Ungültiger Fahrausweis - Ja oder Nein, was meint Ihr?

  • das sind in der tat einige, die sich das anscheinend nicht leisten können.


    damit hat dieser thread tatsächlich noch in einem punkt meine meinung geändert.


    bislang fand ich es in anderen ländern meganervig durch x schranken mit meinem ticket laufen zu müssen, damit ich zugang erhalte.


    aber angesichts dessen, dass soviele schwarzfahrer dann letztendlich im gefängnis landen für das wir auch wieder alle aufkommen müssen, bin ich jetzt durchaus dafür, überall solche zutrittskontrollen einzuführen und damit das übel an der wurzel zu packen.


    ohne ticket erst garkein zutritt. problem gelöst.

  • Zitat

    ohne ticket erst garkein zutritt. problem gelöst.


    Du machst dir die Welt viel zu einfach. Die Londoner Metro kommt als "geschlossenes System" trotz Schranken auf etwa 2 bis 3 % Schwarzfahrerquote.


    Zitat

    aber angesichts dessen, dass soviele schwarzfahrer dann letztendlich im gefängnis landen für das wir auch wieder alle aufkommen müssen


    Richtig ist, dass die Verfolgung von Schwarzfahrern große Teile der Justiz belegt und entsprechend Geld kostet. In Berlin ist es wohl ein höherer zweistelliger Prozentsatz aller Strafverfahren, in denen es um... Schwarzfahren geht. Das muss man m.M.n. hinnehmen, wenn man als Gesellschaft Schwarzfahren in der aktuellen Form ahnden will. Es ist die logische Konsequenz.

  • Da stimme ich dir zu. Wenn wenig Geld da ist muss man nun mal seine Porioriäten setzen und wenn es dann halt heißt lieber 20 Zigaretten als einmal zu Freunden mit den ÖV.

    "You can't connect the dots looking forward, you can only connect them looking backwards. So you have to trust that the dots will somehow connect in your future. You have to trust in something — your god, destiny, life, karma, whatever." Steve Jobs

  • oleR:


    Du ziehst Deine Meinung falsch auf, bzw. siehst es aus der Sicht eines Gutmenschen. Bei Dir wird der Täter zum Opfer.
    Wenn Jemand kein Geld für eine Fahrkarte hat, hat er nicht mit dem ÖPNV zu fahren. Punkt. Da gibt es kein Bedauern oder Verständnis, jeder weiß dass er dafür bezahlen muss und wenn er es nicht tut die Konsequenzen tragen muss. Dazu kommt, dass eine Verurteilung wegen der Erschleichung von Leistungen weitere Kosten verursacht, die vom Täter und von keinem anderen verursacht wurden.


    @ stangelwirt:


    In Hamburg gelingt die Kontrolle zumindest bei den Bussen recht gut, da dort der Einlass (zumindest zu bestimmten Zeiten) nur gegen Vorlage (oder lösen) der Fahrkarte möglich ist. Sämtliche Stationen entsprechend umzubauen, wäre sicherlich extrem teuer, wenn überhaupt möglich. Die ÖPNV Systeme stammen noch aus einer Zeit in der man sich geschämt hat ohne Fahrkarte erwischt zu werden. Heute stellen viele den ÖPNV als Abzocker und die Schwarzfahrer als Opfer dar...

  • Hamburger Jung:


    Zitat

    Bei Dir wird der Täter zum Opfer.


    Die Welt ist komplexer.


    Ein Wort dazu: Ich finde interessant, dass nach meiner Beobachtung oft in Punkto Schwarzfahren die gleichen Leute eine Meinung wie Du vertreten, die Radarfallen für "Abzocke" halten. Die sagen, man solle die Verkehrsregeln mit Augenmaß durchsetzen. Nur vor Schulen und anderen Gefahrenpunkten blitzen. Die kein Verständnis für Knöllchen haben und ihr Fehlverhalten nicht einsehen, sondern damit rechtfertigen, dass es zu wenig Parkplätze gebe. Also die Gesellschaft eigentlich an ihrem Fehlgriff Schuld habe.


    Und diese Denke wird in breiten Schichten so auch gesellschaftlich akzeptiert. Wendet man exakt das gleiche Denkmuster auf Schwarzfahrer an, erscheint es den gleichen Leuten völlig abwegig und man wird sofort in begrifflich hochmütiger Manier zum "Gutmenschen" erklärt. Das muss ein verdammt interessanter Bias sein.


    Zitat

    In Hamburg gelingt die Kontrolle zumindest bei den Bussen recht gut


    1-2 % Schwarzfahrer kommen trotz Kontrolle am Busfahrer vorbei in die Busse.

  • Zitat

    Original geschrieben von Hamburger Jung
    Punkt.

    Wann ist das eigentlich modern geworden, daß man statt auf Bestätigung durch andere zu hoffen und zu warten, daß man sich diese kurzerhand im gleichen Atemzug selbst ausstellt? Wie auch behauptete Alternativlosigkeit selbst schon fast ein Beweis des Vorhandenseins von Alternativen ist, so unterstreicht auch ein "Punkt." eher noch die Verrückbarkeit der eigenen Argumente. <-;<


    Wie gesagt, daß kontrolliert, geahndet und bestraft wird, das halte ich für richtig. Gern darf man das intensivieren oder den Verstoß durch organisatorische oder technische Maßnahmen unmöglich zu machen versuchen. Klar gibt's auch in geschlossenen System Schwarzfahrer auch abgesehen von Fälschungen, Überklettern oder ähnlichen Sperenzchen. Der häufigste Verstoß dürfte wohl der sein, daß man einfach weiter fährt, als man es mit dem gekauften Fahrschein dürfte.


