 kündigen wenn der Kunde die Umstellung ablehnt und meiner oft geäusserten Meinung nach als Verursacher auch selber die Portierungskosten tragen!


    EDIT: an diesem Beispiel sieht man besonders deutlich die wettbewerbs-hemmenden und wettbewerbs-verhindernden Eigenschaften der IPZ = illegitimen Portierungszölle, denn wenn o2 die Nummer kostenlos freigeben müsste, würde vielen Kunden die Entscheidung sofort wegzugehen sehr viel leichter fallen. So aber müssen sie erst Geld in die Hand nehmen und diese Summe gegen die von o2 gesetzten/diktierten monatlichen Mehrkosten des 'unpassenden' Neu(Nicht-Genion)-Tarifs abwägen.


    Mit anderen Worten: sie werden dazu veranlasst / verleitet, zuerst nur Alternativen innerhalb o2 gegeneinander abzuwägen, anstatt den Verbleib bei o2 mit einem anderen Anbieter zu vergleichen. Mehrkosten von z.b. 5 Euro mtl. treten in diesem künstlich verzerrten Vergleich erst nach sechs Monaten in Erscheinung, was bei so manchem dazu führen mag dass er doch bei o2 bleibt, nach dem Motto "lieber moderate Mehrkosten erleiden als auf einen Schlag die Portierungskosten und das Hinterhergerenne und die Nichterreichbarkeit etc.".

  • Hier wurde viel über die Zwangsumstellung geschrieben, aber wenig um die Hintergründe warum o2 das gerade jetzt vollziehen will.


    Ich vermute stark, dass die Genion Marke wegen Systemumstellungen wegfällt, erst vor kurzem wurde ja das Häuschen-System begraben. o2 hat immer gejammert, dass die Kostenkontrolle wegen das Zusammenspiel von verschiedenen Rechnungssysteme schwer realisierbar ist. Vermutlich werden ja genau diese alten Rechnungssysteme nun abgeschaltet und Genion fällt dann weg.


    Ich errinere mich z.B. dass immer wenn ein Genion Produkt im Spiel war irgendwelche Schwierigkeiten gab, zuletzt bei der Einführung der Community Flat, dort wurde letztendlich im Kleingedruckten aufgenommen, dass maximal ein Genion Produkt die Community Flat buchen kann.


    Die Erklärung, das könnte kaufmännischen Hintergrund haben, oder mit der geplannten Börsengang ist für mich wenig plausibel.

  • iStephan


    ich halte die portierungskosten hier sogar für noch illegitimer als im telogic-fall. Denn telogic hat die nicht-(mehr-)leistung aller wahrscheinlichkeit nach nicht vorsätzlich herbeigeführt. o2 dagegen wird das vertragsverhältnis (im widerspruchsfalle) ja vorsätzlich beenden.


    Ich fürchte nur, wenn ich mir die darlegungen unserer echten juristen hier so ansehe, daß auch im o2-fall das eine (portierungsgebühr) aus juristensicht nichts mit dem anderen (erzwungener anbieterwechsel) zu tun hat.


    Interessanter wäre da vielleicht sogar der ansatz mit dem europa-vergleich. Denn iirc sieht die entsprechende eu-vorgabe ja vor, daß die portierungsgebühr die kosten decken darf (aber nicht mehr als das). Da ist es doch höchst unwahrscheinlich, daß in allen anderen ländern ohne oder mit viel niedrigerer portierungsgebühr die TK-anbieter so karitativ ;) sind, im portierungsfalle immer miese zu machen ... Also wäre statt nationaler gerichte oder dem anscheinend naiven oder gar mafiösen TK-anbieter-komplizen namens BNetzA vielleicht sogar der EuGH die richtige anlaufstelle ...

    vielen dank für alle hilfreichen antworten


    Der teuro ist tot, es lebe die neue alte DM. Wetten auf 10-jahres-sicht werden angenommen (gibt's da eigentlich internet-wettanbieter für?).

  • malinfo:
    Vielen Dank für den Hinweis auf die Europarecht-Dimension und die mutmaßlichen Ursachen warum die Portiererei in anderen Ländern soviel billiger ist. Damit hab ich mich noch nicht beschäftigt - die BNetzA wirft ohnehin nur mit Wattebäuschchen auf die Anbieter :o


    Zitat

    Original geschrieben von mario.meininger
    Hier wurde viel über die Zwangsumstellung geschrieben,

    Der Thread heisst auch "Zwangstarifwechsel"-Thread und nicht "Einfühlsamer o2-Hintergrund-Versteh-Thread", den du aber gerne trotzdem zusätzlich eröffnen kannst :p

    Zitat

    aber wenig um die Hintergründe warum o2 das gerade jetzt vollziehen will.

    Um die Hintergründe zaghaft herumschreiben solltest du aber auch dort nicht, sondern möglichst direkt auf den Punkt :D

    Zitat

    Ich vermute stark, dass die Genion Marke wegen Systemumstellungen wegfällt, erst vor kurzem wurde ja das Häuschen-System begraben.


    Du willst darauf hinaus, dass wenn die für die Tarifprogrammierung zuständigen angestellten Manager an der Aufgabe scheitern, die Computer widerspruchsfrei mit ihren selbstausgedachten (nicht etwa von den Kunden aufgezwungenen) Tarifen zu füttern, dass das eine Art "Streik" ist und somit unter "Höhere Gewalt" fällt? Deren Folgen allein der Kunde zu tragen hat?


    Klingt plausibel :p


    :gpaul:

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