    Manche, eher kleine Städte haben's ja ganz anders gelöst, nämlich Fahrscheinbefreiung für alle. Angesichts der Vorhaltepflicht öffentlichen Nahverkehrs auf der einen, sowieso nur anteilmäßigen erreichbaren Kostendeckung auf der anderen Seite verzichtet man auf Fahrscheinverkauf, Automaten und Kontrollöre und deckt "einfach" die Gesamtkosten aus dem Haushalt. Natürlich hat das eine gesteigerte Inanspruchnahme zur Folge, die weitere Kosten verursacht. Andererseits braucht man dann weniger Parkraum vorzuhalten, der Gesamtverkehr fließt besser, die Umweltbilanz kippt ins Grüne und so weiter und so fort. Letztlich bezahlt die Allgemeinheit wie bei der Kultur auch beim Nahverkehr den größten Batzen unabhängig von der individuellen Inanspruchnahme, dann kann man's auch gleich komplett machen und auf nutzungsabhängige Gebühren verzichten.

    Je suis Charlie


  • Da kennst Du mich aber ganz schlecht. Ich vertrete die Meinung, dass jeder Mensch für sein handeln selbst einzustehen hat. Wenn ich also geblitzt werde, so ist es einzig und allein mein Verschulden. Egal wann, wo und wie, ich habe mich immer an die Verkehrsregeln zu halten. Wenn ich es nicht tue trage ich aber auch die Konsequenzen.
    Das Wort "Abzocke" stellt bei mir die Nackenhaare auf, ich würde dieses Wort nur im Zusammenhang mit Betrügern nennen...


    Mir geht aber nicht im geringsten ein, warum ich Verständnis für Schwarzfahrer haben sollte.


    drueckerdruecker: Mein "Punkt" bezog sich auf die Gesetzeslage. Diese besagt, dass es verboten ist schwarz zu fahren, daran gibt es nichts zu rütteln. Klar man kann nun diskutieren ob man es bestrafen sollte, aber man kann es auch legalisieren, oder gleich den Nahverkehr abschaffen...
    Aber warum sollte die Gemeinde die Kosten tragen ? Sollen doch die zahlen die den ÖPNV nutzen.

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    aber angesichts dessen, dass soviele schwarzfahrer dann letztendlich im gefängnis landen für das wir auch wieder alle aufkommen müssen, bin ich jetzt durchaus dafür, überall solche zutrittskontrollen einzuführen und damit das übel an der wurzel zu packen.


    ohne ticket erst garkein zutritt. problem gelöst.


    Genau das wollte ich auch gerade schreiben, aber Du warst schneller. Ich verstehe nicht, dass nicht überall am direkten Eingang zur Ubahn / Sbahn etc. deartige Drehkreuze installiert werden. (Vgl. London etc) ich hab´das natürlich nicht durchkalkuliert, meine dennoch, dass sich die sicherlich immensen Kosten innerhalb relativ kurzer Zeit ammortisiert haben sollten. (Wegfall der teuren Kontrolleure, Schwarzfahrer, die ja doppelt kosten und Strafverfolgung)
    Oder hab´ich da was übersehen?

  • Weil man sich ja nicht so einfach einen eigenen Zugang legen kann ist die Abriegelung bei unterirdisch verkehrenden Systemen relativ einfach machbar. An Hochbahnen wird außer Kletterkünstlern auch niemand einfach so herankommen. Bei allen ebenerdig verkehrenden Verkehrsmitteln ist das schon so schwierig, daß man die Sperre dann eher noch in jede Tür einbauen müsste. Das steht dann aber nicht nur dem Fahrgastfluß und dem kurzem Haltestellenaufenthalt entgegen, sondern auch der raschen Evakuierungsmöglichkeit bei Feuer oder sonstwas.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von drueckerdruecker
    Weil man sich ja nicht so einfach einen eigenen Zugang legen kann ist die Abriegelung bei unterirdisch verkehrenden Systemen relativ einfach machbar. An Hochbahnen wird außer Kletterkünstlern auch niemand einfach so herankommen. Bei allen ebenerdig verkehrenden Verkehrsmitteln ist das schon so schwierig, daß man die Sperre dann eher noch in jede Tür einbauen müsste. Das steht dann aber nicht nur dem Fahrgastfluß und dem kurzem Haltestellenaufenthalt entgegen, sondern auch der raschen Evakuierungsmöglichkeit bei Feuer oder sonstwas.

    Funktioniert in UK, respektive Schottland (Edinburgh) ganz prächtig. Nur die Tür beim Fahrer öffnet, Ticket muss vorgezeigt oder erworben werden. Finde ich prima gelöst. Einsteigen ist komplett stressfrei, kein Drängeln oder ähnliches...

    "You can't connect the dots looking forward, you can only connect them looking backwards. So you have to trust that the dots will somehow connect in your future. You have to trust in something — your god, destiny, life, karma, whatever." Steve Jobs

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